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Naunhofer Nachrichten : 30.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190905307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090530
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsche Ausgabennummer.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-30
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 30.05.1909
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ehe sie Soldat werden, in ihre Netze zu ziehen. * Zur Zü«bholzste»er wird in den nächsten Tagen eine Versammlung ^deutscher Zündholz- Interessenten Stellung nehmen, die in Berlin abgehalten werden soll. In den Kreisen der Zündholz-Industrie hat die geplante Steuer, die 20 Millionen Mark einbringen soll, starke Unruhe hervorgerufen. Man erblickt darin den ersten Schritt zur Monopolisierung dieser Industrie. * Die englische Kriegsfurcht lebt schon wieder auf. Die deutschen Spione und Luft schiffe läßt man zwar einstweilen noch ruhen; aber die Gefahr, in der England schwebt, wird in den grellsten Farben an die Wand gemalt. Der Bischof von Dutham sagte in einer Rede zu den Geistlichen seiner Diözese: »Das Wachsen und die Entwickelung kraftvoller Mächte auf den Kontinent, natürlich ist da mit an erster Stelle Deutschland gemeint, und eine nie dagewesene Rivalität lassen erkennen, daß es eines Tages zu einem furchtbaren und gewaltigen Bruch der Weltfriedens kommen wird unter Umständen, die England der höchsten Gefahr aussetzen würden. Wie TyruS, Venedig, Athen, die einen großen Umfang und ein kleines Zentrum hatten, sei auch England trotz seiner Größe ein sehr verwundbares Reich, und es sei mehr als wahrscheinlich, daß in absehbarer Zeit ein Schlag gegen seine schwachen Punkte geführt werden würde. Die Geistlichen sollten daher zur Wiederverjüngung Englands beitragen!" * Amerikanische Schützengäste. Zur Teil nahme am Deutschen Bundesschieben in Ham burg sind am gestrigen Donnerstag gegen 200 Mitglieder der Deutschen Schützengesellschaft Amerikas mit dem Lloyddampfer.Main" ab gereist. * Raubanfall auf dem Brocken. Am Donnerstag mittag gegen 1 Uhr wurde ein Tourist im Schneeloch angefallen und durch drei Revolverschüsse schwer verwundet. Der Attentäter hat darauf die Brieftasche mit ca. 1300 Mark geraubt. * Der im Schneeloch am Brocken über fallene Tourist ist der Direktor K. Friedrich aus Steglitz bei Berlin, der mit seiner Gattin eine Brockentour unternommen hatte. Bei seiner Einlieferung in das Ilsenburger Krankenhaus starb er an den schweren Verletzungen, die der Täter ihm zugefügt hatte. Er wurde in einer Person aus Braunlage verhaftet, die der Tat dringend verdächtig ist. * Die Behandlung der deutschen Handlungs reisenden in Dänemark hat dem deutschen Handelslage Anlaß zu einer Umfrage gegeben. Fällt deren Ergebnis so aus, wie nach den vorliegenden Beschwerden erwartet werden muß, so wird die Regierung um Maßnahmen zur Abstellung des vorhandenen Uebelstandes ersucht werden. Dänemark gestattet fremden Handlungsreisenden nur den Besuch Kopen hagens und einiger anderen größeren Städte. Durch diese Vorschriften werden viele deutsche Firmen chwer benachteiligt, da die für sie in Betracht kommende Kundschaft nicht nur in den Städten, sondern vor allem in kleineren Ortschaften zu suchen ist. Aus Stadt und Land. Naunhof, 29. Mai 1909. Fröhliche Pfingsten! so rufen heute die Menschenkinder einander beglückt zu, so klingt es vom Turme in Hellem Glockenklange, so grüßt es aus dem Grün der Birken und entströmt in lieblichem Dufte der frisch erschlossenen Rosenknospe. Fröhliche Pfingsten! Wer wollte nicht mit einstimmen in den allgemeinen Wunsch, der um so leichter zu erfüllen ist, als ja alle äußeren Vorbe dingungen gegeben sind. Im herrlichsten Schmucke grüßte die Erde das einziehende Fest und bringt ihm Rosen