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Dresdner Nachrichten : 13.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960913
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960913
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-13
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.09.1896
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voraus ngen nebmen sümmtttche . _u»te Srmoncknvlireaur, «blatter werden mit io Pfg. Ulr. 11. 41. Jahrgang. ve. LLävor'8 SsiialMW »iiilii'Iittiiitr di! Irsiiliii. noci Xuilutus. Ilusxtuuroüahr ^vöüüot. Dresden, 1890. SlL8VLLrvll j«I«r ^»1 »ns 6en bscisutsnclston 01-rnbütton «Ins ln Xnslanäns, ompkokisn in rviektnrlticror Awnceakl I^UK. kllll <b 8«IlN, Xxs. HokligkoiRutso, ll. k^«NN«pp««IlMl«II« IHN. von Itillai It «IN. Normruw LroSt ItiUll/itt'rtitr»««« 4L. — (,'at-ilciz bsreitcrillißst. — NrvuilldiU'i« rr^att» uvä franco. .- « Larl?lLa1, Z k vrosüsil. VsIIstrss»« LL. »r » I>ri—pr. Lml I. No. IK1. Ä 8 „IiivttNÄSsriSaLLlL" I)r<",«l«ii, 8oe^itn»,8v <», I. I ONI>»I»»O< I»«r« II«» II17. 1. x»v«v« «n-Lvpeälllun filr ü!Iu ^«ltun^sn. II. Itlilot-Veeliuu5 siir <1io Dro^änvr Dtroawr. NI. LNoeton-Contrnl« unlor O^rrinijo. IV. LvUeetlvo iler 8lle!i8. L.»uäe8lot1erle. s«ua«, 4l« Kj»r»Nl« «1« »I8« Il« « IILllVvI»« Vl»vI»H »»rvn öwpüsdlt in xroLLklltixstor ^.uLivalkl billigst 4). Ik. lies,»«, 20 U.Ti'l«N8ti'ri88v20, Lok« AlrirKrirvtIl6N8tl'li886 (3 liuttuil). «r.254. Zpiegtl: Armenische Politisches. Herr Hosprrdtger a. D. Stöcker will den Geistlichen das Recht, auswärtige Politik zu treiben, nur für den Fall gewähren, dich .Kaiser und Kanzler den Papst zum Schiedsrichter in Wclthändeln onrufen". Die Herren folgen aber ihrer in der letzten Zeit immer mehr hervortrctenden Neigung, sich um alle und »och einige Dinge zu kümmern, und sind nun glücklich bereits bei der armenischen Frage angelangt. Die Bewegung zu Gunsten der Armenier, die jetzt anscheinend mit geistlicher Hilfe von der Neichöhauptstadt aus auch in Deutschland verbreitet werden soll, nachdem wir bisher glücklich von diesem Ableger englischen Pharisäerthums verschont geblieben sind, bedarf einer gründlichen Zurückweisung von der Schwelle aus. weil hinter der falschen Sentimentalität, deren Maske sie trägt, die größten Gefahren für den Frieden lauem. Die Geistlichen, die sich mit ihr befassen, sind natürlich nur unbewußte Vertreter des auf Erzeugung von Unruhe in Europa hinstrebenden Egois mus theils nationaler, theils religiöser Natur, der die eigentliche Triebfeder der armenischen .Humanitätsaktion- bildet. Die Herren sind nicht gewohnt, in den Irrgänger, der hohen Politik zu wan deln, nnd können sich daher nicht vorstellen, daß man von inte- ressirter Seite ihre Leichtgläubigkeit und Harmlosigkeit benutzt, um dem .europäischen Mitgefühl- für die.verfolgten und unterdrückten Armenier- einen christlichen Stempel auszudrückcn. Sie handeln daher unzweifelhaft für ihre Person im guten Glauben, aber des halb dürfen ihre sachlichen Jrrthümer nicht unacrügt bleiben. Die Herren beschränken sich darauf, die an den Armeniern verübten Gräuel in unkontrolirbarcn Einzelheiten anszumalen und Europa zum Kreuzzuge gegen die Türkei auszurnsen. Was bei einem solchen Kreuzzuge aber herauskommen winde, worin die Ursachen der verübten Grausamkeiten liegen, wieviel Schuld die Armenier selbst daran nagen und wes Geistes Kinder diese sind, darüber sich den Kopf zu zerbrechen fällt ihnen gar nicht ein. Immerhin muß eS verwunderlich erscheinen, daß dieselben " " ' m Politik rage und .Humanität-. Hofnachrichten, Zweiter Kaiserinanövertag, Militär-Sonderznge,! Muthmußliche Witterung: erichtsverhandlungen. Tagesgeschichte. .Romeo und