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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240424016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924042401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924042401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-04
- Tag1924-04-24
- Monat1924-04
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.04.1924
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«chkVöNm, und k-u»t,»,«on,S«l»l »«tunftr«»» SS,»0. »U. V«t«, von 0I»»sch » «»«ch-r»I In Dk««d«. V.ftch»<». Konto 10»S kvrtsekrLtt IM an die verlorenen Kolonien! Senke vor vierzig Ä«hreu erkkiirke Fürst Bismarck» -er englische« Regierung -nrch -en -enkschen Konsul in Kapsladl, -atz die Erwerbungen -es -eulsche« Kaufmanns Lü-eritz in -em -amaligen Angra Pequena, -em Heuligen Sü-weslasrikia, sorlan unlee -e« Schutz -es Denlschen Reiches ständen. Den 24 April 1SS4 -ars man daher als -en Geburtstag -er akliven denlschen Kolonialpolilik Bezeichnen. Am 22. Juni desselben Jahres wurde die -eulsche Schutzherrschasl anerkannt un- am s. Juli «ehke die deutsche Reichsslagge zum ersten Male über Togo» am 14. Juli über Kamerun. Schwiil-en-er Optimismus über -as Gutachten Dr. Keinze über -as Pariser Programm. Für eine grobe bürgerlich« Koalition. Hamburg, 28. April. Der frühere RetchSiustizminister Dr. Heinz« sagte gestern in einer Wahlversammlung der Deut schen BolkSpartei. das Sachverständigen - Gutachten sei sehr kompliziert. Klar sei jedoch, datz eS uns ungeheure Lasten auserlcge. die deutsche Souveränität beeinträchtige und zweifelhaft lasse, was aus den Sanktionen werden solle. Großes Mibtraue« sei daher geboten. Unter keinen Um- ständen dürfe mau unerfüllbaren Forderungen »«stimmen. L» sei et» grober Fehler der Sozialdemokraten. daS Sachver« Itändigen-Gntachten zur Wahlparole zu machen uud dessen be dingungslose Annahme z» fordern. Die Negierung dürfe ans keinen Fall weitergehen, als dah sie erkläre, das Gut achten zur Grundlage von Verhandlungen machen zu wollen: denn sie könnte unmöglich Bedingungen zustimmen, deren Entscheiduna erst von dem kommenden Reichs tag abhä'ngt. Wir müssen eine außerordentlich aktive auswärtige Politik treiben, aber keine Politik der Uebeveilung und Unvorsichtigkeit, wohl aber müsse man die Gchnldlüge festnageln. Das sei der erste Schritt zur Aus hebung des Friedensvertrags von Berka'lleS. Wir müllen »u BiSmarck, zu der schwarz-weiß-roten Fabne zurtick Wir Müllen einen Re'ckiStag wählen, der eine grobe bürgerliche Koalition ermögliche. « Die Stellung -er «Yevlskften Volksp«rkel. Berlin, 28. April. Der Parteivorstand derDeut- fchen BolkSpartei hat in seiner gestrigen Sitzung zu den aktuellen Fragen der Außenpolitik, besonders den durch daS Sachverständigengutachten notwendig werdenden Ver handlungen, Stellung genommen. Er ist. wie er dem Reichs kanzler Dr. Marr in einem Schreiben mtttellte geneigt, die Regierung bei ihrem Bemühen, zu einer Verständigung zu kommen, z» unterstützen. Gr müsse sedoch für die Deutsch« Lolkspartei entscheidenden Wert daraus legen, dab keine end gültige Regelung aetrvsscn werde, ohne dab die Rückkehr der AnSaewiserncn nnd die Veircinng der Gefangene» In einer die deutsche» Interessen befriedigenden Welse sschcrgcstellt werden Graf Westarp zum Sachverständigengutachten. kDrnhtmclduna unsrer Berliner Schrtstlcltung.z Berlin, 28. April. In Drcptom sprach gestern Graf West'arp in einer Rebe zu den Wahlen. Er verurteilte dabei ausS schärfste das Gutachten der Sachverständigen und erklärte, dost b e » 1 sch c V o I k h a b e a m 4. M a 1 d a r tt b e r »u entscheiden, ob es dieses Gutachten annehmen ober ab lehnen wolle. Die nächste Sitzung -er Repko. Paris. 