Dresdner Nachrichten : 06.11.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-11-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190011063
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19001106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-11
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- Dresdner Nachrichten : 06.11.1900
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Serugsgebildr: NattlMrlick, sr'tt. so ivi,.: darck d>- Doli 3 Mt. Di» .Dresdner Nachrichten' enckkluen >t,Nch M«r,eu«i die Bure»er i, -cesdw und der »Lckislen Umgebun«. wo »re .tzinraauna durch cioeoe Botm eMLvmnuMonSre erfolgt, adulten da« Blatt an Wochentagen, die nicht au! Lmn- oder getenage lolgeu. ln jwtt Lbeilausgaden »»eu»a uud Pioegen» »ugefieltt. z»k Rüch^lie eiiigeiandter Echritt- Mie leine Lerbindlichleit. Aernlvrechantchlud: »«1 Ivr.Uu.vr. Ü0V0. lelegramm-Adresse: vachrichtr» Der«»»«. Lk kLlvtots, MLlltol, Joppvll T kür juogs Ilvrron und Irnudov ompklodlt io uoübeNrcdkonsr Uüto Segrülldet 1856 juogs oiopklodlt io uoübvNrotkonsr Oütö und krsiavürtUglcsIt L,ir VI««Irv", 1'reNwrsvr klatr. OosekLÜLäerMel frieänck Ksppi8ek z^dödee S llsden. v» kLi<- kKckI»fjü«L7M külitls der Nr«l,«Ii>vi7 As»«I, rlvlitvi»" Lstebr>tr»88v I, pick. » vrsscken - vlsuan » Lcßo kintkbsus8tr. und lieiüsvitrsrstrttsss 2, prt. ^ «ünxtietttt »Ict> »ue ^cnr»»t>n>« ,ou «nneoutvo un<i /»doooooevot« lür obigs Lviuiug. L. VviÄL, !iIksi8LNllSll88ll'S88e kiv. 34. TeIegr.°Ad resse: Nachrichten. Dresden. «Iiilias 8eIi»>IIieI> E Sss IS, xLit. u. L LL. ck' KeIeiik!>tii«M.KeKemtmil!e' kür Oss, «Ivktr. l-iekt, Kotrolsow, Lerroit. - in anarlcnnnt. mnnt«r^tt>t.i»k!!' Fimtudrune- -- — "" « « LezelmLsÄke, pvrsölllivdv LiakLiUs imck Lockestaüiell w öerlw iwä ^«ris, > Zs Nr. 306. Hpiesttl! Prozeß Sternbrrci. Hofnachrichten, Pestnachricht, Landeslotterie. Oekonomis'che Gesellschaft. Gerichtsverhandlungen, Knpserstichkabinet. Muthmahl. Witteninq: Niederschläge,Erwärmung. Dienstag. 6. November 1000. Der Prozeß Sternberg. Tas Aufsehen, das der znr Zeit in Berlin verhandelleP cozes; Slcrn- liera erregt, ist so grrch. dass man nicht umhin kann, schon vor den, förm lichen Al> sch ins; des Verfahrens ;n den ausgedeckken Schäden Stellung zu nehmen, soweit das vorliegende Ergebnis; der Beweisaufnahme bei vorsichtigster Bewerthnng das zuläßt. Es handelt sich dabei nicht um den Angeklagten und sein in Berlin schon seit Jahren bekanntes verworfenes Treiben: auch nicht in erster Linie »in eine Würdigung jener himmelschreienden sittlichen Mißverhältnisse, in deren Mittelpunkt die fürchterlich verdorbene 13jährige Wovda 'lebt, sowie um den schweren prozessualischen Uebelttand. das; die Aussage eines derartigen Geschöpfes überhaupt von Rechtswegen als vollgiltig behandelt werden darf. Im Augenblick konrentrirt sich das öffentliche Interesse so gur wie ausschließlich aus die im übelsten Sinne des Wortes leiffa- livnelle Evilodc des Prozesses, die den Vermerk ..Schutzmann Ztiemädtcr eontrn Kriminalkommissar Thiel" trägt. Zunächst ist die Frage zu prüfen: „Welche Beschuldigungen hat Stierstädler er