— 94 — Anhang. Bergkordnung czu Olssnitz Brun*) und Lauterbach. A. 1513. Von Gottes Gnaden Wir Fryderich des heylligen Römischen Reiches Ertzmarschalh Curfurst vnnd Johannes Gehrüderr Hertzogen zu Sachsenn Lantdgrauen zu Dormgenn vnnd Marggrauen zu Meyssenn thun kundgegenn a llerm eni gl ich. Nachdem auf Hilft vnd Gnediger Yerleyhung gotts almechtigen Berck- werg auff biloei vad Zm zu Olssnitz, Brun vnd Lauterbach in vnsserm Ampt Voitsperg an mittel m vnssern landen Fürstenthums vnd Oberkeitth glegen. Auch von manchen frembden vnd mwoner dasellbs zu pauen forgenommen. Donimb wir Zunorkommung der missbrauch so vi 1 ymmer muglich nach jeziger gestalt vnd glegenheitt berurts Berckwergs mit ratt der Berckvorstenndigen Ordnung, der sich jeder sol wissen zu haltten vnd zu richten haben stellen lassen, Dormit der genade gottes nicht vndanckwerlich gelebet. Auch vnsser fürstlich vnd gemeiner nutz dadurch gefordert werde vnd wollen das dieselbe Ordnung, wieder von artickel zu artickel, immer von einen auf den ändern, biss zu aufgang vnd beschluss der selben wie von worten zu worten hernach volget, vnverbrüchlich gehalten werden, bev vormeidung ernstlicher straff vnd vnsser vngnadt. Wir behalten uns auch hirdarmit beuor die zu mindern, meren zum teil oder gantz zuuorenderen vnd auff zu heben wie wir das’ für das aller bequemlichst bedenken oder fürnehmen würden. Berck meiste r. Zum ersten sol der Berckmeyster so in ymants vmb Lehen ansucht vnd vmb vnser treyss ein mutt zedel von dem Lehen Treger nehmen, zu welcher Zeit er angesucht wirdet, der mutung gestendig sein vnd von stundt an dem muter ein bekentnuszetel wider geben' vnd ob der Berckmeister yhmants mutung wolt wigeren, auss vrsachen, das sulch Lehen' vorhin von einen anderen gemut were, das er dem selben mit den mutzedel, die der erst mudter eingelegt, die muttung wigeren vnd beweissen soll. Und so der Lehen Treger von dem Bergkmeister Lehen begert, sol im der Berck meister, zu welcher Zeit er den begert, so es auff fletzwerch gemvde mass, vff einem ieglichen Lehen leyhen. So es aber vff Streichennden gengen were, sol der Berckmeister vff den selben ein funtgrub mit dreien vnd ein jegliche mas dornach mit zweien mehren \orleyhen vnd auf bittlich ansuchen der Gewercken etzo vermessen werden. Vnd so der Berckmeister lehen vorleicht, sol er sulch lehen, vnd vff waser ortten, bergen vnd in welcher gegenhait, auch vff waser gengen, klufften vnd Hetzen, vnd vff welchen tag die vorlejdiung geschieht dieselbe meynung in das Berckpuch ordentlich schreiben lassen, vnd dem Lehen- treger ein bekentnuszedel geben. Dergleichen ob ihmants fristung oder anders Berck- werg belangende von dem Berckmeister haben, oder erlangen wollt. Sol solchs alles in das perckpuch ordentlich vnd vhleissig geschahen vnd dem Lehen Treger allezeit ein bekentnus zedel gegeben werden. So ymants vor dem Berckmeister beclagenn wolde, sol der cleger dem Berckmeister vmb ein kerbholtz ansuchen, dormit er den beclagten, mit suligg zeigen zu der antwort brengen möge. So sol der Berckmeister dem clager zu allen zeiten das kerbholtz vngewigert geben. Vnd so der beclagt das gebot vorachten vnd vngehorsam aussenbleiben, sol er so offt er vngehorsam befunden wirt zehen groschen zu puhs geben. Vnd gleichwol dem clager auff sein begerlich ansuchen von dem Bergkmeister hulff nach laut der Ordnung gestadt vnd geleist werden. Der Berkmeister soll niehmants vff theyl Zinstein oder Zin leyhen oder vorlegen. *) Schönbrunn.