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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187110277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-27
- Monat1871-10
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1871
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m wird, ichSkau^r, , »terist^ iude steht! ilbevdl. Da- Th«^ ßl fich ^ > schweb, j,, ^fen z- ^ cnison hal^, auSgnLli«; beseillgt. " Anläßlich H j m über daj morgen ii j schifffahrlt-tz »emschisisa wird ln i »ehmen. Sie der„s„ erwaliuvga j schlüge dn n betreff- »ng dn ES werde, > l 3 Millm inen Bahne«, Schaden ge! Son einem! heidung ist iwart da- ab wartet, :r vollen lfsy festhMl ieneral Bei« :af Adraff, ^ LS wird GeneralrLihek . Von 87 »rden. Dal egne, wird r. CortH. ltion HM«! Candau, die! nale schonui r gestrigen aufrührerisch, Verfolgung M Corteö-Sch reffend die Innern chte die Inte, nd. Die M iick, welche-> üllianz zwif, rn und Arb zwar Eivlein aber spätn Di- „Post" r Krankheit werde, für Die Ein österreichische«! n 15. biS!l.i egen die >e Mehreinn tiirlich sfrüh«'/, Uhr. «t «eDtditi-, </b. . Redactrm /r. »Stttmc. d. Siedaüion ! »k, u-ir Ubr »«-L Uhr. dn für die nächst- R»mmn bestimmten in dm Wochentagen ! llhr Rachmittags. und Taaeblatt Anzeiger. Lnt-blatt de- Sönigl. LezirkSgerichtS und der Raths dn Stadt Leipzig. Auslage S2ÜS. »I,A,ar«e»t«prk1» k'ertellLbrlich l Thlr. 7«/, Ngr. tncl. Bringcrlohn l Thlr. IvNgr. Jede einzelne Nummer 2'/, Ngr. Gebühren f. Extrabeilagen > 2 Thlr. Inserate dir Spaltzeile >'/« Ngr. Rret-mru nuter ». Nedactt-asstrtch die Spaltzeil« 2 Ngr. /Male Otto Klemm, Univerfitätsstr 22, Local-Comptoir Hainstraß« ui. M. Freitag den 27. October. 1871. Bekanntmachung. betheiligte HandelSpublicum wird hierdurch benachrichtigt, daß eine Restitution von stoffen für Propre- und Transits-Güter, die während der gegenwärtigen MtchaeliSm.rffe Verkehre hier eingegängen find, ««r da«» gewährt werden kann, wenn di Unterlagen längsten» . October d. I. tober d. I. bt- Abend» 8 Uhr die hierüber ein Verzeichnisse ne""' de» 28 gegeben sind. iier eingehende Reklamationen können von hier au- keine Berücksichtigung finden. Leipzig, am 2. October 1871. KSntgttche» ^aupt-Zoll-Anot. Bekanntmachung, dt« Verlegung des Wochennrarrte» betreffend. tVorbereitungen zum Einzuge unserer Garnison machen die zeitweiUge Verlegung oe» Wochen- ! «m Marktplätze nothwendig. aselbe wird daher von «nd mit Sonnabend den 28. d. Mon. ad bi» auf WeL.ne» «rs dem c abgehalten. am 23. October 187 l. Der Rath der Stad» Leipzig. SV vr. Koch. Schleißnn. Bekanntmachung. Magerung von Schutt und dergleichen «erden anstatt der durch Brkomutmachung vom l diese- Jahre- bezeichneten Ablagerung-räume folgende, durch Placokttafeln kenntlich gemachte > hindurch angewiesen: 1) der an der Gfaffendorfcr Straffe destndttche freie Rann, znntfche» de« Seilerbahnen und der Parthenstraffe, 2) da» Flnffbett dev alten stpleiffe zn»tsche» der ehenenlige« Saiewetde «nd der Rennbad«, und 3) der hinter den» Arankfnrter rhorhanfe gelegene freie Ranrn. I, am 14. October 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Rnchel, Rfdr. Bekanntmachung. ! vom Abbruche de» Ochsenwehre- an der Frankfurter Straße -rwonnenen alten Hölzer und sollen Freitag de» 27. Ocsober »871, RachueittagS 3 Uhr, iVmzohlung versteigert werden. r steigert ;,'d»n 26. October 1871. Dc« Rath«» :bnrg. tzig. »fite, or a. Han««a,> !Ü. a. Egst», >of. Pose», H. 8t Vak. ». »md l. Frankfatt«.! Hof, Stadt i, Rittergut««! > l. Sraf, Rat es m. , Reut.