- 38 - Das Lehrcollegium. Das Collegium der Anstalt ist im Laufe des Schuljahres 1878/79 unverändert dasselbe geblieben, doch sieht es am Schlüsse des Schuljahres mit Bedauern Herrn Dr. Jacobi aus seiner Mitte scheiden. Derselbe bestand am 1. März die philologische Staatsprüfung vor der wissenschaftlichen Prüfungscommission in Halle und verlässt die Schule, um ein Lehramt an der lateinischen Schule in Halle anzu treten. Zur provisorischen Verwaltung der erledigten Stelle hat der Rath den Candidaten des höheren Schulamtes Herrn C. Hartwig berufen.*) Die Erweiterung, welche die Schule durch die Errichtung der zweiten Vorclasse — Classe IX — erfährt, machte die Berufung einer Lehrkraft für den Anfang des kommenden Schuljahres er forderlich. Der Rath übertrug Herrn L. Singewald**) die provi sorische Verwaltung der neuen Stelle. - *) Carl Jacob Feidinand Hartwig, geboren im April 1853 zu Niederurff im vormaligen Kuifüistenthum Hessen, besuchte das Gymnasium zu Hanau und ward dort Ottern 1874 mit dem Zeugniss der Reife entlassen. Hierauf studiite er in Leipzig Theologie, bestand daselbst Ostern 1877 das theolo gische Examen und ging dann als Hauslehrer nach Mecklenburg. Nachdem er in dieser Stellung 3 Semester thätig gewesen, kehrte er Michaelis 1878 abermals nach Leipzig zurück, um sich für das pädagogische Examen vorzubereiten, welches er im Februar 1879 bestand. **) Franz Louis Singewald, geb. im September 1844 zu Gera (Reuss j. L.) bezog nach Besuch sämmtlicher acht Classen der dortigen Bürgerschule und ausserdem durch Privatunterricht voibereitet, Ostern 1857 das Fürstliche Gymnasium zu Gera und besuchte von 1861—1864 das mit demselben ver bundene Lehrerseminar. Nachdem er die gesetzlichen Prüfungen bestanden, wurde er im Jahre 1864 als Lehrer an die Gesammtstadtschule und Ostern 1866 als Lehrer an die höhere Töchterschule zu Gera berufen und im Jahre 1868 zufolge Beschlusses der städtischen Walrlccmmission und bestätigenden Minis terialrescriptes definitiv angestellt. Michaelis 1871 legte er sein Amt freiwillig nieder, um sich ausschliesslich Privatstudien zu widmen, siedelte im Sommer 1873 nach Leipzig über, v'ar im Winterhalbjahr 1873—1874 mehrere Monate als Vikar an der 3. Bürgerschule zu Leipzig tliätig und errichtete nach erlangter Concession Seitens Königlichen Ministeriums für Cultus und öffentlichen Unterricht mit Genehmigung des Ratlies der Stadt Leipzig, Ostern 1874 eine dreiclassige Vorschule für die höheren Mädchen schulen und Ostern 1876 eine solche für die höheren Knabenschulen zu Leipzig, welchen Anstalten er bis zu seiner Berufung in seine neue Stellung Vorstand. —