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Naunhofer Nachrichten : 03.04.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190404031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19040403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19040403
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-04
- Tag1904-04-03
- Monat1904-04
- Jahr1904
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 03.04.1904
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Be»«g-preiS r Frei inS Hau« durch Austräger MI. 1.20 vierteljährl-'ch. Frei ins Hau« durch die Post MI. 1.30 vierteljährlich. ArrkSxdi Kungel" Für Inserenten der Amt-Hauptmann- schäft Grimma 10 Pfg. die fünf-e» spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. Verlag mrd Druck: Gü«z L Eitle, Naunhof. Redaktion: Robert Günz, Rauuhof. Mit zwei Beiblätter«: ! Illustriertes GouutagSblatt ! und ! Landwirtschaftliche Beilage. ! Letzter« «lle 1t Lage. Orts blatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain,* Fuchshain, GroWeinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomtzen, Gtaudnitz, Threna und Umgegend Die Naunhofer Nachrichten erscheine, jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Nachmittag k Uhr mit dem Datum deS nachfolgenden Tage«. Schluß der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinen« Nr. 41. Sonntag, den 3. April 1904. 15. Jahrgang. Schon liegt auf den Tälern und Bergeshöh'n Ein Schein von des Lenzes Frohlocken, Vorbei ist des rauhen Winters Getön, Das Spielen der wirbelnden Flocken; Es murmelt lauter im Walde der Quell, Das munt're Bächlein springt doppelt so schnell Bei dem Läuten der Osterglocken! Leis' zieht durch die Welt ein himmlischer Hauch Von geheimen! Treiben und Weben, Es schwellen die Knospen an Baum und Strauch Mit neuem erwachenden Leben. Und zu all' dern lockenden Frühlingsweh'n Durchsäuselt's die Lüfte von Aufersteh'n, Von Liebe und göttlichem Streben. — Ostern. „Erwache auch du mit, o Menschenherz, Und laß' in die Seele dir dringen Von dem kommenden Lenze Lust und Scherz Durch des Osterfest's Wunderklingen. Das legt dir mit mahnender Stimme nah', Wie einst der Erlöser auf Golgatha Für dich mußt' den Tod zu bezwingen!" „Christ ist erstanden aus Not und Pein, Such' nimmermehr von ihm zu lassen; — Was nützt dir ein Tag ohne Sonnenschein Und nur eine Stunde voll Hassen! — Heut' schreitet der Heiland und Siegesheld Mit eilendem Fuß durch die ganze Welt, Um alles in Lieb' zu umfassen!" Nachdruck verboten. „Bring', strahlender Osterglaube, dein Heil Auch den Brüdern in ferner Weite, Die mutig im dunkelen Erdenteil Für das Vaterland fteh'n im Streite; Zieh' grüßend in jedes Einzelnen Brust Und gib ihnen träumend in sel'ger Lust Zur Heimat zurück das Geleite". — „Drum senke dich nieder mit deiner Pracht, Du Fest, dein es herrlich beschieden, Der schlummernden Erde nach langer Nacht Ein holdes Erwachen zu bieten! Verscheuche der Menschheit Kummer und Plag', Und schenk' ihr zum AuserstehungStag Den lieblichen Ostersrieden!" — Karl Emmerich. Bekanntmachung. An Sonn- und Festtagen ist vom 3. April 1904 ab im Handelsgewerbe gestattet: 1 ., Der Verkauf von Brot und weißer Bäckerware den ganzen Tag. 2 ., Der Handel mit Milch und der Kleinhandel mit Heizung»- und Beleuchtung»« material den ganzen Tag, aber nicht während des Vormittagsgottesdienstes. 3 ., Der Verkauf von sonstigen Eßwareu, Konditorei- und Materialwaren von 8—9 Uhr vormittag», von 11—1 Uhr mittags und von 3—4 Uhr nachmittag». 4 ., Der Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren von 8—9 vormittags, von 11—1 Uhr mittags, sowie von 6—8 Uhr nachmittags. 