Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187104212
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- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-21
- Monat1871-04
- Jahr1871
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- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.04.1871
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Sir. 9. lirSoors, St. itz, Markt 8. ieier«ftc. l». liicutalstr.22. ^iusterwalle, c. vluwrubg. Üetersstr. 19. all. Vßn. 5. A,«scherz, v. H»Nt zum lduer Hahn. , Bttlhl 44. Orscheittt täglich früh SV, Uhr. Ledarti«» u«d Tkyrblttoa JohamriSgasic 4/5. verantw. Nrdacteur Fr. Hültucr. Sprechstunde d. Rrdaction BonniNag« von N—12 Uhr «achmUlaz» »on 4—S Uhr. Annahme der für die nächst- sülzende Nummer bestimmten Inserate in den Wochentagen bis 3 Nhr Nachmittags. X? 11l. KiWger.Tagcltlatt Anzeiger. Amtsblatt dcS Königl. Bezirksgerichts und dcS Raths dcr Stadt Leipzig. Freitag den 21. April. Auflage 9299. Adonnrmtnlsprcl» Dierteljährlich l Tblr. 7'/» Ngr.»' incl. Bringerlohn 1 Thlr. 1» Ngr. Zusrrate dir Spaltzeile I'/r Ngr. Nrclamro »ater b. 8rl»actlo«»llrich die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Ltto Klemm, Universilarsstraße 22, Local-Lomploir Hainstraße 21. 1871. Bekanntmachung. 'Nachdem von dem für den IX., die Parochieen der Stadt Leipzig umfassenden Wahlbezirk be stellten Unterzeichneten Commissar die Wahlversammlung zur Wahl der Abgeordneten in die bevor stehende erste Landessynode auf den 26. dieses Monats Bormittags 11 Uhr im Prüfungssaal der Königlichen Mersdirection allhier anberaumt worden ist, so wird Soläzes mit dem Bemerken andurch bekannt gemacht, daß an die einzelnen Herren Wahlmänner noch besondere Einladungsschreiben ergehen. Leipzig', am 18. April 1871. Regierungsrath von Berlepsch. Bekanntmachung. Jeder ««kommende Fremde, welcher hier übernachtet, ist am Tage seiner Ankunft »nd, wenn diese erst in den Abendstunden erfolgt, am andern Tage Vormittags, von seinem Wirthe bei unserm Fremdenbureau anzumelden. Fremde aber, welche länger als drei Tage hier sich aufhalten, haben Anmelde scheine zu lösen. Vernachlässigungen dieser Vorschriften werden mit einer Geldbuße bis zu S Tbalern oder verhältnismäßiger Haftstrafe geahndet. Leipzig, den IS. April 1871. DaS Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Vr. Rüder. Trinckler, Leer. Bekanntmachung. Zur Ausführung städtischer Pflasterungen sollen 250 lURuthen bossirter Pflastersteine, ü lURuthe 64 sHEllen (20,530 lüMeter) oder 70 Schachtruthen dergleichen n 96 Cub.-Ellen (17,442 Cub.-Merer) angekaufi werden. Diejenigen, welche sich an der Lieferung gedachten Materials beteiligen wollen, werden hiermit aufgesordert, die Lieferungsbedingungen in der Expedition de? hiesigen MarftallS einzusehen und ihre Anerbietungen bis zum 30. April d. I. ebendaselbst versiegelt abzugcben. Leipzig, den 20. April 1871. DeS Raths Deputation zum Straßenbau. Bekanntmachung. Die Erd- und Maurerarbeiten einer 678 Ellen langen Schleußt 3. Elaste in der IohanniSgaffe sollen an einen Unternehmer vergeben werden. Diejenigen, welche diese Arbeit zu übernehmen beabsichtigen, werden hierdurch aufgesordert, Zeich nungen und Bedingungen im Rathsbauamte einzusehen, woselbst Anschlagsformulare gegen Copialgebühr zu erhalten sind. Die mit Preisen und 'Namensunterschrift versehenen Offerten sind unter