und bunte Blumen dar. Man sehe die blühenden Gärten, den herrlichen Wald, wie er durch den erquickenden Regen ein neues Gewand angelegt. Wie ein Paradies liegt er da, und wenn, wie man hofft, Sonnenglanz die Menschen erfreut, wenn nicht neidische Wolken ihren Schleier über den blauen Himmel ziehen, dann geht es hin aus in die prächtigen Gefilde. Ganz beson derer Berücksichtigung empfehlen wir den Fremden und Ausflüglern von nah und fern den Inseratenteil der „Naunhofer Nachrichten", der in der vorliegenden Sonntagsnummer eine reiche Auswahl guter Gasthäuser und Einkehr stätten aufweist. Möchte nun Petrus ein Einsehen haben und bedenken, daß er die Helle, wärmende, frischgeputzte Sommersonne herauS- stecke, damit der Wunsch in Erfüllung geht, den wir zu Anfang ausdrückten und den wir auch allen unseren Lesern mit den Worten zurufen: Fröhliche Pfingsten! -f Die Witterung im Juni läßt sich, wenn man dem mit Recht etwas aus der Mode gekommenen 100jährigen Kalender Glauben schenken will, in den ersten fünf Tagen kühl und regnerisch an, dann soll es drei Tage warm bleiben, hierauf aber bis zum 21. veränderlich werden. Vom 21. bis 25. steht Regen und alsdann wechselnde Witterung in Aussicht. Bruno Bürgel, der in die Fußtapfen FalbS getreten ist, prognosti ziert für die erste Hälfte des Juni im großen Ganzen kühles und regnerisches Wetter, erst der zweite Teil des Monats dürfte bei steigen der Temperatur sonniges, klares Wetter bringen, das jedoch in den letzten drei Tagen veränder lich und regnerisch wird. Im 4. Juni haben wir es nach Ansicht des genannten Meteoro logen mit einem kritischen Termin von unter geordneter Bedeutung, im 18. mit einem solchen von mittlerer Stärke zu tun. — Naunhof. Der freiwillige Kirchenchor singt in der Kirche am 1. Feiertag: Motette von Richard Battmuß, 1. Petri 2. 9., am 2. Feiertag: Motette von Heinrich Schöne: „Der Geist des Herrn geht durch die Welt." — Naunhof. Der 19jähr. Steinbruchs arbeiter M. aus Großstein berg, welcher vor kurzer Zeit im Restaur. „Stadt Dresden", und im Gasthof „zum goldnen Stern" Fahr räder gestohlen hatte, wurde vom Schöffen gericht zu Grimma zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. I. Valä-lionrrsrt. r. ?fi»gttteiettag, Msrütpiatt ir—i Udl. Uusikätrsktor k. Llodw. ?rv8rs,mw. 1. Mrst Lülmv. Usrseb zVarukea 2. tturertars r. Op.: „Oie In-Kürt um'? 6lüok" Lappeo 3. Orosse OLlletmiiM a. 4. Op.: „Lobert der deutel" Lle^srbeer 1. koHeln'else. Verkükiruns dufck rrunkonlis«. 2. „ Verkukrunx durch Spiel. Z. ,, Verlükrune durch riebe 4. „ r«nr der Oespenster u. VSmonen. 4. ?LtrouilIe LspLKaole. ..... Oesb^es 5. „Hebern Zrossea leieb«. Wslrer kbilipp 6. Lest-ULrsob Lieber. -f Postverkehr zu Pfingsten. Im OrtSbestellbezirke der Postanstalt findet am 1. Pfingstfeiertage vormittags eine einmalige Brief-, Packet- und Gelobestellung, am 2. Pfingstfeier tage dagegen nur eine einmalige Briesbestellung statt. Im Landbestellbezirke ruht die Post- sachenbesteklung am 1. Pfingstfeiertage gänzlich, während am 2. Pfingstfeiertag Briefe und Zeitungen abgetragen werden. -1 Zweite Sächsische K r ie ge r f a hr t zur Wasserkante. Drei Wochen noch, dann wird sich zum zweiten Male eine stattliche Anzahl sächsischer al(er Soldaten, viele in Begleitung ihrer Angehörigen, „zur Wasserkante" begeben, um mit eigenen Augen Deutschlands Macht zur Ser zu sehen. Hamburg—Helgoland- Stellingen—FriedrichSruh —Nordostseekanal — Kiel—Laboe—Lübeck—Berlin sind die Stätten, die besucht werden sollen. Die ganze Reise ist aufs sorgfältigste vorbereitet, es sind Kon zerte usw. vorgesehen; in Helgoland werden in einem Festakte am Denkmal des Dichters des deutschen Liedes, Hoffmann von Fallers leben, kameradschaftliche Beziehungen zqm dortigen Kriegerverein ausgetauscht usw. Kurz es wird eine Fahrt von seltenen Genüssen werden, wie sie nur eine große Körperschaft im Verein mit einer Weltfirma wie der Ham burg-Amerika-Linie bieten kann. Der Gesamt preis für die Zeit vom 13.