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Dresdner Nachrichten : 30.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-30
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187008309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-30
- Monat1870-08
- Jahr1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.08.1870
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Erscheint: «glich srÜH 7 Uhr- Anserate werde» angei»»min««: bis Abends «. SonnlaaSr VIS Mittag 1'2 Uhr Marienstrahe L»; tu Neustadl: Buchdruckerei vo» Ioh. Pkißler, gr. «lvstergasfe s. kluzcigen iu dies Blatte Hoden ein« ersolgreichr Berbreitung. Auflager 19,0«»« Exemplare. Tageblatt sür Nntcrhaltuug und Geschäftsverkehr. ^ Druck und Eigcnrliuw der Herausgeber: ikikpsch L Neittiardt. — Lerantwortlicber Rcda.teur: ^Itlllts. Nlstckm Hk. Fösnnemnrt: «tertrliLhrlich M«W. bei uueiNgeldlicherLt«» terung ia's Hau» Durch die jkSingl PoW »ieneljah» 22>,r«gr. Einzelue Nummer» I Sigi Anseratenprelse: Für den Raum et«, ge'palienen Zeile: l Skqr. Uni«, „Smgeiaudt'« «ie Zeile 2 Agr. Ar. 242. Mms;eh:itcr Jahrgang. Drcst-en, :r<). August. - Am gestrigen Tage sind drei Stabsoffiziere, der Oberstleutnant v. Rex, und die Majore v. Peternowski und Buseck. sowie einige 20 Fähnriche als Ersatz für die gefallenen und dienstuntauglich gewordenen infiziere unseres Armeecorps von hier nach dem Kriegsschauplatz abgegangen. — Der Oberstlieutcnmtt v. Zcscknvitz, Epes dev sächsischen «ileueralstabo, ist in der Schlacht am 18. August mit dein Vierte gestürzt und liegt in Pont-a-Mousson. Sein Zustand ist nickt gerade gefährlich, gestattet jedoch die Neben ührung des Verwundeten In die Hcimath noch nicht sogleich. Alle nur börcn, sollen aus einzelnen Badeorten unseres Nachbarlandes Bölfmcn von hochachtrmrcn dortigen Einwohnern niitibictungcn hier eingcgange» sein, verwundete Soldaten, eenen der Gebrauch ihrer Heilgucllcn verordnet wird, unent- gcldlich in Logis, Kost und Verpflegung zu nehmen, nebenbei auch ibuc» ircic ärztliche Behandlung angcdcil'cn zu lassen. Wir begrüben die (Besinnungen iolet'er Ehrcninälincr mit aui- liästigiler Dankbarkeit. Was sic an unseren braven Soldaten, eie für die deutsche Sache gestritten und gelitten. Gutes tbu», cs soll ihnen sicherlich nie vergessen und ihrer Opierwilligkeit stets ei» gutes Andenken bewahrt werden! Die Opienleudigkeit, welche sich im Ardcitcestand kund .cbl, um den Familien der znin Kriegsdienst Einberufenen inie Unterstützung znkommcn zu lassen, zeigt sich namentlich auch unter den 'Arbeiter» der Werkstätten des schlesischen Bahn Wies. Zu obigem Zwecke babeu diese beabc» Männer unter n h c'ae Bicnnigsammiuug veranstaltet, welche trotz der augcii- ckx lichen Kleinigkeit dcnnoch an den halbmonatlichen Zahl !a a jedesmal circa 12 Thalcr anowirit. - Ein denkwürdiges, wcnn auch trauriges Eriniicrmigs -Wen ist uns von deircundetcr Hand von den sranzösischcn -chlachtieldern zugegangen, das einem Tottc». der nunmehr lugst in kühler Erde ruht, gehörte. Es ist dies ein 48 Seiten starkes „Sold- und Bcklcidungöbuch" des bei St. Marie ge- alleiieii französischen Füiclicr Eorporals zweiter Klasse diicolauö Ferdinand Morl», welches die Matrikclnummcr 2Uli sübrt und am 21. Januar >867 zu Pilicseaiiclic vom betreffenden Major des 28. Jniantcricregimcntö ausgestellt ist. Wen» man >ic praktische äußere und innere 'Ausstattung dieses Buches, das -neu Peegamciiteinband trägt, betrachtet, und das Exactc der ßkubriken und ihre Ausfüllung siebt, so darf man allerdings amiebmcn, daß in der französischen Armee dennoch eine stricte Ordnung herrscht. Jeder Soldat erhält ein solches Buch beim Eintritt in die Truppe». Was den verstorbenen Jnlmbcr des 'UcheS betrifft, so sagt das Signalement, daß cr zuletzt in Pa- . s als Graveur gewohnt, auch daselbst am 20. August 18 io cborcn ist und sein Vater, Jean Morin, in der Residenz und ivar Ruc du Faubourg St. Martin 2ffff gewobnt. Der Vee u'ebcuc war am 7. Januar IM,7 auf's Reue sür 7 Jahr als Volontär bei seiner Truppe engagirt und am 1ff. Februar I8h>8 ,mn Eorpvral 2. Klasse ernannt worden, wäbrcuder, wie Seite i bekundet, schon irübcr und zwar vom io. Marz >8«.l bis >4. April >866 i» Afrika gedient. In tcmseldeii 'Buche befinde» ich pag. 0, 10, I I >c. daS Jmpiatlest dev l)>. Rinon vom 14. Februar 1866, das Zeugnis! aus der Soldatenickniic und üder eie Schicßübiingcn. Diesen folgt das Verzeichnis; dce bo» ibm crbaltcncn große» und kleinen dNontilungsstückc und Waffen mit der 'Angabe der Zeit, wie lange sic dauern sollen. 2 Era mitten z. B. auf 6 Monate, 2 Taschentücher «'» Monatc ,c. ES wägt dann die Abrechnung seines Soltcs und der Nacbwcis dcr von ibm außerdem nocl' empfangene» Effecten. Bci der Löhiiunfi ist leider ersichtlich, das; diefcldc scvr bäung rück ständig blieb und zwar: Beträge zu 24 und 20. :il, ja bis 42 Franks. Sehr interessant ist der Anfang des Buches, die Kriegs artikcl enthaltend. Für milltärlschc Vergehen finden wir darin die Todesstrafe 20 Mai verzeichnet. Artikel 241 spricht von ff b!S Affähriger schwerer Arbeit, abgesehen von der Todesstrafe mit militärischer Degradation oder den ledenslänglicben Vcr urthcilungcn zur Strafarbeit. Wir erinnern uns. bci keiner Armee ein so ausführliches Vadeinccum eines Soldaten gesehen zu haben. Jedenfalls bat der gefallene Inhaber des Buches, welcher den Heldentod sür sein Vaterland erlitten, keine Abnnng gehabt, das, seine Notizen einen so weiten Weg bis an das friedliche User der Elbe machen würden. — Ein Augenzeuge berichtet uns Folgendes: Ein auffcr bald Dresden wohnender Vater nahm gestern von scincm beute von hier zur Armee abgcbcndcn Lobne, einem jungen, straffen Unteroffizier, mit folgenden Worten 'Abschied: „Was ich Dir bereits gesagt habe, mein Sohn, so ungern wie ich Dich bei lieren würbe, so wiederhole ich Dir nur, halte Dich kapier, geh' nie zurück, nur immer d'rauf, mache mir ja nicht die Schande, tcitz ich börcn müßte, Du seiest teig gewesen, und nun geh' mit Gott." Wenn man solche Sccncn siebt und derartige aus dem Herzen gesprochene patriotische Worte hört, kan» man da noch a» sranzosenfreundUchc Gesinnungen unserer Bevölkerung glauben? — Nach der Neuen freien Presse in Wien werten die in Dresden -nikommendcn Verwundeten durch Turner aus den Waggons herausgchoben. DaS ist unzweifelhaft richtig, nur tragen riefe Turner Tschakos, Uniform und Seitengewehr und iür gewöhn lich nennt man sie nicht Turner, sondern Schützen. Hingegen ist