der Aufschrift „Schleußen- bau in der IohanniSgaffe" bi- zum 27. April AbendS 6 Uhr im RathSbauamle abzugeben. Leipzig, den 2«. April 1871. Dte RathS- Ba»o«p«t«tio«. Bekanntmachung. Sämmiliche Schülerinnen der bisherigen Schule deS Arbeitshauses für Freiwillige haben sich Freitag den 21. l. M Nachmittags 3 Uhr in dem Saale der Rathsfreischule, Thomaskirchhof Nr. 22 im dritten Stock einzusinden, um Anweisung über die künftige Claffeneintheilung und Einrichtung des Unterricht- zu erhalten. Leipzig, den 18. April 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. stoch. Wilisch, Res. Bekanntmachung. Tie in Folge unserer den Verkauf der Gebäude deS Georgenhauses und Arbeitshauses für Frei willige betreffenden Bekanntmachung vom 8. Februar d. I. eingegangenen staufsosferten werden hiermit abgelehnt. Leipzig, den 14. April 1871. Der Rath der Ttadt Leipzig. I)r. Koch. Eerutli. Versteigerung von Bauplätzen. - VI. - VII. - X. - XI. - XU. - Xlll. Für das der Stadlgemeinde gehörige, hier an der Berliner, Blücher- und Gutritzscher Straße gelegene Areal des zeitherigen GeorgenhauSgartenS und der Gärten an der Parthe ist ein Parzellirungsplan entworfen worden und es sollen davon zunächst 8 Parzellen Nr. IV. zu 2235 lDEllen an der Ecke der Eutriyscher und Berliner Straße, - V. - 2150 - an der Ecke der Berliner und Blücher-Straße, 20^5 - der Blücher-Straße, 1904 - san der Berliner Straße, 1315 - an der Ecke der Berliner und Blücher-Straße, 1340 - an der Blücher-Brücke zur Versteigerung gebracht werden. Wir beraumen hierzu Termin an Ralbsstelle auf Donnerstag den 4. Mai d. I., Vormittags Itt Uhr, an, in welchem eine der vorausgeführten Parzellen nach der anderen in der obigen Reihenfolge aus- geboten und die Versteigerung jedesmal geschloffen werden wird, sobald ein weiteres Gebot auf die ausgebolene Parzelle nicht mehr erfolgt. Der Parzelttrungsplan und die Bersteigerungsbedingungen liegen in unserem Bauamte rur Ein sichtnahme aus, woselbst auch Exemplare des lithvaraphinen Planes für 5 'Ngr., sowie auf Verlangen Abschriften von den Bedingungen gegen die Copialgebühr zu erhalten sind. Leipzig, den 18. April 1871. Der Rath der Ltavt Leipzig. vr. Koch. Cerutü. Königliche Saugewerkenschule. — Die öffentlichen Prüfungen an der hiesigen königl. Baugewerkenschule wurden am 31. Marz im großen Zeichensaale der Anstalt abgehalten. Prüfungsaegenständc in der unteren Abtheilung waren: Deutsche Sprache, allgemeine Baukunde und Mathematik, in den beiden oberen Clafsen: GeschichlSkunde, spccielle Maurer- und Zimmer - knnst und mechanische Naturlehre. Die in zwei Lrhrzimmern arranairte Ausstellung der gefertigten Zeichnungen, schriftlichen Arbeiten und Modelle wurde an demselben Tage eröffnet und Sonntag Nachmittag geschloffen. Nach Beendigung der Prü fungen, welche sich der Theilnahme eines zahlreichen Publicum- zu erfreuen hatten, sprachen zwei Schü ler, einer im Namen der Abgeheudeu, ein anderer im 'Namen der die Anstalt noch ferner Besuchenden dem Lehrer-Collegium den Dank für die gehabten Mhen auS. Hierauf erfolgte die Verleihung der einzelnen Schülern zuerkannten Auszeichnungen, sodann die feierliche Entlastung der Abgehevden durch den Direktor und endlich die Vercheilung der Cknfure«. Au- dem bei dieser Gelegenheit ge gebene» Rückblicke auf da- abgelaufene Schuljahr durch Herrn Director Zocher entnehmen wir Folgendes: Sa Sommer-Halbjahr 1870 besuchten 26 Vanschüler und 5 Zöolliuae der hiesigen Kunst akademie die Unterrichtsstunden, von denen 8 Schü ler theil- zur Ueberuahme von Stellen, theil- zur Lbhcatuna" der facultative» Staat-Prüfung im Laufach Michael» 1870 abgingeu uad 12 Schüler zum Wintercursu- der Baugewerkeaschnle übertra- te>, Die gewaltigen Kriegsereigniffe de- verjlofie- »e» Jahre- berührten auch die Baugewerkenschule, dam 6 Schüler derselben mußten ihre Studien «terbrechen und z» den Fahnen eilen. Einer der- pten starb bei VÄrrs den Tod für- Vaterland. — Nr» war die Einrichtung, daß der praktische Unterricht im Feldmesstm und RtveViren an zwei Racdmittage» 6r der Wucht stattfapd, wodurch eS möglich wurde, die Hebungen zu vervielfLltigen und mit denselben den Unterricht u, Situanov-zeuhnen zu verbinden, besten Refnltate in den ausgestellten Zeichnungen vorgeleai waren. — In hem Unter richte über Eisencoustructionen wurden, wöchentlich 2 Lektionen von dem Director der Anstalt frei willig ertheilt. In der Mitte de- Sommer- unternahm die Anstalt einen Su-fiua nach Altevburg, um die da- 'elbü entstandenen nichtigen Neubanten de- herzog lichen Festsaale- im Schlosse, sowie die neue Lanves- ban! und daS neue Theater unter Führung der Herren Vanrath Enger und Hofzimmermstr. Lauer zu besichtigen. DerWlntercnrsu- begann am 2. Oct. v. I. Et batten sich für densckben 82 Schüler anaemeldet, von denen aber 32 wegen Mangels an Platz ab- Miesen werden mußten. Da- Bedürfniß nach Erweitrruna der Unterricht-räume und Vermehrung der Lehrkräfte wird ein von Jahr zu Jahr dringen deres. Leider haben die kriegerischen Verhältnisse des vergangenen Jahres der Besemgung dieses all gemein gefühlten Nothstandes entgegengestanden; doch hofft die Anstalt bei den demnächst bevor stehenden Veränderungen in der Pleißenburg auch auf Erfüllung ihrer so lange gehegten Wünsche. Die Zahl der Schüler de- Wintersemesters be trug 80, von denen 20 der Repetentenclasse, 26 der Ober- und 34 der Unterclaffe zuaetheilt waren. Die gegen früher verminderte Zahl der Schüler in der Ober- und Repetentenclasse erklärt sich dar aus, daß 13 Schüler, welche in diese Abtheilunaen eintreten sollten, durch Erfüllung ihrer militairischen Pflichten an der Wiederaufnahme ihrer Studien gehindert wurden. Die Anstalt hat Derer nicht vergessen, welche fern vom Baterlande ihrer schwe ren und heiligen Pflicht Genüge leisteten, und mehrmals durch Sendung von Liebesgaben die Ab- wesenden erfreut. — Im Laufe des Semesters ver ließen 3 Schüler die Anstalt ; ein Schüler wurde ihr durch den Tod entrissen. Wegen dringender Amt-gescbäfte und Krankheit wurde auch in diesem Semester der Lehrer der deutschen Sprache, Herr Dir. Burckhardt, mit Ge nehmigung de- königl. Ministeriums durch Herrn Lehrer Funke vertrete«. — Den Privatcurs»- in der Kalligraphie hatte Herr Lehrer Reichert über nommen. Außer den seitherigen Verträgen in der Mathe matik ist vom Lehrer u» dieser Wissenschaft, Herrn Wolf, eine besondere Lection für Physik eingerichtet worden, um die kür da- Baufach nöthiaen Capitel vortragen und durch Experimente erläutern zu könne«. — Usi dieser Gelegenheit gedachte der Bericht noch ln Worten dankbarer Erinnerung dc- am 4. December v. I. verstorbenen emerittrten Lehrer-, Herrn Schulze, der eine lauge Reihe von Jahren der Anstalt ferne Kräfte gewidmet hatte. Wie in früheren