Die Zahl von je 12 Schülern ermöglicht ein individuelles Eingehen auf jeden einzelnen. Seine Leistungen werden ständig beobachtet und gefördert. Er wird laufend in Schwung gehalten. Der Lehr plan der „Schule Lazi“ wurde von mir ein für allemal festgelegt, um die Schule auch späterhin als Ausbildungsstätte zu erhalten. Er beginnt mit der Wiedergabe der Struktur, der Struktur-Komposi tion, und führt über die zweckgebundene Sach- und Werbeauf nahme, wie Architektur, Raum, Mode usw. zum Bildnis. Das Thema „Bildnis“ ist gegliedert in strenges Bildnis, Kopf auf Struktur untergrund, Kopf perspektivisch, Mensch in Architektur, Szenerie, Doppelbildnis hell-dunkel und weiter mehr. Da das Aufnahme format 18x24 cm für den Schüler zunächst zu kostspielig wäre, habe ich als Mindestaufnahmeformat 9x12 cm festgelegt. Hierfür hat sich die Peco „Supra”, Plaubel Feinmechanik und Optik, Frankfurt, bewährt. Wer sich befähigt fühlt, Photographie in ihrer letzten Sinngebung auszuüben, der werde Photograph! Eine Verquickung von Bild berichter und gestaltendem Photographen wäre mehr als bedenk lich, weil beim ersteren jede Ruhe für technische und gestalterische Leistung fehlt. Es gibt hier zwar Ausnahmen, die das Gegenteil beweisen, die aber nur sehr selten sind. Junge Menschen, denen Formgefühl angeboren ist, die zeichnerische Fähigkeiten besitzen, erfinderisch sind und eine gute Allgemeinbildung haben, sind ge eignet, in die „Schule Lazi“ einzutreten. Aus dieser Schule sollen im ,, I echnischen“ ohne Ausnahme Spezialisten der absoluten Präzision hervorgehen, im „Gestaltlichen" aber — das betone ich ganz beson ders — interessieren mich Lazi-Schablonen nicht im geringsten. Jeder Schüler dieser Schule soll sich gestalterisch frei entwickeln können, jedoch nach den Gesetzen der Harmonie. Seine Eigenart darf nicht gestört, sondern nur gelenkt werden. Die Schüler bleiben auch nach ihrem Ausscheiden in Kontakt mit der Schule und werden zu ge meinsamen Ausstellungen und Veröffentlichungen herangezogen. 141 21 tdi