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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 07.04.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19160407019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1916040701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1916040701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-07
- Monat1916-04
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SIS infolge war ein Kade der ständigen damals en. die rgSmkttel nals auf Swegs nur ein ischem g stehen d bereits >er I.om- ezug auf > anneh- bemittcl- rinnickel. Novem- orständc, n, Pen nen und Her und He-me. ) dcrgl) tzc für se nebst w. nebst Mcldun- i> aben. )ohnung lordruck eder an hat. ienstags Frau gefüllte >a d aus Mutter Vie fest getreten st. Die ist von tück ab- rde sind viüchcr- nittel. ilnscbcin die >as rcrtvolle itinnern amilien- t)ie Uhr. mungen — Aus in aus- len mit ;n. An Namen Nänner i. wur- iber die Polizei- schlicsz- ctc von n dcm- konntc n .^uk- mikt.iß-. .»22 04"> k?eu i--t k uene e 7, u - k>- äkts - u .X'ik- >8ckrci- k u n 8 8 von uter - 8gmm- krilieu, l. »äi r 6 un 8 trnAvn- röbniix ,pit«>8- mmen. k-ue i^n lte- .4uk- -ht ctie rnv n, stört, rat tiir <i. V. ) Lrnr. Iau - .' mit- li 7 Vvr- > ttöbe l, stän- lkalten k äivi- >8- , ^kt.- l e tür neben. -Mick- nusteu k. st i e öeti»8 tt aut I uost . Lei v»nk- >X)) lebten l stabr rkteni r. vor )Nss ttutta isskei zrüek UV. Jahrgang Morgen-Ausgabe 1S1« Freitag, den 7. April Rr. 177 Amtsblatt des Rates und des Po tu neuntes -rr Stadt Leipzig t«r Letpjl, an» 'verorte ,»«,»«1 »Igttch E,« ga»i gebracht manatiich M. 1S0, »lertellädriich A«. 4LU: t»r Adhai« «»aatllch M. t^S; dprch anker, auewSrilgen Filtala« in« -aas gebrach» «anatlich M. »lertet- tadrttch Al. d^-r »nrch die Pa» tanerdald veatkchtand« «anat- Nch Dt. 1^ aiertettLd'lich M. Ub taatlchliebltch P^deftellgeld). Schrtttlett«»« and chelchöfl««lele: 3»ha»»t«MU» Ar.» 2SaaaMlg»»aAHHH»^tgR» tlr chr^i>'«tpjig «. Umgeb. d>« «Ink-alt. petN^U, M Pf. »- a»«a» L Pt.! A ». Behörden im amti. Leit dl» Petttjetl« 7V Pt. » «»«w. 7S Vt-i diela« Anzeigen dl« peMzeli, N pt.r Delchötteanzelgen mit plah»«rlchr«llen Im pr«N« »rhdht. Beilagen: Bekamtantlag« M. 7/— da» kaaiend aalkchl. pafigeddhr. Ferat-rech-AnIchlnt, Br. XI»!, Xd» and XIX Hollands Kolonien bedroht Der öftere, «ng. Tagesbericht Wien, 6. April. AmMch wird gemel-et: Rusfifcher und südöstlicher Kriegsschauplatz Nichts Neves. Italienischer Kriegsschauplatz Auf der Hochflüche von Doberdo wurden östlich Selz die unlängst vom Feinde genommenen Gräben vollständig gesäubert. Italienische Gegenangriffe fcheilerten. 2m Ledro - und 2 udl- kar i e n - Abschnitt unterhielt die feindliche Artillerie ein leb haftes Feuer. Angriffe schwächerer italienischer Kräfte gegen unsere Stellung nordöstlich des Ledro-SeeS und im Daone - t a l wurden abgewiesen. Sonst beschrankte sich die Kampftätigkeit auf mäßiges Geschühfeuer in einzelnen Abschnitten. Der Stellvertreter des Chef deS GeaeralstabeS. von Hoefer, Feldmarschalleuknank. 15 Luftgefechte bei Verdun ^db. Paris, 6. April. (Drahlbericht.) Amtlicher Bericht von Mittwoch nachmittag: In den Argonnen Handgranaten kampf im Abschnitt Bolante—Fit le Morte. Wir brachten zwei Minen zur Entzündung, die die feindlichen Schützengräben beschädigten. WestlkchderMaas verlief die Nacht verhältnismäßig ruhig. Oest- lichderMaas batten wir mehrere kleine Gefechte, in deren Verlauf wir in den Verbindungsgräben im Norden des Cattlelte-Waldes Fortschritte machten. In der Woevre kräftiges Bombardement in den Abschnitten von Moulainville und Lhatillon. Di« Deut schen warfen nördlich von St. Mihiel 22 Minen in die Maas, die sich ohne Schaden zu verursachen, an den Sperren entzündeten. 