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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 07.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188609070
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18860907
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18860907
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1886
- Monat1886-09
- Tag1886-09-07
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^S105. Wochendlaü 1886. für Zschopau und Mmgegend. Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königl. Amtsgericht und den Etadtrat zu Zschopau. 34. I«-rg««g. Erltii»! DI«,»»«,, vominlt», »»» Somiad-n» »nd »trd am «de»d «rh« »»«,»,»«» »nd »niendet. vtnl«If«tr»»re»» 1 ». «,kl> lvotenzidührrn und P»ftI»«Ie». Dienstag den 7. September. Znlcrate werden für hier mit 0 PI., für audwiirt» mit 10 Pf. pro ,e!pol,-ne Korputzeile berechne» und bi» mittdg« 12 Uhr de» de» r»,e de« >4rich«tnen» vorhergehende» Taze» angenommen. Bekanntmachung. Die Ttadtkafsengefälle inklusive des Wasserzinses auf das Jahr 1886 sind fällig und im Laufe dieses Monats zu bezahlen. Zschopau, den 6. September 1886. Der Stadtrat. Weber. Ältliches «nd Sächsisches. — Am vergangenen Sonntag Vormittag unter nahm die hiesige Bodemersche Fabrik-Feuerwehr im Verein mit der freiwilligen Turner-Feuerwehr zu Chemnitz (beide zum Chemnitzer Gau gehörig) eine größere Uebung. Auf ergangene Einladung schloß sich auch unsere freiwillige Feuerwehr (zum Annaberger Gau gehörig) an. Als Brandobjekt war das Bodemersche Fabrik-Etablissement in Aussicht genommen. Die Uebungen wurden mit größter Schlagfertigkeit auSgefiihrt, und folgten die zahlreichen Zuschauer den Exerzitien mit größtem Interesse. Für den Nachmittag wurde ein Ausflug nach dem nahen Wilischthal unter nommen. Nachdem einige Stunden in animiertester Weise vergangen, wurde gegen abend der Rück marsch angetreten. Während die Uebungen ohne jeden Unfall abliefen, stürzte ein 11 jähriger Knabe beim Abmarsche der Feuerwehren vom „Berg schlößchen" so unglücklich, daß sich derselbe einen Armbruch zuzog. — Die Ankunft Sr. Maj. des Königs in Zwickau wird heute Montag, den 6. d. abends 7 Uhr 27 Min. erwartet. Ihre Majestät die Königin wird voraussichtlich Donnerstag daselbst eintreffen und dem Manöver beiwohnen. — Se. kgl. Hoheit Prinz Friedrich August wird in Be gleitung des HauptmannS Freihcrrn v. Wagner voraussichtlich am 7. d. M. ebenfalls in Zwickau eintreffen. — In der am 3. ds. MtS. unter Vorsitz des Herrn Bezirksassessor vr. Blase in dem Sitzungs saal« der königl. AmtShauptmannschaft Flöha abgehaltenen BezirkSäuSschußsitzung fand zunächst eine öffentlich-mündliche Verhandlung über daS Gesuch der Firma Wagner L Kirchhoff in Hildes heim um Genehmigung zur Anlegung einer Fabrik für Bearbeitung chemischer Stoffe in Gunnersdorf statt. Der nach längerer Verhandlung, zu welcher auch der Herr BezirkSarzt, sowie der Herr Ge werbe-Inspektor und zwei Chemiker als Sachver ständige zugezogen worden waren, gefaßte Be schluß lautet« auf Erteilung der erbetenen Ge nehmigung unter den von den Sachverständigen ausgestellten Bedingungen. — Sodann kam die Frage zur Begutachtung, welches von den drei aufgestellten Projekten einer Bahnverbindung für Eppendorf den volkswirtschaftlichen Interessen Eppendorfs und deS ganzen beteiligten LandeS- teileS am besten