Jetxt wendet er sieb knabenwild an seinen Vater: „Wo ist Nori9* porschwoll. Er schloß die Augen, kein Schwindel, sondern ein Schmerzgefühl preßte sie ihm zu. Aus dem Dunkel er wartete er mit letzter gespannter In brunst ein Signal. Jetzt schrie sein Mund, ohne daß er es wußte, das Wort „Nori!“ in die Unendlichkeit. Es sprang, hoch geschleudert vom bedrängten Atem, an die Felsklippe und prallte ab, ein noch nie gehörter Bergruf. Daß er geschrien hatte, war wie Befreiung. Die Augen aufgerissen, wie geweckt vom eigenen Schrei, starrte er in den Mittagsglast. Und jetzt war es ein Entsetzen, das ihn taumeln machte und an den Rand der Platte wehte. Jetzt sah er ein Gesicht: das verzerrte Gesicht seines Vaters ne ben sich. Der stand wie angeschmiedet an der Felswand, die Hände ins Gestein verkrallt, aber sein Körper bäumte sich wider ihn, und er war nicht mehr Erwin, er war Nori. Der Mund dieses Mannes schäumte über von Worten, die nicht zu hören waren, kein Glied rührte sich an dem Vaterschatten in der Mittagsglut, aber was von dieser Gestalt ausging, ausstrahlte, ausströmte, war so des Ent setzens voll, daß Erwin Raum und Halt verlor, und nur das Seil, das sich straffte und der erschreckte Zuruf des Begleiters rissen ihn vom Sturz zurück. — Al» Erwin am nächsten Tag in der Bahn saß, noch unschlüssig, ob er den Rest seiner Ferien im Schulheim oder