««»! r. a. Salzburg, l . Dresden, w, Safiwirlh ts ck. a. T-uuii- hühneraage»! Hamburg -Rath a. ErMst W., Stada»« ! Prufir. lhemmtz, St. . Biella, Hovls Westrru, -sttlll . a. Heideldnzi Fabrikbesi-er Ns n a. Delitzfch, nbnrg und », Skudeutki, >°f. . a. vre«», h > Münster, «. vuchhoh, -ß«,st Roßlan, «.< »on. H«ttl -. ff> Rottrrb«»,d«»k ch» » Ehäubst 'Hof- Leipziger Lchulwese«. .Beleuchtet von vr. Bock, ll. Sie Anstellung von Lehrer«. l da-LeiMer Schnkvesen sprachen sich i« M die Stadtverordneten dahi» ab», daß einem mehr gepriesenen al» z» prei- sud zu einem aehSrx, welche» einfach vom ' ne zehre". >«ch noch heute wird «nser ganz unverdienter Weise gerühmt, denn Han- nicht so, wie e» snn könnte und HUte. Die» kommt aber daher, weil die > der Schulangrlegenheiten eine noch uuge» l L nd vorzug-weise in de» Händen von ! Wt, denen m der Ärnel alle pädago- ldrst abgeht. Der Mangel eine« frl>>atllte», sowie der einer städtische», ans pädagogisch gebtldatev . indiaan zufanonengesetzten Schul- »tin» (nicht etwa eine- einzigen päd«»' " rhanpt»-), welche endlich einmal unser an» den Händen von Laien in die Händigen bringt, dieser Mangel ist unsere Schulen nicht wieder zu ihre« lAnhme gelangen läßt. Diesen Mangel «ch die früheren einsicht-vollen Stadtver- . (1889) schon, al» sie dem Stadtrath er» „vne größere Einheit in unferm Ge wesen ist zum Gedeihen »nferer Schnl- ! «entbehrlich. Sie kann aber durchau» ' werden, wen», wie jetzt, die Leitung l Schulen in dm Händen verschiedener, i «abhängiger, jurisusch gebildeter Stadt- ^ Üegt." Unsere irtzigm Herren Stadt- vwie auch unsere Stadträtbe scheinen nicht zu fühlen; wahrscheinlich weil «reichend pädagogisch gebildete Sach- lten. De»haiv eben liegt auch unser noch so im Argen und e» steht die >g roch lange nicht auf der Höhe, auf ifie stehen könnte. Wer aber in seiner ^die Volksbildung und da- VolkS- »rch Hebung der Volksschule zu för- lkiaude ist und die» nicht thut, begeht «che, an der Menschheit und ist, auch > uch^so freisinnige Reden hält, doch ein ikchule liegt unsere Zukunft; sie soll »zu klarem Denken und sittlicher Ver- iWren und eine allgemeine Vorbildung sr«, sein. In der «Schule darf de-halb kmcht nicht in einer einseitigen Abrichtung er muß in einer naturgemäßen, de- menschlichen Geiste» stetig gipfeln. Die Schule hat .. htung, mit dem jeweiligen , f»riz>schrei1eu und sich mit ihm in 8 sch», sondern auch entwickelnd und .«s A» eiuplwirkm. Nur durch die v» aesammte Cnltnrlrbm eine» M ist die Werkstatt, in welcher uuunterbrochen au der voklkoimnenern GBaVuva der Völler gearbeitet wird, »nd de»halb geben auch die Schulen, al» di« Pflanzstätten der Volk-bil- dung, den sichersten Maßstav sür den BildungS- und Human«t»grab einer Gemeinde und eine» Stemm» ab. -Mer Hecken dt« allermeisten Eltern und Staat-H-ogtl gar keinen Begriff weder von der HL«»lichrn »och von der Schmerziehung, und daher kommt e», daß fast alle Kinder schon al» verzogene in die Schule kommen und daß der Schule viel »» wenig Wichtigkeit beiaelegt wird. De»halb steÄ aber a»ch die BolkSerztihnna weit hinter bm Forderungen zurück, welche an ein ge bildet«» freie» voll gestellt werden müssen, und darum gewährt -man der Schule nicht diejenige welche ihr al» Bolk-erzichungS mittel zu-chßrt. Die Lear«? find e» n«r aber, ans deren Schulter» da» ganze Gewicht her Schule lastet, und-sie müsse» also auch von ihren Mitbürgern al» me hauptsächlichsten Förderer