hoben und inwieweit erscheinen sie glaubhaft begründet?" Es kommen hier drei gesonderte Bekundunaen in Betracht: einmal dir Bcstechiingsver>uche. die der Kriminalkommissar Thiel gegenüber Stierstädter auf direktes Betreiben Slernbergs unternommen haben soll: zum ändernder behauptete freundschaftliche Verkehr des Berliner Polizcidircktors v. Hüllessem mit dem Angeklagten Sternberg und endlich der gegen verschiedene Kollegen Stier städter's von diesem erhobene Boiwurf, sic hätten ihm zu verstehen gegeben, daß er Slernberg „etwas schonen" und dabei „an seine Zukunft denken möchte". Z» der letztgedachten Beschuldigung haben sich die bctbeiligten Beamten noch nicht geändert und es dürste auch weniger Gewicht ans dielen Punkt zu legen sein zumal der Vorsitzende des Gerichtshofs selbst bereits aus die Möglichkeit einer nnversänglichen Auslegung in diesem Falle hin- gedeutet bat. Mit Bezug ans Herrn v. HüNessem hat sich »ach der Darstellung eines Berliner Blattes der Vorgang vor Gericht folgendermaßen abgespielt: „Wissen Sie Näheres über diese Ver bindung?" fragte der Präsident den Zeugen. „Ja wohl! Denn Herr Thiel Hut mir erzählt, daß Sternberg eine Hhpotbel von MM M. auf ein dem Herr» Polizeidirektor gehörendes HanS habe." Alle Blicke.wenden sich Herrn Sternberg zu. „Nun?" ihstt ws von den Lippen des Vorsitzenden zur Anklagebank binübcr. „Ja." entgegnet Sternberg. > „Ich batte Herrn v. Hüllessem ans allererste stelle >8 OM Mk.. nicht 30.000 Ml. geliehen. Ich habe aber das Geld bereits zurück." — „Seit wann? ' -- „Im Laute dieses Jahres wurde cS mir zurückgezahlt." — Wie ein Hauch der Erleichterung geht es durch den Saal. ...Herr Präsident." meldet sich da Stierstädter wieder: „Tas ist nicht Alles'" Der Staats anwalt springt von seinem Sitze aiff. und leine Stände beginnen ncivös mit dem Barett zu spielen. „Herr Präsident. Herr v. Amlleffem hat auch sonst pekuniär in Beziehungen zu dem An geklagten gestanden. Auch auf Wechsel soll er ihm geborgt baden." — „Herr Sternberg." tönt' in der gleichmäßig rnbige» Art die stimme des Vorsitzenden, „wollen Sie sich auch hierzu äußern." Und der Angeklagte erklärt: „Herr v. Hüllessem ist niir seit Jahren bekannt. Er verkehrt seit langer Zeit als Fieund i» meinem 'Vauie. Als solchem habe ich i»m stets gern ans der Verlegenheit geholfen, wenn er pekuniärer Hilfe bedurfte. Wechsel hat er inir deshalb nicht erst ru geben brauchen." Hiernach muß allerdings ein „freundschaftlicher Verkehr" des Polizeidirektors v. Hnllcs'sein mit dem Angeklagten Stcrnberg als erwiesen angesehen werden. Was das beißen will, wird erst klar, wenn man hinznsngt. daß der Angeklagte Stcrnberg schon seir langen Jahren sowohl wegen 'eines Privatlebens als auch wegen der Art seines Gelderwerbs in Berlin im allerübelsten Rust stand. Ferner ist zu bedeuten, daß der Pvlizeidirektor v Hüllessem der unmittelbare Vorgesetzte sowohl des Kriminalkommissars Thiel als auch von cinem derjenigen Beamten ist, die Stierstädter bezichtigt hat. daß sic ihn zur Schonung Sternbe g's hätten veranlassen wollen. Tie Anschuldigungen Ststritädter's gegen Thiel lassen