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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.12.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-188512133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18851213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18851213
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1885
- Monat1885-12
- Tag1885-12-13
- Monat1885-12
- Jahr1885
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 13.12.1885
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Freiberg. )»Wegs. 15 Mk, i 13 ML, ichter. «gsr. in«. narkt. t»r, cherg. 120 Pf. en, voa itzsch. empfiehll Mehl. s Um ehlt >88, billigst rühle. stollen 6u.8M, 3 Mk. m l> empfiehlt ittcl schwarz, mutzen; k 1^5. itwähtt i Aus- nd zur ix des 1 1,50 rg bei n gegen liier, 'itzer. el l billigsten und Soon- ck 30, 50, r Stark» gs-ors enbacke» M. Jahr«—« ne offiziösen österreichischen Blätter sich t Thatsache, daß die Konservativen sich nur durch die Gunst öffentliche Meinung über die Beziehungen der Irländer im Amt erhalten, die Liberalen aber nur durch ts zu, Rußland zu beruhigen, desto mehr das Erkaufen der irischen Stimmen durch weitgehende Kon- >r die iw v«- sveamte ien und Zessionen an das Staatsruder gelangen können, wirkt auf alle patriotische Kreise Englands sehr niederdrückend. sollen, aber die Ausführung sei schwierig, wenn nicht unmöglich sogar für einzelne Betriebe, geschweige denn für die Gesammtheit derselben. Eine ganze Reihe von Verordnungen habe nichtS- Graf Robilant, der neue italienische Minister des Auswärtigen, versicherte nicht nur im italienischen Parlament, daß er wie sein Vorgänger Mancini die Kolonialpolitik hoch halten werde, sondern lieferte dafür euch einen that sächlichen Beweis. Trotz des Protestes der Pforte und der Abmahnung Englands übernahm Italien die Zivil verwaltung in dem von seinen Truppen besetzten egyptischcn Hafenort am rothcn Meere, Massauah, entfernte von dort De letzten egyptischen Beamten und ließ daselbst auch die italienische Rechtspflege einführen. In Frankreich beschlossen die Minister, den Kongreß zur Präsidentenwahl in keinem Falle zu berufen, bevor die Kammern die Tonkin-Kredite bewilligt haben. Der durch die jetzige politische Ungewißheit den Pariser Geschäftsleuten vor dem Weihnachtsfest zugefügte Schaben ist so bedeutend, daß sich der allgemeine Unmuth gegen die Tonkin-Kommission wendet, die mit ihren Vorarbeiten gar nicht zu Ende kommen kann. Die Veröffentlichung des angeblich von dem früheren Kriegsminister Lewal zwei Kommissionsmit gliedern mitgetheilten offiziellen Berichts über den Rückzug von Langson erregt ungeheures Aufsehen. Dieser vom 25. April 1885 datirte Bericht (das Resultat der auf Befehl des Generals Britzre de l'Jsle von dem Gcneral- stabsobersten Borgnis-Debordes geführten Untersuchung) läßt nicht den geringsten Zweifel darüber zu, daß der Oberstlieutenant Herbmger, vom ersten Augenblicke der Uebernahme des Kommandos an, die wahnwitzigsten An ordnungen getroffen und dadurch die Verluste des Ex peditionskorps verschuldet hat. Die Woche. Die deutschen Reichstagsabgeordneten begrüßen dies" »l die Weihnachtsferien mit besonders hoher Befriedigung, k ihnen der in der stillen Häuslichkeit waltende Frieden nach den heftigen parlamentarischen Kämpfen der letzten Zeit Erholung und Kräftigung für die ihrer noch harren den Arbeiten verfpricht. Die jetzt vorhandenen Parteiver- hjltnisse erweisen sich mehr und mehr unerträglich und doch ist noch gar nicht abzusehen, wie sich dabei eine Wen- dwg zum Besseren vollziehen kann. Es ist zwar kein be stimmter Anhalt dafür vorhanden, daß die Auflösung des deutschen Reichstages