eö nicht wahr, daß die Verwundeten init 'Würmern in den Wunden ankommcii. Mitunter sind die Verbände nicht sehr sorgsältig, das ist wahr, aber Verwundete, die so bcriiachlässigt worden wären, sind noch nicht bis hierher gelangt. Mit den letzten Zügen sind im Ganzen I(»I Verwundete bieber geschafft worden, darunter 60 Sachsen, ein preußischer Fähnrich. Namens v. Friesen auS Ncisse, hatte nicht weniger als 5» Schüsse, wovon 4 im rechten Arni. Trotzdem bewegte er sich mit groffcr Leich tigkeit und war sehr munter. — Von den Geistlichen Dresdens ivird eine regelmäßige Seelsorge sür die in den Lazarethcn liegenden Kranken und Verwundeten eingerichtet. — Ein höchst interessantes Instrument bat der Mcchaniknö Sachse hkerselvst ermüden. Es in ein diHparat, mittelst welchem Mitredactenr: Theodor Drastisch. man l oder 2 Personen ini diu ungefähr 40 Ellen hoch über die Erde ixbt. Durch eine ziemlich einfache Drehung baut sich ein Thurm aus, dessen Untcrthcilc ziemlich viel Achnlichkeit mit den Holzschccrcn baden, aus welche unsre Kinder Soldaten ausstccken Der ganze Apparat steht aui einem Wagen und wirkt mit unendlicher Leichtigkeit. Die Personen, die empor- gchoben werte», stehen in einem Gitter, daö sie schützt. Ur sprünglich war das Instrument sür den Fcuerwchrtag in Linz bestimmt, eö sollte zu Feucrwchrzweckcn dienen, wird vcrmuth- lick' auch beim Theater Verwendung finden. Ungemein praktisch wäre aber seine Verwendung im Kriege, zu RckognoScirungc», in Lamgrädcn dci Belagerungen, um z. B. die Wirkung einer Bombe zu beobachten. I oder 2 Offiziere nehmen aui dem Wagen Platz, der keinen groben Raum vcansprucht. mit ge ringer Drebkrast werten sie ans dem Schecrenthnrm oder der Thurmschecre 40 Frist hoch gehoben, sie machen ihre Beobach tungen und sind in dcc nächste» Sccunde wieder aus ebener Erde. Der Apparat, der so schmal ist, das; cr einer feindlichen Kugel lvcnig Zielpunkte bietet, sei dem Kricgöministcrium zur Beachtung empfohlen. - Sehr gelungene, last lebensgroße Photographien dcö Königs Wilhelm, des Kronprinzen von Preußen und BiSmarck'ö sind ui dem Schaufenster der Arnold'schen Kunsthandlung aus der Schloststrastc ausgestellt, die i» Bezug auf Porträtäbniich- keit nichts zu wünschen übrig lästt. lEberbaupt ist jetzt die Photographie selbstverständlich ans dem Felde der Militbiiscl'cn Angelegenheiten sehr tbätig. Ein intcrcsfantco Bild findet sich unter ankeren auch in dem Schaufenster der Kunsthandlung Ecke der Webergasse und des Altmarkto. Aus dem Schlachtfclde seben wir eine Anzahl gefangener Franzose», Zuaven und Turcoö in verschiedener Stellung beisammen, die von prcusti- scbcn Soldaten bewacht werden. Es ist dies ein echt militä risches und dabei schönes Genrebild. Heute und morgen werden noch Einzahlungen sür die Anthcilschcinc des Gewcrbcl'auscS angenommen und wird gewiß Niemand versäumen, seinen Verpflichtungen nachzukommcn. Wie wir hören wird bis Mitte October ganz bestimmt der Saal fertig sein und der Benutzung übergeben, und dürfen wir wohl bcbanptcn, baff daö Unternehmen ein großartiges zu nennen ist. welches kein Verein zur höchsten Evre gereicht. Es gehört jedoch zum Bauen wie zum Kriegführcii Geld, und des halb wolle Jeder der sich einmal bereit erklärt