alte Dampfmaschine tat, aus den Brennstoffen Kraft zu gewinnen. Da hatte um 1860 der Pariser Mechaniker Lenoir ein kleines Maschinchen gebaut, mit einem Zylin der, in dem ein elektrischer Funke Leuchtgas explodieren ließ. Der Stoß dieser kleinen Explosion warf einen Kolben in die Höhe und drehte ein Schwungrad. Beinahe aus einem Spielzeug war dieses Maschinchen hervorgegangen, nur durch Probieren, durch immerwährendes Ändern und Verbessern. Dann hatte eines Tages der junge Kölner Buchhalter Nikolaus August Otto von dieser kleinen Maschine er fahren. Die Kunde aus Paris packte ihn bis in alle Tiefen seiner Seele, sie ließ ihn nicht mehr zur Ruhe kommen, bis er selbst mühsam mit unvollkommenem Werkzeug ein solches Maschinchen zusammengebastelt hatte, bei dem ex plodierendes Leuchtgas immer im Takt einen Kolben in die Höhe stieß und dadurch ein Schwungrad drehte. Mit dem Ingenieur Eugen Langen zusammen besserte dieser junge Kölner Buchhalter dann Jahre hindurch in einer beinahe fanatischen Besessenheit an seinem Gasmotor weiter. Schon wenig später drängte es die beiden Kölner Er finder, mit ihren Gasmaschinen den Kampf gegen die Franzosen aufzunehmen. Das Jahr 1868 brachte eine her vorragende Gelegenheit für diesen Kampf. In Paris sam melten sich die Nationen zur großen Weltausstellung. Die Technik der Welt kämpfte mit ihren Maschinen. Otto und Langen schickten ihren Gasmotor nach Paris. Es war eine abenteuerlich aussehende Maschine mit hohem, aufrecht stehenden Zylinder, der in seinem Äußeren mehr einem griechischen Säulenstumpf als einem Erzeugnis der Tech nik glich. Wenn die Maschine zu arbeiten begann, fuhr unter Krachen, Knallen und Rattern eine lange Kolben stange hoch aus diesem Zylinder empor, drehte ein Schwungrad und sank wieder in das griechische Posta ment zurück. Die Menschen lachten und schüttelten die Köpfe über dieses seltsame, stoßende und krachende Ungeheuer, das in einem Winkel der Ausstellung rumorte.