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Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
- Bandzählung
- 16.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Z. 4. 6055-21.1924
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512046662-192400000
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512046662-19240000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512046662-19240000
- Sammlungen
- Gebrauchsgraphik
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ausgabebezeichnung
- 5, Mai
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- Titel
- Fachmitteilungen für die deutschen Korrektoren
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Duden, der im Jahre 1907 in einer zweiten, wesentlich vermehrten und verbesserten Auflage erschienen war, seinen Zweck in der Hauptsache erfüllt und konnte darum eingehen. Im Jahre 1915 erschien dann in neunter, neubearbeiteter Auflage: Duden, Rechtschreibung der deutschen Sprache und der Fremdwörter, ein Werk, das eine Verschmelzung der zweiten Auflage des Buchdrucker-Duden mit der alle noch vor handenen Doppelschreibungen berücksichtigenden achten Auflage von Dudens »Orthographischem Wörterbuch« darstellt. Geheimrat Duden hatte allerdings von diesem Werk nur das Manuskript in der Hauptsache fertigstellen können, als ihn der Tod am 1. August 1911 abrief. Die Drucklegung besorgte dann Dr. Wülfing, und als auch dieser nach Erledigung der ersten Korrektur am 28. Oktober 1915 starb, Dr. Alfred C. Schmidt vom Bibliographischen Institut in Leipzig, der das sehnlichst erwartete Buch im Jahre 1915 herausbrachte. Beiden Akademikern ist unser unvergeßlicher Kollege Otto Reinecke ein treuer, sachkundiger Mitarbeiter gewesen, und von dem Verdienst an dem Zustandekommen dieses Buches gebührt ihm, der schon dem Altmeister Duden ein eifriger Mitarbeiter war, wahrlich nicht der geringste Teil. Dieser kurze geschichtliche Rückblick war nötig, um der Behauptung des Kol legen M. entgegentreten zu können, Dudens »Rechtschreibung für die Buchdrucke reien« sei heute für jeden Buchdrucker fast ein Evangelium geworden. Nein, lieber Kollege M., der Buchdrucker-Duden ist erledigt, er kann heute für uns nicht mehr ein »Evangelium« sein; an seine Stelle ist schon seit 1915 der bedeutend erweiterte allgemeine Duden getreten. Verwunderlich ist aber auch, daß Kollege M. die »im merhin verhältnismäßig kurze Zeit« bei der Fertigstellung des Buches für etwaige Mängel mit verantwortlich macht. Duden hat eigentlich sein ganzes Leben lang an dem Wörterbuch gearbeitet. Schon vor dem Buchdrucker-Duden war sein »Ortho graphisches Wörterbuch« in sechster Auflage erschienen. Bereits in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts nahm er an amtlichen Rechtschreibkonferenzen teil, wie denn dieser vorzügliche Sachkenner auch später zu allen derartigen Be ratungen hinzugezogen wurde. In meinem Besitz befindet sich eine bei B. G.Teubner in Leipzig im Jahre 1876 erschienene Broschüre: »Die Zukunftsorthographie, nach den Vorschlägen der zur Herstellung größerer Einigung in der deutschen Recht schreibung berufenen Konferenz erläutert und mit Verbesserungsvorschlägen ver sehen von Gymnasialdirektor Dr. Konrad Duden, Mitglied der Konferenz.« Und ich muß sagen, daß es unsrer Rechtschreibung sicher zum Vorteil gereicht hätte, wenn man die von Duden schon damals gemachten Verbesserungsvorschläge, die heute noch nicht verwirklicht sind, angenommen hätte. Ich erwähne das hier, weil es auch sonst bei den Buchdruckern und anderswo üblich geworden ist, für alle Mängel, die der Rechtschreibung noch anhaften, Duden verantwortlich zu machen. Das geht natürlich nicht an. Duden hatte sich bei seinen Wörterbüchern nach den von den amtlichen Konferenzen aufgestellten Regeln zu richten und mußte diese selbstverständlich auch da beachten, wo sie seiner eigenen Anschauung nicht entsprachen. Daß die heutige Rechtschreibung nicht wie aus einem Guß dasteht, ist übrigens leicht zu verstehen, wenn man sich vergegenwärtigt, daß sie außer den überlieferten Formen auch solche bringt, die das Ergebnis von Vereinbarungen der auf den Rechtschreibkonferenzen auf- einanderprallenden und um die Vorherrschaft ringenden »Richtungen« sind; ge legentlich kann dann diese, ein andermal jene Richtung einen »Erfolg« für sich buchen. Der zuletzt in den Jahren 1920 und 1921 tobende Rechtschreibungsstr'eit, der schließlich zu gar keinem Ergebnis führte, ist uns allen wohl noch in frischer Erinnerung. Bemerkenswert ist nun aber, daß Duden selbst da, wo er in der Rechtschreibung auf eigenem Wege folgerichtig vorgeht, den Beifall des Kollegen M. nicht findet.
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