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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192510228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19251022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19251022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1925
- Monat1925-10
- Tag1925-10-22
- Monat1925-10
- Jahr1925
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.10.1925
- Autor
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Simst ««» Wiffeiischeft. Ehr»«« Prosen»» Wille». Gelegentlich des vorgestrigen Konzerte» der Orchesterschule der Sächsischen LtaatSkapelle erfuhr der von Dresden scheidende Professor Georg Wille mehrfache Ehrungen. Es wurde mitgeteilt, daß in dem neuen Gchulraume ein Saal seinen Namen tragen soll und eine Georg-Wille-Gttftung errichtet worben ist. Professor Wille wird der Orchester-Schule der Sächsischen StaatSka- pelle erhalten bleiben, denn er wird jede Woche zwei Tage non Berlin nach Dresden komme» und sich der Lehrtätigkeit widmen. Die medizinische Wissenschaft «nd da» Werktätige Volk. Die Notgcmeinschaft der Deutschen Wissenschaft veranstaltet in -er Zeit vom 25.—31. Oktober im Krupp-Saal de» Städ tischen Saalbaues Essen eine medizinische Woche. Die Er öffnung soll am Sonntag, den 25. Oktober, vormittag» er folgen, die weiteren Vorträge an de» folgenden Werktage» abends 7 Uhr. Reichskanzler Dr. Luther nimmt an diesem Plan, Le« auf eine Anregung aus Gewerkfchast-kreisen zürllckzuführen tst, lebhafte» Interesse und wird, wenn die politische Lage e« gestattet, sich im Saufe -er nächsten Woche nach Essen begeben. Auch -ie hervorragendsten Forscher haben obwohl ihnen damit beträchtliche persönliche Opfer »ugemutet wurden, sich dem Rufe der Notgemetnschast nicht versagt. Sie wolle» »eigen, daß ihre Forschungen dem deut schen Volk in alle» seinen Nöten gelten. Die Fund« am Linaiberge. Herr Rechtsanwalt Dr. Bruno Weil-Berli» schreibt: Angesicht» de» außerordent lichen Interesses, das der von Herrn Professor.Grimme- Miinster anläßlich der Tagung de» Hauptvorstande» de» Zentralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glauben» in meinem Hause gehaltene Vortrag über die Funde am Sinai erweckt hat, erlaube ich mir folgende» mitzuteilen: Die große Bedeutung der Funde ist von der gesamten Presse betont worden. Um aber die Oeffentlichkeit vor Ent täuschungen zu bewahren, ist e» notwendig, darauf hinzu- weise», daß Herr Professor Grimme zwar mit Sicherheit in seinem Vortrag die These ausgestellt hat, daß diese Funde das älteste Buchstabenalphabet der Welt und in semitischer Gprach« geschrieben sind, da» er aber dte von «om gemenen Deutungen, insbesondere, soweit sie sich auf dte Person des Gesetzgeber» Mose» bezieh««, nur mit aller Reserve vor- trägt. Ein endgültiges Urteil über Len Inhalt der Tafel wird erst möglich sein, wenn die Funde, die der englische Professor Petrie au» unbekannten Gründe» am Sinai ge- lassen hat, nach Europa geschafft werden, und wenn diese Gelegenheit dazu benutzt wirb, um nachzuforschen, ob »nd was am Sinai a» ähnitchen Dingen noch existiert. Denn selbst wenn nicht alle von Professor Grimme ausgestellten Deutungen und These» sich al» »utresfend Herausstellen sollten, so würden diese Kunde nach Meinung bedeutender Fachgelehrter doch von größter Tragweite für die