bisher eine bcweisgiltige Klärung vermissen, indem Austage gegen AuS- 'gge steht. Es ist daher zu untersuchen, wie es mit der Glaub würdigkeit des Zeugen Stierstädter bestellt ist. Hier ist nun nicht zu verkennen, daß verschiedene sehr gewichtige Momente zu Gunsten Stierstädter's rn's Gewicht fallen. Zunächst hat sein Vorgesetzter Herr v. Tresckow ihm vor Gericht ein lehr gutes Zcugniß ge geben. das uni io höher anzuichlage» ist, als der Zeuge v. Tresckow ein persönlich durchaus einwandfreier Beamter isi. der nur aus an scheinend nervvier Acngstlichkeit betreffs seiner Earriöre den einen Fekler begangen hat, daß er die ihm von Stierstädter gemachten Mittdeilniigeii nicht sofort höhere» Ortes zur Kenntnis; gebracht hat. Stierstädter selbst bat gerade in dieser Hinsicht völlig korrekt ge handelt, indem er seine Wahrnebmunaeii unvenüglicb bei seinem Vorgesetzten v. Tresckow an den Mann bracvte. Weiter spricht für ihn. daß er die ttM Mk.. das „Sündengeld", dessen eine der bei der schmutzigen Afsaire betheiligtcii Frauenspersonen sich freiwillig wieder entänszert halte, prompt an zuständiger Stelle ablicierte. Für Stierstädter nimmt ferner ein die große Sicherheit in seinen Antworten aus die Kren;- und Querfragen des Präsidenten und die Knappheit seiner Ausdrucksweist: Alles, was er sagt, ist kurz, bestimmt und schlagfertig. So antwortet kaum Jemand, der nicht 'einer Sache sicher ist. Endlich muß auch zu Gunsten Stierstädter s bervorgehobe» werden, daß bis setzt wenigstens keinerlei Anzeichen »VN dem Vorhandensein etwaiger unlauterer persönlicher Beweg gründe, chic den Zeugen bei seine» Aussagen geleitet haben könnten, zu Tage getreten sind. . Gegen Stierstädter svricht. soweit sich bis.jetzt erkennen läßt, ein Uütständ. der fresiich für sich .allein belastend genug ist: der Ze»gc bät sich nämlich einer sittlichen Verfehlung in amtlicher Eigenschaft schuldig gemacht. Zn beachten ist aller dings. daß' Slstlitädter selbst sich jenes Vergehens auf einen Vorhalt des Präsidenten ohne Umschweife schuldig' besannt hat. UeberdieS trägt das eigcnthümliche Verhalten des'beschuldigten Ktiminaltoininiffarö Thiel vor Gericht das Leinige dazu bei. Stierstädter's Zengniß mittelbar zu bekräftigen. Im schroffen Gegensatz »ämlrch zu der Ruhe und verhältnißmäßigen Wortknapv Iseit Stierslädtm'S bat sich Thiel furchtbar aufgeregt gezeigt und statt mit iiberzeuaeiideii sachlichen Gründen mit einem sich über stürzende» leere» Wortschwall die Bezichtigungen Slierstädtcr'S zu widerlegen versucht. „In mmennbarec Erregung", heißt es in einem Bericht, „befand sich der Konunislnr. Ein Glas Waller nach dein anderen stürzte er hinunter. Er sprach mit fiebernder Hast, und als der Vorsitzende ilnr einmal unterbrach, rief der Zeuae: „Herr Präsident, Sie haben alle die furchtbaren Be schuldigungen anssprechen lassen, ohne zu unterbrechen, und so dnrf ich für meine Bertheidigung ein Gleiches erwarten" : ein Wort, für das der Ordnungsruf natürlich nicht ausdlieb. Sehr übel muß es in jedem Fall berühren, daß rderr Thiel die Bekundungen Ststrstädter's nicht schlechtweg in Abrede stellen