23. April. Die nächste Sitzung der Repko findet er st in der kommenden Woche statt. Die Kommission will erst abwarten, bis die Antworten der verbündeten Regie rungen auf ihre Mitteilung vom Karfreitag vorlicgcn. Bisher ist noch von keiner der verbündeten Regierungen eine Antwort eingegaugcn, auch von der französischen nicht. Der viel be sprochene Brief Poincarös an Varlhou ist nicht an das Präsidium der Repko. sondern an die französische Delegation gerichtet. Paris, 23. April. Der Mitinhaber des Bankhauses Mor gan. David W. Morrow. soll, dem „Matin" zufolge, in den nächsten Tagen mit der Vorbereitung der 800-Mtl- lionen-Goldanleihe beauftragt wcrdep. Pvtrrears wir- über den Defchtutz -er Repko sprechen. Paris. 23. Aprik. Die republikanische Bereinigung von Frankreich ist heute unter dem Vorsitz des ehemaligen Ministers Isaak, der in der Kammer der Gruppe Arago an gehört. zu einem Kongreß zusammengetrcten. Der Kongreß wird morgen abend mit einem Bankett geschlossen, auf dem der Ministerpräsident Poincarö eine Rede halten wird. Nach dem „Echo de Paris" wird Poincarö den Standpunkt der französischen Negierung zum Beschluß der Reparationskom- mission Uber die weitere Behandlung des Sachverständigen- berichtS erörtern. kW. T. B.i Frankreich und Esottvges Ablehnung -es DSikerbundes. Paris, 23. April. Zur Rede des Präsidenten der Ver einigten Staaten schreibt der „Temps", der Präsident der Ver einigten Staaten habe den Bericht der Sachverständigen gelobt und verlange, daß seine Mitbürger die vorgesehene Anleihe zeichneten. Das sei eine wichtige Empfehlung. Der „TempS" hofft, daß Präsident Coolidge in weitgehendem Maße zur Regelung beitragen werde, die alle Menschen guten Willens erhofften. Der Präsident habe außerdem angckündigt, das, er vielleicht eine Konferenz zur Einschränkung der Rüstungen zu Lande, in der Luft und unter Wasser ein- bcrufen werde, wenn das Reparationsproblem geregelt sei. Welche Garantie, fragt das Blatt, werde man den Ländern bieten, die ihre Rüstungen einschränken würden? Coolidge habe in der bestimmtesten W'ise erklärt, dass er den Völker bund endgültig zurückwcise. Vielleicht würde er das weniger stark betont haben, wenn er nicht Führer einer Partei und zu gleicher Zeit der Chef einer Regierung wäre. Den Bann st r a h l. den er gegen Genf geschleudert habe, sei er seiner Partei schuldig gewesen. Kolonralgedenklag. Die Eisenbahnkalaslrophe am Gollhar-iunnel. Ass Tote und über 5V Verlebte. Wieder monatliche Vorauszahlung der " Beamten!, chüllcr. Berlin, 28. April. Die Zahl der Opfer der Gotthardbahu- katastrophc wird letzt mitüberSüGctötetennndüber KV Verwundeten angcgeben. Fast das gesamte Personal der Maschinen und der Heizwagen befindet sich unter de» Opfern. Die schweizerische Generaldirektion der Bundesbahnen teilt amtlich mit: Das Eisenbahnunglück wäre jedenfalls ohne di« große Zahl von Todesopfern abgelausen, wenn nicht der badische Wagen durch die Gasexplosion in Brand geraten Wäre. Di« neuen Schnellzugswagen, die auf