2n Lothringen vnternahmen die Deutschen nach einem heftigen Bom bardement unserer Stellingen zwischen A? r a c o urt und St. Martin mehrere kleine gestaffelte Infantebieangriffe an verschiedenen Punkten dieses Abschnittes,- der Feind wurde überall durch Maschlnengewehr- »nd Artilleriefeuer zurockgeschtogen. In den Vogesen wurde eine starke Erkundung des Feindes, die sich den Gräben südöstlich von Lei Iss zu nähern versuchte, leicht zerstreut. Luftkampf: In der Gegend von Verdun lieferten unsere Kampfflugzeuge am 4. April 15 Luftgefechte, in deren Verlauf ein deutsches Flugzeug mit einem Doppelmotor beim Teich von Hautes Fourneaux obgeschosien wurde. Ein anderes feindliches Flugzeug stürzte beim Walde von Tilty ab. Schließlich schlug ein drittes deutsches Flugzeug senkrecht auf den Boden auf. Alle Flieger find unversehrt zurückgekehrt. In der Nacht zum 4. April warf eines unserer Kampfgeschwader 14 Geschosse auf den Bahnhof von Nan- tillois und 15 auf Biwaks bei DamvlllerS. Amtlicher Bericht von Mittwoch abend: In Belgien erzielte unser Zerstörungsfeuer auf die feindlichen Schützengräben gegen über Steenstraate gute Wirkung. Nördlich derAisne war unsere Artillerie zwischen dem Walde von Beaumarais, südlich von Eraonne, und Berry au Bae tätig. In den Argonnen setzt die Artillerie ihr konzentrisches Feuer auf die Linien und Verbindungs wege der feindlichen Front, insbesondere in der Gegend von Mon santo» und des Waldes von Malancourt, fort. Westlich der Maas war der Tag ruhig. Oestlich zeitweilige Beschiehung im Abschnitt von Douaumont und Vaux. Keinerlei Infanterieunter- nehmung an der ganzen Verdun front. Die Bombenwürfe auf Pruntrut wtb. Bern, 6. April. (Drahlbericht.) Im Großen Rat wurden gestern abend zwei Interpellationen von jurassischen Mit gliedern des Rates und eine von der sozialdemokratischen Fraktion eingebracht über den Bombenabwurf deutscher Flieger auf Pruntrut. Die Interpellanten verlangten von der Regierung Maßnahmen zur Vermeidung solcher Zwischenfälle, wobei sie das Versagen deS Grenzschutzes infolge deS Fehlens von Munition scharf kritisierten. Der Regierungspräsident Locher, ein gebürtiger Jurassier, erklärte, daß der Regierungsrat beim Bundes rat vorstellig wurde, und daß der BundeSrat bestimmte Zusicherungen für eine gründliche Untersuchung der Angelegenheit gegeben hat. Die Anregung der sozialdemokratischen Interpellanten auf Schaf fung einer neutralen Zone zum Schuhe der schweizerischen Grenzbevölkerung komme reichlich spät, da der deutsche Gesandte Frei herr v. Romberg schon lange in diesem Sinne Schritte unternommen hat, die leider infolge Ablehnung durch eine der kriegführenden Par teien zu keinem Ergebnisse führten. Die Frage werde untersucht, wie die Grenze besser kenntlich gemacht werden könne, wobei man an die Aufstellung hochgesteckter Fahnen, sowie an Lichter für die Nachtzeit denke. Die Interpellanten erklärten, von den Schritten der Regierung befriedigt zu sein. Wilfons Entscheidung aufgefchoben "id. New Bork, 4. April. (Funkspruch.) Die «Associated Preß' meldet aut Washington: Da schlüssiges BeweiS- materlal über die jüngsten Angriffe aufSchtffe, auf denen sich Amerikaner befanden, noch fehlt, haben Präsident Wilson und das Kabinett heute wieder die Entschei dung über die Haltung, die die Vereinigten Staaten einzu schlagen Haden, htnauSgeschoden. vtd. New Bork. 3. April. (Funkspruch.) Ein Pariser Telegramm der .World' vom 2. Avril besagt: Nach einer halb amtlichen Mitteilung ist das s ch l e ch ke W et te r in der N o r d- fee. das die Minen- und Netzsperre der Alliierten in Unordnung gebracht habe, für die jüngste UnterseebootStätigkett imKanal verantwortlich. Obenstehendes wird hier von einigen als Anhaltspunkt dafür aofgefaht. daß treibende Minen für die jüngsten Unglücksfalle verantwortlich sein könnten. Die Antwort Englands auf den amerikanischen Ein spruch gegen die Beschlagnahme der Postsendungen