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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1937
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19371104010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1937110401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1937110401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-04
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1937
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Morsen-AuSoabe, Nr. »I» Donnerstag, 4. November 1SZ7 Gegrünöet 18SH »k,uo»geb»hr bet tSgllch»i-eim-U-erZ-INllung fir> Hou« mon»Uick> UM. ».»0, durch v»ftb««ug ViM. ».ro rlnschl. «»,«» «Pi. Voftorb. (ohne Poft»ustkllun<,»arb.> bei Ilebenmoi wbcheniNch. verland. Mn,el-Nr. I» «Pi., bei olelchjettig. verland d. Übend- u. Morgen-Ausgab« ld bipf. Druck u. Verlag: Liepsch L Relchardt, Vre»den-A. I, Marlen- straße 1S/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto ISSS Dreoden die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schicdsamte« beim Vberverstcherungsam« Dresden >n-eigenvreile U. PreUIIste Nr.«: MMlmeterzell« (»» ->-> beeil» ti,b «»>. NachlLlle nach Siailei 0. ffamilienanjeigen u. GleNengeluche Milllmeler- ,eile «Rpl. Zlllergeb. so Rvl. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangte Schriltllücke werden nicht aulbewabrt kl! Englan-fein-liche Kundgebungen ln Zapan „Unaufrichtige Politik Londons zugunsten Moskaus" Tokio, Z. November. Riesige Aufmärsche wurden von den japanischen vaterländischen Verbänden, den Universitäten, Schulen und Zünften vor dem Kaiserpalast anläßlich des Geburtstages des Kaisers veranstaltet. Die Aufmärsche standen ebenso wie Massenversammlungen vollkommen im Zeichen des japanisch chinesischen Krieges. Ansprachen des Premierministers, verschiedener Minister und Generale riefen aus zur Vehauptung der japanischen Ariedensziele, lehnten aber jede Einmischung Dritter ab, da sonst der Frieden im Fernen Osten endgültig gefährdet sei. Riesige Fackclzüge vor dem Palast, den Ministerien und Botschaften schlossen den Feiertag ab, dessen Höhepunkt die Berkitndung der Nachrichten über die neuen Erfolge in China an den Fronten Schanghai und Schansi bildeten. Neue Angriffe gegen „das unaufrichtige japanselnbliche verhalte« Englands- sowie gegen die Britsteler Konserenz wurde« erhoben. Auch die Presse urteilt zusammensassend, bah Englands „unaulrichtige Politik- der Komintern Bor schub leiste zum Schade« der Befriedung deS Ferne« OstenS nnd damit aller an der Ruhe Ostasiens interestterten Mächte. Vormarsch -er Japaner ln Schansi 80 000 Man« chinesische Verluste London, 8. November. Reuter meldet aus Pciping, bah die sapanischen Streit kräfte aus ihrem Vormarsch aus Taihuanfu Tschanuang ein genommen hätten, das etwa 77 Meilen östlich von Tainuansu liegt. In den srühcn Morgenstunden des Mittwochs hätten japanische Truppen, die vom nördlichen Schansi ans Tainnansu vorrückten, Stnkäutschen besetzt, das etwa 110 Meilen nördlich von Taiyuans» liegt. Nach vorsichtigen Schätzungen sollen die Verluste aus chinesischer Seite mehr als 80 VW Mann betragen. Kollan-s Stellung tm Fernen Osten vrabtrnsläung uosoror SorUnor Svkrlttloltung Berlin, 8. November. Im Zusammenhang mit der Fernost-Konferenz inter essieren Aeußrrnngen über die Haltung Hollands in einem etwaigen Konflikt tm Fernen Osten. Darüber berichtet die in Schanghai erscheinende „China Weekly