der Gotthardbahn- ltnie Verwendung finden, sind derart stark gebaut, daß sic «inen Zusammenstoß aushalten, ohne in Trümmer zu gehen. Zwei Berliner Familien. Forthmann und Wolfmann. Msamme« sieben Personen, befinden sich unter den 13 Ver unglückten. die in das Vürgerspital von Bellinzona ein- gelirßert wurden. Ferner fanden dort Aufnahme ein Reisen der Otto Karl aus Bremen nnd C. B r ü h l aus Wien. Die größte Zahl der Opfer ist In den beiden verbrannt« Wagen zu beklagen. Die genaue Feststellung der Opfer ist sehr schwer, «eil zum Teil nur noch verkohlt« Ueberreste vor- bgnden sind. Der Schaden der Katastrophe wird aus über fünf Millionen Franken geschätzt. Der verantwortliche Maschinensührer. der das geschlossene Einfahrtssignal nicht beachtet hatte, wurde getötet und der Hetzer schwer verletzt. Bei dem Unglück kam auch eine ganz« deutsch-schweizerische >a»tUe von süut Vertone» uw» Lebe». . . Berlin. 23. April. Obgleich die Finanzlage des Reichs immer noch sehr gespannt ist, hat sich der Reichs- mlnistcr der Finanzen doch entschlossen, den NcichSbeamten am 8». Avril 1294 die Bezüge wieder für «Inen ganzen Monat im voraus zahlen zu lasse». Er glaubt die Verantwortung für diese Maßnahme trotz der noch bestehenden Schwierig keiten im Interesse der Beamtenschaft ans sich nehmen zu müssen. Nach Wiedereinführung der monatlichen Voraus zahlung der Bezüge werden di« Beamten gut daran tu», sich wieder ein Bankkonto rinzurichtcn und ihre monatlichen Bezüge auf dieses Konto überweisen zu lassen und zwar sowohl aus allgemeinen wirtschaftlichen Gründen. alS auch insbesondere zur Förderung der gemeinnützigen Beamten- banken usw„ um die zeitweise von den einzelnen Beamten nicht benötigten Beträge für die gesamte Beamtenschaft und deren Selbsthilfsetnrichtungen nutzbar zu machen. ES ist zu erwarten, daß die Länder und Gemeinden, soweit c» ihre Finanzlage irgend gestattet, sich dem Vorgehen des Reiches anschließen werden. (W. T. B.i eNn« neue -eulsche republikanische TageszeUuug. Berlin. 28. Avril. Die republikanische Partei Deutsch lands gibt «tne neue republikanisch« Tages, zettuna unter dem Titel »Die Ration" (Tribüne der Republik) Hern«». Der heutige Gedenktag, über dem die Wcihe eines natio nalen Feiertages ruht, ist dazu bestimmt, dem deutschen Volke und der Welt ins Gedächtnis zu rufen, daß unser Recht auf Kolonien durch das Gewaltdiktat von Versailles nicht auS- gclöscht ist, sondern unveräußerlich und unversährbar fort- besteht, bis wir wieder in den Besitz dessen gelangt sind, waS uns gebührt. Am 24. April 1884 erging die geschichtlich be rühmte Depesche des Fürsten Bismarck an den deutschen Konsul in Kapstadt, die daS von dem Bremer Kaufherrn Lüderitz in Afrika erworbene Land unter den Schutz des Deutschen Reiches stellte. In rascher Folge wurden daun Togo, Kamerun, die Südseeinseln und Ostafrika ebenfalls amt lich als deutscher Kolonialbesitz anerkannt, und damit war das Deutsche Reich in die Reihe der großen Kolonialmächte eingetreten. Daß an dieser Entwicklung nicht- Künstliches, Krampfhaftes. Gemachtes war, daß eS sich dabei nicht bloß um die Befriedigung eines hanseatischen SonberinteresseS handelte, sondern daß unsere Kolonialpoltttk geboren wurde aus einem unwiderstehlichen, schicksalsvollen Drange der ganzen Nation, bewiesen die bedeutsamen Fortschritte, die wir zielsicher und arbcttSsreudig