zu den nächsten Absichten des Fürsten Bismarck gehört; dennoch wird von vielen Seiten eine solche Eventualität ernsthaft in's Auge gefaßt. Darüber ist jedenfalls kein Zweifel, daß der deutsche Reichskanzler dm jetzigen Zeitpunkt als geeignet erachtet, die Regicrungs- Mtik auf die Unterstützung der Mittelparteicn zu be gründen. Durch feine letzten Reden und den Ton seiner Pnßorgane ist nicht nur das Tischtuch zwischen ihm und dem Zentrum, sondern auch zwischen ihm und den unter dem Banner der „Neuen Preußischen Zeitung." stehenden preußischen Hochkonservativen zerschnitten worden. Die dem Zentrum dienende Presse hat dafür gesorgt, den Gegen satz noch weiter zu verschärfen und den Bruch unheilbar zu machen. Andererseits richten sich die Nationalliberalen dereits darauf ein, sich in eine Regierungspartei umzu- mandeln und haben damit den Anfang gemacht, daß sie beschlossen, den Antrag der Konservativen auf Einführung sünssähligcr Legislaturperioden zu unterstützen. Bon deulsch- sreisinniger Seite wurde ihnen deshalb vorgehalten, daß der natumalliberale Führer Lr. Miquel im Jahre 1867 die langen Legislaturperioden bekämpfte, um nicht die Re- aimingsgewalt allzusehr zu erweitern. Inzwischen haben sich freilich die Ansichten über die Häufigkeit der Wahlen überall geändert und sieht man in allen Kreisen, die nicht zur entschiedenen Opposition gehören, eine Verlängerung der Legislaturperiode nicht mehr als eine Verstümmelung der Reichsverfassung an, sondern als eine harmlose Ab änderung, die einer fast ununterbrochenen Wahlagitation die Spitze abbricht. Von den Sozialdemokraten, die wiederholt offen eingestanden, daß sür ihre Zwecke die Arbeit innerhalb des Reichstages weniger ersprießlich sei als diejenige vor den Reichstagswahlen, war ein Wider- spruch gegen eine Verlängerung der Legislaturperiode selbst verständlich. Der dahin zielende Antrag des Abg. v. Hell dorff wurde aber im Verlaufe der Debatte auch von dem Zentrumsführ« Windthorst bekämpft und als eine Vor stufe zur Beschränkung des allgemeinen Wahlrechts be zeichnet, ohne daß derselbe eine solche Verdächtigung zu begründen versucht hätte. Eigenthümlich berührte es, daß der freisinnige Abg. Rickert sich mit ungewöhnlicher Wärme des Zentrums annahm und behauptete, daß alle gegen diese Partei gerichteten offiziösen Angriffe eigentlich der viitderselben jetzt verbundenen deutschfreisinnigen Partei gälten. Am Freitag begann im Reichstage die zweite Be- ratbung des Militäretats. Die Budgelkommission, welcher derselbe überwiesen war, hat bei den dauernden Meht- sorderungcn, um welche es sich im Plenum zunächst handelt, erhebliche Abstriche vorzuschlagen beschlossen ; bei de« beiden hier in Betracht kommenden Hauptposten, den Kommando zulagen für die Offiziere und der Verstärkung der Haser- ration für die Militärpferde, hat sie nur ungefähr ein Viertel des geforderten Mehrbetrags zugestanden. Der Militäretat wird jedenfalls langwierige Debatten veran lassen, doch ist in der Kommission die Bereitwilligkeit, das unbedingt Nothwendige zu gewähren, den sehr beträcht lichen neuen Forderungen der Militärverwaltung gegenüber unleugbar bethätigt worden; es ist deshalb zu hoffe», daß es zu keinem Konflikt wegen der bestrittenen Forderungen kommt. Voraussichtlich wird das Loos der jetzigen NeichStagS- session erst im Januarmonat bei der BerathungderVorlageüber die Verlängerung des Sozialistengesetzes entschieden. Sollten dabei die Ültramontanen und die Deutschsreisinnigen eine Ablehnung der Vorlage bewirken, so wäre eine Auflösung des Reichstages unvermeidlich. Im Falle der Annahme der Verlängerung dürfte dagegen die Reichsregierung dem Reichstage noch