futterbau mit Luzerne. Vielfach erst um die vergangene Jahrhundertwende sind die oberen Partien der Hänge mit Fichten bepflanzt worden, obwohl sie als natürliche Waldgesellschaft einst Buchenwald trugen. Im südlich anschließenden Keupergebiet weist die Karte bunte Gesteinsböden besonders auf Ton und Mergel auf, deren Farbe dem jeweiligen Ausgangsmaterial entspricht. Auf diesen ebenfalls nur mittleren Böden fällt ein erheblicher Anteil des Dauergrünlandes auf, obwohl noch immer über 50% der landwirtschaftlich genutzten Fläche vorwiegend mit Weizen, Gerste und Zuckerrüben bebaut werden. An den Hängen, die unter dem Einfluß menschlicher Bearbeitung leicht zur Bodenerosion neigen (s. P 5), finden wir vielfach Obstplantagen. In dem das Grabfeld nach Osten zu begrenzenden südthüringischen Buntsand steingebiet herrscht mit schwach bis mäßig gebleichten rostfarbenen Waldböden ein ganz anderer Bodentyp vor, der auf ehemals bewaldetem Land unter dem Einfluß höherer Niederschläge entsteht. Hier überwiegt bei den Getreidearten der Roggenbau, als Ackerfutterpflanze hat sich Rotklee bewährt. In der Werra- aue mit ihren mineralischen Naßböden, die sich durch die stauende Nässe im Bereich des Grundwassers entwickeln, findet man überwiegend Dauergrünland vor. Entsprechen die gekennzeichneten Böden jeweils den bekannten Teillandschaften unseres Untersuchungsgebietes, so lassen sich im einzelnen vor allem im Hin blick auf die Bodenarten der landwirtschaftlich genutzten Flächen feinere Unterschiede erkennen. Östlich der Werra, zwischen Reurieth und Veßra, gehen aus den Ablagerungen des Mittleren Buntsandsteins nährstoffarme Sandböden hervor, die bei ent sprechenden Kalkgaben noch am besten Roggen und Kartoffeln gedeihen lassen. Benachbart und auch im Jüchsetal begegnen uns die Tonböden des Oberen Buntsandsteins (Röt), die infolge ihrer Dichte im nassen wie im trockenen Zu stand der Pflugarbeit starken Widerstand entgegensetzen. Werden diese kalten Böden von dem darüber anstehenden Muschelkalk her mit Kalkbrocken über rollt, so erfahren sie eine merkliche Verbesserung in bezug auf Krümelstruktur und Erwärmbarkeit. Bei intensiver Bearbeitung erzielt man auf diesen Böden noch mittelgute bis gute Ernten in allen Körnerfrüchten, aber auch bei Rüben, Rotklee und Luzerne. Die Kalkgesteine des Wellenkalkes — wir finden sie besonders an den Stufen rändern — sowie der Trochitenkalk des Oberen Muschelkalkes verwittern zu steinig-grusigen, kalkreichen und flachgründigen Böden mit reichlichem Kalk gehalt. An ebenen oder wenig geneigten Stellen baut man auf ihnen Roggen, Hafer, Kartoffeln, Esparsette und Luzerne an, während bei steileren Hang neigungen noch die ursprüngliche Felsen- oder Steppenheidevegetation auf tritt. Der Mittlere Muschelkalk mit seinem höheren Mergelanteil an den Übergängen zwischen der Randstufe und dem Plateau von St. Bernhard läßt tiefgründige, kalkreiche und tonige Böden entstehen, die sich gut zum Anbau von Weizen,