Kenntnis der frühesten semitischen und biblischen Geschichte sein. Die Bildung eine» Komitee» von Freunde» der Sinaiforschung ist in di« Wege geleitet, dessen vorläufige Leitung der Rechtsanwalt Dr. Bruno Wetl-Berltu übernommen hat. Er bittet daher, alle diese Angelegenheit betreffenden Zu schriften an ihn richten zu wollen. Amtliches. Der Militärverein Nünchritz und Umgebung beabsichtigt, auf dem Flurstück Nr. 242 des Flur buches für Nünchritz ein Kriegerdenkmal zu errichten. Auf Grund von 88 23 und 33 de» WassergesrtzeS wird dieser Antrag, der nebst Unterlagen hier an AmtSftelle eingesehen werden kann, mit der Auf forderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen die begehrte Benutzung binnen 2 Wochen hier anzubringe». Versäumnis dieser Frist zieht de» Verlust des Einspruchsrechtes nach sich, es sei denn, daß die Ein wendungen anf besonderen privatrechtlichen Titeln beruhen. ö. U - Elbstr. 155. Meißen, den 21. Oktober 1925. DieAmtstiaiivtmannschaft al» Elbftromamt. Auf Blatt 20 des Genossenschaftsregisters, die Firma: Dreschaenoffenfchaft Strehla Elbe, ein getragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht in Strehla betr., ist heute eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Riesa, am 20. Oktober 1925. Ans Blatt 660 des Handelsregisters, die Firma »Waldemar Frehgana iu Riesa" betreffend, ist heute eingetragen worden: Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Riesa, am 15. Oktober 1925. Soweit die ein- gesandten Stücke reichen, liegt heute für die Tagebl.-Leserin Nünchritz. Langender« und Glaubitz ein Flugblatt der Ort- giual - Dresdner - Elite- Säuger bei. Ml. Zimm in Ma zu vermieten. 8u «rfr. im Tagebl. Riesa. 8-1» M. MW durch schriftliche Heim- arbeit. Prospekt gratis. H. Ablborn, Göttingen Schließfach 63. (Rückporto erbeten!) Herren, welche gesonnen sind, einem ttleinstsllber- seblelverew beizutreten (dem Kartell kür Jagd- und Sport schießen angeschloffen) werden gebeten, sich Sonn abend, den 24. Oktober, abends 8 Ubr im Hotel „Deutsches Haus" einzu finden^ Fleiß, gewifsenb. Schüler mit guten Zensuren sucht, da er Ostern die Handels schule besucht MM in Konlor od. Geschäft. W. Off. erb. n.L3155a.d.Tagebl.Riesa. lM L WIM Kim IMickm - M« in kimsr WU ui itzckud M AW WWMiuckn Um IMWmi M Wi! I. MÄiMiM Lxorirüität Lellekckrucic »I« Illr 8t»lil»11vl> obus klsttv uuci okus Oravur ILoplerckraak — Lexlvtvrkeerten Ala«8vu«Iruvk»»vI»vn Lür Kim s. Ns, KMik. SS IMMtWkk Offerten unter II 81S8 an La» Tageblatt Riesa. Mrimn werden angenommen vröba, vschatzerStr.2S,p.r. Ausgabe jeden Freitag von 8—11 Mir. KWe Mieter b. h. Provision sofort gesucht. Georg Schöne, Rasenplatz 6. dunkle Eiche, ne« nmttändebalber (Pfand- stück) billig zu verkaufen. 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Ich sollte auch Fritz nichts sagen, sie fürchteten seinen Widerspruch, ich sollte nur für «in paar Jahre die kleine Hilda sür mein Kind aus geben. O, wenn du damals die beiden verzweifelten Men schen gesehen hättest — auch du hättest nachgegebeck. Und ich war schwach, krank, willenlos, ich weinte um mein eigenes totes Kindchen und habe meinen Bruder von jeher vergöttert. So tat ich ihm den Willen. Du aber, wenn du wirklich jenes Kind bist — aber die Aehnlichkeit läßt keinen Zweffel zu —, dann war dein Vater Ernst Graf von Freydeck, und