bat den Bau zu imtcrslüycn. nicht zurilcktrrtcn. - In gestriger Ziehung 4. Elaste 78. Lotterie fiel der Hauptgcwimi von 2l»oo Tbir. am dir. 40,0<m in die Eollcction des Herrn I. F. Barthold, Kreuzstraste. Zu viel Mitleid wird oft bitter getäuscht. SoamSonn abend au> der Hauptstraße. Dort war in dem Hauic dir. 7 plötzlich ein ganz rcspcctabler Lärm entstanden, i» welchem sich ei» Handwerker und ein Dienstmädchen als feindliche Parteien zeigten. Vom Schimpfen kam cs zum Schupfen, vom Schupfe» zum Prügeln und leider in der Art. daß der weibliche Gegner Anfangs dem c-iege eutgegcnhicb, weil der Handwerker, ver nünftig genug, immer noch den hier schlecht angebrachten Re ipecl vor dem „schönen" Geschlecht hatte. Als aber das Rciffcu, Kuciieii und Stoßen von schöner Hand immer arger wurde, da riß ibm die Geduld und min paultc cr ieff draus los. Da die 'Amazone aus der Küche iab. daß das Kriegsglück sieh wen- deie. griff sie zu dem von den Frauen ffcls augcwendcteii Mittel, sie stel in eine ganz respcetabic Ohnmacht, die abcr, wie immer, nicht lange danerte, denn als sich zwei Herren ihrer samarita- nifch »»nahmen und, um Link zu machen, den Schnürleib öffnen wolttcn, da sprang die schauspielcriichc 'Amazone aus und davon. Uiiier Berichterstatter bat Recht, wenn er iagt, daß drei solcher Amazoncnreglmenter, gegen die Turcos gesendet, eine recht nette Waffe wäre. Die Frage der Erbauung vc, ^Schuppe» zur Bergung feuergefährlicher Stoffe, wie Ligroin. Petroleum :c.. außerhalb der Stadtmauern ist dadurch zu einem Abschluß gekommen, baß der Stattratb mit dem Kaufmann R.Ncddc einen Vertrag ab geschlossen bat. wvruach dem Letzteren communlichco Areal aus der sogenannten Ncudöricr Viebtrcibc aui eine Reibe von Jab- rcn pachtirci abgelaffc» worden ist. Herr Redde hat bereits aui diesem Areal einen großen Petrolcuimchuppen errichtet und gedenkt noch 4 andere größere ta>elb>t entstehen zn lassen, um alte» Bctürliiistcu einer Statt wie Dresden an transportahicm Leuchtstoff gceccht wcrdcn zu könncn. Diese Räumlichkeiten sind am die Bergung von ff - hx>oo Fässern Petroleum bcrech net. Wenn man bedenkt, welche Wohlwat dadurch der gesamt» tcn Stadt zugciiigt wird, daß diese O.nantitätcn teuergefähr licher Stoffe nicht mcbr in größeren Posten über die ganze Stadt vcrtbciit anigcspcichcrt sind, wenn man icruer die Schick sale kennt, welche die Frage der Petrolcumschuppen von den Stadtverordneten an durch die Feldschlößchenschanzc und die Kaufmannsinnung hindurch crlcb! hat, io wird man sich dieses allseitig befriedigenden Abschlusses srcucn. Es haben zwar einige Nciidoier Einwobner gegen die fernere Erbauung von Petrolcmmchuppcn protcslirt, abcr der die Vichtrcibe sehr weit von Ncudvrs entfernt liegt, io stebt zu erwarten, daß die Regie rung diesen Protest als nicht begründet zurückweiscn werde, — In der 'Nacht vom vergangenen Sonntag auf Mon tag trafen über Leipzig mit dem Schnellzuge 40 verwundete Soldaten, und zwar AO Preußen und 10 Sachsen vom Krieg-stchanplaye hier ein. Die Preußen setzten am anderen 'Morgen ilnc Reise nach Schlesien fort, während die Sachsen hier in Pflege genommen wurden. — AuS der hiesigen Antonstadt hat vor einigen Tagen eine Frau «vegen plötzlich überkommener