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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19041231011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904123101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904123101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-31
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 31.12.1904
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verugsgebllhr: «sertcliSbrlt» f»'rn«»n> d«l tLall-b P»»IimUt««r 6uira,un, durch unser« voien „den»« und »»'«'»«. an Lonn- und Moutaaen nur cunnali »MI »0V>.din»a»«n,är>>«eKom. m»II°n»rc , Mk. de. » Mt »0 «I. Bei einmaliuer Zuliellunu durch di« VotiSMI. iodneBellelloeld', imilus- I»»d mit enlipicchendem Zulchioge. «ochdruck aller Aritkel u. Onoinal- Mitteilungen nur mil deutlicher Luellenangabe<„Dr«»d. N«chr.") .ulailig. Iiachl,»gliche Lonorar. ouipriiche blechen unberülllichligt: ««verlangte Manulkrivte werden nicht auldewadtt. »elegramm-Ldrell«: Nachrtchee» Lre»d««> Uor t)6tr»U-Vvi Knill tlvr Itltrik ^limarkt 6 llollioternnt — « ^ blslst l« esaolimaolrvollsr Xuasniirulltt unearnisrts untt 8»! ninrls VtAkUÜvK 1856» II "in nix-Ii »igonnn, u»,v!« ?uiinsr, l-onitonor »net VViai,«,- dloelolle-,,. L-aurtaelchLflsstelle: viortciisir. 38 40. /lnresgen-canf. Unnokim« von Ankündigungen dis nachmittags s Uhr. Sonn- und AeierlaaS nur Mar>enlttai,e 28 von » bis >/-i Ubr Die l ivaltiae ülrund. t»!lc <ca. « Silben! sa Pia.. An- kündiaungrn aus der Pnvattette lleile Sb Big.! die 2wollige e>ilc aui Lcrt seile bu Lig., als Eingeiandl -seile so Psg In Nummer» »ach 8»»». und sskierlagen , lvallige Grunü.eile so 'Pia.. anl Lnvalieile so Pia. 2 lvallige Zeile aus Tertiette und als (Luigeiandlso Pig. AnsivärligeLui- träge nur gegen Porauslmnlilung. BkicabläUer werden mit tv Psg . berechnet. Nernivrechanlchlub: Amt I Sir. 11 und Str. r«SL Llisbilr L Lo. Vr^v-Vl-Ilnt^t Velnxr088dSllä!llll8 t.'«!;, üntlet 1857. I»np»rt von Itu»,, chrint«. Ito^ontt. 8peri3!itAt: s ktzili8l6 kun8cti-k886nr60. R »»- V« In «II« n »II«>III> Iiru. -»g K vno vueWolr ya ^IIIl«II8ll.188« L.0 kijeas ksbrile. Ci^si'edie » fein 8te ü/lgpke ru 2Vr-1V ff. pp. 8iück. KLAtpapLS fälll'ük ^kinkl' fkllkl'UAl'Kll. rsdkil!lM^''^mÄmsl'«li. ^üvl! Mältzr isltVrm7°»-Ä°ri-!^M! OE" It« I«v- 4i ttlr«l. 'Mq »— 2« L», «««;« 811 t»88« 211. Urteile über Sack»». Cilvesler, Pläne »um sstolhallsnenbau, Kieisausschuß, ^pllftll. BcziitSauZschlisse Svlialoemakiatlicher Parteitag. MttlmaLl. Willeruna: Kühl, rcnncrisch. Sittliiatle»!», 31. Dezember NW4. „Wie macht man das in Sachsen?" So Pflegt man nach der Bekundung eines nichtfächsischen deutschen Diplomaten in verschiedenen anderen Bundesstaaten zu fragen, wenn dort an neue gesetzgeberische oder administrative Maßnahmen herangeiretcn werden soll. Die hierin aus- gedrückte hohe Anerkennung sächsischer Verhältnisse ans dem Ge biete der Gesetzgebung und Verwaltung wird »nr allgemeinen Kenntnis in einer bemerkenswerten Abhandlung gebracht, die ein nicht genannter „sächsischer Konservativer", nicht als Partei mann, sondern rein als treuer Sachse, in den „Grcnz- boten" unter der Spitzmarke „Saxoniea" veröffentlicht, und in der er es, wie gleich von vornherein betont sein mag, mit gutem Erwlge unternimmt, den nationalen Charakter und die vielen trefflichen Stammcseigenschailen des sächsischen Volkes gegen seine geflissentlichen Verunglimpfen z» verteidigen. Es handelt sich dabei nicht im mindesten uni