entsprechen würde, beziehentlich ob hierbei die Anlegung einer normalspurigen Eisenbahn beanzeigt erscheine oder ob nicht auch der Bau einer schmalspurigen Eisenbahn an sich genügen möchte. Der Bezirksausschuß erklärte sich zunächst mit Rücksicht darauf, daß die betr. Bahn nicht sowohl einem Lokalverkehre diene, sondern in der Hauptsache als Zugang für die Hauptlinien dienen solle, daS bei dem Bau einer Schmalspurbahn dabei notwendig werdende Um laden aber den Transport verteuren und insbe sondere auch für viele hauptsächlich in Frage kommende Güter auch viele Nachteile mit sich bringen werde, einstimmig für den Normalspur- Bahnbau. Bei der Beratung über die Richtung der für Eppendorf zu schaffenden Eisenbahnver bindung wurde für daS Projekt einer Bahn von Eppendorf durch das Lößnitzthal nach Flöha geltend gemacht, daß hierbei das Lößnitzthal mit seinen Fabriketablissements dem Verkehre in wünschenswerter Weise erschlaffen und für Eppen dorf eine kürzere und wegen der mehreren in Flöha einmündenden Eisenbahnlinien günstigere Anschlüffe bietende Verbindung mit Chemnitz, nach welcher Richtung zu der Hauptverkehr Eppendorfs, und zwar hinsichtlich des Absatzes sowohl der industriellen, wie auch der landwirt schaftlichen Erzeugnisse, sich neige, Herstellen werde. Dagegen wurde für die Linie Eppendorf-Oederan angeführt, daß die Stadt Ocderan an derselben wegen der Erhaltung und Erleichterung des regen Verkehrs zwischen Eppendorf und Oederan ein wesentliches Interesse habe und diese Linie auch für Gahlenz, einem Orte von ea. 1100 Ein wohnern, eine sehr wünschenswerte Eisenbahnver bindung mit Oederan beziehentlich der Dresdner Linie schaffen werde, während sie auch den In teressen Eppendorfs ebenfalls entsprechen dürfte, zuinal auch bei dem Verkehre nach Chemnitz zu der Umweg von Eppendorf über Oederan nach Flöha gegenüber der direkten Linie Eppendorf- Flöha durch das Lößnitzthal nur ein verhältnis mäßig unbedeutender sein und, was die Anschlüsse anlange, wenigstens für den Güterverkehr auch in Flöha ebenso wie in Oederan voraussichtlich doch immer nur die Dresdner Linie in Betracht kommen werde. Nach diesen Erwägungen ent schied sich der Bezirks-Ausschuß mit fünf gegen eine Stimme für die Linie Eppendorf-Flöha durch das Lößnitzthal; letztere Stimme wurde für die Linie Eppendorf-Oederan abgegeben, während daS dritte mit in Frage befangen gewesene Projekt einer Linie Eppendorf-Großhartmannsdorf im Anschlüsse an eine Eisenbahn von dort nach Frei- brrg im Bezirksausschüsse gar keine Unterstützung fand. — Hierauf wurden Wahlen von Mitgliedern der Körkommission, sowie von Sachverständigen zur Erniittelung der Entschädigung für infolge von Milzbrand gefallene oder getötete Rinder vorgenommen. — Im weiteren wurden das Ge such Oehmes in Borstendorf um Ausdehnung der ihm erteilten Genehmigung^ zur Errichtung einer Kleinviehschlächterei auf daS Schlachte» von Rind vieh, das Gesuch deS Bäckermeisters Morgenstern in Schellender- um Erteilung)der Konzession zum Kaffeeschank, ein DismembrationSgesuch für ein Grundstück in Leubsdorf, die Einziehung des sogenannten Spinnersteigs in AuerSwalde, sowie die Uebernahme einer bleibenden Verbindlichkeit seiten der Gemeinde Marbach bei der Durch führung einer Entwässerungsanlage daselbst ge nehmigt. — Nachdem sodann noch zwei Sachver ständige für die Expropriation