Julia". „Waldmeister". > Ausbessernd. iomrtag, 13. Septbr. die sich in Tinge der internationalen Politik geistlichen Herren, mischen, ganz zu übersehen belieben, daß ihre.Schützlinge. die Armenier, zu wieder holten Malen Ausstände ohne jede Provokation von türkischer Seite hervorgeruken haben, daß sie Bomben werfen nach europäisch- anarchistischem Muster und die in ihre Hände gefallenen Türken genau so bestialisch behandeln, wie es die Türken ihnen gegenüber thnn. Dazu kommt dann werter noch die Wühlarbeit der an allen Ecken und Enden im Auslande vorhandenen armenischen Nevolu- tionskomitees. die. weit von dem Schüsse, durch revolutionäre Schriften, Geldunterstützungen und Agenten ihre in der Türkei lebenden Landsleute ins Garn locken und sie zu ausrührerrschen Thalen aufstacheln. Die revolutionären Komitees verfügen zum Theil über einen ganz erheblichen Einfluß, der besonders in Lon don sehr weit geht und seine Fäden bis in die höchsten Kreise sogar in das Auswärtige Amt spielen läßt. Welches „christliche" Interesse unter diesen Umständen obwallet, das die Geistlicher, veranlassen könnte, die Tliätigkeit der armenischen Revolntions- komitees indirekt durch Entfesselung eines europäischen Humanitäls- sturmes zu fördern und zu erleichtern, ist durchaus unerfindlich. Ter christlichen Auffassung würde es wohl mehr entsprechen, wenn man sich auf geistlicher Leite zunächst bemühen wollte, die auf ständischen Armenier an ihre Unterthanenpslichtcn gegenüber dem Sultan ru erinnern und ihnen klar zu machen, daß sie im Falle der Fortsetzung ihres aufrührerischen Gcbahrens ledes Anspruchs auf europäische Sympathie und Unterstützung verlustig geben wür den. Oder sollten etwa dir geistlichen Fürsprecher der Armenier mit Lord Salisbury der Meinung sein, die Empörer hätten ein .gewisses Recht zum Aufruhr"? Eine so gefährliche Ansicht würden die geistlichen Herren, wenn nicht aus christlichen, so doch aus politischen Gründen jeden falls sehr bald wieder sollen lassen, wenn sie genau unterrichtet wären, welche tiefer liegenden fremden Pläne und Absichten sie damit unterstützen. Es sind drei Elemente in Europa, die die armenische Frage zu einem weitergrcisenden Brande aufschüren möchten, weil sie, so lange die gegenwärtige Ordnung in Europa steht, für ihre besonderen Interessen nichts zu hoffen haben: die Engländer, die Polen und die Ultramontancn. Tie Engländer wünschen den Krieg, um bei der gegenseitigen Zerflcischung der Kontinentalmächte die Rolle des sich freuenden Tritten spielen zu können. Tie Polen erhoffen von einer europäischen Umwälzung die Wiederherstellung ihres erträumten Nationalstaats, der nach einer neuerdings auSgegebenen Parole zur Nordgrenzc die Ostsee, zur Südgrenze das Schwarze Meer haben soll, und die Ultramon tanen gedenken bei dem allgemeinen Jischzuac im Trüben die Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft des Papstes zu erlangen und weitreichende propagandistische Erfolge gegenüber dem Protestantismus »nd der russischen Orthodoxie zu erzielen. AuS den bezeichneten drei Lagern heraus schmettern denn auch laut die Fanfaren zu Gunsten der Armenier, damit ja diese Frage nicht einschläst. deren Fortbestand eine Quelle dauernder Unruhe für Europa zu bleiben verspricht. Die Regierungen der Friedens- Mächte durchschauen natürlich dieies Spiel gründlich »nd hüten sich sorgfältig vor einem aktiven Eingreifen, das der allgemeinen europäischen Lage eine von den englisch polnifch-ultamiontanen Wühlern erstrebte Richtung geben könnte. Da Rußland an der Spitze der europäischen Friedenspolitik im Orient steht, so erscheint das Ucbelwollcn, das die genannte Cligue dem Czaren Nikolaus II. gegenüber zur Schau trögt, in seine» Ursachen klar. ES wird er