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Naunhofer Nachrichten : 30.05.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787848183-190905307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787848183-19090530
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787848183-19090530
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsche Ausgabennummer.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNaunhofer Nachrichten
- Jahr1909
- Monat1909-05
- Tag1909-05-30
- Monat1909-05
- Jahr1909
- Titel
- Naunhofer Nachrichten : 30.05.1909
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Naunhofer Nachrichten Mit einer vierseitige« -ünstrierte» Sonntagsbeilage Für Inserenten der AmtShauptmann« schast Grimma 10 Pfg. die fünfge spaltene Zeile, an erster Stelle und für Auswärtige 12 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt. - Ortsblatt für Albrechtshain, Ammelshain, Belgershain, Beucha, Borsdorf, Eicha, Erdmannshain, Fuchshain, Großfteinberg, Kleinsteinberg, Klinga, Köhra, Lindhardt, Pomßen, Staudnitz, Threna und Umgegend. B<««a»prei»: Frei inS Hauß durch AuStrager v». 1.20 vierteljährlich. Frei inS HauS durch die Post Mk. 136 vierteljährlich. Verlag und Druck: är Eule, Ra««hof. Redaktion: Robert GÜnz, Raurrhof. Die Naunhofer Nachrichten erscheinen jeden Dienstag, DonnaStag und Sonnabend Nachmittag 5 Uhr mit dem Datum d«S nachfolgenden TageS. Schlug der Anzeigenannahme: Vormittags 11 Uhr am Tage deS Erscheinens. Nr. OV"/. Sonntag, den 30. Mai 1900. 20. Jahrgang Amtliches. Sitzungsbericht. In der -estrigen 12. diesjährigen Sitzung ist folgendes beraten und beschlossen worden: 1. Das Baugesuch de» Herrn Golde, den Verandavorbau an dem zu errichtenden Neubau an der Göthestraße betr., wurde bedingungsweise befürwortet. Das Baugesuch von Fräulein Welker zur Errichtung eine» Hinterhauses auf dem Neubau-Grundstücke an der König Albert-Straß« fand bedingungslose Befürwortung. 2. Der vom Rate der Stadt Leipzig eingewendete Widerspruch gegen den Bebauungs plan, auf Streichung der Straßen O und L de» Bebauungrplane» war abzulehnen, weil die Einwendung nicht schon im ersten Auslegungsverfahren erfolgte, die Notwendigkeit der Straßen aber nach wie vor besteht. Auf de» von der Gemeinde Erdmannshain eingeweudeten Einspruch gegen den Be- schleusungrplan «egen Ableitung de» geklarten Wassers in die Parthe soll geäußert werden, daß die Ableitung der Schleusenwässer nach den Vorschriften des genehmigten Beschleusungr- planer und de« Anweisungen der Prüfungsbehörde erfolgt und daß die Gemeinde Erdmanns- Hain ihre Schleusenwässer ungeklärt in die Parthe leitet. 3. Die Entschließung auf dar Gesuch der Landhausbaugesellschaft Erdmannshain- Naunhof um Anschluß an die hiesige Schleusenwässerkläranlage wurde abgesetzt, da nach der Erklärung de» Herr« Stadtrat Beyer die Ausführung der Beschleusung wesentlich ander» er folgen soll. 4. Auf die Eingabe der Ortskrankenkasse für Leipzig und Umgegend wegen Urber nahme der Straße S wurde beschlossen, die Angelegenheit bis nach dem Abschlusse des Ver trag» mit der Stadt Leipzig in der Wafferverforgungssache ruhen zu lasten. 5. Di« nachgesucht« Pfandentlastung für die Straßenbauficherheit aus dem Grundstücke Waldstroße 135 0 anläßlich der Abtrennung sine» Flurftückteil» wurde bewillig«. 6. Auf da» Gesuch der OrtSkranknkaste für Leipzig und Umgrgend um Erhebung der Melde- (nicht Sommerfrischler-) Gebühren für die im Erholungsheim untergebrachten Kastenmitglieder wurde ablehnende Entschließung gefaßt. Die Gebühren sollen vielmehr in der bi»herigen Höhe von 1 Mk. weiter erhoben werden, unter der Begründung, daß di« hier be stehenden Einrichtungen (Daldkonzerte, Wege und Ruhebänke) auch von den Kastenmitgliedern benutzt werden. 7. Auf das Gesuch des Herrn Söllner um Ermäßigung des Wasterzinses für sein Bad und um Erhöhung der Vergütung für das Baden der Schulkinder wurde beschlossen, da» Master zu Badezwecken für den ermäßigten Satz von 10 Pfg. je obm weiter abzugeben und zur Unterhaltung des Bade» für dieser Jahr einen Beitrag in Höhe von 100 Mk. aus der Stadtkaste zu bewilligen. Herrn Söllner ist aufzugeben, da» Bad jetzt einmal gründlich zu reinigen und in dauernd reinlichem Zustande zu erhalten. Weiter erachtet man das Gesuch für erledigt, fall» der vom Schulvorstand bewilligte jährliche Beitrag von 100 Mk. für da» Baden der Schulkinder bestehen bleibt. 