—22. Juni, in dem alles, außer den Getränken, eingeschloffen ist, Fahrt von Dresden bis Dresden bei voller Verpflegung, beträgt 138 Mk. Prospekte sind durch Verlagsanstaltsbesitzer Camillo Schaufuß Meißen 3 zu beziehen. Die Teilnehmerliste wird am 30. Mai geschloffen. -s- Vorsicht beim Lotteriespiel. Nun die letzten großen Ziehungen vorüber sind, werden neue Lose wieder massenweise von den Kollekteuren verschickt und von den Empfängern zurückbehalten, ohne den Kollekteur zu benach richtigen, ob man das Los spielen will oder nicht. Das Oberlandesgericht Rostock hat entschieden, daß jemand ein Los, auch ein bloßes Erneuerungslos für eine Nummer, die man vielleicht schon lange spielt, regelmäßig nur dann erwirbt, wenn es vor der Ziehung bezahlt worden ist; es sei denn, daß man mit dem Verkäufer besonders vereinbart hat, das Los auf Kredit zu beziehen. Aber auch dann, wenn eine solche Kreditzusage geschehen ist, bezieht sie sich in Zweiselssällen nur auf die jenigen Klaffen, deren Ziehung eben bevorsteht, nicht auf alle künftigen Klaffen. -f Tränkt die Zugh unde. Wer seinen Zughund vor Erkrankung und namentlich vor der Tollwut schützen will, versäume nicht, ihn oft und genügend mit Trinkwaffer zu versehen. Auch unterlasse man nicht, dies bei den Hütern von Haus und Hof (den Kettenhunde«) zu tun. — In BraitdiS ist der Bürgermeister Siegert wegen einer gegen ihn ein geleiteten Untersuchung, (Vergehens gegen die §8 331 und 159 des ReichrstrafgesetzbucheS) vom Amte suspendiert worden. Mit Führung der Ge schäfte ist durch die König!. Amtshauptmann schaft bis auf Weiteres der stellvertretende Bürgermeister Schmidt betraut worden. Das Gerücht von einer Anzeige des Bürgermeisters wegen Vergehens im Amte (8 331) ist im letzten halben Jahre schon mehrmals aufge treten, wurde aber immer wieder als unwahr bezeichnet. Jetzt ist nun noch der Verdacht wegen Verleitung zum Meineid (§ 15S) hin- zugekommen. — Grimma. Zum Gedächtnis der in Südwestafrika gefallenen Ungehörigen des hier garnisonierenden Husaren-RegimentS ist am Dienstag ein Denkmal in feierlicher Weise ein geweiht worden. Er trägt die Inschrift: „Den auf dem Ehrenfelde gebliebenen tapferen Streitern um deutschen Kolonialbesitz, Deutsch- Eüdwestafrika 1904—1S07." Die Namen der Gefallenen sind: Leutnant Wimmer, Ser geant Schmeißer und die Husaren Wunderlich, Gropp und Lange. — Leipzig. Der Nestor der Deutschen Turnerschaft, Geh. Sanitätsrat Dr. Ferd. Goetz, vollendete am 24. Mai sein 83. Lebensjahr. Ungezählte Glückwünsche und Grüße von nah nnd fern, besonders aber aus Turnerkreisen, sowie sinnige Festgaben kündeten ihm die Liebe und Verehrung, welche ihm im reichsten Maße zuteil ward. — Leipzig. In einer von etwa 1500 Personen besuchten Versammlung, zu der auch zahlreiche Abstinenzler erschienen waren, prote stierten die Gastwirte gegen die Ausführungen des Pastor Burk-Auerbach. (Es handelt sich um folgendes: Am 11. Januar d. I. soll in einer Pastorenversammlung in Zwickau Herr Pastor Dr. Burk-Auerbach das Gastwirisge- werbe als „nicht ehrlich und nicht geständig" bezeichnet haben. Dr. Burk hat diese Aeuße- rung durch eine Erklärung bereits zurückge nommen.) Die Gastwirte in der Leipziger Protest-Versammlung sprachen ihr Befremden darüber aus, daß die Geistlichkeit Sachsens den Beleidigungen nicht widersprochen habe. Vom Kultusministerium wird erwartet, daß es den Gastwirten Genugtuung verschaffe. Der Vorsitzende des Vereins abstinenter Geistlicher Sachsens, Pastor Seltmann aus Tammenhain, machte die überraschende Mitteilung, daß sein Amtskollege Burk die betreffenden Aeußerungen über die Gastwirte gar nicht in der Zwickauer Versammlung getan, diese