sehr umfangreiche Aufgaben zumuthen, die denselben bis in den Juni hinein beschäftigen würden. Die Wollzoll-Angelegenheit, die Reform der Zuckersteuer und das vielfach befürwortete Branntwein-Monopol könnten zu den Dingen gehören, welche dann der Berathung der deutschen Volksvertretung unterbreitet werden. BeMAiyeiqet und Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen nnd städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. verantwortlich« Redakte«: vrann in Freiberg. Wie es scheint, stehen zunächst in Spanien weder karlistische noch republikanische Schilderhebungen zu be fürchten. Die Konservativen beschlossen auf Anregung des bisherigen Ministers Canovas, das jetzige gemäßigt-liberale Klloinet Sagasta zu unterstützen; der Republikaner Castelar stellte jede revolutionäre Absicht in Abrede und die Karlisten sollen abwarten wollen, ob nicht ein bereits von dem König Alfons angebahnt« Familim-Ausgleich beider Regenten linien sich zu Stande bringen läßt. Der schlimmste Auf wiegler, Ruiz Zorilla, will die auch ihm angebotene Amnestie nicht annehmen, so lange ein einziger Verbannter im Aus lande bleiben müsse. bemühen, die öf, des KaiserstaatS zu, Rußland zu" beruhigen, desto mehi überzeugt man sich, daß nur eine Vermittelung Deutsch lands unangenehme Folgen der von den Ungarn geschürten Unzufriedenheit mit den Abmachungen von Kremsier ver hüten kann. Die nochmalige Absendung des Grafen Khevenhüll« an den König Milan von Serbien hat den Zweck nicht erreicht, einen definitiven Waffenstillstand zwischen Serbien und Bulgarien zu Stande zu bringen. Für die innere Politik Oesterreichs ist es bedeutungsvoll, daß die meisten Landtage im Januar forttagen, diejenigen Böhmens, Mährens und GalizienSHann erst ihre wichtigsten Berathungen vornehmen werden. In Mähren verlangen die Czechen zum Zweck einer Vermehrung ihres Einflusses eine gründliche^Wahlreform, wogegen dieselben in Böhmen durch den Plener'schen Antrag auf nationale Abgrenzung der Gerichts- und Verwaltungsbezirke dieses Landes ganz aus Rand und Bond gebracht sind. Dabei strebt der Antrag nichts Anderes an, als was früher der czechifche Ge schichtsschreiber Palacly zum Schutz sür seine Landsleute verlangte, da er ein czrchisches „Czechovien" und ein deutsches .Bojerheim" geschaffen sehen wollte. Freilich sürchtete man zu )cncr Zcit, daß das Großdcutschthum das kleine Czechovien «drücken würde, während die Ver hältnisse in Böhmen sich jetzt in das, Gcgenthcil »«wandelt haben. Bei dem jetzigen Nationalitätenstreit ist es auch füriDalmatien sehr schlimm,daßderStatthalterdicserProvinz, Feldmarschall von Jovanovic, E 8 d. M. plötzl,' starb, da dieser tüchtige Militär und Verwaltungs trotz seiner slavischen Abstammung deutsches Wes, deutsche Sprache stets in Ehren hielt. Imam« wadar bi« Vormittag 11 Uhr anarnom- M men und bewögt da Preis für die gehaltene Zell« 1MHOO oda deren Raum 1d Pf. Nachdem d« Ausfall der englischen Parlaments wahlen genau bekannt worden, beklagt man von den ver schiedensten Seiten, daß in Großbritannien nicht mehr wie früher nur zwei Parteien sich um die Herrschaft bewerben, sondern daß es dort jetzt vier Fraktionen grebt, seitdem es die irischen Parnelliten bis auf 82 Sitze brachten und auch i die Arbeiterpartei mehrere Mandate eroberte. Die traurige destoweniger der "Bundesrath schon «lassens Schablonisiren Der Kaiser von Rußland ertheilte dem Vorsitzenden »er slavischen Gesellschaft, dem General Durnowo, d« sich »ffentlich allzu scharf gegen Serbien und Oesterreich ge- iußert hat, einen ernsten Verweis. Ebenso wurde d« pan- lavistische Herausgeber des „Ruß" Aksakow verwarnt, weil r geschrieben, daß der Weg