Roggen und Hafer eignen. Die zunehmenden Luzerneflächen haben immer mehr die Esparsette verdrängt, deren Einführung gegen Ende des 18. Jahrhunderts eine stärkere Viehhaltung ermöglicht hatte. Zu den Böden des Muschelkalkes zählen auch die der Ceratitenschichten auf der Hochfläche zwischen Wachenbrunn und Dingsleben. Sie werden meist landwirt schaftlich genutzt. Wegen ihres Tongehalts sind sie zwar schwer zu bearbeiten, doch nach tiefgehender Lockerung und Durchlüftung des Bodens und reicher Stallmistdüngung erzielt man sehr gute Ernten bei Futterpflanzen (Klee, Es parsette, Luzerne), baut aber auch Weizen, Gerste, Erbsen und Kartoffeln an. So vielfältig wie die Gesteinsabfolge des Keupers, so verschiedenartig treten uns seine Böden entgegen, die in folgender grober Klassifizierung zusammengefaßt seien: Die tonigen Lehmböden des Unteren Keupers besitzen einen geringen oder gar keinen Kalkanteil, sind schwer wasserdurchlässig, aber nährstoffreich. Sie sind vor allem für die Aussaat von Weizen, Gerste, Luzerne und Esparsette geeignet und kommen südlich Zeilfeld (ku i) und zwischen Roth und Bedheim (ku 2) vor. Die hier ebenfalls einzuordnenden Lehmböden des Schilfsandsteins (km 2) bedecken große Teile der Fluren von Eicha und Hindfeld und ermöglichen wegen ihres Feinsandanteils gute Erträge an Roggen, Gerste, Hafer, Rotklee, Kartoffeln und Hülsenfrüchten. Die schweren Lehmböden des tieferen Mittelkeupers besitzen trotz ihres Kalk- und Kalireichtums ungünstige physikalische Eigenschaften und sind schwer bearbeitbar. Bei reichlichen Humusgaben eignen sie sich am besten zum Anbau von Luzerne-Grasgemischen, von Wicken und Linsen. Solche Böden finden wir beispielsweise zwischen Haubinda und dem Brummharz (y VH). Die Verwitterungsböden des höheren Mittelkeupers sind entsprechend ihres Ausgangsmaterials (km 3 — 6) meist tonig. Verbreitet finden wir sie um Linden und in der Schlechtsarter Talung. Sandige, auch lehmige Ausbildung zeigen Böden, die sich auf den Arkose-Sandsteinen bilden, wie es am Vogelherdskopf zu beobachten ist. Nur in sehr geringer Verbreitung treten im Gleichberggebiet pleistozäne, löß- lehmartige Böden auf, und zwar in den tiefgelegenen Teilen der Hainaer Flur und am Merzelbach. Vom Gestein, seinen Böden, den unterschiedlichen hydrologischen Bedingungen, von den Oberflächenformen und nicht zuletzt auch von den an den Gleichbergen auftretenden Höhenunterschieden her ist nicht nur die Verteilung der Pflanzen welt schlechthin, sondern auch ihre standörtliche Differenzierung zu verstehen. Treten an der dem Thüringer Wald nahen Werra noch nordische Arten auf, beobachtet man auf wärmeren Böden — so auf Wellenkalk oder Gipsmergeln — zahlreiche wärmeliebende Pflanzen. Doch mehr als die einzelnen Florenelemente entsprechen die Pflanzengesellschaften den standörtlichen Bedingungen. So lassen sich von dem hier weit verbreiteten Eichen-Hainbuchenwald mehrere Untertypen unterscheiden. An keiner Stelle unseres Gebietes gehört die Fichte oder die Kiefer zur ursprünglichen Vegetation, und in den meisten Fällen ent-