8. Von der Erwiderung des Kirchenvorstandes in der Totenbettmeisterangelegenhrit nahm man Kenntnis. Nach der hiesigen Ansicht war bei der Anstellung eine» Totenbettmeister» der Kirchenvorstand zuständig, während aber bei der neuen Regelung der Totengräbergeschäfte, wo eine Beamtenstelle überhaupt nicht in Betracht kam, die Bestellung dem Stadtgemeinde rate zustand. , 9. Die Wegewalze wurde i« der ausgeschriebenen Weise zum angebotenen Preise »o» 95 M. frei Naunhof zur Lieferung an Herrn Hubert Becker vergeben. Vor der Abnahme soll die Prüfung durch den Bauausschuß erfolgen. 10 Von dem Versteigerungserlös in Höhe von 17 Mk. 40 Pfg. für die Nachlaß gegenstände des Herrn Merk! sowie davon, daß das Vermächtnis nach der jetzigen Abrechnung 1790 M. 72 Pfg. beträgt, nahm man Kenntnis. Das Stiftnngskapita! soll bi» auf 1800 M. erhöht und bis auf Weiteres in dieser Höhe belassen «erden. Die jährlichen Zinsen sind mit den übrigen Stiftungszinsen zu verteilen. In geheimer Sitzung wurde in einer Armensache und einem SchankgenehmigungS- gesuche Entschließung gefaßt und auf Anregung das öftere Straßrn-Spren-en beschlosten. Naunhof, am 29. Mai 1909. Der Ttadtgemetnderat. ! Willer. Die Gemeinde-Abgaben auf den Termin 30. Mai dsr Js. sind bi» zum so. Juni 10VS an die Stadlsteuereinnahme zu bezahlen. Naunhof, am 29. Mai 1909. Der Stadtrat. Willer. Nun macht die Türen hoch, die Pforten weit! Mit frischen Birken ziert des Kaufes Schwelle! Es naht die sel'ge Pfingstenzeit, Der Lenzesfreuden nie erschöpfte Quelle. Tut Eure Augen, Eure Kerzen auf! Seht diese schöne Welt, von Glanz umflossen! Und Gottes Vatersegen ruht darauf: Der heil'ge ist drüber ausgegossen! Pfingsten. Pfingftrn hat seine Bezeichnung von Ostern. Es heißt bekanntlich: der Fünzigste, nämlich Tag, nach Ostern. Und so ist er richtig, daß nur der Pfingsten versteht und richtig feiert, der Ostern verstanden hat. E» ist sehr eigen tümlich, aber auch ganz richtig, daß unsere hohen Festtage innerlich zusammengehören. Aber die unverständige Maste will nur noch Weihnachten feiern als ein Fest irdischer Liebe. Damit kommt man als Christ nicht »eit, denn diese sogenannte Liebe feierten alle Völker von Anbeginn. An Ostern gestatten sie sich gern so einen kleinen Beruf, al» gelte es bei diesem Fest nur der Verjüngung der Natur; dann könnten manche Landstriche gar kein Ostern feiern, denn dort herrscht fortgehend Frühling. An Pfingsten ist man ganz ratlo», denn mit einem Fest de» Geist«» weiß man nicht» anzufangen. Man redet zwar den Dichtern .das liebliche Pfingsten* nach, aber versteht darunter nur da» Lieben der jungen Menschen unter der Geisblattlaube. Aber die Lieb« der Menschen ist auf solche Zeiten nicht beschränkt. Lieblich ist für den liebenden jungen Menschen jeder Tag, jede Stunde. Aber Pfingsten lieblich zu nenne», hat einen anderen Grund. Wann ist e» lieblich? Nur wenn die Maienbäume blühen, oder die Amsel» singen und die Lyan« sich im Kornfeld meldet? O, nimmermehr! Daz» hat e» der Veran staltungen nicht bedurft, dir uns der Maler- Arzt Lucas berichtet hat. Gr hat an sich selbst verspürt, daß damals eine Heilkraft den Men schen gegeben wn^e, di» nicht von den Heil- M Pfingsten. Im lichten Grün die Täler und die Köh'n, Und zwischen Gärten bunte Blumenpfade. Keut' zeigt sich Gottes Erde doppelt schön Im goldnen Widerschein der Kimmelsgnade. Koch ragt der Wald, es grünt der Birkenhain, Auf allen Zweigen tausend junge Sprossen. Dort reift die Saat zum Segen und Gedeih'n. Der heil'ge Geist ist drüber ausgegossen! Und frohe Menschen drängen sich durch's Tor, < Von Lenzeslust und Vogelsang geleitet. ! Oh, blicket dankerfüllt zum Kerrn empor, Der Euch die Erdenwelt so schön bereitet! S Wohl mancher blieb dem Vaterauge fern; Sein Kerz war stiller Andacht längst verschlossen. ! Nur aufgetan! Keut' ist der Tag des Kerrn! s Der heil'ge Geist ist drüber ausgegossen! terung der aktuellen politischen Fragen statt