de» BolWwovle» angesiheu und behandelt werden. Und geschieht die»? Mit Nicht«, «an achtet ihre Tätigkeit viel zu gering und thut viel zu wenig für ihre Ln-bildnug und für ihre Existenz. Noch immer werden sie von Theologen bevormundet und »och immer gönnt man dem Lehrerüande nicht da» Recht, eine eigene Kunst und Wissenschaft zu re präsentier« , zu der eine ganz besondere Vorbil dung unumaänglich »öthig ist. Denn ist <» nicht da» größte unrecht, welche» ebenso an der Schule wie an de» Lehrern begangen wird, daß MLnner eine- ganz anderen Stande», Theologen nämlich, de» LHrerfiand al» Durchgang-puncl oder al» letzte Zuflucht bettachten dürfen und nicht nur den geschulten Lehrern diejenigen Stellen weg nehmen, in denen ihre Wirksamkeit am weitesten reichen würde, sondern schließlich sogar noch da» Direktorat, welche» der Schule allenfalls noch einige Selbstständigkeit geben könnte, in die Hände bekommen? Luch der pflichtgetteueste Lehrer wird unter solchen Umständen ermüden wüsten und nicht mehr mit der ihm so unentbehrlichen Freu digkeit in seinem Amte wirken können. Hört er dann sogar noch von Leuten au- einem Stande, der weit unter dem seinigen steht, in einer Weise urthrilen, al- ob ein Lehrer nur mit einem Dienst mann rangire, so braucht man sich wahrlich nicht zu wunder«, wen« der Lehrer endlich seinen Stand al» eine Last der Knechtschaft betrachtet, und wenn Menschen mit Ehrgefühl sich diesem schwierigen Berufe nicht mehr widmen. Da von den Lehrern da» Wohl und Wehe der Schule, der Schüler und de» ganzen Volke- ab hängig ist, so wird wohl auch jeder Verständige begreifen, wie unumgänglich nöthia bet Besetzung von Lehrerftcllen die sorgsamste AuSwabl unter den (Kandidaten sein muß. und wie diese Lu-wahl nur von Solchen getroffen werden kann, welche ein gediegene», fachkundige» Unheil über die Befähiaung nur» Lehrer» abzugeben im Staude find. Bei jeder Lrhreranstelluna, die übrigen» allen gebildeten Bürgern von höchstem Interesse Bekanntmachung. Die Arnncldnng fchulpfltchttger Kinder für die RathSfretschnle «nd die weit der selbe« vereinigte Gchnle de» früheren Arbeit-Hause» für Freiwillige betreffend. Diejenigen Eltern, Pflegeeltern und Vormünder, welche für Ostern 1872 um Aufnahme ihrer Kinder oder Pflegebefohlenen in die vorgenannten vereinigten Freischulen bei un» nachzusuchen ge sonnen find, haben ihre Gesuche von jetzt an bi» spätesten» den Iv. Rovewber d. I. auf dem Rathhause in der Schulexpedition während der Zeit von 10 bi» 12 Uhr Vormittag» und von 4 bi» 6 Uhr Nachmittags persönlich anzubringen und die ihnen vorzulegendcn Fragen vollständig und der Wahrheit gemäß zu beantworten, auch die Zengniffe über da» Alter de» anzn- «rldenden Kinde», sowie darüber, daff dasselbe getwpft worden ist, gleichzeitig «ttznbrtnge«. Da nur solche Kinder Aufnahme finden können, welche biS Ostern 1872 da» acht« Lrben»jabr nicht überschritten haben, so muß jede diesem Erforderniß nicht entsprechende Anmeldung zurück- gewiesrn werden. Leipzig, am 18. October 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. W,lisch, Res. Bekanntmachung, den Beischleußcncanon betreffend. Diejenigen Grundstücksbesitzer, welche einen Beischleuffeucano« an die Stadtcaste zu zahlen haben und damit pr. Termin Michaeli» 187L im Rückstände geblieben sind, werden zu dessen sofortiger Berichtigung aufaefordrrk. Leipzig, den 14. October 1871. De» Rath-l Ftnanz-Depntatio«. Bermtethung. Da» der Stadtgemeinde gehörige, am Ransta'dter Steinweg