konnte, sondern lediglich zu der Gegenbehauptung von Mißverständnissen und Uebertreibimgen seine Zuflucht nahm. Befremdlich wirkt insbesondere leine Tarstelluiig der verichiedentlichen Bemirthuncien. die er dem Zeugen Stierstädter hat zu Tbeil werden lassen: erscheint schon der Wirtbshansverkehr eines Beamten von der Stellung Tbiel'S. der Reserveoffizier i>t. mit einem ihm gesellschaftlich nicht aleich'tehen- den Unlerbeaniten an sich nicht einwandfrei. >o ergeben sich vollends die schwersten Bedenken, wenn ein solcher Verkehr in der von Tbie! beliebten czanz und gar ungehörigen Weise geübt wird. Nach alledem wird inan es begreiflich rinden, daß der Vorsitzende des Gerichtshofes selbst sich veranlaßt >ah. dem Zeugen Stierstädter die ausdrückliche Versicherung zu geben, daß seine Aussagen a»s ihn. den Präsidenten, einen durchaus günstigen Eindruck gemacht hätte» Die Schlnßwlgernng. daß innerhalb der Beamten,chcist der Berliner Polizeibebördc nicht alles >'o ganz „reinlich und zweifels ohne" ist, wie es sein sollte, läßt sich aut Grund des unmittelbaren und mittelbare» Beweismaterials, das die Epiivde Stierstädter Tbiel !m Prozeß Sternberg bis seht angehnnit lim. nicht von der Hand westen: sie hat schon seht io feststehende Bordermtze. dag sie im Wesentlichen auch nach den etwaigen durch die amtliche Nnter- 'ilchuna vorziinehmenden Abstrichen an den Bekundungen Stier städter's bestehen bleiben wird. Drei Dinge, die der Prozeß ans- gedeckl bat, sollten i»i öffentlichen Interesse schlechtweg unmöglich 'ein: daß ein .Kriminalbeamter sich in Ausübung seines Dienstes sittlich vergebt, daß ein Vorgesetzter von Bestechnngsversuchen erfährt und sie nicht an» der Stelle znm Zweck der unbedingten Reinhaltung der Beaintenichast zur Meldung bringt, sowie, daß ein Vorgesetzter in seinem persönlichen Verkehr sich berechtigtem Tadel anssetzt. Durch derartige Vorkommnisse werden die Disziplin und die Unabhängigkeit der Berliner Polizeibecimten in gleichem Maße geläbrdet. Die vielberniene Reform de» Berliner Kriminal volirei darf nunmehr auch nicht einen Augenblick länger binans- geichoben werden, weil in jedem weiteren Verzüge eine schwere öffentliche Geighr liegt. Das moralische Selbstvertrauen des geiammten polizeilichen BeamlenavparateS wird durch solche Ber feblunqen Einzelner schließlich in Mitleidenschaft gezocien und euchütteri Das auf unbedingter persönlicher Werthschätzung bernbende Vertrauensverhältnis; zwischen Ober- und Unterbeainten leidet danintcr und der warme Pflichteifer der Beamten kann sich leicht, wenn man so lagen dar», mit einer Eiskruste überziehen, wenn sie mit dem Bewußtsein derartiger Unzuträglichkeitei, in ihren eigenen Reiben vor das ihrem Schutze anvertrante Publikum treten und ihren Dienst lhun müssen. Im Interesse des Pilöiiknms sowohl wie der ganzen Berliner Poiizcibeamtem'chast. im weiteren Sinne auch im allgemeinen staatlichen Interesse wäre es wnmchens- wertb aewestm, daß Herr Thiel ans die Anschuldigungen des Zeugen Stierstädter statt der beklommenen Wendung: „Es liege in allen Behauvtunaen wohl ein Körnchen Wahrheit", frei