wurde dem Kabinett vorgelegt. Die Antwort ist. der .Associated Preß' zufolge nicht befriedigend. Der Kaiser an den Kanzler vtb. Berlin, 6. April. (Amtlich.) S. M. der Kaiser hat den Reichskanzler telegraphisch herzlichzoden Kraft- vollen Worten beglückwünscht, mit denen er im Reichstage von neuem unsere Stellung zur Vergangenheit und Zukunft dar gelegt hat. Eine holländische Stimme über die Kanzlerrede vvtb. Amsterdam, 6. April. (Drahtbericht. DaS .tz andelsblad' schreibt über die Rede des deutschen Reichskanzlers: So stark die Friedenswünsche, die der Reichskanzler persönlich fühlt, auch in seiner Rede zum Widerhall gekommen sind, so glauben wir doch aus seinen Worten entnehmen zu müssen, daß sich in der Haltung Deutschlands wenig geändert hat und das deutsche Kriegs- ziel dasselbe geblieben ist. Wenn in der Rede Bethmann Hollwegs vieles enthalten ist, was wir hier in unserem neutralen Staat, wo wir so herzlich den Frieden herbeisehnen, mit Zustimmung gelesen haben, so können wir doch nicht übersehen, daß, bei aller Vorsicht in der Wahl der Worte darin, die Rede des Kanzlers doch ebensowenig Hoffnung auf einen baldigen Frieden einschließt, wie die Aeußerungen, die so viel von der anderen Seite gehört werden. DaS Blatt ist mit der Erklärung des Kanzlers über den Unterseebootkrieg nicht ganz zufrieden. Es nennt sie undeutlich und betont, daß nach der nieder ländischen Auffassung kein Schiff torpediert werden kann, wenn nicht mit Sicherheit festgcstellt worden ist, daß es kein holländisches Schiff ist. Einführung der „Sommerzeit- in Deutschland vtd. Berlin, 6. April. (Amtliche Meldung.) Der Dundesrat Hal gestern beschlossen, daß in der Zelt vom 1. Mai bis 30. September 1916 an Stelle der mitteleuropäischen Zeit, die in Deutschland durch daS ReichSgesetz vom 12. März 1893 eingeführt ist, als gesetzliche Zelt die mittlere Sonnenzelt 30 Längengrades östlich von Greenwich gelten soll. DaS bedeutet, daß die Uhren für diese Zeitspanne am eine Stunde vorzustellen sind. Demgemäß wird der 1. Mai 1916 bereits am 30. April 1916 nachmittags 11 Uhr beginnen. Der 30. September 1916 aber wird um eine Stunde verlängert werden, da mit am 1. Oktober 1916 die mitteleuropäische Zelt wieder in Kraft treten kann. Entente-Anschlag auf Hollands Kolonien? <-.> M-i>, 6. April. Die ..Wiener Mittaqszeitunq' erhält von ihrem holländischen Korrespondenten aus angeblich bester Quelle die Information, daß nach den in der geheimen Kammersitzunq gegebenen Erklärungen die holländischen Maßnahmen erfolgt sind auf Grund eingelangter Berichte über dieParifer Konferenz und über die Gefähr dung der holländischen Handelsschissahrt nach Indien. Es sei mit Zustimmung Englands ein schwerer Schlag gegen die Integrität der holländischen Küsten und Niederländisch-Indiens tatsächlich be schlossen gewesen. Auf eine Anfrage der Niederlande in Paris nach den Holland betreffenden Beschlüssen der Pariser Konferenz habe Br Land dem holländischen Gesandten erklärt, daß er den Ge- heimhallungsbeschluß des Krleqsrakes achten und keine Mitteilung über die Beschlüsse der Konferenz geben könne. Im Anschluß hieran fei die Mobillsierunqsmaßnahme der hollän dischen Regierung erfolgt. Die Erregung in ganz Holland sei in ungeheuerer Zunahme begriffen. (r.) Wien, 6. April. (Eig. Drahtdericht.) Nach den Aeußerungen, die ein hervorragender holländtscher Politiker dem Vertreter deS «Neuen Wiener Journals' in Rotterdam machte, herrscht in Hol- landS Handelskreisen die Besorgnis, England beabsichtige, Japan durch Zulassung eines Handstreichs gegen die holländischen Kolonien für eine kräftigere Hilfe für die Entente zu gewinnen. Die Aspirationen Japans auf den niederländischen Koloniebeflh seien in den letzten Monaten immer entschiedener hervorgetreten, Japan habe aber die Ententeaufforderungen zur weitergehenden