auf allen Gebieten unserer kolo nialen Betätigung machten und die uns auch sehr bald die Anerkennung vorurteilsloser Ausländer «Intrugen. Rur eins dieser Urteile sei hier verzeichnet. Theodor« Rvosevelt Hot in den Auszeichnungen über seine ostafrikanischen Reisen den dortigen deutschen Pflanzern, Zivilbeamtcn und Offizieren folgendes bemerkenswerte Denkmal gesetzt: „ES waren Pfänner von unzweifelhafter Fähigkeit uud Tatkraft. Wenn man sie sah. so verstand man leicht, warum Deutschland in Ostafrika zusehends cmporgeblüht ist. ES sind erstklas sige Menschen, diese Deutschen. Sie »errichten in Ostafrika ein Werk, das der ganzen Menschheit zugute kommt." Und nickt nur in Ostafrika, auch überall sonst, wo der Deutsche söinen Fuß auf kolonialen Boden setzte, entfaltete sich in überraschend kurzer Zeit Blüte um Blüte am Baume der deutschen Kolonialpolitik, die durch eine sorgfältige zivili satorische Einwirkung ans die Eingeborenen, durch Kultivie rung des Bodens in weitestem Umfange und durch de« Aus bau eines umfassenden Eisenbahnnetzes ihre Befähigung in reichem Maße vor aller Welt bewies. Und dennoch wagte die Entente, uns Deutschen im Friedensvertrage die unerhörte Schmach der Behauptung anzutun. daß wir nicht zu den „fortgeschrittenen Nationen" gehörten, denen man den Schutz eingeborener Völker anvcrtrauen dürfe! DaS nahmen sich England und Frankreich heraus, deren koloniale Geschichte durch schlimme Grausamkeiten gegen die Eingeborenen be fleckt ist und teilweise von Blut geradezu trieft! Wilson scheute sich nicht, diesen Standpunkt zu dem seinigeu zu machen, und erklärte zur Begründung dcS schnöden Kolonial- raubcs, der in Versailles an Deutschland vollzogen wurde, skrupellos, „Deutschland habe den hilflosen Völkern einiger seiner Kolonien unerträgliche Lasten auserlrgt und sei daher unwürdig, eine koloniale Mission noch ferner auSzuüben". So besiegelte die Entente in Versailles daS koloniale Mandat dcS Völkerbundes, der statutengemäß die deutschen Kolonien an einzelne Mächte zur Verwaltung unter seiner Oberaufsicht übertragen sollte. England, Frankreich und Japan haben sich aber an diese Vorschrift nicht gekehrt, sondern kurzerhand die gesamten deutschen Kolonien unter sich ausgeteilt. An diesen unerhörten Rcchtsbruch die üulturwelt mit aller Eindring lichkeit wieder zu erinnern und Deutschlands Anspruch aus eigene Kolonien als unauslöschlich sestzustellen, dazu soll die Feier des 24. April dienen. Doch noch etwas anderes hämmert uns der heutige Tag ins Gedächtnis, indem er uns zwingt, der nationalen Sünden zu gedenken, die in einer trüben Epoche unserer Vergangenheit von Deutschen selbst gegen unsere kolonialen Interessen begangen wurden. Rur zu oft hatte die deutsche össentltche Meinung Anlaß, über die Vorgänge im Kolonial auSschuß uud über gewisse RetchStagsreden bet der Beratung des KolontalhauShaltS empört zu sein. Vor allem tat sich dabei Erzberger hervor, der Han- in Han- mit -er für koloniale Bedürfnisse völlig unempfindlichen Gozialbc^o^atie immer auf dem Plane war. um der Leitung der deutsche» Kolonialpolitik tu de« »rm ^u falle» und unser, koloniale» Bahnbrecher zu verketzern. Man denke nur au bl« Ksibel voll Schmutz, di« über einen Mann wie Dr. Karl Peter» an», lgesossen nnuede», bt» « D, SebülsigkeU«, tatt -ata» «»
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