deine Mutter war seine rechtlich angeiraute Frau!" Hilda griff in ihrs Tasche. Steckten da nicht ihrs Papiere von daheim? Ia! ! Lucie Barnini überstreifte sie mit einem kurzen Blick. »Sei mir willkommen," sagte sie erschüttert; „ich dachte, du seiest längst auch tot — tot wie die anderen. Man sagte ja, du wärest in die Donau gegangen; jetzt kommt «a mir seltsam vor, daß noch eine Freydeck lebt: Hilda — Gräfin von Freydeck!" — Sie konnte nicht vollenden. Und jetzt legt« sie wirklich die Arme um ihre Nichte und stützte sie liebreich, die zu sammenbrach wie ein angeschossenes Reh. Als Hilda am nächsten Morgen aus einem tiefen, er quickenden Schlummer erwacht«, schien die Sonne hell in ein großes, freundliche« Zimmer. Angela Barnini saß an ihrem Bett, und auf dem Tischchen daneben stand Georgs Bild. Hilda griff sich nach der Stirn. Wo war sie? Träumte sie? Angela neigte sich über sie und küßte sie. „Ich weiß alles," sagte sie herzlich, „und freue mich, -aß ich eine so liebe Verwandt« finde. So eigentlich verwandt sind wir wohl nicht; denn ick bin ja dl« Stief tochter Mamas. Aber wir wollen doch Zusammenhalten, Hilda, nicht wahr? Wenn wir nicht geglaubt hätten, du seiest damals, wie Doktor Aufenbach erzählte, in die Donau gestürzt, hätten wir auch noch nachgeforscht." Hilda konnte sich zwar immer noch nicht zurecht finden, aber Angela erklärte ihr alle», und so kam sie nach und «ach zur Klarheit. Angela batte am.Vorabend, lang« mit ihrer SM» mutter gesprochen, welche nun, La sie wußte, daß Hilda lebte und ihr einstiger Gatte tot sei, den ganzen Sach verhalt ins klare bringen wollte. Wenigsten» Doktor Ger- lach, die Familien Freydeck und Günther mußten alles erfahren. Für die große Menge konnte man ja dann nur einen Teil des Ganzen auswäblen. Aber es währte sehr, sehr lange, bis Hilda alle» begriff, bis sie es verstand, daß sie nie Fritz Wentheims Tochter gewesen. Diese Wahrheit tat thr Loch sehr wehe. Und doch war diese Lüge ihrer Abstammung eine Wohltat gewesen für Len Mann, Ler, vollständig verein samt, nur noch einen Halt im Dasein besaß: die Liebe zu diesem Kinde, das gar nicht sein Kind war l Diese Liebe war sein Glück, sein Trost, es war da» letzte Nestchen reinen Menschentums in diesem Herzen. Und für diese Liebe wollte Hilda von Freydeck den, Spieler, dem Ver lorenen dankbar sein, solange ein Atem in ihr war! „Und mein wirklicher Vater? Was weißt du von ihm?" „Er ist vor vier Jahren gestorben. Fern auf einer kleinen Farm, am Rande des Urwaldes. Mama hat «inen Brief von Grete, von deiner wirklichen Mutter — hier, sie gab ihn mir fiir dich — und hier: deinen echten Taufschein: Hilda, Tochter de» Grafen Ernst von Freydeck aus Oesterreich (Schloß Freydeck.dei Heidenheim) und dessen Ehefrau Margarete, geborenen Wentheim aus Wien. — Es stimmt alles, und die Originaleintragungen im Kirchen- Luche sind vollständig übereinstimmend. Mama hat dich damals zur Tause gehalten; die Papiere behielt dein Vater. Und dann kamst du nach Neuyork in Wentheims Hau» als seine Tochter. Deine Mutter hat dich öfter» be sucht; sie soll so gut gewesen sein, so schön — weine doch nicht, Hilda, weine nicht!" Aber Hilda konnte nicht ander», sie mußte weinen! Sie dachte an Fritz Wentheims Aufzeichnungen. Nun wußte sie es, was sie damals so zwingend hingezogen hatte zu jener