5 Die Frauenkirche von Südwesten, Foto um 1900 Wiederaufbaus die überbordenden Hoffnungen auf diesen neuen Tempel des Friedens erfüllen können? Was muß getan werden, um die Begeisterung für den hier zu verehrenden Gott der Ver söhnung wach zu halten? Angesichts dieser offenen Fragen tut es gut, zunächst einmal an die handgreiflichen Aufgaben zu erinnern und diesen ihr eigenes Gewicht zuzuerkennen. Bereits die erste Arbeitstagung des »Förderkreises« am 21. bis 23. Februar 1991 stand unter dem Thema: »Die Dresdner Frauenkirche und ihr archäologischer Wiederaufbau«. 5 Das Resümee lautet: »Die Tagungsteilnehmer ver abschieden ein Votum, das den Wiederaufbau des Bauwerks als Kirche, der Konstruktionsidee von George Bähr folgend, in originaler Form und mit originalem Material, dem sächsischen Sand stein, befürwortet«. Der am 23. November 1991 gegründete Stiftungsverein erarbeitete Leitlinien zum Wiederaufbau, die das Kuratorium der am 28. Juni 1994 gegründeten Stiftung am 12. Januar 1995 weitgehend bestätigte. Darin heißt es: »Der Wiederaufbau wurzelt in der Hoffnung, eine offene Wunde in dem weltberühmten Stadtbild Dresdens zu schließen, die in dieser schwerge prüften Stadt immer als besonders schmerzhaft empfunden wurde. Das tragische Schicksal des