Die vorstehende Tabelle ergiebt, dass die Schwankungen im Bestände der Classen durch Ab- und Zugang noch immer ziemlich bedeutend sind. Das liegt zum Theil in den Verhältnissen der Grossstadt, deren Bewohner einem häufigeren Wechsel des Wohn sitzes unterworfen sind, zum Theil aber auch an der Leichtigkeit, womit sich viele Eltern zu einem Wechsel der Schule entschliessen) ohne zu bedenken, dass ein solcher Wechsel für ihre Töchter nicht wohl ohne Nachtheile bleiben kann, die ihre Entwicklung schädigen. Besonders ist es zu beklagen, dass viele Eltern glauben, ihre Töchter in eine andere Schule schicken zu müssen, sobald ihnen die Ver setzung versagt ist. Durch den Tod verlor die Schule eine liebe Schülerin der Classe III b. Elsbeth Brandt, Tochter des Ziegeleibesitzers Herrn Brandt in Gohlis, starb am 8. Januar 1879 nach längerer Krankheit. Die Schulversäumnisse betrugen für jede Schülerin durchschnitt lich 49,5 Stunden. Die unerwartete Verlegung der Sommerferien, mit welcher viele Reisepläne nicht mehr in Einklang zu bringen waren, und die Witterungsverhältnisse in den letzten Wochen der Monate November, Januar, Februar und März haben besonders ungünstig auf den Schulbesuch gewirkt. Wenn trotzdem bei gleicher Länge des Schuljahres die Schulversäumnisse weniger zahlreich sind als im Vorjahre, so darf daraus der Schluss gezogen werden, dass die Lage der Schule und die neue Einrichtung des Stundenplanes im Verein mit der Beschaffenheit der Schulräume günstig auf die Gesundheit der Schülerinnen eingewirkt haben. Die Schule hat in Betreff der Schulversäumnisse die Eltern ihrer Schülerinnen dringend zu bitten, die §§ 17. 18 der Schulord nung recht genau zu befolgen. Die Schülerinnen wissen, dass eine Schulversäumniss ohne vorher eingeholte Erlaubniss für sie eine Schulstrafe nach sich zieht, denn sie sollen früh lernen der treuen Erfüllung ihrer Pflichten Opfer zu bringen. An dieser Stelle ist auch eine Quelle wenn nicht von Schul- versäumnissen, so doch von allerlei störenden Nachwirkungen zu er wähnen: das sind die Kindergesellschaften. Kinder finden die beste Gesellschaft in der eignen Kinderstube, sollte dieselbe gar zu ein sam sein, so mag sie ab und an durch wenige Altersgenossen er weitert werden. Nur keine geladenen Kindergesellschaften mit Tanz, Glücksspiel und viel Süssigkeiten! — Wenn in diesem Jahre die Verlegung der Ferien viele Eltern nö- thigte, für die Kinder Dispensationen nachzusuchen, wenn die Sommer reisen nicht ganz ausfallen sollten, so ist doch dringend zu wünschen dass in der Regel die Reisen nach den Ferien eingerichtet und auf dieselben beschränkt werden. § 26 der Schulordnung giebt über die Ferienzeiten Nachricht. Es waren 125 Schülerinnen (27,6 °/ 0 der Gesammtzahl) von 191