farbigen „Lampionzug“ (1908) eine koloristische Wirkung und Raumtiefe aus von fast un begreiflicher Bildschönheit. Selbstverständlich verlangt und erfährt die Struktur des Holzes bei der künstlerischen Auswertung eine andere Behandlung, als der Stein, und für den Farb holzschnitt wieder eine andere, als der Schwarzweißdrude. Dort gestattet die Farbe eine ge schlossenere Behandlung der Flächen; hier verlangt sie Auflösung der Flächen durch weiße Linien, um den Druck nicht zu schwarz und lichtlos werden zu lassen. Das ist dem Künstler R. Grimm-Sachsenberg, Metallstempel Unten: Warenzeichen Kraußwerke Schwarzenberg mit zunehmender Klarheit deutlich geworden. Deshalb schreitet er in seinen Schwarzweiß drucken von 1915 an Jahr um Jahr in dieser lichthöhenden Schneideart fort, um 1918 im „Sonnenaufgang“ durch Auflichtung der schwarzen Flächen zu einer geradezu strahlenden Lichtwirkung zu gelangen, während er im Farbdrude aus den noch bewegt wechselnden kleinen Flächen der „Beschneiten Tannen“ (1915) zu den breitflächigen Bildungen des „Winter morgens“ (1918) oder des „Einsamen Hauses“ (1920) kommt. Aber auch da noch eine Stei gerung in der Drudewirkung, bei der alle Flächen in ein Geflimmer von konturlosen Farb flecken sich auflösen, wie in der Monotypie „Drei Schwäne“ (1921), die wie als leicht hingetupftes Aquarell zu erstaunlicher Plastik und Helligkeit im Licht getrieben sind. Kurz, wohin wir sehen, auch wenn wir noch die flotten Zeichnungen mit Bleistift und Kohle in Be- XXXVII