Endlich, mittags sah er den Rauchfangkehrer. verlieren und er ihn finden könnte. Dann hätte sein Leiden ein Ende. Schon morgen könnte er alles haben, was er sich wünscht. Er drohte um und folgte ihr unbemerkt. L nd was er ersehnte — das geschah. Gerade als das kleine Mädchen in die Tür eines niedrigen Hauses trat, riß der Knopf ab und blieb unbemerkt auf dem Pflaster lie gen. Das kleine Mädchen war wohl sehr unachtsam, denn es war der einzige Knopf, der sich an dem Mantel befand, und durch den Verlust war es nun selber des Glückes beraubt, das sich an seinen Besitz knüpfte. Hans aber jubelte. Vorsichtig hob er den Knopf auf, der in der Sonne wie ein Edel stein funkelte. Dann verschwand er mit ihm hinter der nächsten Ecke. Er eilte nach Hause, zog dort den Rock aus und er bat sich eine Nadel. Den Faden zog er aus dem schmutzigen Fetzen, mit dem er sich nachts zudeckte, dann begann er den Knopf feslzunähen. Aber während der Arbeit dachte er plötzlich an das kleine Mädchen, das vielleicht jetzt irgendwo weinte, weil es den schönen Knopf verloren hatte. Viel leicht wird es keinen zweiten mehr bekom men, denn es ist ja so schwer, einen Knopf zu erwerben. Soll er ihn zurückgeben? Nein, das konnte er nicht, er hatte sich ja solange nach ihm gesehnt. Bis der Knopf ihm Glück bringen würde, dann könnte er ihn zurückgeben und dem kleinen Mädchen noch etwas Schönes schenken, dachte er. Aber würde er es dann finden? Seine Hände fingen an zu zittern, aber er nähte und nähte bis der Knopf ganz fest schien. Am nächsten Tage ging er den Rauch fangkehrer suchen und dachte darüber nach, was er sich wünschen sollte. End lich entschied er sich für ein goldenes Schloß auf einem gläsernen Berg und eine Orange. Endlich, mittags sah er den Rauchfang kehrer. Er war schwarz wie ein Mohr, nur die Augen waren blau wie Veilchen. Schnell näherte er sich ihm und packte mit fiebernden Händen seinen Knopf. Das Herz schlug ihm stürmisch in der Brust. Jetzt, jetzt war er ihm ganz nahe. Hans war bleich und die Hände, die den Knopf hielten, wurden eiskalt. Jetzt war der Rauchfangkehrer bei ihm. Ein stilles Lächeln lag um den Mund unter dem kohlschwarzen Bart. Jetzt sagte sich Ilans. Halblaut stieß er hervor: „Ein gol-den-es Schloß — ei-ne Oran. . .“ Krach! Der mit einem morschen Faden ange nähte Knopf riß ab und blieb, mit dem