zählt. daß Nikolaus II., nachdem die letzte anarchistische Erhebung der Armenier in Konstantinopel chm in ihren Einzelheiten klar- gclcgt worden war. einem türkischen Diplomaten gegenüber seine volle Sympathie für den Sultan und seinen festen Willen erklärt habe, den statu«, guo des türkischen Reiches aufrecht zu erhalten. Bei dieser Gelegenheit habe der Ezar über die Armenier geäußert, sie verdienten wegen ihres revolutionären, agitatorischen Treibens keinerlei Sympathien. In Rußland kenne man die Armenier, da «an dort im Kaukasus gleichfalls die Wirkungen ihrer Wühlerei gespürt habe. Vergleicht man mit dieser Aeußerung des russischen Kaisers die Verlautbarungen der englischen Presse zu Gunsten der Armenier, so erscheint es nur als eine natürliche und nothwmdige Folge der Verhältnisse, wenn in Rußland das Mißtrauen gegen England immer weitere Kreise zieht und in stets schärferer Form zum Aus druck gelangt. D'e russische Presse legt sich England gegenüber lar keine Zurückhaltung im Tone mehr auf, sondern erklärt rund au», dir englische Politik gehe auf planmäßige Verbreitung von Unruhen im europäischen Orient aus, uni dort einen allgemeinen Umsturz hcrbeizuiührcn, während dessen dann England in Ost- und Eentralasien leichtes Spiel hätte. In der Tbat weist das ganze Verhalten Englands in der Orientslage darauf hin, daß eS mit aller Gewalt Rußland in einen europäischen Konflikt htncin- ziehen wolle. Rußland aber will den Frieden, weil es des Frie dens dringend bedarf. Das große russische Reich hat Ausgaben vor sich, Angesichts deren es seine Kräfte nicht in Kriegen zer splittern und nicht seine Existenz in zwecklosen Abenteuern auf das Spiel setzen darf. „Wenn man bedenkt", so nrtheilt der ver storbene Geueralseldmarschall v. Moltke über Rußland, .daß der Kern dieser Nation, die Großrussen. 86 Millionen Menschen einer Abstammung, eines Glaubens, einer Sprache, die größte homogene „ „ Masse Menschen in der Welt bilden, so wird man nicht zweifeln, wesenden daß Rußland eine große Zukunft vor sich hat." Die Grütze dieser Zukunft aber liegt nicht in kriegerischen Eroberungen aus dem Kontinent, sondern in der Erfüllung der russischen Kulturmission in Asien. Darin, daß Rußland keinen Anrdehnungstrieb nach Westen habe, stimmen alle unparteiischen Kenner und Beobachter des Landes überein. Was soll also das übergroße Mißtrauen, die übergroße Kälte, die man in manchen deutschen Kreisen Rußland gegenüber an den Tag legt? Warum sucht man jede vorurtheils- lose Würdigung russischer Verhältnisse und der deutsch-russischen Beziehungen als „Wettkriecherei" zu verdächtigen? Dns dient doch nur den Zwecken Derjenigen, die Deutschland gern in offene Feindschaft mit Rußland hineinheben möchten, ein Beginnen, das Fürst Bismarck seiner Zeit als „ruchlos" bezeichnet hat. DeS möge der maßgebende Theil der öffentlichen Meinung in Deutsch land allezeit eingedenk bleiben, auch setzt Angesichts der arme nischen Humanilätstrcibereien. Das Liebesspiel mit den arme nischen Arnarchisten hat überdies noch eine sehr gefährliche inner politische Seite. Die .Hamb. Nachr." haben bereits darauf hin- gewiesen. daß die anarchistljchrn Vombenwerser in Westeuropa icdcnfalls von dem »Recht auf Revolution", das man ihren arme nischen Kollegen zuspreche, nnd von der Mitleids- nnd Hilfsaktion für diese sehr erbaut sein und gegebenen Falles nicht ermangeln Würden, ihrerseits die Konscguenzen daraus zu ziehen. Darin liegt eine bittere Wahrheit nnd eine tiefernste Mahnung, die jedem nonnal empsindenden Menschen das richtige Verhalten gegenüber den armenischen Revolirtionären vorzcichnet. Fernlckircib- und Aerilstzrecti-Berichte vom 12. Septbr. Löbau. Der Eiscnbahnunsall erfolgte durch