Review*. Danach sollen britische und holländische Kreise Anfang Oktober in Gens erklärt haben, dah Holland seine Verteidigung in Niederländisch - Indien gegen einen möglichen Angriff verstärkt habe. Ein Flugstützpunkt sei auf Sumatra, ein weiterer auf Holländisch - Neuguinea errichtet worden. Die Beziehungen zu England seien verstärkt worden. Es wurde dabet an eine Aenherung eines holländischen Admirals aus jüngster Zeit erinnert: „Im Kriegsfall wird Singapur Stützpunkt für Holland, Sörabaja Stützpunkt sür England sein. Das Programm für -en 8. und 9. November Der Führer spricht am Montag tm Vürgerbrüukeller München, 3. November. Die Reichspressestelle der NSDAP gibt nachstehend das Programm für die Feierlichkeiten am 8^9. November 1037 bekannt. Montag, den 8. November, 10 Uhr: Treffen der Alten Kämpfer im Bürgerbräu- keiler. Die Alten Kämpfer sammeln zur historischen Ver sammlung. Der Führer spricht. Es spielt der Musik zug und der SpielmannSzug der Standarte Adolf Hitler. ES nehmen teil die Alten Kämpfer, die Hinterbliebenen der 10 Gefallenen, die Gäste des Führers, die NeichSleiter, Gau leiter, stellvertretende Gauleiter, die Obergruppenführer und Gruppenführer der SA, Zs. NSKK, NSFK, die ObergebietS- führer und Gcbictssührcr, die .Hauptdienstleiter und Haupt- amtSleitcr der Neichslettung, die Arbeitsgausührer des ReichSarbeitSdtensteS. 28.80 Uhr: Einmarsch der Standarten durch das Sieges tor zur Feldherrnhalle. ES marschieren mit der Musik zug der ZZ-Standarte Deutschland, Ehrenstürme der Zs-Stan darte Deutschland, die Blutfahne, die Standarten der SA, ss, NSKK, die 10 Kränze des Führers, getragen von Alten Kämpfern, Ehrenstürme der SA, Ehrenstürme des NSKK, Ehrenstürme des NSFK, Ehrenberettschaften der Politischen Letter, Ehrenstürme des NetchSarbeitsdiensteö, Ehrenstürme der ZZ. Die Stan-arten nehmen zu beiden Seiten deS OdeonS- platzeS Ausstellung. Kampfgenossen von 1023 legen unter den Klängen deS PräsentiermarscheS die 10 Kränze an den Flammenpylonen in der Feldherrnhalle nieder. Die Hitler jugend bezieht die Ehrenwache. Die Ehrenstürme der SA, des NSKK, des NSFK, die Ehrenberettschaften der Politischen Leiter, die Ehrenstürme des RetchSarbeitSbiensteS und die Ehrenstürme der tZ ziehen am Ehrenmal vorbei. Pienslag, S. November: Der Marsch des 9. November 10.80 Uhr: Slusstellung des Zuges am Bttrgcrbräukeller. Marschorbnung: Julius Streicher, die Blutsahne, die Führer gruppe, die Alten Kämpfer, die RetchSletter, Gauleiter, stellv. Gauleiter, Obergruppenführer und Gruppenführer der SA, der ss, des NSKK, des NSFK, Obergebietsführer und GebtetSftthrer, Hauptbienststcllenleiter und Hauptamtsletter der Retchslettunä, Arbeitsgausührer des ReichSarbeitSdtensteS, zwei Stürme SÄ, rin Sturm NSKK, ein Sturm NSKK, eine Abteilung Politische Letter, eine Abteilung NetchSarbeftS- bienst, «tn'Stnrm ss. 12,10 Uhr: Marsch des Zuges durch die Straßen de» 9. November 1928. Marschweg: Rosenheimer Strafte, Lub- wtgSbrttcke, Zwribrttckenstrafte, Jsartorplah-Tal, Maricnplatz, Meinstrafte, Theattnerstrafte, Perusastrafte, Restdenzstraftc, Feldherrnhalle. 12,80 Uhr: Gedenken am Mahnmal. Der Zug trifft an der Feldherrnhalle ein. 10 Salutschüsse künden an, dah vor 14 Jahren 10 Männer ihr Leben für Deutschland geopfert haben. Marsch von der Feldherrnhalle zur „Ewigen Wache-. 