zur Erweiterung des Bahnhofes Flöha gewählt und die Feuerlösch ordnung für Grünhainichen, insoweit dabei Ge meindeleistungen in Frage kommen, genehmigt worden war, wurde die Sitzung geschlossen. — Der verflossene Monat August brachte der Königlichen Altersrentenbank in Dresden eine Einlagensumme von 95483 Mk. in 375 Einlagen, welchem Resultate der gleiche Monat des Vor jahres mit nur 22852 Mk. und 250 Einlagen gegenübersteht; der Zuwachs stellt sich hiernach hinsichtlich des Geldbetrags der Einlagen auf mehr als 300 '/°, hinsichtlich der Stückzahl auf 50"/«. — Die Tischlerei der Großenhainer Web- stuhl- und Maschinenfabrik ist am 4. d. abge brannt. Der Schaden soll durch Versicherung gedeckt sein. Eine Störung des Hauptbetriebes ist nicht eingetreten. — Am Abende deS 1. d. stürzte inGeithain ein 17 Jahre altes Dienstmädchen, einer eilenden Feuersäule gleich, am ganzen Körper brennend, auf die Straße nach dem in der Nähe befindlichen Brunnen, woselbst die Aermste von hinzukommenden Leuten mit Wasser übergosien und somit die Flammen gelöscht wurden. Das unglückliche Mädchen hatte eine Petroleumlampe neuer Kon struktion entzündet und war jedenfalls nicht recht mit der Befestigung des Brenners vertraut, denn als sie die Einsatzlampe, am Brenner fastend, in daS Lampengestell setzen wollte, löste sich der untere, mit Petroleum gefüllte Teil, das Petro leum ergoß sich entzündet über den Ladentisch. Bei dem Versuch, das Feuer zu löschen, war die Bedauernswerte mit den Kleidern den Flammen zu nahe gekommen, diese hatten Feuer gefangen, wodurch das unglückliche Mädchen, namentlich an den Beinen, an, linken Arme und Hinterkopfe, schwere Verletzungen erlitt. — Der Verband Deutscher Handlungsgehülfen in Leipzig hat in seinem abgelaufenen Geschäfts jahre über 2500 Mitglieder aus allen Teilen Deutschlands ausgenommen, so daß derselbe effektiv über 7000 Mitglieder zählt. Diese Mitglieder zahl verteilt sich aus 98 Kreisvereine, von denen einzelne über Hunderte von Mitgliedern, der größte 512 Mitglieder zählt. Die Stellen Ver mittelung weist recht gute Resultate auf. Für Unterstützung bei Stellenlosigkeit wurden Mk. 2000 reserviert, aber nur Mk. 400 auSgegeben. Der Rechtsschutz und der briefliche Unterricht in Buch führung wurden verhältnismäßig benutzt. Der Reservefond deS Verbandes selbst belief sich (Mit gliedsbeitrag Mk. 3,—) am Schluß deS Geschäfts jahres auf Mk. 10536,70, daS Vermögen der Witwen- und Waisenkasse betrug Mk. 27169,30, das der Kranken- und Begräbniskasse Mk. 17930,—. Die Gesamteinnahme belief sich auf Mk. 64711,76. Außer diesen wohlthätigen Kassen ist eine Alters- versorgungSkaffe mit Mk. 5000,— dotiert in Vor bereitung. Die Fortschritte der auch von der selbständigen Handelswelt unterstützten und gut angeschriebenen erst fünf Jahre bestehenden Ver einigung sind, wie man sicht, große und zum Beitritt ermunternde. — Eine Schlägerei der rohesten Art ereignete sich am Sonntag Abend in Neuschönefeld bei Leipzig im Saale „Sanssouci". Eine Gesellschaft junger angetrunkener Steinetreiber gab durch ihr auffälliges unsittliches Benehmen Veranlassung zum Einschreiten. Darauf überfielen die Ruhe störer mit Stühlen und Biergläsern die anwesenden Gäste. Viele Personen wurden hierbei verletzt. Die Polizei war machtlos. Fortgesetzt wurde
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