Hilfeleistung bisher immer abgelehnt. Da die Entente jedoch dieser Hilfeleistung jetzt mehr denn te bedürfe, schienen in London Pläne gereift zu sein, einen Konflikt mit Holland herbeizuführen und dann den hol ländischen Kolonialbesitz als Eigentum eines feindlichen Staates f ü r Japan freizugeben, um auf diese Weise die Unterstützung des östlichen Bundesgenossen zu gewinnen. Sollte die englische Regierung diese Pläne verwirklichen wollen, so würde sie in australischen Regie rungskreisen, wo man seit Jahren großes Mißtrauen gegen Japan hege, und auch in britischindischen auf heftigen Widerstand stoßen. Außer- dem sei damit zu rechnen, daß die Verwirklichung deS Planes eine ent scheidende Wendung in der Haltung der Vereinigten Staaten, der Besitzer der Philippinen, gegenüber den Entente mächten mr Folge haben würde. Auch könnte eS für die Entente nicht gleichgültig sein, einen wenn auch kleinen Gegner in Europa mehr zu haben, dessen Beispiel vielleicht für die anderen neutralen Staaten richtunggebend wäre. Ruhmestat sächsischer Truppen K. öl. Dresden, 6. April. (Drahkbericht.) König Fried- rich August hatte am 6. April von dem Kommandierenden General eines Reservekorps ein Telegramm des Inhaltes er hallen, daß das 1. und 2. Bataillon deS Infanterie-Regiments Nr. 192 am 3. April mit großer Tapferkeit H. erstürmt haben. Der König hat darauf dem genannten Truppenteil nachstehendes Telegramm gesandt: «Nach Meldung des Kommandierenden Generals haben zwei Batail lone des Regimentes mit großer Tapferkeit gestern H. erstürmt. Ich spreche dem Regiment meinen wärmsten Dank und meine vollste Anerkennung für diese neue schöne Tat der jüngsten Truvpe der Armee aus.' Hindenburg Zum 50jährigen Militärdienstjubiläum des Generalfeldmarschalls Von General der Infanterie z. D. von der Boeck-Berlin Am 7. April 1866 wurde der Kadett Paulvon Hinden burg aus der Selekta des damaligen Berliner Kadettenhauses dem 3. Garderegiment z. F. als Offizier überwiesen. Der Werde gang dieses dem deutschen Volke im Verlauf des Krieges ans Herz gewachsenen Mannes ist schon so oft geschildert worden, daß keinem Deutschen unbekannt sein dürfte. Ich kann mich daher hier auf den kurzen Hinweis beschränken, daß Hindenburg na > fast 45jahriger, an Arbeit und Ehren reicher Militärdienstzeil, d.. er dke letzten acht Jahre als Kommandierender General an dc: Spitze des IV. Armeekorps zugebracht hatte, am 17. März 1911 den wohlverdienten Ruhestand trat, um sich für den Nest sein. - Lebens nach Hannover, seiner ersten Leutnantsgarnison, zurück zuziehen. Als der Krieg im August 1914 ausbrach, hatte Hindenburg zu nächst keine Verwendung gefunden, was er begreiflicherwei-. schmerzlich empsand. Aber ein Mann wie Hindenburg konnle nicht vergessen werden. Als es sich nach dem ersten Russeneinftck in Ostpreußen darum handelte, die dortigen verhältnismäßig schwachen deutschen Truppen einem Führer zu unterstellen, der siu) nicht scheute, auch mit einer numerischen Minderheit zum Angri i auf die russischen Eindringlinge zu schreiten, da fiel die Wahl am Hindenburg. Die Folge hat gezeigt, daß sie die richtige war. In der Nacht vom 22. zum 23. August 1914 wurde Hindenburg, der inzwischen reaktiviert und zum Generaloberst befördert worden war, von seinem Generalstabschef Ludendorff mit einem Sonde: zuge in Hannover abgeholt, um die ihm vom Kaiser übertragen: Führung einer Armee im Osten zu übernehmen. Am 23. Augus: nachmittags traf er in Marlenburg ein, wo er den Plan zu seinem ersten großen Sieg bei Tannenberg entwarf. ES war keine leichte Aufgabe, die ihm hier gestellt wurde. Zwei russische Armeen waren in Ostpreußen eingedrungen, di Njemen-Armee von Osten, die Narew-Armee von Süden her vor gehend. Letztere hatte sich mit Richtung auf Allenstcin der Grenz: Wcstpreußens bereits genähert; sie war daher zunächst