18,10 Uhr: Appell vor den Toten der Be wegung. Auf dem Königlichen Platz sind angetrctcn: Marschblöckc der SA, des NSKK, der Politischen Leiter, des ReichSarbeitSdtensteS und der Hitlerjugend, die Rekruten der ZZ, ZZ-Standarte Adolf Hitler, ZZ-Stanbarte Deutschland und ss-Standarte Germania. Der Zug deS 9. November trifft ein. Die Alten Kämpfer nehmen vor der „Ewigen Wache" Auf stellung. Adolf Hitler steht bet den Helden der Bewegung. Der Sprecher der Partei, AdolfWagner, ruft: „Zum Appell!" Dte Wachtparabe zieht auf. Der Appell wird durch den Sprecher der Partei beendet. Träger des BlutordenS und Inhaber deS Goldenen Ehrenzeichens der Partei erhalten zum Marsch der Alten Garde eine Ehrenkarte. 1. Blutordensträger und Inhaber deS grünen Daueraus- weises erhalten dieselbe beim Empfang der neuen Uniform im AuSstellungSpark an der Theresienhöhe. 2. Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens der Partei erhal ten sie — nur gegen persönlichen Vorweis der Urkunde — Freitag, 5. November, von 10 bis 18 Uhr und 10 bis 18 Uhr, Sonnabend, den 0. November, von 10 bis 18 Uhr, im Staats ministerium des Innern, München, Theattnerstrafte 21. Parts ohne Kohlen vr«I»tm«>Suog «ussrsr SsrUusr Sobrlltlsiiaug verli«, 8. November. In Parts hat der Kohlenhandel den 24stttndtgen Streik der Arbeiter mit einer 24stündtgen Aussperrung beantwortet. Nun beraten die Arbeiter, ob sie auf diese Aussperrung eine Antwort erteilen, da» heißt, ob sie erneut streiken sollen. Die Bevölkerung steht diesen Auseinandersetzungen mit größtem Mißvergnügen zu, da Streik und Aussperrung sür die Pariser das gleiche unangenehme Ergebnis haben, das heiht, es können keine Kohlen gekauft werden, während aus den Pariser Bahnhöfen ganz« Kohlenzüge auf die Entladung warten. Zusammenstöße «lt Kroate«. In Slowenien kam es zu Zusammenstößen »wischen kroatischen Bauern und Gendarme rie. bet denen eS drei Tote und acht Schwerverletzte gab. Ursache war ein VersammlungSverbot gegen den kroatischen Bauernführer Dr. Matschek. ' Stalins WaWomö-is Die Welt steht tm Bann der Bluturteile und Hin- richtungen, die der Rote Zar am laufenden Bande vollziehen lässt. In Paris und London, wo man die Schandtaten der Sowjets sonst schnell zu vergessen pflegt, ist jener Marschall Tuchatschcwfki noch nicht ans der Erinnerung geschwunden, der vor noch gar nicht langer Zeit von Ministern und Würdenträgern fürstlich empfangen wurde, und der sich dann plötzlich als ein „räudiger Hund" entpuppte. Die grobe „SänberungSaktion", mit der Väterchen Stalin das Führer- korpS der Sowjetunion durchkämmt, ist noch lange nicht zu Ende. Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo tm wetten Rußland ein paar Funktionäre hingerichtet werden oder ein Volkskommissar in die Wüste geschickt wird. Die jüdisch-asia tische Despotie watet im Jahre 'ilM noch genau so tief im Blute wie in den vergangenen 20 Jahren. „Das Leben der ersten Staatsdiener ist heute in Sowjet rußland billiger als in den Tagen des schwärzesten Nieder ganges Noms. Tie Bern^ltung ist verfault. Unter dieser Verwaltung aber sollen sich die Wahlen vollziehen. Nur ein Naiver kann glauben, daft sich durch diese Wahlen, die unter der Leitung der GPU stehen, auch nur ein Tüpfelchen an den Berhältnisien tn Sowjetrußland lindern wirk* Da» schreibt nicht irgeirdein« gehässige faschistische Zeitung, sonder« das „objektivste Blatt der Welt", das sich gern als Institut zur Wahrnehmung öffentlicher Interessen bezeichnet und dem