25 Beamtenbank Dresden eGmbH und die Jungdeutsche Spar- und Darlehnskasse eGmbH in Dresden. Eine absolute Besonderheit und ein mutiger Schritt in dieser Zeit war die Gründung der Freimaurer Spar- und Darlehnskasse eGmbH am 18.6.1926, obwohl die politische Situation alles andere als günstig war. Die Auflösung der Bank erfolgte dann auch schon am 4. Mai 1933, kurz nach Hitlers Machtübernahme. Für die Logen selbst gab es noch eine Gnadenfrist: Am 31. Juli 1935 kam das Totalverbot. Die letzte in Dresden nachweisbare Gründung einer Genossenschaftsbank erfolgte 1946. Die Reichsbahnsparkasse Dresden eGmbH existierte jedoch nur bis 1952. Insgesamt wurden in rund hundert Jahren in Dresden mindestens 76 Banken gegründet. Bankenschließungen nach 1930 und nach 1945 Wenn wir von Bankengründungen sprechen, müssen wir auch die Kehrseite der Ent wicklung betrachten: Zwangsschließungen, Fusionen, Konkurse, Auflösungen. Die Schließungen 1930 bis 1932 gehen vor allem auf die Weltwirtschaftskrise zurück. Aus löser war der sogenannte »schwarze Freitag« in den USA (eigentlich Donnerstag, der 24. Oktober 1929). Innerhalb von zwei Stunden war der Wert der börsennotierten Unternehmen um elf Milliarden Dollar gefallen. Zwar versuchten Banken, mit Stützungs käufen diese Entwicklung aufzuhalten, aber die Baisse setzte sich in den folgenden Wochen unvermindert fort. Auch in Europa brachen daraufhin die Aktienmärkte zusam men. Das Vertrauen vor allem der Kleinanleger in die Geldmärkte war nachhaltig er schüttert. Viele Mitglieder traten aus ihren Genossenschaften aus und zogen Anteile und Spargelder zurück. Das wenige Ersparte wurde kaum noch zu den Banken gebracht. Das Geld »unter dem Kopfkissen« und der »Sparstrumpf« hatten Konjunktur. In Dresden schlossen in diesen Jahren zehn Genossenschaftsbanken. Die nächste Zäsur für den Genossenschaftsgedanken war die Gleichschaltung in der Gesellschaft und die bedingungslose Einführung des »Führer- und Gefolgschaftsprinzips« nach dem Machtantritt von Hitler. Die Grundsätze von Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung standen nur noch auf dem Papier. Nach 1935 wurden die Satzungen vieler Genossenschaften auf die neue politische Situation ausgerichtet und entsprechend Tabelle 2: Auflösungen von Banken (1874-1970) Tabelle 1: Bankengründungen in Dresden (1848-1946) Zeitraum Anzahl Zeitraum Anzahl 1848-1889 14 1874-1889 6 1891-1908 (1. Welle) 14 1890-1929 15 1910-1914 (2. Welle) 13 1930-1945 (1. Welle) 23 1915-1922 4 1946-1952 (2. Welle) 20 1923-1932 (3. Welle) 25 1970 1 1933-1946 6 nicht zuordenbar 9 Gesamt 76 Gesamt 74