der gcfähi lichere Gegner. Hindenburg entschloß sich kurz, diesen vernichten m schlagen, um sich dann gegen den anderen Gegner zu wenden. Das Manöver gelang sozusagen in der Vollendung. Die russisch Narew-Armee, in der Stärke von fünf Armeekorps und drei Kavalleriedivisionen, wurde in der dreitägigen Sch acht bei Gilgen burg-Ortelsburg, die nach dem nahegelegenen historisch denkwiu Ligen «Tannenberg' ihren Namen erhielt, vom 26. bis 21'. August entscheidend geschlagen. Das kleine deutsche Heer von 140 000 Mann hatte 240 000 Nüssen überwältigt. Nahezu 100 00 > Mann, fast die ganze Artillerie und der gesamte Troß waren in die Gewalt des Siegers gefallen. Die russische Narew-Armee wa> so gut wie vernichtet, kaum mehr als 70 000 Mann entkamen dem Untergange. Hindenburg konnte deren Verfolgung schwachen Teilen des siegreichen Heeres überlassen, die Masse seiner Truppen aber sofort nach Nordosten in Marsch setzen, um nun auch die rus fische Njemen-Armee anzugreifen. Der Führer dieser Armee, General Nennenkampf, hatte wäh rcnd der Schlacht bei Tannenberg auch nicht den geringsten Vcr such gemacht, der bedrängten Nachbararmee Hilfe zu bringen, son dern war in seiner Stellung an den Masurischen Seci stchengeblieben. Große Tatkraft konnte somit von diesem Heci führer kaum erwartet werden. Hindenburg griff ihn hier, nack dem er seine Armee in Eilmärschen herangeführt hatte, nnverzüglick an. Am 10. September wurde zunächst der linke feindliche Flüge! geschlagen, wodurch sich Hindenburg den Zugang in den Rücken des Feindes öffnete. Nachdem er sodann herbeigecilte russisch-, Verstärkungen bei Lyck am 11. September abgewehrt Halle, gelang es ihm in den folgenden Tagen, auch die übrigen Teile der rnssi schen Njemen-Armee zu schlagen und zur Flucht über die russische Grenze zu zwingen. Am 14. September konnte Hindenburg dem Kaiser melden, daß die aus 5 Armeekorps, 2 Neservc-Divisioncn und 1 Kavallerie-Division bestehende russische Njemen-Armee so wie die ihr zu Hilfe herbeigeeilke Grodnoer Nescrvc-Armee voll ständig geschlagen und über die Grenze zurückgeworfen seien. Er konnte dieser inhaltschweren Meldung hinzufügen, daß sein: Armee auf der ganzen Linie siegreich einen hartnäckig kämpfenden, aber schließlich flüchtenden Feind gewesen sei. Mit diesen beiden großen Siegen bei Tannenberg und an den Masurischen Seen, durch die Ostpreußen — vorläufig wenigstens — vom Feinde gesäubert war, hatte sich Hindenburg neben woh! verdienten Auszeichnungen die Herzen nicht nur der Bewohner Ost- und Westpreußens, sondern des gesamten deutschen Volkes im Fluge erobert. Aber ein Heerführer kann während der Dauer des Krieges nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen. Neue Aufgaben riefen ihn an eine andere Stelle des östlichen Kriegsschauplatzes, für den ihm inzwischen der Oberbefehl übertragen worden war. Die allgemeine Kriegslage gestattete nicht, stärkere Truppen an der ostpreuhischen Grenze stehenzulassen, es mußte daher die Ver folgung und weitere Beobachtung des geschlagenen Gegners einen, kleinen Teil der Hindenburg-Armee überlassen werden. Mit dem. größeren Teil eilte der Heerführer nach Polen, um dort den be drängten Bundesgenossen zu Hilfe zu kommen und an der Weich sel die Offensive wieder aufzunehmen. Nachdem es Hindenburg im Laufe des Oktober 1914 zunächst an Schulter mit dem österreichisch-ungari- das russisch-polnische Gebiet westlich der Weich en und die Russen über die große Stromschranke gelungen war, Schulter chen Verbündeten das el wieder zu beseh zurückzudrücken, sah er sich hier so starken, im Vorgehen begrif fenen russischen Streitkräften gegenüber, daß er mit seiner Armee gegen die Grenzen von Preußisch-Schlesien und Posen ausweichen und dort eine llmgrnppiernng seiner Truppen vornehmen mußte.
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