erhobenen Hauptes mit der ruhigen Zurückweisung hätte anlmorten können: „Herr Präsiden,! In alledem liegt auch nicht ei» Körnchen Wahrheit!" vielmehr von englischer Kavallerie erreicht, ohne daß irgend e:w Gefahr für sie vorhanden gewesen ist. Beide Kolonnen mar'chiiten sodann zusammen nach Peking. Neueste Drahtmeldungen vvm 5 Ntii'cmbcr 'LinilmNiÄ,! nicht als Privat MkU>m»a?n „ekomizcichncNu Tevcichcn ltanmim von Wobt s -xol. Bmwan: die mit « verleben«'!, lind mälircnd d-s Drucks einqeaanqen > Der Krieg in ILlnna. Berlin Priv.-Tel.'i Die Verband! u n g c n der Per treler der Machte in Peking über eine gemeinsame an die chinesische Regierung zu richtende Mitlheilnng nehmen einen günstigen Fortgang. ES finden täglich Konferenzen zwischen den Gesandten statt, um die Basis zu einem völlig gemeinsamen Vor gehen zu gewinnen; auch ist ein reger telegraphischer Verkehr zwischen Peking und den Regierungen im Gange. Tie vollständige Uebereinstimmung ist noch nicht erzielt, die notdweiidig sein würde, um Li-Hnna-Tsthang iede Möglichkeit der Hoffnung zu nehmen, daß er schlietziich doch noch durch Sonderverbandlungen mit dieser oder jener Macht Ersolae erziele» könnte. Die Bennnvtnng. daß einzelne Machte sich »nt ihm ui solche Sonderverbandlungen ein gelassen hätten, wird als salich bezeichnet. Die weitere Annabme. daß die leitenden chinesischen Kreise nur Zeit gewinnen wollten, um große Trnvvcnmassen aus den verschiedensten Theilen des Reiches bei Singansu zu kvnzentrircn, um den Krieg dann in größerem Maßstabe wieder zu beginnen, wird namentlich angesichls der geradezu trostlosen chinesischen Fiiianzlagc und der Unbvl- mcißigkeit einzelner Theile des Reichs bezweifelt. Die Chinesen wären auch, wie die „Post" hervorhebt, iebr im Jirthum, wenn sie glauben wolllen. die europäischen Truppen würden in die unwegsame«; Gegenden von Singaniu den chinesi'che» Schaaren folgen. Man würde sich dann eben i» der Provinz Tichili häuslich nlederlasscn und es selbstverständlich zu verhindern wissen, daß der chinesische Hof Geldmittel und Mannstkasteii aus ihr zieht. Durch die Beherrschung der Küste haben die Alliirten cS feiner in der Land, die chinesische Regierung von ihrer wichtigsten Ein- nahmeauellc. de» Seezöllen, dauernd abzuschneidcn. Peking. Unter den Befehlshabern der verbündeten Truppen m Schanhaikwan ist es wegen der für die Besetzung durch die Truppen der einzelnen Mächte ausgesuchten Plätze zu einer Reibung gekommen. Es ist eine aus den ältesten Stabs zelegonheit in znsricdenslellender Wette zu regem. Hongkong. Nach Berichten aus Caiiton solle» sich die A nHstü ii d i sch en den Ostsink aufwärts gezogen haben. Zwischen Poklo und tzuitichau fahren setzt wieder Passagierdampser. Der Aufstand geht wahrscheinlich langsam zu Ende. Die Reformer geben zu„ daß ihre Erhebung verfrüht war und daß ihre Waffen unzureichend sind.' . '" R v nr Eine StefanI-Dcpesche ans Peking vom I. Novbr. tritt dem Gerüchte entgegen, daß eine italienische Patrouille während des Rückmarsches ans Pavtingsu verschwunden sei. Dieselbe wurde * Bremen Bösmann's Bureau meldet: Ter an der