Gravimetrie am Amazonas - Ein Beitrag zur Expeditionsgravimetrie - Von Markscheider Dr.-Ing. Rudoll Straubei, Gronau Die Firma "Prakla" in Hannover hat in den vergangenen Jahren im Aufträge der Petrobras, der staatlichen brasilianischen Erdölfir— ma, große Gebiete des Amazonasbockons gravimetrisch vermessen. Diese Arbeiten dienten als Grundlage für die Erdölschürfung. Der Verfasser hat im Zuge dieser Aufgabe monatelang an der peruani schen Grenze im äußersten Westen des Amazonasgebietes, am oberen Jurua,gearbeitet,und ihm oblag der geodätische Teil des Aufgaben komplexes. Die Erdschwere ist abhängig von der geographischen Breite des Meß punktes und von seiner Höhe über NN. Jede Gravimetermessung ist da her mit geodätischen Vorarbeiten belastet, die wesentlich umfang reicher sein können als die eigentlichen Gravimetermessungen. In Gebieten wie in Deutschland, wo gute Karten 1 : 25 000 bzw. 1 s 10 000 zur Verfügung stehen, ist die Leigebestimmung kein Problem. Es genügt im allgemeinen, den Gravimeterpunkt auf Grund der ihn umgebenden Situation nach Augenschein in die vorhandene Karte ein zutragen, oder falls das wegen zu weniger Anhaltspunkte nicht mög lich ist, seine Lage durch einfache Horizontalmessungen niederer Genauigkeit zu bestimmen. Die Koordinaten werden graphisch entnom men und die Höhen sind immer durch Kurznivellements herzuleiten. In Gebieten ohne Karten oder mit schlechten Karten ist und bleibt die Hauptarbeit die geodätische Lagebestimmung. Im Amazonasbecken lag eine Karte 1 : 1 000 000 vor, die nachgewiesene Lagefehler bis zu 50km enthielt. Sie war daher auch für die gravimetrischen Zwecke unbrauchbar