Durch alle diese großen und kleinen Verbesserungen er hielt die Gelatine-Trockenplatte eine Qualität, wie man sie vorher nicht ahnte, und so kam es, daß sie die nasse Kollo diumplatte bald allgemein verdrängte. Nur in Reproduktions anstalten behauptet sich die letztere, wie bereits erwähnt, noch. Überall da aber, wo es in erster Linie auf hohe Empfind lichkeit und auf ein bequemes Arbeiten fern vom Laboratorium ankommt, beherrscht die Trockenplatte das Feld, ja erst mit ihrer Hilfe wurde die Momentphotographie möglich. Lange Zeit hindurch wurde als Träger für die Emulsion ausschließlich Glas benutzt; dieses ist aber schwer und zer brechlich, zwei Nachteile, die besonders beim Photographieren auf Reisen sich bemerkbar machen. In dem Streben, diese Nachteile zu beseitigen, versuchte man eine Reihe von bieg samen Materialien, wie z. B. Glimmer, Zelluloid, gehärtete Gelatine, Papier usw., als Unterlagen für die lichtempfindliche Schicht, und es entstanden so die Glimmerplatten, die Zellu loidfilme, die Gelatinefilme, das Negativpapier usw. Von den angeführten Ersatzmitteln für Glas hat sich — zu Aufnahmen — nur das Zelluloid als wirklich geeignet er wiesen; selbst Papier hat sich für die genannten Zwecke nicht bewährt, während es, wegen der leichten Retuschierbarkeit, zu Papiernegativen für Gummidrucke gern benutzt wird. Der Zelluloidfilm ist das bevorzugte Material der Amateur photographen, aber auch im Fache spielt er eine wichtige Rolle, -denn erst durch ihn wurde die Kinematographie ermöglicht. Die Erzeugung der Emulsionen für Platten, Bromsilber papier und Filme ist im Prinzip die gleiche, doch bedient man sich zum Gießen dieser voneinander abweichender maschineller Einrichtungen. VI. Das latente Bild. Wir haben bereits erwähnt, daß bei der Belichtung ein unsichtbares oder sogenanntes latentes Bild entsteht. Über die Art dieses Bildes ist man bisher noch im unklaren. Es