Tobsucht in das Stadekrankenhaus gebracht werden müssen. — In der vorvcrgangencn Nacht hat ein unbekannter Dieb einen frechen Einbruch in ein hiesiges Gasthaus verübt, das in der Regel fremden Handwerksgesellen a ^ Einkehrhaus dient. Gerade in der fraglichen Nacht nun waren viele fremde Gesellen dort einlogirt. Ihre gesammten Reisebündel hat der Dieb milgehen heißen. Damit aber nicht genug, hat er sich Dienstag, den M. Anglist 187« auch noch an ihren Legitimationen, als Wander und Arbeit» büchern vergriffen, die der Wirth in einem GlaSsckirante ver wahrt hielt OciIcntIiche G e rich t ss i tz ung am 27. August. Die Verhandlung Johanne Racbelc Hoffman» wider Auguftc Wilhclmine Voigt hier war der Oeffentlichkcit entzogen. Der Bescheid lautete, daß die Voigt wegen Beleidigung zu ff Tbir. Strafe vcruttlxilt ist, insofern sie sich nicht durch einen Eid von der wider sic erhobenen Beschuldigung zu reinigen vermag. - Den Keller des Wirthschaitshesitzc 0 Göpiert in Hartba hakte der Sohn seiner Nachbarin Hanschmann v-ttunreinigt. Göpfcrt hatte hierauf den Knaben in den Keller geführt und zur (Snt- scrnung der Unreinigkeit ailfgeiordert. Die hlnzukommcnde Hanschmann wurde von Göpsert ersucht, ihrer Wege zu gehen. woraus sic schrie: „Du vcrst. Mordl du kannst mich einen Dreck hinaus gehen heißen! Willst du mich etwa auch ermor den, wie die zwei, die tu schon im Stcinbruche ermordet hast Göpiert ließ sich durch diese boshafte Verleumdung nicht zum Zorne reizen, sondern wieß sic aus dem Keller, sie stemmte sich aber an jeden erreichbaren Gegenstand ohne dabei ibrer Zunge Einlvilt zu tbun. Endlich aus dem Hose hinauvgedracht, klagte Göpsert wegen Hauösricdensstörung. wörtlicher und thätlichcr Beleidigung, worauf die Hanschmann zu ff Tagen Gefängnis: »nt 2 Tb'r, Strafe berurtbeilt wurde. DerGcrichtsboibeschloß heute die Rückgabe der Acten an das Stint Tharandt, weil die Staatsanwaltschaft davon noch nicht in Kenntniß gesetzt wor den sei und Vertagung der Verhandlung. Die Verhandlung Earl Schusters wider Wilbelm EMegotl Meißner von hier fiel aus. Die Ehefrau Friedrich Hcrrmäun Dübucio hier dctieutc sich eines Tages beim Wäscheauihängcn einer Stütze, am wclckx Ehrisliane Sophie Enold Ansprüche machte, und die Hühner schrie: „Du vcrst. Mensch, ihr vcrst. Voll ! denkst du etwa die Stühe gehört dein?" u. s. w. und gab ihr dabei noch ein oder zwei weit schallende Ohrfeigen. Die Enold wurde wegen wön iickxr und thätlichcr Beleidigung zu ff Thir. Strafe vcrurthcitt. Adv. Zwicker bemühte sich die Freisprechung der Euoid zu dc wirken, doch der Grnchtöbos erkannte aus Bestätigung dcö Be schcido. — Laut einer Klage der Juiianc Ebristiane Golde in Eostmannddon soll ihr die dasigc Amaiic übercie Lauge aus dem offenen Fenster einer Frau Schirmer mgermen haben: „jetzt wird gleich der Rußtöblcr kommen, du wirst ihn schon sehen", ein Wort, das der Golde besonders widerwärtig m sein scheint, weshalb blieb unbekannt. Die Golde batte damals der Lange wieder zugerufen: „Du schlechtes Mensch! ich will dir den Rußköblcr schon leinen", und sich wegen dieser'Beleidigung ebenfalls eine Klage zugezogen. Das 'Amt Tharandt vcrnr- theilte nach langem Zcugcnbcrhör eine Jede zu lff Rgr.Strafe und die halben Kosten, Beite erhoben Einivrnch und der Gc richtshol rcsormirtc heute tcn erlassenen Bescheid, sprach die Lange frei und erkannte gegen die Golde wegen Beleidigung der Lange am lff digr. Strafe. — A n g e kü ii d i gtc G c r i ch t s vc r ba n t l u ng e n: Dienstag, den :>(>. 