P: st erkrankte Seemann Kunze ist heute Vormittag gestorben. Alle unter Beobachtung gestellten Personen sind bis setzt geiund. "Bremerhaven. Der Dampfer „Großer Kn: fürs!" des Nvrdöei'.ischen Llohd wurde heute in den Dienst d : Reichspostdamvserliinc nach Australien gestelll. Nachdem d. Dampfer am Morgen von der Rcichs-Kominösion. nbernomnn worden war. »and an Bord desselben ein Frühstück statt, an de ! n. A. theilnahmen: Staatssekretär v. Podbielski, die Geheimr?:« v. Joucqniores. Gieiecke und Schnitte. Mitglieder des Lena: sowie des Auisichtsrathes und der Direktion des Llopd und de« Schichau-Werst. und Reichstags-Abgeordneter Fre'e. Um st i st führte ein Eptrazug die Theilnehmer nach Bremerhaven bezm. nust, Berlin zurück. * Rendsburg. Entsprechend dem Annage der Petition, kommösio» beschloß das Plenum der Landes'pnade. aber die Petition betr. die Einiührnng des Dänichen in den Unterricht vlan der Volksschulen Nordschleswigs obne Debatte zur Tage: ordnung überzngehcn. Berlin. Priv.-Tel.) Der K o l an i a lra th. der in dieser Woche zm'cimmeiiberusei! ist, wird sich außer mir bcm Ekoo für die Schutzgebiete auch mit einer Verordnung beichästigen welche die Ausfuhr Farbiger znm Zwecke der Schaustellung vn bietet. Berlin. In einer Eellulvidsabrik in der Fehrbellinentra»;'' sind bei einem kleinen Brande vier Arbeiter verletzt worden, darunter zwei schwer. "Berlin. Prozeß Stcrnberg. In der heurigen Verhandlung wurde die Zeugin Blümlc. die verheirathele Schweiler der Frida Äopda, vernommen. Die Zeugin erzählte von verichic . denen Besuchen des Schutzmanns Stierstädter. wobei Stierstädter durch Fragestellung nach ihrer Meinung auf Frida cinzuwirken versuchte. Stierstädter stellt dies energisch in Abrede. Jnstizratb Sello scagt Stierstädter. ob er im Regiment nicht den Spitzname» „Schwindel Stierstädter" gehabt bnbe. was Stierstädter bestreike Der Zeuge Ehemann Blumke bekundet n A-. Stierstädter habe ihm gesagt, diesmal würden mehrere seiner Vorgesetzten „purzeln namentlich ein mehrfach genannter Polizeidirektor. Slierttäütt bestreitet dies. Schließlich ertiärt Frida Wovda, ihre Lehrer n Mcilolki habe sie zur Wahrheit ermahnt und ihr nach der erster Verhandlung geiagc, sie habe sich gegen Gott und den Heiland vergangen. Die Lehrerin ist ais Zeugin geladen. Berlin. Priv.-Tel.) Infolge der Vorgänge inr Prozeß Ster nb erg hatte heute der Reichskanzler und Minitterpräsrde» Gras Bülow den Minister des Innern Freiherr» v. Rhcindaben z» einer Besprechung cingeladen. — Tic vom Ministerium des Innern berauSgegebene „Berliner Korrespondenz" schreibt: „Die Vor kpmmiiiffc in dem letzt schwebenden Sternberg ichcir Pro,es e. ins besviidere das Verbauen der bethetliaten Krimiiialbeantten, werden von den borgeictzte» Instanzen eingehend verfolgt. Das Polizei Präsidium hat. um volle» Licht in der Angelegenheit zu verbreite», den betreffenden Beamten unter Entbindung von der Piiicht Lc: Amtsverschwiegenheit die Ermächtigung zur uneingeichränttc Aussage ertheilc. Ebenso muß im Anskiage des Polizei-Präsidenn der Ekcs der Krimimtt-Abtheilung. Neaiemngsratti Dielenei, mu