22 Der Diffusionslichthof ist um so stärker, je silberärmer (durchsichtiger) die photographische Schicht; der Reflexions lichthof um so ausgebreiteter, je dicker die Unterlage ist. Films ergeben aus letzterem Grunde einen weniger ausge breiteten Lichthof als Platten. Bei den Negativpapieren kann nur Diffusionslichthof auftreten. Die Größe des Lichthofes hängt auch von der Art der Entwicklung ab, und zwar gilt die Regel, daß starke Entwickler einen kräftigeren Lichthof hervorrufen als dünnere; deshalb wird z. B. für Innenaufnahmen sehr gern der Standentwickler benutzt, übrigens sei erwähnt, daß durch all diese Mittel die Lichthofbildung in sehr starken Fällen nicht gänzlich beseitigt, sondern nur verringert werden kann. XI. Die Solarisation. Die nachfolgend beschriebene Erscheinung ist streng zu unterscheiden vom Lichthof, sie hat mit letzterem nichts zu tun, wird aber häufig mit diesem verwechselt. Fertigt man im Freien eine sogenannte Gegenlichtaufnahme mit der Sonne im Bilde, so kann es vorkommen, daß im Negativ die Sonne sich nicht tiefschwarz entwickelt, sondern glasklar bleibt, in der Kopie also einen dunklen Fleck ergibt. Dieses Umspringen des Bildes nennt man Solarisation. Sie ist auf eine starke Überbelichtung zurückzuführen. Man hat Platten geschaffen, welche diese Erscheinung weniger leicht zeigen, indem man sogenannte Doppelschichtplatten erzeugte, bei welchen die hochempfindliche Bromsilberschicht auf einer wenig empfindlichen liegt. Solche Platten zeigen übrigens auch eine gute Verminderung des Lichthofes. - Man hat versucht, die Solarisation praktisch zu verwerten, um von einem Negativ auf einer Trockenplatte durch sehr starke Kontaktbelichtung in einem Kopierrahmen direkt wieder ein Negativ (allerdings ein seitenverkehrtes) zu erzeugen, doch hat sich dieses Verfahren nicht bewährt.