das zu werte Vvrrücken des kaiserlichen HofzugrS. Der Schnellzug fuhr in die zweite Maschine des Hofzuges und riß einen klaffenden Spalt in den Tender. * Löbau. Se. Majestät der Kaiser schwebte heute Mittag ans dem Bahnbose in größter Lebensgefahr. Nach Beendigung der Manöver tras der Kaiser mit König Albert und Prinz Georg, mit Geschirr ankommend, auf dem Bahnhof ein, um mittelst Soirderzuges nach Görlitz resp. Pautze» zu fahren. Der Kaiser verabschiedete sich herzlichst von dem Könige. Die Majestäten küßten sich^ wiederholt in sichtlich freudigster Stimmung. Der kaiserliche Sonderzug war aus das Ebersbacher Gleis rangtrt, um das Einsteigen Sr. Majestät zu erleichtern. Hierbei wurde die bevorstehende Einfahrt des Drcsden-Gvrlitzer Schnellzuges nicht berücksichtigt. Beide Maschinen des Kaiserzuges standen über die Weiche hinaus, welche der Schnellzug durchschneidet. Plötzlich fuhr der Schnellzug ein. Obwohl das massenhafte Publikum, das in Angstschreie ausbrach, zum Anhalten winkte, konnte der Lokomotiv führer trotz Eontrcdamvf de» Zug nicht halten, sondern fuhr mit großer Gewalt auf die zweite Lokomotive des Kaiserzuges auf, letztere vollständig dcmolircnd. Der Kaiserzug wurde auf ein Gütergleis geschoben und fuhr nach halbstündiger Verspätung ab. Der Kaiser befand sich beim Zusammenstoß in dem Waggon hinter der Lokomotive. Wäre der Kaiserzug eine Kleinigkeit weiter vor nefahren. so würde bei dem Zusammenstoß der Waggon, in welchem sich der Kaiser befand, betroffen worden sein. König Albert und Prinz Georg, welche ebenfalls in ihren Sonderzug eingestiegen waren, hörten den gewaltigen Zusammenstoß. Unheil ahnend, stiegen der König nnd Prinz Georg aus. zogen Erkundigung ein nnd -ließen wiederholt Bericht erstatten, dabei große Erregung über den Vorfall zeigend. Unverständlich ist es. wie der Schnellzug cinsahren konnte, ohne daß man sich von der Sicherheit des Kaiser- zuges überzeugt hatte. Der Kaiser bewahrte die Geistesgegenwart und verfolgte, nachdem er ausaestiegen war. die Abräumunas- arbeiten, welche zwei Stunden säuerten und wegen der großen Militärtransporte störend empfunden wurden, mit größtem Interesse. Berlin. Gegenüber der immer von Neuem wieder auftreten- den Nachricht von einem kostspieligen Flottenvermehrungspian, welcher von dem Kontreadmiral Tirpitz dem Kaiser vorgelegt sein soll, wird im amtlichen Neichsanzeiger festgestellt, daß ein Ftotten- vermehrungsplan von jenem Flaggoffizier weder an allerhöchster, noch bei der veranlworliichen Stelle, welche einen solchen Plan allein den gesetzgebenden Körperschaften zngchen lassen könnte, zur Vorlage gebracht worden ist. Kontreadmiral Tirvitz ist zu einer derartigen Vorlage nicht berufen gewesen nnd hat sich auch nie in einer Stellung befunden, in welcher ihm ein Auftrag zur Be arbeitung einer Marinevorlage hätte zugeben können. DreHerein- ziehung seines Namens in die Zcitungspolemik dürfte ebensowenig seinen persönlichen Interessen dienen, wie es der Gepflogenheit militärischer Traditionen in unserem Lande entspricht, einen Offizier In unverantwortilchcr Stellung in einen Gegensatz zu den leitende» Stellen zu bringen. Zur Ausstellung der Marinevorlage ist ganz allein die Martneverwattung, welche der Staatssekretär des Reichsmarineamtes unter Verantwortlichkeit des Reichskanzlers und nach Maßgabe der Vorschriften des Gesetzes über die Stell vertretung des Reichskanzlers führt, befuat. Eine solche Vorlage nimmt erst dann feste Form an. wenn sie durch den Etat an die FMorcn gelangt. Es liegt nicht m der Absicht der ung von dem bisherigen Gebrauch, durch den Etat Dasienige zu fordern, was die Marine zur Erfüllung ihrer Auf gaben braucht, abzugehen und den gesetzgebenden Körperschaften