vielmehr erst hinter her ins Protokoll gebracht habe! — Leipzig. Submissionsblüte. Bei der Vergebung von Klosett- und Latrinenanlagen für mehrere Gebäude der neuen Kaserne in Gera-Reuß verlangt bei Los I die Firma G. Günther-Halle 3479 und Louis Miethe Nach folger-Leipzig 7209 Nik., also über das Doppelte. Noch krasser ist die Preisdifferenz bei Los II. Hier verlangt das Bureau für Städtereinigung-Berlin 3205, die Leipziger Firma 12 809 Mk. — Wurzen. Wurzener Teppich- und Veloursfabrik, Aktiengesellschaft Wurzen. In der Generalversammlung wurde dar mit 24838 Mark Unterbilanz abschließende Rech nungswert genehmigt und der Verwaltung Entlastung erteilt. Die Verwaltung erhofft für die Zukunft eine weitere Steigerung des Umsatzes. — Ostritz. In Gruna erschoß der Stell machergehilfe Hübner den Lehrling Hiller beim Hantieren mit einem alten Gewehr. — Heinrich-grün. In dem der Herr schaft Heinrichsgrün gehörigen Walde wütete eine Feuersbrunst, der 25,000 Quadratmeter schönen Waldbestandes zum Opfer fielen. — Leschen. Eines der kleinsten Ritter güter ist jedenfalls das hiesige, denn es um faßt nur 2 Ucker Land. — Dahle«. Der am Montag zur Wiederer öffnung der Jungviehweide in Bortewitz erfolgte Auftrieb der Tiere ging in ungestörter Weise vonstatten und wurde in verhältnismäßig kurzer Zeit vollendet. 68 Stück Jungvieh und 1 Bulle kamen zum Auftrieb. Trotz der bis jetzt herrschenden Trockenperiode steht das Futter auf den Weidepläne« gut an. — Das neue städtische Licht- und Luft bad, dar im Zeisigwalde bei Chemnitz mit einem Aufwande odn 59 000 Mk. angelegt worden ist, wurde am 23. Mai eröffnet und war gleich am erste» Tage von über 1000 Personen besucht. — Das hiesige Landgericht verurteilte die unmündige Raubmörderin Frida Marta Krampor aus Waldheim, durch die in Frankenberg die Kellnerin Menzel dar Leben eingebüßt, zu 12 Jahren und einer Woche Gefängnis; die seit 24. April verbüßte Unter suchungshaft ward mit in Anrechnung gebracht. > ! — Die Ausstellung der Lüßuitzortschaften, die am Sonnabend eröffnet worden ist, erhebt sich auf dem Elbwiesengelände, wo nach dem Gesamtentwurfe des Bauamtmannes Kempe vier geräumige, im modernen Geschmack auS- geführte Hallen, die über 300 Ausstellern Raum für die Schaustellung ihrer Erzeugnisse geben. Die Haupthallen gruppieren sich um einen großen Konzertplatz. In der großen Industrie- und Gewerbehaüe finden sich die Namen bedeutender, ja Weltruf genießender Firmen. In der Halle für Kraftbetrieb haben u. a. ausgestellt die Deutzer Garmotorenfabrik Hertel L Co., Neukoswig, Maschinenfabrik Kappel, Moritz Hille usw. Eine weitere Halle dient den Erzeugnissen der Industrie und de» Kleingewerbes, wobei der hohe Stand des Handwerks in den Ausstellungsorte« Beachtung verdient. Abgeschloffen wird der Ausstellungs platz von der Kunsthalle, die eine besonder- schöne Ausstattung erhalten hat. — Mit dem Bau eines Lehrerseminar soll alsbald in Zwickau begonnen werden. Den Bau wird da- König!. Landbauamt Zwickau leiten. Die Stadt Zwickau Hal dar große wertvolle Grundstück unentgeltlich über- lassen, gewährt, auch noch 500 000 Mark und läßt dazu Straßen Herstellen. — Weißenberg. Eine heitere Geschichte wird aus dem benachbarten Dorfe Tetta mit geteilt. Dort ist in der Nacht beim Guts besitzer Nitsche ein Mann, der früher bei ihm in Diensten war, durch ein Fenster gestiegen. In der Stube hat der Mann einen Sekretär erbrochen und daraus 150 Mk. gestohlen. Dann öffnete der Einbrecher den Speiseschrank, erwischte eine Flasche alten starken Korn und leerte sie bis auf den Grund. Der Schnaps tat seine Wirkung und dem Einbrecher war es in seinem trunkenen Zustande nicht möglich, mit seiner Beute abzuziehen, — die Hausbe wohner fanden ihn Sonntag früh schnarchend in der Stube unter dem Tische liegen. Der Mann schlief so fest, daß man