5 ., Der Kleinhandel mit anderen al» den vorgenannten Gegenständen von 11—4 Uhr, aber nicht während de» Nachmittagsgottesdienstes. Verboten ist: Der unter 5 genannte Kleinhandel am 1. Oster-, Pfingst- und Weihnachtsfeiertag, Eharfreitag, an den Bußtagen und an dem Todenfestsonntag. Naunhof, am 2. April 1904. Der Bürgermeister. Willer. Bekanntmachung. Auf die im Rathausdurchgange au-hängende gemetnfaßliche Belehrung über die Geflügelcholera und die Hühnerpest wird hiermit besonders hingewiesen. Naunhof, am 2. April 1904. Der Bürgermeister. Willer. Sparkasse Naunhof. Unter Garantie der Stadtgemeinde. Rücklageubestand: 286 900 Mark — Pfg. Gparverkehr im 1. Vierteljahre 1904: 2009 Einlagen im Betrage von 37 2812 Mark 54 Pfg. 1540 Rückzahlungen im Betrage von 324397 „ 17 „ Kasienumsatz: 1 179189 „ 44 „ Expeditionszeit: Montags und Donnerstags Bormittags. Außerdem können Ein lagen auf neue Bücher an jedem Wochentage während der Lxpeditionszeit von 9—12 Uhr Vormittags und 2—5 Uhr Nachmittags bewirkt werden. Einlagen werden mit 3^/, verzinst und zwar halbmonatlich vom 1. und 15. eines Monats ab. Naunhof, am 2. April 1904. Die Sparkassenverwaltung. Willer, Bürgermeister. Die Sammelstelle der freiwilligen Krankenpflege für Deutsch-Südwestafrika befindet sich in der Geschäftsstelle der Naunhofer Nachrichten. Zu Ostern. Ueber alle Maßen traurig klingen die Inschriften auf den Gräbern der alten Heiden. Da stand zu Corinth etwa, wohin später der Apostel St. Paulus seinen ersten Brief schrieb mit dem herrlichen fünfzehnten Kapitel darin und den Worten: „Tod wo ist dein Stachel, Holle wo ist dein Sieg!" auf dem Grabe eines Kindes die Inschrift: „Kurz war mein Leben, ein Gott hat mir's ent rissen, ich weiß nicht, ob er gut oder böse an mir getan", und auf einem anderen Kindergrabe: „Grausamer Tod, was eilst du doch und nimmst mich so frühe hinweg! Hattest mich ja sicher genug, denn dir sind wir alle Schuldner". Da Ins man auf dem Grabsteine eine» Mannes: „Ich bin tot und warte auf dich, du auf einen andern, alle nimmt zuletzt ein Totenreich auf." Da klingt aus der Inschrift am Grabe eines Greise» oder einer Greisin die Klage: „Hoffnung und Glück lebet wohl, ich habe den Hafen gefunden. Ich bin fertig mit euch, neckt nun ein anderes Geschlecht". Ja selbst auf das große Grob der 300 Spartaner, die unter Leonidas im Kampfe gegen die „Zehntausend Unsterblichen" des Perserkönig» Lerxe» 480 v. Ehr. G. bei Thermopyla fielen, wußten die klugen, weisen Griechen nicht» bessere» zu schreiben, als das Wort: „Fremdling, sage e» an den Lacedämoniern, daß wir hier ruhen ihrem Befehle getreu." Jede Grabinschrift also ohne Hoffnung, eine tiefe ewige Trauer. Ganz ander» steht es nun mit den In schriften auf unseren Gräbern. Da liest man — es seien nur die einfachsten ange führt —: „Hier ruhet in Gott" rc. Damit wird ausgesprochen, daß der Gestorbene aller Erdenqual und Erdenarbeit entrissen sich wie in Gemeinschaft mit Gott befindet. Da stehet weiter: „Hier schläft rc." Da raus tont die Hoffnung, daß derjenige, der in diesem Grabe liegt, wieder aufersteht; denn wer schläft, wacht am Morgen, wenn die goldene Sonne scheint, sicher auf. Da tönt wohl auch die Klage, da fließt wohl auch die Thräne, da steigt wohl auch manche Frage, manche» Warum au» der Seele auf zu Gott, dessen Gedanken und Wege ander» sind als die unseren. Aber durch die Klage geht doch immer wieder der goldene Strahl der Hoffnung und redet auch an der Stätte des Scheidens, in der Grabinschrift von Wiedersehen, Wiederfinden. Woher kommt diese wunderbare Um wandlung der Grabinschriften? Kommt sie etwa