Im Jahre 1871 übernahmen tatkräftige Männer die Leitung einer kleinen Gummi fabrik, die in Schwierigkeiten geraten war, und legten den Grundstein zu dem heu tigen Riesenwerk der Continental-Caoutchouc- und Gutta-Percha-Compagnie. Ur sprünglich wurden nur Erzeugnisse aus Gummi — wie Schläuche, Spielbälle usw. — hergestellt. Bald erkannte die Leitung der Continental die Bedeutung der Luft reifen für Fahrräder und nahm diesen Fabrikationszweig auf. Ein ungeheuerer Auf schwung war die Folge. Der Continental-Pneumatic wurde tonangebend in der ge samten Reifenindustrie. Es nimmt daher weiter nicht wunder, daß um die Wende des 19. Jahrhunderts die Reifenfabrikation auf Automobilreifen ausgedehnt wurde. So dehnte sich dieses Unternehmen immer weiter aus. In allen bedeutenden Städten des In- und Auslandes wurden Niederlassungen gegründet, Tochtergesell schaften entstanden, welche, wie z. B. in Paris und Melbourne, in eigenen Fabriken die Continental-Erzeugnisse herstellten. _ Heute ist das Netz über ganz Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika, Afrika, Ägypten, Australien, China, kurz über die ganze Welt gespannt. Hand in Hand mit der zunehmenden Bedeutung des Automobils ging die Ver vollkommnung der Bereifung. Die Continental machte sich daher auch sofort die Idee des Cordgewebes zu eigen, weil sie mit weitschauendem Blick erkannte, daß damit eine wesentliche Verbesserung der gesamten Kraftwagenbereifung gewähr leistet wurde. Dieses Cordgewebe hat den Vorzug, daß es dem Reifen bei unver minderter, ja sogar gesteigerter Haltbarkeit eine größere Geschmeidigkeit verleiht. Der Erfolg im In- und Auslande war überraschend. Bei sämtlichen Fahrzeuggattungen war die Leistungsfähigkeit der Antriebs motoren außerordentlich gewachsen. Besonders der Lastkraftwagen war dank zahl- Heizsaal für Autoreifen Lesezeit: 4 Minuten