ihn erst in den Vormittagsstunden munter brachte. Er wurde dann auf einem Handwagen nach dem Orts gewahrsam in Krischa gefahren. — Reicheubach i. B. Die hiesige Textil industrie ist erfreulicherweise überaus flott be schäftigt. In der Kammgarnweberei ist be sonders viel zu tun, ein Moment, der seit Jahren nicht zu verzeichnen ist. Die Nachfrage nach Arbeitskräften, Webern und Weberinnen ist infolgedessen groß. Wie in der hiesigen, ist es auch in der Greiz-Geraer Branche. Die Bedeutung des Gesangs wettstreites. Nicht nur in den Reihen der deutschen Männergesangvereine, auch in den Kreisen aller übrigen Musikfreunde und Kunstverstän digen ist der Verlauf des Frankfurter Gesangs- Wettstreites mit Spannung verfolgt worden. Sollen doch diese Gesangswettstreite der deut schen Sänger der Pflege des deutschen Volks liedes gelten, das ist der. Wunsch, den der Kaiser selbst seinerzeit den Sängern als Pro gramm für die Zukunft gab. In Frankfurt hat der Kaiser sein Mißfallen über die Schwie rigkeiten des aufgegebenen Sechswochen-Chores, der seinen Intentionen nicht entspreche, ge äußert. Diesem Chor, der von dem Kölner August o. Othegraven komponiert wurde, sagt die ,Frkf. Ztg." allerdings nach, daß er in der Intonation so schwer ausgefallen ist, daß nur ganz erstklassige Vereine ihn ohne Stimm schwankungen überwältigen können. Gleich zeitig aber rühmt sie an Othegraven, daß er eine intime Kenntnis der Männerchorwirkung besitze, und daß sein aparter Klangfinn überall gekannt und geschätzt sei. Neben der Pflege des deutsche» Volkslieder als vornehmster Auf gabe haben aber die Männerchöre noch eine andere Aufgabe: die Pflege des MafsenchoreS in seiner eigentümlichen musikalischen Wirkung. Und das ist die Aufgabe, um deren willen heute auch die ersten Künstler dem Streben der deutschen Männergesangvereine ein so lebhaftes Interesse entgegenbringen. Für das große Bunderfest in Breslau hat Richard Strauß, der Komponist der „Saloma" und der „Elektra" einen Chor geschrieben, der einen Stoff aus der Hermannsschlacht behan delt, und der nur in einer Maffenbesetzung wirken konnte. Der Eindruck der Aufführung war geradezu überwältigend. Die Künstler begrüßen er daher, wenn in den deutschen Männergesangvereinen auch schwierige Aufgaben behandelt werden. Aus aller Wett. ** Die Kronprinzenspende für di« Radbodwitwen und deren Kinder ist zur Ver teilung gekommen. Es standen im ganzen 200 000 Mark zur Verfügung, die unter 1165 Personen verteilt worden. Jede Witwe erhielt 171 Mark. ** Verdurstet. In den Eandfeldern Südwestafrikas wurde ein junger Berliner, der Bohrgehilfe Schreiber, verdurstet a«fge- sunden. Er hatte sich auf dem Wege zur Arbeitsstätte verirrt und hatte so einen schreck lichen Tod gefunden. "Fortunas Laune». Dem 81- jährigen begüterten ehemaligen Müller Zorn in Niederellenbach (Bezirk Kassel), der kürzlich ein 22 jähriges Mädchen geheiratet hat, ist das 700 000 Mk. bar und 100 Morgen Land betragende Erbe seines in Amerika verstorbenen Bruders zugefallen. ** Vom Blitzstrahl getötet. Bei einem in Mockau in Oberschlefien niederge- gangenen' Unwetter traf der „Neust. Ztg." zufolge ein Blitzstrahl drei auf dem Felde arbeitende Frauen, von denen eine getötet und die beiden anderen betäubt wurden. ** Ein großer Stadt-Pump. Der Stadttat von Karlsbad hat mit der Allge meinen Deutschen Kreditanstalt in Leipzig eine vierprozentigeAnleihe im Betrage von 15000000 Mk. zum Kurse von 97 Prozent abgeschlossen. ** Aus Eifersucht den Gatten er schaffen. Die Oberlehrer-gattin Marie Samonigg in Maria-Elend in Kärnten erschoß ihren schlafenden Gatten, dann sich aus Eifersucht. Vier Kinder find elternlo». " Schlafwagen dritter Klasse in Schweden. Im Reiseverkehr Schweden« wirb eine bemerkenswert-Neuerung eingeführt werden,
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