einen weitansschauenden Plan oder eine besondere Marinevorlage übergeben, die durch unübersehbare Wciterentwickelung der ge in kurzer Zeit werthlos werden könnten. Den Versicherungen Staatssekretärs vor dem Reichstage und der Budaetkommiision. daß exorbitante Forderungen nicht würden gestellt werden, dieselben sich vielmehr in denienigen Grenzen halten sollen, die entsprechend der wachsenden Bedeutung der Flotte für die Aufrechterhaltung des Ansehens des Reiche« unk zum Schutz desselben und seiner In» tereffen im Krieg und Mieden, gezogen werden müßten, sollte von Werth bngelegt werden, als den grundlosen Andriitungeu über llei >eig Plc äne, von denen sich die maßgebenden Stellen sei» uferlose wissen. Berlin. Reichskanzler Fürst Hohenlohe Besuch des Botschafters Grasen Münster nach dem deutschen Volke und der pah ! gesinnten Presse ein höherer ist heute zum , . , . Derneburg bei Hildesheim gereist, von wo er niorgen zurückkekrt. — Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: In einem Theil der Presse wird noch immer eine Diskussion über den wahren Wortlaut des Trinkspruches unterhalten, den der Kaiser von Rußland bei dem Festmahl in Breslau ausgebracht hatte, obgleich eine zuerst von »„verantwort sicher Seite hinaustelegraphirte falsche Lesart durch den alsbald bekaniitgegcbenen wirklichen Text berichtigt worden war. Dem gegenüber können wir nochmals tonstatiren. daß alle im Saale an wesenden und der französischen Sprache kundigen Personen be stätigen können, daß die Worte des Kaisers Nikolaus, der laut und Im ganzen Saale vernehmlich sprach, so lauteten, wie sie der offizielle Text wiedergegeben hat. — Der „Post" wird aus Kon- stantinopel das Gerücht übermittelt, der Ezar habe anläßlich der glücklichen Niederwerfung des von armenischen Nihilisten i» Scene gesetzten Aufruhrs in Konstantinopel, den Sultan durch seinen daselbst beglaubigten Botschafter beglückwünschen lassen. — Der Deutsche Anwaltstag erklärte heute, der Entwurf eines Handelsgesetzbuches stelle eine gute znm Theil vortreffliche Grund lage für die Reform des allgemeinen den-scheu Handelsgesetzbuches dar. Es seien thnnlichst solche Bestimmungen zu vermeiden, welche es nöthig machten, daß die weitere Ausgestaltung der Materie in den Einzelstaaten in einer die Rcchtseinyeit gefährdenden Weise erfolge. Im Aktienrecht sei zu empfehlen, die begrifflichen und sachlichen Unterschiede zwischen de» Aktiengesellschastcn nnd den übrigen Gcsellschnsrsarten. namentilch der Gesellschaften mit be schränkter Haftpflicht schärfer hervorzuheben nnd dadurch eine Ver einfachung des Aktienrechtes anzustreben. Ferner sprach sich der Anwailslag gegen eine Erhöhung der Zuständigkeit der Amts gerichte der Summe nach ans. — Zu der Wahl des Reichstags- abgeordneten Pastor Jskraut znm dritten Prediger der hiesigen Sophienyemeinde bemelkt die »Krzzig": Die Wahl de« Pastor Jskrant ist ein Sieg der Antisemiten nnd wird, so bewrgen wir. noch mancherlei Unfrieden in den kirchlich gesinnten Kreisen Berlins Hervorrufen. — Hiesige Blätter wollen wissen, daß die Gewichts grenze für einfache Briefe von 15 ans SO Gramm wird erhöhr werden. Görlitz. Trotzdem der Angriff der Westarmee im vollen Gange war. blieb der Kampf unentschieden, da das Vordringen bei dem aiifgewcichten Boden und dem andauernden Reacnwetter auf beiden Seiten äußerst schwierig war. Der Kaiser ließ den Kamps alsbald abbrechen und reiste aus dem Manövergelände direkt zur Jagd bei deni Grafen Solms-Laubach nach Klitschdorf ab. Morgen früh gedenkt der Kaiser im Neuen Palais zu Potsdam eiiizutceffen. Tie Fürstlichkeiten und der Gencralstab verließen Görlitz heute Nachmittag 4 Uhr. Kiel. In der heutigen Sitzung deslDentschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege sprachen der Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. Busley-.Kiel und der vafcnarzr Tr. Nocht-Hamburg über die gesundheitlichen Verhältnisse in der Handelsmarine und auf den modernen Dampfschiffen. Tr. Busley wies nach, daß die sanitären Einrichtungen auf den deutschen Kriegsschiffen nnd den deutschen Passagierdampsern diejenigen aller anderen Nationen Übertritten, jodaß man mit Stolz sagen könne, das deutsche Schiff sei das gesündeste. Dr. Nocht führte aus, daß die sanitären Einrichtungen für die Mannschaften auf den deutschen Handelsschiffen, wenn auch besser als die anderer Nationen, gleichviel noch viel vermissen lasse und dringend einer baldigen und durchgreifenden Reform bedürften. Hieraus wurde die Versammlung geschlossen. Kiel. Deni Vernehmen nach enolgt die vollständige Wieder eröffnung der Schifffahrt im Nordostseekanal am 18. September Halle a. d. S. Wegen Boykottirnng zweier hiesiger Brauereien ist gegen den Redakteur des sozialdemokratischen Volks- blattes cm gerichtliches Verfahren eingelcitet worden. Wiesbaden. Bei einem Gewitter schlug ein Blitz in einen Baum, unter welchem sieben Personen Schutz gesucht hatten. Vier Personen wurden getödtet, die übrigen schwer verletzt; von den Letzteren sind zwei völlig gelähmt, ein Dritter bekam einen Tobsiichtsanfall. Darmstadt. Das großherzogsiche Paar, das heute aus Italien rurückkehrte, begiebl sich morgen zu den Manövern der 25. hessischen Division nach Mainz. Karlsruhe. Die Kronviiiizcssin von Schweden trat heute Vormittag die Rette nach Stockholm an. Speyer. Ans der Grube „Nordseld" bei Waldmohr fand eine Explosion schlagender Wetter statt, durch welche drei Berg leute schwer, einer leicht verletzt wurde. Prag. Am 20. September findet in Tepsitz ein deutscher Städtetag statt behufs einer Protestkundgebung gegen das Ein dringen der Czechen in dns deutsche Sprachgebiet. Pest. Ans der Station Greben, welche dem Eisernen Thor am nächsten gelegen ist. sollen 15 Kisten Dynamit entwendet worden sein, was zu großer Besorgniß Anlaß giebt. Paris. Der frühere Handelsminister Roche bespricht im „Figaro" den Aufschwung der deutschen Industrie, deren Konkurrenz Frankreich den Rang abgelansen und auch England, das allerdings noch an der Spitze oes Welthandels stehe, mrt großer Besorgniß erfülle. Deutschland, das vor 15 Jahren r» vierter Reihe gestanden, nehme heute im Welthandel den zweiten Rang ein, während Frnnkreich hinter die Vereinigten Staaten ans den vierten Platz verdrängt worden sei. Der dcucsche Handelsverkehr verdanke seine» Aufschwung dem deutschen Nnternehmnngsgeist und der Unter stützung seitens des deutschen diplomatischen und KonsulartorpS. Der französische Handel entbehre dieser Wohlkhoten nnd werde obendrein durch das hier herrschende verlogene parlamentarische Regime lahnigeiegt. Zermatt. Die Leiche des Dr. Günther wird nach Köln ge bracht werden, wo die Familie des Verunglückten wohnt. Die drei Leichen können wahrscheinlich erst morgen z» Tage geschasst werden infolge der großen Distanz und der durch Schnecsall ent standenen Schwierigkeiten. Vergangene Nocht ist ans den Höhen chnee gefallen heute früh bat sich das Wetter aufgeklärt. Zermatt. Die Leiche des Dr. Günther und seiner beiden cc,rer sind heute früh von der Führerkolonne geborgen und ittog nach der Betemshütte am Monte Rosa geschasst worden. Tie gerichtliche Untersuchung über das Unglück ist bereits im Gange. Madrid. Einer amtlichen Depesche aus Manila zufolge be finden sich unter den nach den Karolinen deportirten Aufrührern zwei angesehene Persönlichkeiten, acht Andere werden in Manila c. Z Ä - - »
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