58 Cyprische Altertümer. Cyprische Altertümer. Dazu Schrank XXIII—XXV. Bon der Insel Cypern, auf der sich von der frühen Metallzeit an eine reiche und eigenartige Kultur mit vielen Beziehungen zu Ägypten, Assyrien, Phönizien und der griechischen Welt entfaltete, besitzt das Museum eine große Sammlung Ton-, Glas- und Stein gefäße, Metallsunde, Schmucksachen und Skulpturen von der ältesten bis in die klassische Zeit. Da die Bearbeitung des sehr umfangreichen Materials noch nicht abgeschlossen ist, sind in Schrank XXIII bis XXV Proben besonders der Keramik vorläufig ausgestellt. Nr. 52. Großes bronzezeitliches Gebrauchsgefäß, siehe Seite 26. Nr. 53. Töpfer-Drehscheibe. Die figürliche Kunst der Vorzeit. Eine Glanzzeit bildlicher Darstellungskunst war das jüngere P a l ä o l i t h i ku m besonders Westeuropas. Aus Horn, Knochen oder Elfenbein schnitzte der Mensch mit elenden Steinsplittern stets lebenswahre und oft formvollendete Rundfiguren besonders der jagdbaren Tiere seiner Zeit, der Mainmute, Pferde, Rinder und Renntiere, oder grub ihr Bild als Umrißzeichnungen ein. Andere der Figuren, darunter die ältesten aus der Zeit des Aurignacien, stellen menschliche Körper dar. Nur selten ist unter diesen der Mann vertreten. Fast stets sind sie weiblich und lassen zwei Typen unter scheiden, einen seltenen schlanken und einen häufigen äußerst wohl beleibten. Bei allen ist eine Bekleidung nur ganz vereinzelt ange deutet. Die fleischigen Frauengestalten geben uns zugleich einen Begriff von dem Geschmack der damaligen Zeit, dem Körperfülle als Schönheit galt. Ob man nun bloß das Weib als solches oder eine Göttin darstellen wollte, jedenfalls hat man doch in diesen ge mästeten Figuren etwas Schönes gesehen. Die berühmteste solcher Statuetten ist die sog. Venus von Willendorf, deren Nachbildung in Schaukasten 12 neben vielen anderen Proben altsteinzeitlicher Schnitzkunst ausliegt. Gipsabgüsse der Reliefs von Laussel stehen zwischen Nr. 6 und 10. Erstaunlicher noch als auf dem Gebiet der Plastik sind die Leistun-