Jahren feierte auch diesmal die Schule den Geburtstag Sr. Majestät durch einen festlichen ActuS. Auch nach Außen erfreute sich die Anstalt theil- nehmender Gönner und Freunde. Durch Beruntte- luna de« Herrn Hof-Buch- UHd Kunsthändler- Soldann in Nürnberg schenkte Herr von Mnth, Ritter von Muckenthal auf Strobel in Bayern, ein Gönner und Beförderer der Baukunst, der Anstalt eine abermalige Sammlung von Photo graphien auS der Kunftaewerbfchulc zu Nürnberg. Außerdem erhielt die Bibliothek von dem königl. Ministerium des Innern zwei Erernplare eines WerkeS von Loeff über den Bau von Kali-, Cement-, GipS und Ziegelöfen zum Geschenk. Auch die Erben deS verstorbenen Lehrers der Mathematik, Herrn Schulze, überwiesen der Anstalt „NelkenbrechcrS Maß- und GewichtSkunde" zum Andenken. Infolge eingereichter Vorstellung deS Lehrer-- CollegiumS hatte daS Ministerium des Innern für die in Fleiß, Fortschritten und Betragen auSge zeichneten Schüler Prämien bewilligt und zwar erhielt 1 Schüler die silberne PreiSmedaille, 4 Schüler wurden durch bronzene Medaillen aus gezeichnet und 8 Schülern wurden BelobungS- decrete ertheilt. Außerdem konnten noch 20 Schüler rühmend öffentlich genannt werden. Mit dem Tage der Prüfung verließen 18 Schüler die Anstalt, theils um in anderen Verhältnissen einen weiteren Kreis ihrer Tbätigkeil zu suchen, theils um durch anzutretende Planderschaft die er worbenen Kenntnisse anzuwenden und zu vervoll ständigen. — Die der Anstalt noch ferner ange hörenden Schüler gehen während des Sommers dem Theile ihres Berufes entgegen, in welchem sie Gelegenheit finden, die in der Bauschule vorae- tragcuen Regeln und Erfahrungssätze in praktischer Anwendung kennen zu lernen und sich von deren Nothwendigkeil und Zweckmäßigkeit zu überzeugen Bei Wiedereintritt in den künftigen WimercnrsuS hat jeder Schüler ein Skizzcnbuch vorzulegen und hiedurch den Beweis für aufmerksame Benutzung de- praktischen CursuS beizubringen. — DaS nächste Wintersemester nimmt Montag, den 2. October, seinen Anfang. Die Schüler, welche während des selben ibre Studien fortfetzen wollen, haben sich im Sevtemver anzumelden und am genannten Tage, früh 8 Uhr, im Schullocale einzufinden, um daS Weitere wegen der Stundeneintheilung u. s. w. zu erfahren: die Richterscheinenden verlieren, sofern sie nicht al- krank entschuldigt sind, ihre Platze. Die Studien des SommersemesterS beginnen Montag, den 17. April. Außer den täglichen Lectionen im Architetturzeichnen und Entwerfen, sowie im Skizziren umfassen die UnterrichtSgegen- stände noch das Freihandzeichnen nach Borlagen und Gip-modellen, die Borträge über Trigono metrie, ferner Rechnen, constrmrende Geometrie, deutsche Sprache und Geschichtskunde, Perspective, Formenlehre der mittelalterlichen Baustile, Ge schichte der Baukunst, Vorträge über FeuerungS- anlagen und die Repetition-Übungen über die spe- ciellen Bauconstructionen. Die praktischen Hebungen im Feldmeffen und Nivelliren sollen, wie bereu- oben erwähnt, mit dem Situatiou-zeichnen verbunden werden und an zwei Vormittagen in der Woche statlfinden. Die einleitende» Vorträge deS Herrn Wolf werden mit Anfang deS Semester- beginnen. Möge die Anstalt, deren steigende Frequenz ein sprechendes Zeugniß für ihre vortreffliche Organi sation und Leitung ist, sich immermehr der Theil nahme des PublicumS zu erfreuen haben, möge sie auch ferner wachsen und gedeihen als ein wesent licher Factor specieller Berufsbildung! Unfall- und Transportversicherung. 