Dingen des Lebens und des Geiftes, fo finden fie beim Intellekt Erleuchtung und Wahrheit auch über fie.“ Der menfchliche Wille doch reinigt fich nur durch Platz- machen einem höheren Willen; aber dann hat der In tellekt nicht mehr den Primat. Und was „Aufgabe ganzer Generationen“ ift, hat mit Aufnahme der Wahr heit, als der Aufgabe des Menfchen und Chriften, gar nichts zu tun. Wie vage und wirr für einen Wortführer des Chriftentums ift doch der Satz: „Wahrheit ift aber für uns Menfchen zu Haufe in der begreiflichen Erkennt nis, im Intellekt.“ Welch eine würdige Behaufung für die Wahrheit, da doch im Intellekt auch der Irrtum zu Haufe ift! Und wie Irrtum auch im Intellekt Haeckers zu Haufe ift, zeigt feine Wertung der „Gefchichte“, wo bei freilich und wohl mit Abficht wieder obskur gehalten ift, was er darunter verlieht. Jedenfalls ift der Ausdruck „Weltgefchichte“ nicht gebraucht und nur gefagt, daß „die Gefchichte getaucht ift in die Metaphyfik, alfo in das Willen von der Wahrheit“, daß demnach „Ge fchichte" eine Befchaffenheit aufweifen foll, die der bloße Hiftoriker im allgemeinen feinem Werk gar nicht zu erkennt, infofern hier Wahrheit im chriftlichen Sinn ver- ftanden wird. Gefagt ift auch noch: „Die Gefchichte ift der reale Weg des Menfchen zu feinem Ende“, und daß „kein Weg um feiner felbft willen“ — fondern „jeder Weg nur um feines Zieles willen ift“. Und nun kommt die überrafchende Wendung mit dem Hinweis auf die Worte: „Ich bin die Wahrheit und das Leben“ und der Bemerkung, „daß etwas fehle, denn das Wort heißt ja: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, und der Erklärung: „Der Weg war ausgelaffen, das heißt die Ge fchichte war ausgelaffen.“ Dem folgen die Worte: „In der Tat, die Fleifchwerdung des Logos ift eine Gefchichte, welche zu der Gefchichte wurde, zu einer wahren Ge- 8 9