Erlanbniß des Gerichtshofes an den Prvzeß-Bcrhandluiigen theu nehme». Der Kriminalschutzmann Stierstädter und der Kriminal kommissar Tbiel üben ihre dienstlichen Funktionen setzt nickt aus Die zu ergreifenden Tisciplinarmapregeln werden, um dem Gange des gerichtlichen Verfahrens nicht vorzugreifen, einstweilen voi behalten bleiben. Nach Klärung der Sachlage im gerichtliche,' Verfahren wird im TiSeiplinarwege sofort und nmmchsichtlich ei» geschritten werden: die nöthigen Ermittelungen sind sofort ein geleitet. In der heutigen Verhandlung im Prog-, Slernberg wurde insbesondere versucht, festzustellen, ab das '.'Rädchen Wopd bei seinen Aus'age» von Slierslcidter beeinslußt worden ist. Am 16. d. M. trifft der Kaiser als Jagdgast des Gram», v. Tichirschkn Rcnard in Großstrclitz ein und um 18. d. M. zun: Besuche des Grase» Guido Henckcl v. DonnerSmarck in Neudeci Die Rückkehr nach Berlin bezw. Potsdam, erfolgt am 26. d. M — Ter König von Sachsen gewann bei der gestrigen Geinäldcvcrioosuna des preußischen Kiinttvereins das Vest'sth,: Bilb „Fischersivltille vor Arkona". -- Ein Wechsel in der Be. setznng des Gonverneurvostens in Deutsch - Ottafrika steht nick! mehr bevor: Generalmajor v. Liebcrt verbleibt ans dieser.' Posten und kehrt demnächst nach Oslastika zurück. — Sach fische Orden erhielten: Obcrvostdirektor Geisler zu Karlsruhe -Baden, und Ban'direklvr Geh. Regiernngsratb Heller in Leipzig das Komklmrkren; 2. Klasse des sächsischen Albrechcsordens, bei preußische Stnalsangehöri:' Postschaffner Schnelle in Leipzig das sächsische Allgemeine EM'nzeisten. — Nach der im Reichs versicheriingsautte aiigesertigtcn Zusammenstellung betrug die Zahl der seit dem l. Januar 189l bis Ende September 1VM von den ZI Versicherungsanstalten und den l> vorhandenen Kassen eiiirichtnnacn bewilligten Invalidenrenten d7i,1<)7 Mt-: am 1. Oktober liefen davon noch :!86.t>81 Mk. Die Zahl der Während derselben Zeit bewilligten Altersrenten betrug 871,Mk.. wovon am 1. Oktober noch 190.1l«! Mk. liefen. Invalidenrenten gemäß S 16 des Jnvcttldcli-Versicherungsgcscpcs lKrankenreitte») wurden seit dem 1 Januar 196» 1861 Mk. be willigt. wovon am 1. Oktober noch 3988 Mk. liefen. — Die B eschlagna h m e der Goldscndungen ans Transvaal auf dem Dampfer „Bundesrath" in Hamburg hat. „wie die „Nat. Ztg." hört, folgende Ursache: Der Deutschen Bank und der Dresdner Bank ist s. Z. ein Posten Gold, der von den Transvaalminen aus zum Versandt nach Europa gebracht werden sollte, durch die Trmisvaülregierung beschlagnahmt worden. Der Betrag wurde indessen, den beiden Banken durch die Versichcrungsgescllschasten. welche die Versickerung von den Minen aus übernommen hatten.' ockll vergütet, so daß den erwähnten Bauten an dem iiunmebr'iu Hamburg eingetrostenen, ursprünglich in Transvaal beschlag nahmten Golde kein Jorderunasrecht mehr zuitand. Nun glaubten aber beim Eintreffen des Goldes die Bcrsicherungö-GeseUschafteu ein Recht zi»n Anhalten zu haben, indem sie annahnien, daß das Gold der Transvaal-Regierung gehöre. Sie traten daher an die
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