3. Das Weichbild Görlitz. 623 Besitzern stand, frei von landesherrlichen Steuern und Leistungen, und so wurden denn die einzelnen Dörfer dem Kloster Marienstern ausdrücklich als Erb’ und Eigen überlassen. Davon hat dieser Gütercomplex den Namen „der Eigen“ erhalten. Bernstadt (1234 Bernhardistorf, erst seit Mitte des 16. Jahr hunderts allgemein Bern stadt genannt) wurde auf der Flur von Alt bernsdorf und wahrscheinlich Mitte des 13. Jahrh. von den Her ren v. Schönburg gegründet, welche 1274 die eine Hälfte an die v. Kamens, um 1285 die andere an Marienstern verkauften. In dem selben Jahre erwarb letzteres Kloster auch die Kamenzsche Hälfte. Ebenso erlangte es nach und nach die übrigen Schönburgschen Güter, 1261 halb D i tt ersbach (Diterisbach), 1290 Altbernsdorf 'Bern hardistorf,. 1312 halb Kunnersdorf (Conradesdorph), 1317 halb Berzdorf (Bertholdisdorf,. Die andere Hälfte von Kunnersdorf ward 1306 von den Herren v. Baruth an die v. Neueshove (S. 379. zu Lehn gegeben, später aber von diesen an Marienstern veräussert. Kiessdorf (Kiselingistorf. und die andere Hälfte von Ditters bach und von Berzdorf gelangten 1285 durch Kauf von denen v. Ka- menz an das Kloster. Einen Theil des letzteren Dorfs besassen damals die v. Radeberg (S. 439) zu Lehn; einen anderen gab das Kloster an die v. Neueshove zu Lehn, kaufte aber später beide zurück. — Schö nau (Sconowe, Schonowe) kam theils schon 1248 bei Gründung des Klosters, theils 1285 von denen v. Kamenz, theils 1307 von denen v. Gerlachsheim (S. 184j an Marienstern. Dafür hatte dasselbe vor 1281 einen Antheil an Conr. v. Tettau (S. 516) als „Leibgedinge“, einen anderen an den Apotheker Thiczko in Görlitz zu Lehn überlassen, der ihn 1333 an das Domkapitel zu Budissin wiederkäuflich abtrat. — Neundorf (Nuendorffj besassen die v. Heinrichsdorf (S. 266) als Kamenzsches Lehn, verkauften es aber 1407 ebenfalls an Marienstern. 4. Von Görlitz westlich in der Richtung nach Löbau. Rauschwalde (1309 Ruschenwalde) gehörte bis gegen Mitte des 15. Jahrhunderts denen v. Radeberg (S. 437) und kam später an Wenz. Emme) ich |S. 179), dessen Nachkommen es noch 1553 inne hatten. Schlaurot-h (1285 Slurach, 1352 Schluroth) befand'sich stets im Besitz Görlitzer Bürger. Um 1340 hatte Heinze Eberhard (S. 168 daselbst 8 Mark Zins verkauft; dann besass dasselbe ein Brendeler. dessen Sohn Ambrosius es 1465 an Barth. Hirschberg (S. 271) über-