Rr. 78/1382W gelegene Haus- und Gartengrundstück, die ehemalige Amtswohnung des Pfarrers an der IacovSkirche, soll so, wie eS steht und liegt, DienStag de« 7. November d. I. Vormittag» II Uhr an Rath-strlle anderweit vom 1. Januar 1872 an over auch sofort auf fünf Jahre an den Meistbietenden vermiethet werden. Wir fordern Miethlustige, welche sich auf Erfordern vor ihrer Zulüftung zum Bieten über tbre Zahlungsfähigkeit und namentlich auch Uber die zeitheriae pünctliche Berichtigung deS Micthzinzr» auSzuwersen haben, hierdurch auf, in vem anberaumten Termine zu erscheinen und ihre Miethgebote zu thun. Die LicitationS- und BermiethungSbedingunaen, sowie ein SituationSplan und Grundriß de» zu verrniethenden Grundstücks liegen schon jetzt an RathSstelle zur Einsichtnahme au», e» wird auch das Grundstück Montag de« 8. November d. I. Nachmittags »»» 2 — 8 Uhr zur Be- flchtignna geöffnet sein. LeWff o» 24. Ott. 1871. Des -Ütthe» der Stadt Leipzig Finanz-Depatatio». sein sollte, «ckßte von Recht» wegen auf folgende Weise verführen werden: Sobald dn Rath Kennt- niß erlangt, daß eine Lehrnstrlle zur Erledigung komme» soll, macht n dir» öffentlich bekannt und fordert Bewerber auf, sich zu melden. Die einge reichten Gesuche und Zeugnisse giebt der Rath an die hauptsächlich au» Pädagogen zusammengesetzte Schuldevuration (welche un» zur Zeit in Leipzig mangelt), und dieser liegt r» ob, unter den Be werbern «ine Au»wahl zu treffe». Der Rath ladet die LuSacwLhlten zu rinn Probe «in, die ab« öffentlich untn Leitung dn Schuldrpu- tatiou in Gegenwart de- Lehrneolleatum» statt finde» muß. Natürlich darf e» den Mitbürgern, denen doch auch die Echulerziehung und da» Wohl ihrer Kind« am Hnzen liegt, nicht ver»«hrt sein, dies« Probe beizuwohnen. Nach beendigt« Probe geben da» Collegium und die Sachverständigen dn Deputation ihr spectficirteS Urtheil darüber ab: die Schuldevutation wählt, und dn Rath be ruft den Gewählten al- Angestellten. So erfolgt die Anstellung unter Auctorttät d«» Rathe» nach den Beschlüssen der Schuldeputatton und auf da- Gutachten de» Lehrerkolle gium» hin. Bor allen Dingen müßte sich ab« die Probe auf die SchulgesundheitSlehre «strecken, und kein Lehrer dürfte angestrllt werden, der die Gesundheit sein« Schüler nicht »u wahren verstände. Einer solchen, einem Concurse gleichen Probe würden sich sicherlich auch schon Lltne, al an-gezeichnete Lehr« anerkannte Schulmänner unterziehen, und ein auf solche Weise angestellter Lehrer würde sicherlich bei seinen Mitbürgern eine würdigere Stellung einnehmen, als viele jetzige, durch katzenbuckelnde Vorstellung-Visiten und er bettelte Empfehlungsbriefe in ihr Amt gnalhene, schwarzbefrackte Schulmeister, von denen eine ganz hübsche Anzahl ihrer Stellung durchaus nicht ge wachsen ist. Existirte ein solches Proben beim Besetzen aller Lehrer- und auch der Directorenstellen, dann würde auch den schon angestellten Lehrern Gelegenheit geboten werden, zu zeigen, in wie weit sie Aus wärtigen in der Lehrfähigkeit gewachsen sind; sie würden sich auch für solche Fälle in der Zeit ihrer Amtirung in ihrem Fache immer mehr zu ver vollkommnen suchen, während jetzt die meisten an gestellten Lehrer entweder auf der Stufe ihre- Wissens, welche sie beim Antritt ihrn Stelle An nahmen, stehen bleiben oder wohl auch in ihren Leistungen zurückgehrn. Zur Zeit, als daS Leipziger Schulwesen noch mit Recht alS ein vortreffliche» anerkannt wurde, mußten Alle, auch die examinirten Theologen, welche