1. Die projectirte „Erste Deutsche Unfall- und Transport-Versicherungs-Actien- gesellschaft zu Dresden" fordert in einem Prospect unterzeichnet von Rechtsanwalt E. Schanz, Renlrer Franz Berg und Rentier T. O. Ullrich, zur Beteiligung an dem Unternehmen, resp. zur Actien- zeichnung auf. DaS Unternehmen, welches eben so wohl gegen die körperlichen Unfälle, denen Arbeiter, Reisende rc. ausgcsetzt sind, Versicherung gewähren will, wie auch gegen vre Gefahren des Transportes für Waarenlendungen auf Flüssen, Eisenbahnen, Wagen oder zur See rc , verheißt in dem Prospect „eine dauernd gute Rente mit Be stimmtheit." !) Zum Beweise für die Rentabilität einer Unsall- Verstchernngs-Gesellschaft wird auf die Resultate von ausländischen Gesellschaften — in Frankreich, England und Amerika — zwar verwiesen, aber — nähere ziffermäßige Mittheilungen hierüber fehlen in dem Proipect gänzlich. Es wird darin nur gesagt : „Eine amerikanischeGesellsck'asl, die Travellers in Harlfort, hat bereits über 200,000 Unfall-Ver- sicherungs-Policen ausgestellt und 13,742 Schäden bezahlt. «In welchem Zeitraum'?) Im verflossenen Jahre <1870 wurden allein 28,35!» allgemeine Unfall-Policen effecluirt mit einer Prämien-Ein nahme von 521,710 Dollars. Schäden waren in 1870 33 mit tödtlichem und 1826 mit nicht tödtlichem Ausgange. Diese Resultate beweisen rur Evidenz (!) die Rentabilität der Unfall- Versicherung. — Wir vermögen beim besten Willen diese Renta bilitäts-Rechnung an- den hier gegebenen Unter lagen nicht zu entziffern, denn da der angeblichen Einnahme keinerlei Ausgabe - Posten gegenüber gestellt sind, so können letztere eben so letcht das Doppelte und Dreifache dcr Einnahmen betragen haben. — Entweder hat man absichUicb oder un absichtlich die Ausgabe-Ziffer weggelaffen, oder dieser evidente Rentabllitats-Nachweis ist weiter nicht- al- — eine Phrase. Wir erkennen gern an, daß die Gründung einer Unfall - Versicherung-- Gesellschaft rn Deutschland sehr nützlich werden kann, ja, daß eine derartige Anstalt sogar nochwendig werden wird, sobald das neue Gesetz, betreffend die Verbindlichkeit zum Schadenersatz für die vei dem Betriebe von Eisen bahnen, Bergwerken, Fabriken rc. herbeigeführten Tödtunaen und Körperverletzungen, in Kraft ge treten sein wird. Schon in Hinblick auf dieses in Bälde zu er wartende Gesetz, welches gegenwärtig dcr Beralhung de- Reichstage- unterliegt, halten wir die in Dresden proicctirte Unfall-BersichcrungsgesellsckM für verfrüht, da die Redactron deS Gesetzes noch nicht einmal feststeht und dasselbe vor allen Dingen selbst erschienen sein mutz, bevor eine Affecuranz-Gesellschaft, welche dem neuen Gesetz in erster Linie Rechnung tragen soll und muß, ins Leben gerufen werden kann. Die Unzeitig- keit, resp. Unfertigkeit des vorliegenden Projektes ergiebt sich aber namentlich dara«, daß in dem Prospekte, außer allgemeinen R densanen, keinerlei zifferinäßige Anhaltepuncte für die Möglichkeit einer praktischen Ausführung enthalten sind — und zwar au- dem einfachen Grunde, weil die zur Errichtung einer Unfall- Versicherungs - Gesellschaft aus Actien absolut nothwendigrn und unentbehrlichen statistischen Unterlagen in Deutschland überhaupt noä, x Xi
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