1814 Ausstellung patriotischer Kunst, Gründung eines Staatstheaters und einer Lehranstalt. Gerald Heres Die Pariser Museumsgründungen der Revolutionszeit und die Dresdener Samm lungen: Parallelen, Gegensätze, Wirkungen In Paris wurden 1793 zwei Kunstmuseen der Öffentlichkeit übergeben, das „Musee Francis“ im Louvre und das „Musee des monuments fran ? ais“ in Räumen des alten Klosters an der Rue des Petits Augustins. Beide Museen waren jedermann zugänglich, wurden von den Zeitgenossen be geistert aufgenommen und haben, obwohl sie in ihrer ursprünglichen Form nur wenig mehr als zwei Jahrzehnte Bestand hatten, die Organisation des Kunstmuseums bis in unser Jahrhundert beeinflußt. Wie war es möglich, daß in einer der großen Kunstmetropolen Europas museale Institutionen so viel spater entstanden als in anderen, mitunter weniger bedeutenden Residenzen und daß sie so gleich eine so nachhaltige Wirkung erlangten? Die Tradition des Kunstsammelns führt in Frank reich sogar weiter zurück als in anderen Ländern. Bereits im 14: Jahrhundert haben König Char- es V. und sein Bruder Jean Duc de Berry Kunstsammlungen durchaus musealen Charakters ange legt, von deren Rang und Umfang noch Inventarlisten zeugen. 1 Später hat König Franz I., einer der großen Mäzene und Sammler der Renaissance, nicht nur Antiken, sondern auch Werke zeit genössischer Kunst um sich versammelt; in Fontainebleau errichtete er ein „Cabinet de curiosi- tes“. Im 17. Jahrhundert legten nicht nur Angehörige der königlichen Familie und Minister wie Fouc- quet und Colbert bedeutende Kunstsammlungen an, sondern auch Adlige und Geistliche, Ge lehrte und Künstler. Doch keine dieser Sammlungen wurde zur überdauernden Institution. In der Hofhaltung des Sonnenkönigs gab es zwar eine unermeßliche Menge von Kunstwerken in prachtvoll dekorierten Räumen, aber keine Kunstsammlung als museale Institution. Das „Cabi net du Roi“ im Louvre wurde nicht nach Versailles übertragen, sondern magaziniert. 4 Das Fehlen eines Kunstmuseums wurde von Künstlern und Kunstliebhabern, an denen es in Paris wahrlich nicht mangelte, über Jahrzehnte beklagt. Vor allem die Enzyklopädisten forderten nachdrücklich eine permanente öffentliche Ausstellung des königlichen Kunstbesitzes. Während Pierre-Jean Manette, einer der führenden Pariser Kunstgelehrten, dem Dresdener Kupferstich kabinett zu wichtigen Ankäufen verhalf und zur Stichpublikation der Dresdener Gemäldegalerie ein (allerdings erst später in anderem Zusammenhang gedrucktes) Vorwort schrieb, war endlich eine Auswahl von Kunstwerken aus dem Besitz des Königs 1750 wieder zugänglich geworden: In einem Appartement des Palais du Luxembourg konnten 110 Gemälde und 20 Zeichnungen, dazu der berühmte Medici-Zyklus von Rubens zweimal wöchentlich drei Stunden besichtigt werden. 5 T Menschen und in den . Thi , Cre , n ^S^orene Anlagen und Neigungen. Durch Erziehung und gesell schaftliche Bildung, überhaupt durch die äußern Eindrücke können sie noch mehr entwickelt und vervoll kommnet werden; sie werden aber keineswegs erst hierdurch erzeugt und eingepflanzt. Gail