Der Weltkrieg 1914/18. Mobilmachung und Abtransport. Am 29. Juni 1914 sanken die Fahnen in Oschatz auf Halbmast. Erzherzog Franz Ferdinand, der österreichisch-ungarische Thronfolger, war von Mörderhand gefallen; mit ihm die Frau, die er sich aus nicht fürstlichem Lause zur Lebensgefährtin erkoren hatte. Er fiel, weil panslawistischer Laß von seiner starken Persönlichkeit die innere Ge sundung der Donaumonarchie befürchtete. Wollte Oesterreich-Angarn Großmacht bleiben, so durfte es die Tat nicht ungesühnt lassen; sein Ansehen auf dem Balkan war sonst unwiederbringlich verloren. Stellte sich Rußland, der heimliche För derer aller gegen das Labsburger Reich gerichteten Machenschaften, offen vor seinen Schützling Serbien, dann wurden die großen Mächte gruppen auf den Plan gerufen; an dem kleinen Feuer konnte sich dann der Weltbrand entzünden. Wir Soldaten blieben von diesen schicksalsschweren Fragen äußerlich unberührt; der Dienst ging seinen gewohnten Gang weiter. Es ist eine bewußte Lüge unserer Feinde, wenn sie Deutschland plan mäßiger Kriegshetze und heimlich betriebener Kriegsvorbereitungen beschuldigen. Jeder, der des Königs Rock im Sommer 1914 getragen, hat die Pflicht, dieser Lüge entgegenzutreten. Auf sie stützt sich der Schandfrieden von Versailles! Ende Juli fiel die Entscheidung. Rußland vereitelte alle Be mühungen, den Streit auf Oesterreich-Angarn und Serbien zu beschrän ken. Wir wissen heute, wie zielbewußt Sassonoff und Iswolski im Ver ein mit Poincare zum Kriege trieben, wie sie es verstanden, die Schuld vor der Welt auf Deutschland abzuwälzen, ihm die Rolle des An greifers zuzuschieben und so die Hintertür zu öffnen, durch die Italien das Laus des Dreibundes verlassen konnte.