man eine Voreingenommenheit gegenüber dem Bolschewis mus wirklich nicht nachsagen kann: die Londoner „Times". Mit diesen knappen Sätzen ist die Atmosphäre treffend ge- kennzeichnet, in der sich der neue grobe Bluff der Moskauer Machthaber, die Wahlen zum Obersten Rat der Sowjetunion vollziehen. Das russische Volk „studiert" gegenwärtig das neu« Wahlgesetz. In Betriebsversammlungen und Exekutivkom- mtssionen, in den Dorssowjets und Nomadenlagern ist laut Berichten und Bildern der Sowjetprcsse das Proletariat da mit beschäftigt, bas große Geschenk des gütigen Väterchens Stalin zu würdigen. Der Sowjetbürger darf wählen! In geheimer, unbeeinsluftter Wahl darf er seine Meinung äußern, bars er sagen, ob er mit dem gegenwärtigen Regime zufrieden ist oder nicht — schreibt die Sowjetpresfe. Am 12. Dezember wird die Welt das Schauspiel erleben, baß ein großes Volk, das nur die bösen, aus das Sowjetglück neidischen Faschisten immer wieder als geknechtet bezeichnen, in demokratischer Freiheit seine gesetzgebende Vertretung wählt. Welch Schauspiel! Und welch glänzende Inszenierung! Die Moskauer Machthaber starten ihren größten Bluff, und in wetten Teilen der Welt merkt man nicht, daß die ge heiligten demokratischen Rechte hier in einer Weise verhöhnt werden, die tn der jahrtausendealten Geschichte der Demo kratie nicht ihresgleichen hat. Der neue Bluff, mit dem Moskau die Welt verwirre« möchte, ist sozusagen eine organische Folge der vorangegan- genen. Als am 2. März 1935 bas französisch-sowjetrusstsche Bündnis abgeschlossen wurde und bald darauf der Genosse Litwinow-Finkelstein auf dem Genfer Parkett erschien, war den Bolschewisten ein Bluff gelungen, an besten Erfolg st« selbst kaum geglaubt hatten. Die „demokratischen" Staaten aber waren gläubiger: sie führten die Sowjets tn die euro päische Diplomatie ein. Was Moskau in den vergangenen zweieinhalb Jahren dort bewirkt hat, brauchen wir tm ein- ,einen nicht aufzuzählen. Der Krieg in Spanten war nur eine erste Kostprobe, die Moskau dem armen Europa vor setzte, die es aber bis heute noch nicht verdaut hat. Die Erfolge der Sowjets auf der diplomatischen Ebene sind also ganz unbestreitbar. Nur die Weltmeinung — und nicht nur die „faschistisch bcetnslußte" — ist bis zur Stunde noch nicht ganz von den lammfrommen Absichten Moskaus und von dem paradiesischen Leben in Stalins Reich durch drungen. Dem will Väterchen Stalin jetzt abhelfen. Gleich, sam als Geburtstagsgeschenk zum 20. Jahrestage des bolsche wistischen Steges über baS alte Rußland wurden deshalb die Wahlen zum Obersten Rat der Sowjetunion ausgeschrieben. Die Welt soll sehen, daß sich das bolschewistische System in diesen zwanzig Jahren zur „freiesten Demokratie der Erde entwickelt hat — ob welcher Behauptung man sogar tn goci's ovvn lanck, in USA, «in wenig betreten sein wirb. Nach diesen Wahlen wird kein Franzose und kein Engländer mehr behaupten können, baß seine Regierung mit Mördern und Usurpatoren verbündet oder befreundet ist. Lr wird vielmbhr zugeben müssen, daß sie Beziehungen zu einem demokratisch regierten, freien und groben Land unterhält, in dem die BolkSmeinung nicht brutal unterdrückt wird —» wie in den „faschistischen" Staaten. Da» ist tn der Tat die eigentliche und einzig» Absicht der fowjetrusstschen Wahlkomödie. Bi» tn die kleinsten Einzelheiten de» WahlversahrenS kann
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