der Russen nach Konstantinopel iber Wien gehe. Das M oskauer Organ des bei dem Zaren refflich angeschriebenen Geheimrath Katkow hat aber des ialb bisher gegen Oesterreich noch keinen freundlicheren Ton angeschlagen. Da die Verhandlungen zwischen Serbien und Bul garien über die Bedingungen für den Abschluß des Waffen- tillstandes bisher eine Einigung nicht herbeiführen konnten, rklärte Fürst Alexander, daß er nunmehr den Mächten, nsbesondere Oesterreich und Rußland, die Vereinbarung der Friedensbedingungen überlasse und von der Einsicht der Großmächte die Wahrung seiner Interessen erwarte. DaS hat ihn aber nicht gehindert, seine Armee von Pirot aus weiter gegen Nisch vorrücken zu lassen, so daß ein neuer Zusammenstoß mit dem serbischen Heer unvermeidlich ist, wenn die Großmächte die Wiederaufnahme d« Feindselig keiten nicht energisch verhindern. In seiner Botschaft an de« Kongreß betonte d« Präsident d« nordamerikanischen Union die friedlichen Be ziehungen des Freistaats zu aflen anderen Mächten, sprach sich ab« sehr scharf gegen die Vielweiberei treibenden Mor monen aus. Die nordamerikanische Regierung konzentrirt bei dem Fort Steele eine großen Truppenmacht, die in der Erwartung eines Konflikts mit den Mormonen nach der Salzseestadt dirigirt wndcn soll, wo die Bundesbehörden in letzterer Zeit nur unter Lebensgefahr und mit größt« Mühe ihre Autorität bewahrten. Tagesschau. Freiberg, den 12. Dezember. Der deutsche Reichstag setzte gestern die zweite Be rathung des Etats des Reichsamts des Innern fort. Bei dem Kapitel über die Remunerirung der Hilfsleistungen lenkte Abg. Baumbach die Aufmerksamkeit des Hauses auf ver schiedene Mängel des FabrilinspektionswesenS. Die Aus dehnung der Bezirke sei theils zu groß, in anderen Theilen Deutschlands wieder zu klein, sodaß sich namentlich in den kleineren Staaten eine Zusammenlegung der Bezirke empfehlen würde. Die Verwaltung des Amtes als Fabrikinspektor als Nebenamt sei gänzlich zu verwerfen. Ein Vergleich der öster reichischen Berichte mit den deutschen falle sehr zu Gunsten der ersteren aus. Vortheilhaft wäre es vielleicht, die Fabrik inspektoren zu mittelbaren Reichsbeamten zu machen. Er würde es mit Freude begrüßen, wenn endlich einheitliche Bestimmungen zur Verhütung von Krankheits- und Unfallsgefahr für daS ganze Reich getroffen werden könnten. Abg. Kalle regte einen Generalbericht der Fabrikinspektoren an, wie er in England bestehe, sowie auch eine alle ein bis zwei Jahre zusammen tretende Konferenz der Fabrikinspektoren. Staatssekretär von Bötticher gab eine gewiße Ungleichartig!«^ der Berichte der Fabrikinsprktoren zu, betonte aber, daß zur Abhilfe die Regie rungen ein Rundschreiben erlassen hätten. In diesem Rund schreiben seien die Materien bezeichnet worden, die kürzer be handelt werden könnten, andere, deren ausführlichere Dar stellung erwünscht sei. Es sollen ferner Ermittelungen über 10- od« 11 stündige Arbeitszeit angestellt und die Beobach tungen mitgetheilt werden, welche Wirkung die längere od« kürzere Arbeitszeit auf die Arbeit« hat. Auch im Interesse der Handlichkeit und Uebersichtlichkeit der Berichte seien An ordnungen getroffen und die Regierungen seien jetzt mit dem Versuch beschäftigt, aus den verschiedenen Berichten einen Generalbericht herzustellen. Ein Zentral-Gewerbe-Jnspektor sür daS Deutsche Reich sei nicht zu empfehlen. Der Wunsch nach einer anderen Abgrenzung der Bezirke sei besser bei den betreffenden Landesregierungen anzubringen. Leicht sei cs, die Forderung zu erheben, daß gleichmäßige Vorschriften behufs Verhütung von Unfällen und Krankheiten erlassen werden
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