Geboren am 6. 8. 1888 in Braubach am Rhein. Er arbeitete zuerst als Postangestellter in Frankfurt a.M. und erhielt gleichzeitig den ersten Gesangsunterricht. 1915 debütierte er an der Oper von Hamburg, von 1915 bis 1917 war er Sänger am Stadttheater von Nürnberg. 1917 wurde er an die Berliner Hofoper berufen und blieb ihr Mitglied bis 1945. Seinen ersten Liederabend gab er 1918 in Berlin und wurde einer der bedeutend sten Liedinterpreten seiner Generation. Er gastierte häufig an der Wiener Staatsoper und an der Londoner Coventgarden-Oper. 1927 bis 1928 ga stierte er an der Oper in Chicago und 1934 in Bayreuth. Nach 1945 trat er noch an der Oper von Frankfurt a.M. auf, 1951 gab er seinen letzten Liederabend. Er starb am 19. 6. 1952 in Frankfurt a.M. Qjs scheint mir heute, da ich mithelfen möchte, das Gedächtnis an den Sänger Heinrich Schlusnus auch im Wort zu wahren, etwas wie eine Vorbestimmung zu sein, daß wir beide, er und ich, Männer des gleichen Jahrganges und in gleicher Weise vom Kriege gezeich net — jedem von uns hätte es beinahe das rechte Bein gekostet —, daß wir beide im selben Herbst 1916 in den Verband der Königlichen Schauspiele eintraten, er als Bariton, ich als angehender Dramaturg. Und da der Chef des Hauses, Graf Georg von Hülsen-Haeseler, der Bruder meiner Mutter war, gehörte ich sozusagen zum »engeren Stabe«, und von Anfang an war es mir mög lich, den Aufstieg von Heinrich Schlusnus mitzuer leben.