al» Lehr« angestelll sein wollten, schon einige Jahre im Schulwesen thätig gewesen sein und hatten vor Sachverständigen eine strenge Probe abzulegen, in welch« nicht wenige durchfielen. W»e ganz andn» ist die» dagegen jetzt, wo ein wenig rücksichtsvolle» Benehmen bei dn Anstellung dn Lehrer ebenso wie die Behandlung derselben oft zu wohlbegründeten Klagen Beranlaffung giebt. Tie Tüchtigkeit der Anzuflellenden scheint nicht allem mehr da» Maßgebende zu sein, denn von einer ordentlichen Probe (einem Concurse), in welch« sich die größere odn geringere Tüchtigkeit diesc« oder jenes anzuflellenden Lehrer» erkennen ließe, ist schon seit 1848 an den Volksschulen aar keine Rede mehr. Nur neuerlich hat man bei Besetzung der Lehrerstellen an dn höhnen Mädchenschule wieder von der Probe Gebrauch gemacht, aber auf eine ganz inhumane Weise. Den auswärtigen Lehrern, die sich in Folge eine» RathSschreiben» al» festangestellte betrachten mußten und de»halb ihre Stellen aufgrgeben hatten, muthete man, al» sie in Leipzig rum Antritt ihrn Stelle eintrafen, hanz ungerechtfertigt« Weise zu, nachträglich noch eme Probe zu machen. Nack dieser Probe «hielt rinn dieser Lehr« die ihm vom Rathe fest zuge sicherte Stelle nicht, sondern nur eine provisorische. So Bedauerliche» kann aber nur Vorkommen, wenn die Lebrnanstellungen nicht in dn Weise stattfindrn, wie e» sich bei einem geordneten Schul wesen gehört. So zeigen die Vorgänge bei dn Anstellung de» Direktor» und dn Lehr« an dn höhnen Mädchenschule reckt deutlich, wie unent behrlich un» eine Schulveputatiou und wie nöthig e» ist, daß endlich einmal nnsnm Schulunwesen, welche» wir dem gleichzeitigen Hineinreden deS Stadtratbe», der Stadtverordneten und diese» oder jene- einflußreichen Schuldirektor» zu verdanken haben, ein Ende gemacht und nicht läng« dem Lehrerstande mit einer schmerzlich empfundenen Mißachtung von Seiten pädagogisch ungebildeter Laien begegnet werde. Zum großen Nachtheil für unser Schulwesen wirv auch die Bevorzugung ivngn, eben erst von der Universität kommender Theologen, die sich wohl für ihr geistliche- Amt, nicht aber für die Schule vorbereitet haben. Denn wenn sie auch ein Colleg über Pädagogik gehört haben, so bringen sie doch damit nickt die Befähigung zu lehren mit ins Amt. Sie müssen sich dieselbe, wenn sie e» wirklich ernstlich mit ihrn Stellung meinen, erst mühsam erwerben. Daß aber diese theologi schen Lehrer, die natürlich sofort auch ohne Probe angestellt werden, sich äußerst selten ernstlich dn Schule widmen, steht man daraus, daß die meisten, so bald alS eS ihnen nur möglich wird, der Schule den Rücken wenden. Da die meisten unserer Di rektoren Theologie studirt haben, so braucht man sich nicht zu wundern, wenn diese an ihren Schulen die Anstellung von Theologen eifrigst unterstützen und diesen ihre Stellung so viel al» möglich zu er leichtern suchen. So kommt e» z. B. vor, daß theologischen Lehrern vom Director zum Ostn- examen im Voraus ein Thema, welche- übn da» Ziel der Claffe hinausliegt, zum Einpauken auf gegeben und dadurch ein glänzende» Examen er künstelt wird. Freilich hat dieser Direktor auch schon welche von seinen theologischen Lehrern in die Elasten von seminaristisch gebildeten Lehrern schicken müssen, um sich bei Letzteren etwas Lehrfnttgkeil anzueignen und zu lnnen, wie man kleinen Kindern die Addition zweistellig« Zahlen klar macht. Für den Elementarunterricht finv
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