21 ferner bei Landschaftsaufnahmen, wenn sich dunkle Äste vom hellen Himmel abheben usw. Letztere sehen dann so aus, als wären sie von Raupen zerfressen. Die Erscheinung ist in erster Linie darauf zurückzuführen, daß das bei den Aufnahmen auf die Platte fallende Licht durch die Schicht hindurchgeht und an der Rückseite der Unterlage (Glas oder Film) reflektiert wird. So kommt es zurück zur Bromsilberschicht und erzeugt in dieser die er wähnte Erscheinung. Um den Lichthof zu verhindern resp. zu vermindern, ist es notwendig, auf der Rückseite der Glas platte eine Schicht anzubringen, welche das dort ankommende Licht verschluckt (absorbiert). Man hat zu diesem Zwecke eigene Materialien geschaffen, nämlich das sogenannte Solarin, Antisol u. dgl. Dies sind Lacke, welche rot gefärbt und auf der Rückseite (Glasseite) der Trockenplatte mit einem Pinsel oder dgl. aufgetragen werden. Vor dem Entwickeln entfernt man diese Schicht durch Abreiben, und der photographische Prozeß verläuft dann wie gewöhnlich. Man kann die lichtabsorbierende Schicht auch zwischen Bromsilberschicht und Gasplatte anbringen, und sie ist dann eine mit einem bestimmten Farbstoff gefärbte Gelatineschicht, welche die Eigenschaft hat, im sauren Fixierbad ausgebleicht zu werden. Es ist also unbedingt notwendig, bei derartigen Platten ein angesäuertes Bad zur Anwendung zu bringen. Durch Alkalien wird diese farbige, meist rote Schicht zuweilen wieder zurückgebildet, so z. B. beim Schwärzen der mit Queck silber gebleichten Platten, beim Verstärken mittels Ammoniakes, und es ist dann nötig, nochmals ein Säurebad zur Anwendung zu bringen, um die Rotfärbung wieder zu beseitigen. Hierfür bedient inan sich vorteilhaft einer verdünnten Bisulfitlauge. Außer jener Reflexion des Lichtes an der Rückseite der Platte, spielt auch die Zerstreuung des Lichtes innerhalb der Bromsilberschicht eine Rolle bezüglich des auftretenden Licht hofes; man nennt daher den ersteren den „Reflexions-“'den letzteren dagegen den \,Diffusi(ms- a Lichthof. I