fremden, toten Frau, die so allein in dem öden Zimmer der „Freistatt de» allen Marienklosters" lag. Da» war Grete von Freydeck gewesen! Sie, Hilda, hatte an ihrem Grabe gestanden, an jenem Grabe auf dem stillen Friedhof der Namenlosen, wo der deutsche Wald hereinrauschte in den tiefen Schlummer der Toten, die einst, da sie jung gewesen, hier den ersten seligen Traum von Lieb, und Menschenglück geträumt hatte. Angela ließ di« Tieferschüttert« ausweinen. Rur ganz sacht _schob sie zwischen die feinen Finger de» Mädchen» da« Bild der Brüder Günther, und sehr sanft begann sie von ihnen zu sprechen. „Georg ist Ingenieur. Er leitet den Bahnbau bei Freydeck. Ach so, du weißt ja noch gar nicht, Frey- deck gekört Mama! Freilich, im Kaufverträge stehe ich, denn Mama wollte nicht, daß man erfährt, daß sie noch lebt. - Jetzt allerdings werden wir den Kauf rückgängig machen; denn nun ist ja außer de», dahinsiechenden Hugo von Freydeck, der noch immer im Iireuhciuse lebt, noch eine da, welche Ansprüche hat auf das Freydeckfche Erbe." Hilda hob den Kopf. „Noch eine?" Sie war bei ihren eigenen Gedanken gewesen, hatte kaum aus dis Worte ihrer Gefährtin gehört. Angela lächelte. „Ia, noch eine; eine echte Freydeck. Ich glaube, sie heißt Hilda!" «Ich „Natürlich, du! Du bist die Tochter Ernst von Frey- decks. Dir gehört das Schloß und der größte Teil des ganzen Vermögens; Mama hätte ja auch Ansprüche, und jetzt, wo Wentheim tot ist, liegt ihr auch nicht mehr so viel daran, wenn man daheim erfährt, daß Lucie Barnini einst Komtesse Freydeck hieß. Aber sie selbst hat doch keine Kinder. Ich bin durch Papa und durch meine eigene Mutter glänzend versorgt. Mama selost ist vollkommen sichergestellt, wenn mein armer Vater einmal von seinem Leiden erlöst wird. Sie will ihren ganzen Pflichtteil für Wohlfahrtszwecke in Frey« deck und Heidenheim widmen und deren Ausführung dir überlassen. Sie selbst will nie mehr zurückkommen in die alt« Heimat. Einstweilen lebt ja Papa noch, und er kann noch lange, lange leben. Mama findet in dieser furcht baren Pflege einen Lebensinhalt —" . „Und Frieden und Beruhigung durch strenge Pflicht erfüllung", vollendete Lucie Barnini« Stimme von der Türe her. Die beide» Mädchen sahen erschrocken auf, sie hatten sie gar nicht kommen gehört. Nun stand st« dort im Türrahmen, hoch und schlank, noch immer eine wunder schöne Erscheinung trotz de« tiefbleichen, vergrämten Ge sichtes. Sie setzte sich neben Hildas Bett und strich zärt lich über die schlanken Hände de« Mädchen«. „Angela hat recht," sagte sie; „heim will ich nie, nie mehr. Ich «erde hier au»harren bi« zum letzten Augen blick. Mein Gatte, Leo Barnini, hat mich dereinst aus Liebe geheiratet. Und ich war so ganz verlassen. Seit jenem Schiffsun-lück, bei dem auch ich fälschlich als ver unglückt angegeben worden «ar, lebt« ich als Verkäuferin in einer kleinen, nordam«rikantsch«n Stadt «in elendes Leben. Mein einzig«, Str«d«n «ar nur, unerkannt zu bleiben., NI« sollte jemand ahnen, baß Lucie von Freydeck ihre Liebe so teuer bezahlen mußte. Ich wollte tot sein für meinen Later, der mir hartherzig nk« verziehen hat; für Tante Berghau«, welche mich eigentlich au» dem Bater- hause vertrieb, und für Hugo, der mir mit seinem Hoch mut nianabeaeftande». Fortsetzung folgt.
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