finden. Für diese Zusammenkunft ist die erste Hälfte des Monats September in Aussicht genommen. Fürst Bülow habe bei seiner Begegnung mit Minister Tittoni während seiner Osterurlaubs eine neuerliche Begegnung des Freiherrn v. Aehrenthal mit Tittoni ange regt und dieser habe seine Bereitwilligkeit erklärt. * Die Abreise des Fürsten Philipp zu Eulenburg n«ch Gastein — also ins Aus land — hat sich unter Umständen vollzogen, die Bedenken erregen müssen. Der Fürst ist nicht mit Wissen und Genehmigung der König!. Staatsanwaltschaft gereist. Ihr ist vielmehr erst am Tage der Abreise des Fürsten und zwar nach Antritt der Reise, vom Verteidiger Mitteilung gemacht worden. Auf die weiteren Schritte der Gerichtsbehörden kann man, da der Fürst bekanntlich noch immer unter der Anklage des Meineids steht, gespannt sein. * Generalfeldmarschall Graf v. Haeseler, der Soldatenvater, beantragte mit Professor Dr. Zorn im preußischen Herrenhause, die Regierung aufzufordern, eine Gesetzesvorlage in die Wege zu leiten, durch welche »der Besuch der Fortbildungsschule nach der Entlastung aus der Elementarschule bis zum 18. Lebensjahre für obligatorisch erklärt und da» gesamte Fort- bildungsfchulwesen dem Unterrichtsministerium unterstellt werde." — Längst schon tritt Haeseler dafür in die Schranken, daß zwischen Schulunterricht und Dienstzeit keine breite Lück« mehr klafft, die von den Volksverhetzern aurgenutzt wird, um die jungen Leute, «sch kräutern der schönen Wälder, oder von den Heilquelle» der schönen Bäder stammte, sondern aus einer andern Welt, die hinter der irdischen steht. Das ist der Geist des unsichtbaren Gotter. Dieser Geist hat eine Menschheit geschaffen, eine neue Zeit hrraufgerufen aus den Trümmer» der alten. Diesen erneuernden, erhebenden, beseligen den Geist feiern wir an Pfingsten. Der hat die 120 auf dem Söller in Jerusalem so stark erfüllt, daß sie alle, Männer und Frauen, die Welt umgestalteten. E» wird auch jetzt viel geredet von Er neuerung de» Alten, van Umgestaltung de» Bisherigen, da heißt er bald, der soziale Geist muß e» tun, oder der Geist der Wissenschaft oder hervorragender Menschen. Jawohl, sie können viel erreichen, viel verderben und viel gewinnen, aber wenn e» sich um die Er neuerung eine» Volke» handelt, so hielst nicht der stärkste VolkSgeist, sondern der Geist dessen, der die Welt so wunderschön gestaltet, der die in sich verlorene Welt durch seine Weisheit gerettet hat und die Welt dem Ziel der Vollen dung entgegenführt. Ihr VolUfreunde, nicht ein neue» Wahl gesetz und nicht ein neues Fürsorgegesetz schafft Erneuerung der Volke», sondern der gute, schaffend«, gestaltende, züchtigende, die Menschen fördernde und erfreuend« Geist Gotte». Darum bittet alle mit mir: O heiliger Geist, kehr bei uns ein Und laß uns deine Wohnung sein! v. Seydewitz. Zur Retchsstnanzreform. Berlin. Die Konservativen beantragten in der Finanzkommission, Kaffee, auch Kaffee- schalen roh mit 60 Mk., gebrannt oder ge röstet, auch gemahlen mit 80 Mk. für den Doppelzentner zu besteuern. Der Zollsatz be trägt jetzt 40 bezw. 60 Mk. Für Tee wird eine Erhöhung der Zollsätze von 25 aus 50 Mk. für den Doppelzentner beantragt. Berlin. Die Finanzkommission des Reichstages beschloß in der zweiten Lesung des BranntweinsteuergesetzeS gemäß einem Anträge Dietrich (kons.) die Beibehaltung der Spannung von 20 Mark und Abgabensätze von 1,0s Mk. für den kontingentierten Branntwein (gegen 1,15 Mark bezw. 1,35 Mk. in der ersten Lesung). , Rundschau. * Eine goldene Medaille für Kaiser Wilhelm. Der Magistrat der Stadt Mün chen hat beschlossen, Kaiser Wilhelm die Große Goldene Medaille durch eine städtische Depu tation überreichen zu lasten. Bekanntlich hat der Kaiser der Schackgallerie in München ein eigene» Heim geschaffen. * Graf Zeppelin hat zu dem Besuch des Reichstage» am 5. Juni auch den Bundesrat eingeladen. * Eine Begegnung der leitenden Staats männer der Dreibundmächte? Nach einer Meldung, die der „Wiener Allgem. Korr." aus Berlin zugeht, soll im Laufe dieses Sommers auch eine Begegnung der leitenden Staatsmänner der Dreibundmächte zur Erör-
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