von dem Frühling, der nach dem Tod« des Winters wieder einzieht, und die dürren Bäume mit grünem Laub und weißen und roten Blüten schmückt? Den hatten jene alten Griechen auch und konnten doch nur jene traurigen Grabinschriften schreiben. Hat die jeden Tag aufgehende Sonne uns diese Inschriften schreiben gelehrt? O die sahen auch die alten Griechen purpurrot aus ihrem blauen Meere emporsteigen, meist klarer, als wir an unserem nordischen soviel mit Wolken bedeckten Himmel. Allein sie ver standen diese Sprache der Natur doch nicht und schrieben weiter ihre Klagelieder. Kommt die so fröhliche fiegeSgewtffe Umwandlung der Grabinschriften etwa daher, daß wir jetzt gebildeter, klüger, fortgeschrittener sind? Ach, jene alten Heiden waren sehr weise Leute; sie versuchten mit der Fackel ihrer Philosophie auch in das Dunkel des Grabes und des Jenseits zu leuchten. Allein dem Tode gegen über verlosch diese Fackel und auch die neu modische Weltweisheit macht an der Schwelle der Gruft schmählich bankerott. Also aus Allem dem kommt die Umwandlung nicht. Woher denn? Laß dir es sagen. Daher kommt sie, daß wir ein Ostern haben, und daß wir als Christen eine gewaltige Stimme über unsere Gräber in unsere Herzen rufen hören: „Jesus lebt und wir sollen auch leben" ; daher, daß wir vernehmen die selige fröhliche Osterbotschaft: „Entsetzet Euch nicht, ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten, er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, da sie ihn hin legten. Gehet aber hin und saget seinen Jüngern, daß er vor euch hingehen wird in Galiläa, da werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat." Wie viel Aufmunterung liegt doch in diesem Gedanken, Ostern recht zu feiern — nicht bloS als weltliches Fest, nicht blos als Frühlingsfest, sondern als Fest de» Christenglaubens, der den aufer standenen Heiland schaut. (8LÜrckl.) Zum Leipziger Aerztestreit! In einer Versammlung der Aerztlichen Bezirksvereine Leipzig-Stadt und Leipzig-Land wurde bekannt gegeben, daß die Kretshaupt- Mannschaft neue Vergleichsvorschläge gemacht habe. Die Versammlung faßte darauf folgenden Beschluß: „Die in gemeinsamer Sitzung vereinigten Mitglieder der Aerztlichen Bezkrksvereine Leipzig-Stadt und Leipzig-Land sprechen der Kontgl. Kreishauptmannschaft für die fortgesetzten Bemühungen zur Bei legung deS schwebenden KonflcktS zwischen den Aerzten und dem Vorstande der Orts krankenkasse für Leipzig und Umgegend ihren Dank aus müssen aber die neuesten vorge schlagenen Vereinbarungen ablehnen. Sie erklären sich auch heute zu Verhandlungen bereit, aber nur dann, wenn dieses Verhand lungen ihre wiederholt aufgestellten Forderungen zu Grunde gelegt werden, und wenn der Vorstand der Ortskrankenkasse sich verpflichtet, unverzüglich die eingerichteten Beratungs anstalten aufzugeben und sein Verhältnis zu deu neuangestellten Aerzten zu lösen." Die neuen VermtttlungSvorschläge sind auf freie Zulassung der Aerzte, Bezahlung nach der Minimal-Taxe, aber auf Beibehaltung der neueingestellten Bezirksärzte gerichtet. — In Sachen des hiesigen Aerztestreits hat der Verein Leipziger Hebammen folgende Resolution angenommen: „Das Distriktsarztsystem, so, wie es die Ortskrankenkasse jetzt einführen will, läßt die Befürchtung entstehen, daß infolge der bedeutenden Verringerung der Zahl der Aerzte die nötige ärztliche Hilfe bei Entbindungen nicht so schnell wie bisher zu beschaffen sein wird. Weiter sehen die Hebammen Leipzig» dem völligen Ersatz der bisherigen Geburtshelfer durch neue uner probte Aerzte nicht ohne Befürchtung en-j
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