I. Aue in alter Zeit. as kleine Aue lag einst in einer sehr fruchtbaren, grünenden Aue, nach der es seinen Namen erhielt - 1173 gründete Markgraf Otto von Meissen das Kloster Zelle, das im 15. Jahrhundert durch die Hussiten fast gänzlich verwüstet und in der Mitte des 16. Jahrhunderts aufgehoben wurde. Heute steht vom alten Kloster nur noch die wenig veränderte Klosterkirche, jetzt noch be nutzt zur Abhaltung des Gottesdienstes der Kirchgemeinde Klösterlein - Zelle zu Aue. — Die Bewohner des Klösterleins erbauten im 14. Jahrhundert in der weiten Aue an den Ufern des Schwarzwassers und der Mulde einen Probsteihof an der Stelle, wo seit 1663 der Ortsgasihof und jetzt das „Hotel zum Blauen Engel" steht. In dem alten Gasthofe war die „Tausendgüldenstube" mit ihren originellen Holzbildwerken und anderen Altertümlich keiten sehr berühmt; sie wurde aber durch den Brand im Jahre 1859 mit vernichtet. — Ganz besonders durch die Entdeckung der Silberbergwerke bei Schneeberg und den Einzug der Reformation nahm die Zahl der Bewohner in Aue immer mehr zu, sodass hier schon im 15. Jahrhundert ein Kirchlein erstand, das von den Klosterbrüdern in Zelle bedient wurde. Der jetzige Gemüsemarkt bezeichnet den Standort des alten Kirchleins, das im Jahre 1895 abgebrochen wurde. — 1642 wird Aue erstmalig als Städtchen genannt. Die Bewohner in alter Zeit trieben zumeist Ackerbau, Viehzucht, Waldarbeit. — Durch die Entdeckung der