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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188610075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18861007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18861007
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
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^S118. 1888. für Zschopau und Amgegend. Amtsblatt für die König!. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das König!. Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dtrueteg, v»mi«r»t»g »»d Somiabend und wird am >bend »orher »uegeaebe» und »erlendet. MerteII»hr»»rr<» 1 M. exkl. Voten,ebühr-n und Postlpesen. S4. Jahrgang. Donnerstag den 7. Oktober. Inserat« werden "für hier mit 8 Pf., für auiwirt» mit 10 Pf. pro «espallene ikorpuizeiie berechne» und bi» mittag» 12 Uhr de» dem Log- de» tirichetnen» »orhergehenden Tage« a »genommen. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Localitäten bleibt die Canzlci der Unterzeichneten Ämtshauptmannschaft Sonnabend, den S. Oktober 188« geschlossen und können au diesem Tage nur dringliche Sachen expedirt werden. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 1. Oktober 1886. vr. von Gehe. Dich. Daß den IS. und 1«. lauf. Monats wegen Reinigens dir Amtsgerichtslocalitäten in denselben nicht expedirt werden kann, macht man zur Nachachtung hierdurch bekannt. Königliches Amtsgericht Zschopau, den 5. October 1886. Forker. Dch. Der Cigarrenmacher Paul Seifert aus Preußisch-Borwerk in Schlesien, zuletzt beim Fabrikant Hermann Wüstner hier in Arbeit, ist über eine Anzeige zu vernehmen und wird aufgcfordcrt, zu diesem Zwecke an Büreaustelle des Unterzeichneten zu erscheinen, oder doch seinen Auf enthaltsort anher anzuzeigen. Zschopau, am 4. Oktober 1886. Der Königliche Amtsanwalt daselbst, i. v. Franz, Nefr. Örtliches und Sächsisches. — Für die im Jahre 1887 zur Verwendung gelangenden Paßkarteil ist Rosa-Unterdruck ge wählt worden. — Das reisende Publikum sei nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß mit dem 1. Oktober auf den sächsischen Bahnen KinderbilletS einge führt worden sind; es kann daher ein Kind über 4 Jahre nicht mehr auf ein Billet eines Er wachsenen in der höheren Wagenklasse befördert Werden, sondern muß ein Billet für sich haben. Man achte genau auf die hierfür gütigen neuen Bestimmungen. Der Billeteur hat keine Zeit und keine Verpflichtung, jeden einzelnen Reisenden zu fragen, ob er Kinder bei sich habe. — Am Morgen des 3. d. brannten in Lim- bach die ansehnlichen, zum Hotel Hirsch gehörigen Hintergebäude bis auf die Umfassungsmauern nieder. Das Feuer entwickelte infolge der reichen Nahrung große Intensität, so daß die in der Nähe stehenden Gebäude: das Rittergut, das Amtsgericht und die Kirche, längere Zeit bedroht waren. Den Bemühungen der Feuerwehr gelang es schließlich, das entfesselte Element auf seinen Herd zu beschränken. Dem Besitzer erwächst, da er nicht versichert hat, ziemlich bedeutender Schaden. Ueber die Entstehungsursache ist in keiner Weise etwas bekannt. — In Sachen deS FreibergerUrteilswider die Verurteilten Aner, Bebel und Genossen ist Termin vor dem Reichsgericht auf den 11. Okt. angesetzt. Die Revision kommt vor dem III. Strafsenat zur Verhandlung. Wird das Frei berger Urteil, wie man vielfach annimmt, vom Reichsgericht bestätigt, so dürften die Verurteilten noch im Lause deS Oktober ihre Haft anzutreten haben, auf keinen Fall können dieselben, soweit sie Reichstags«bgeordncte sind, der nächsten Session deS Reichstags beiwohnen. Die sozialdemokratische Fraktion erscheint dann um sechs Köpfe geschwächt. Nach den in ^Sachsen geltenden Bestimmungen über das Gefängniswesen hätten die 6 zu neun Monaten Verurteilten, also Auer, Bebel, Frohme, Ulrich. Viereck und Vollmar, die Strafe im LandeSgefängnis zu Zwickau, die 3 zu sechs Mo naten Verurteilten. Dietz, Heinzel und Müller, ihre Strafe im LandeSgerichtSgesängnis zu Frei- berg zu verbüßen. Dem Vernehmen nach beab sichtigen die meisten Verurteilten eventuell Gesuche einzureichen, daß ihnen die Verbüßung der Haft in Rücksicht aus ihre Geschäfts- und Familienver hältnisse in den Gefängnissen ihrer Heimat ge stattet wird. — Am Montag nachmittags V-5 Uhr verließ das Neuvermählte Paar, Ihre' kaiserl. und königl. Hoheiten Erzherzog Otto und Gemahlin Erzher zogin Maria Josepha, Dresden, um über Hof- München-Salzbnrg der einstweiligen Heimat, dem Schlosse