'August, Vormittags 0 Ubr, Hauptpcrhand- lung wider den Kandarbciter Johann Wilhelm Moritz Scheu mann aus Hcrrnoori, wegen Diebstahls. Vorsitzender: I»r. Flü gcl. Mittwoch, den NI. August, stillen folgende Einsprüche Verhandlungstermine statt: Vorm. 0 Ubr wider den Gutsbe sitzer Johann Traugott Lange in Weirander, wegen Verleitung des Wasicrlauics. OM Ubr widerOrto Friedrich Docror aus Zaukcrota, wegen Unterschlagung. IOW Ubr wider den Lck'iniclcgeiclicn Ernst Leberecht Rabc vier, wegen Hausirlc dcnsstörung. 11V Ubr wider Joicpb Mosel ner bicr, ivegen Widerictzlichkcit. 12 Ubr wider tcn Eiscnbabnarbcitcr Ebr> gott Julius Schmicdt auS Fürskcnbain. wegen leichter Körper verletzung >c. Vorsitzender: Ur. Müllci -Berichtigung. In dem Re'erate der öffentiichcn Gerichtssitzung vom 2ff. d. M., den biciigen Bäckermeister und Hausbesitzer Fricdr. Wilbelm Giersch betreffend, ist zu leien, daß dcrscldt nickst wegen Wcckstcttciiichung sondern Wegen an gcblickxr Fälschung einer Adbocaten Vollmackst zu eine: Wcchiclklagc zu II Tagen Gcsängniß in erster Instanz bcrar tbcilt war. Die Verhandlung wurde vertagt — Hauptgewinne 4. Klaffe W. Kgl. Säckst. Landes Lotterie: siebung am 20. August. Tblr. dir tocffM. — 7>Ki:i. — 1<x> TUtr. 'Nr. N2l<t20:t.il üffst.2 4:i4l»ff 7ff027 - 2<»tt T»,lr. Nr 4'ffL, 10004 l.ßoffff 2i072 25.8M 248,0 2088411:12 HOffl 4,2ff7 ffg'.il^ ff'l2Ul ilOf',20 t.7UiO «>70ff6 7207!» 74782 777.11 8ff008 IO«» Tl'.lr. dkl. 70ff4 7888 7400 7221 8104 8421 10.122 >1202 I2G»2 >87«tzt >8,0.4 10722 10«>4l 20242 2228'.» 21 ff2«1 227ff4 24282 26.280 27ff7I 44410 46240 47706 48222 ff>6!»8 52882 .52277 6120ff 61277 62817 64277 64607 6.5881 ,.8720 7.5201 77006 7 7262 77202 7807 " 87.521 88684 01 8 024:10 02272. 27170 20226 !10061 447l>0 41ff2ff 4507ff 5.5028 .5846 l «>0015 6.542!» 68021 »>8922, 78804 87224 87120 Dresden, 20. August. Es ist gewiß in hohem Grade bezeichnend, daß die Unmasse der französischen Orte vor Paris, in welche die deulfchen Uhiancnvorpoften einsprengen, uns nicht aus dem deutschen Hauptquartier, weiches mit gutem Grund hierüber ein tiefes Schweigen beobachtet, sondern ans 'Plans gemeldet nnrd, wohin die Präsecten und Maires tclegraphircn. daß soeben die ersten Uhlancn eingerückt sind Man suche die beide,: äußersten Punkte auf der Karte auf, in welche fast zur nämlichen Stunde unsere Vorposten eindrangrn: Stenay, dicht bei der belgischen Grenze und Troyes, im Süden an der Seine gelegen. Die Luftdistanz zwischen beiden betrüg, gegen 20 Meilen. In dieser zwanzig Meilenbreite marschiren die beiden Kronprinzen irach Paris. Natürlich ziehen die Hauptmassen beider Armeen dicht geschaart auf wenigen Straßen nach Paris, vor ihnen aber schwebt ein dichter Eavallcrieschlcier, dessen äußerste Zipfel 20 Meilen ,-ntsernt find Dieser hinge Schleier aber verhüllt Mn Franzosen die Straßen, weictzc die Haupt 'M 24 !lß ii!./ i'fs »- i»' s! t:; Llij ' Uz -- 'M N-
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