Persenburg, zuzucilcn. Schon um 2 Uhr hatte sich in der Umgebung des Böhmischen Bahnhofes eine dichte Volksmasse auszustellen begonnen, welche von allen Stadtteilen her von Minute zu Minute Zufluß erhielt und schließlich den ganzen Freiplatz von der Carolastraße bis zur Prager Straße einnahm. Publikum und die Organe der Polizeidirektion unterstützten sich gegenseitig und so war es möglich, die Fahrstraße für die kurz nach 4 Uhr zu erwartenden hohen Herrschaften frei zu halten. Um diese Zeit ver kündete von weit her vernehmbares Hochrufen das Herannahen der Fürstlichkeiten, und als diese längs des Administrationsgebäudes dem Hofsalon Zufuhren — Ihre Majestät die Königin neben sich zur Linken die Frau Erzherzogin Maria Josephs, Seine Majestät der König neben sich zur Linken den Erzherzog Otto — winkten Tau sende dem in einem vierspännigen Galawagen, welchem Bereiter gestellt waren, sitzenden jungen Paare aufrichtigen Herzens den Abschiedsgruß zu. An die königliche Equipage schlossen sich diejenigen Sr. kgl. Hoheit des Prinzen Georg nebst Familie, deS Erzherzogs Karl Ludwig mit Gemahlin und den erzhcrzoglichen Kindern, zahlreichen Gefolges, des Ehrendienstes u. s. w. an. Der Hofsalon, sowie das Bahnhofspcrron waren festlich dekoriert. Unmittelbar am Eingang zum Perron hatte sich eine größere Anzahl Damen der Aristokratie postiert und neben der AusgangSthüre Jugend- gespiclinnen Ihrer kaiserl. könitzl. Hoheit Spalier gebildet, um beim Heraustreten aus dem Hofsalon Hochdersclbcn kostbare Blumen in reicher Fülle auf den Weg zu streuen. Der Augenblick der Trennung nahte, und konnte nunmehr jedermann Zeuge sein, wie schwer diese den hohen Neuver mählten von der Stätte der Jugend und des herzlichsten Empfanges werden mochte. Jeder mann war ergriffen, als die Frau Erzherzogin von tiefster Rührung übermannt, sich von Ihren Majestäten verabschiedete und im Innern ihres Herzens nochmals danken mochte für die viele Liebe und treue Sorgfalt, mit welcher Ihre Maj. die Königin die letzten Jahre hindurch Mutter stelle vertreten hatte. Auch für die anderen An wesenden hatte die Frau Erzherzogin noch ein freundliches Lebewohl und Händedruck, insonder heit richtete sie auch huldvolle Worte deS DankeS und des Abschieds a» die anwesenden Vertreter der Stadt. Seine kgl. Hoheit Prinz Georg nebst hoher Familie begleitete das hohe Paar bis Frei berg und kehrte mit nächstem Zuge zurück. — Bis zum Momente, wo die hohen Reisenden aus dem Empfangssalon heraustraten, hatte das zu Tausenden vor dem Bahnhof und auf den PerronS stehende Publikum den behördlichen Organen willig Folge geleistet, allein nunmehr durchbrach cs mit unwiderstehlichem Anprall daS gezogene Spalier und überflutete in wenigen Augenblicken den inneren Bahnhof derartig, daß auch die Be triebsgeleise dicht davon besetzt waren und nach gegebenem Zeichen zur Abfahrt der Kourierzug nur in langsamstem Tempo den Bahnhof verlassen konnte. Ruhe und Besonnenheit der Beamten der Bahnverwaltung und der königl. Polizcidirek- tion erwiesen sich gegenüber einem so massenhaften, durch Anhänglichkeit an das gesamte königliche Haus und in Rücksicht auf das Scheiden der von der gesamten Bevölkerung geliebten und verehrten Frau Erzherzogin Maria Josepha erklärlichen und. entschuldbaren Enthusiasmus, als das ein zige und wirksamste Mittel zur Verhütung eines Unglückes, zumal hierdurch nochmals Tausenden die Freude wurde, den Scheidenden aus unmit telbarer Nähe ein von Herzen kommendes und zu Herzen gehendes Lebewohl zuzurufen. — Ans Anlaß der Vermählung Ihrer königl. Hoheit der Prinzessin Maria Josepha hat Se. Majestät der König die Summe von 1500 Mk., Se. kgl. Hoheit der Prinz Georg 1800 Mk. und Se. k. k. Hoheit der Erzherzog Otto 1000 Mk. der Dresdner Armenkasse überwiesen. — Die anläßlich der Vermählungsfeier in Dresden anwesenden hohen und höchsten Herr schaften haben zum Teil die sächsische Residenzstadt wieder verlassen. — Am Dienstag sollte auf der Werdcrstraße in Dresden die gesamte Arbeitsmannschaft eines Neubaues für besonderen Zweck photographisch ausgenommen werden und hotte dieselbe in guter Gruppierung auf einem etwa 3 Meter hohen Gerüst Ausstellung genommen. Die Last der Arbeitermenge ist jedoch zu groß gewesen und das Gerüst stürzte daher im Augenblick der Auf nahme zusammen. Ernste Verletzungen sind da bei nicht vorgekommen. — Während der Vermählungsfeierlichkeiten
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