eine Lobhudelei sächsischer Zu stände und Besonderheiten, sondern der Verfasser bemüht sich gewissenhaft, Licht und Schatten bei der AnLsvendung von Tadel und Zustimmung in einem Matze, wie es den tatsächlichen Ver hältnissen entspricht, zu verteilen. Er will nicht aus Weist Schwarz und umgekehrt machen, sondern beschränkt sich aus eine von sachlicher Wahrheitsliebe und nüchterner Betrachtung der Dinge geleitete Richtigstellung der plumpen und handgreif lichen Entstellungen und Verdrehungen, wie sic in einer gewissen a u st e r s ä ch s i s ch e n Presse fortgesetzt gegen alles, was sächsisch ist, beliebt werden. Unter den Malern dieses Tendenzgemäldes unterscheidet der Verfasser ver schiedene Gruppen. Obenan steycn die sozialdemokrati schen Preßorgane, die von den Reichstagsabgeordneten ihrer Partei lebhaft in dem Bestreben unterstützt werden, vor allem die düsteren und abschreckenden Farben der grimmigsten Feind schaft gegen die sächsische Negierung und die Stände zu liefern wegen ihres angeblichen „Mangels an Fortschritt", wegen „brutaler Rechtsbeugung", des „Hasses gegen die Arbeiterschaft" usw. An ihrer Seite stehen die Organe der Zen trums presse, denen Sachsen mit seiner fast ausschließlich evange lischen Bevölkerung von jeher mißliebig gewesen ist, als eifrige Farbenmischer für die Sozialdemokratie, und zu diesen allen ge sellt sich auch noch der Narr in Gestalt der Witzblätter vom Schlage des „Simplicissimus", sowie di« Humoristen und Komikerin den Tingeltangels und auf den sogenannten Volks bühnen. Letztere bemühen sich krampfhaft, den Sachsen in den Geruch des kleinstädtischen Partikuliers und beschränkten Philisters zu bringen, während jene di« ziemlich unverkennbare Absicht zur Schau tragen, jedes vornehmer angelegte Gemüt, jeden Besserdcnkenden gegen Sachsen und seine Bewohner nicht nur einzunehmen, sondern möglichst mit Abneigung und Wider willen zu erfüllen. Demgegenüber ist es ein unzweifelhaftes, höchst anerkennens wertes Verdienst des „sächsischen Konservativen", daß er sich ent schlossen hat. in die dunklen Winkel und Hinterhalte der tenden ziösen Verkleinern Sachsens einmal gründlich mit dem Lichte der objektiven Wahrheit hinein zu leuchten und Sachsens LandundVolksovor aller Welt zu zeigen, wie sie wirk lich sind. Für die Unparteilichkeit des Verfassers ist cs be zeichnend, daß er gleich mit der Feststellung einer Unzulänglich keit im sächsischen Nationalcharakter beginnt, indem er der sächsischen äußeren Politik in den letzten Jahr hunderten die großen Züge abspricht. Wenn schon der Sachse von jeher durch ein hohes Maß von Pflichttreue und Loyalität ausgezeichnet war, so war ihm doch auf dem Gebiete der äußeren Politik das, was man als Genialität bezeichnet, war ihm die Anlage zu größerer Konzeption, war ihm vor allem auch die Leidenschaft, die die Mutter alles Großen in der Politik ist, mehr oder weniger versagt. Hierauf ist auch das Verhalten zurückzusühren, das Sachsen und seinen Regenten im vergangenen Jahrhundert am meisten zum Vor wurf gemacht zu werden pflegt: die Zähigkeit, mit der Sachsen zur Zeit der Befreiungskriege den Fahnen Napoleons folgte. „Es war," so urteilt der Verfasser wörtlich, „die Ueberspannung des Pflichtgefäyls und der Vertragstreue, mit der Sachsens Fürsten und Volk dem brutalen Eroberer auch dann noch Gefolgschaft leisteten, als er längst schon durch sein Verfahren gegen Deutschland und Sachsen alle Ansprüche auf eine solche Gesinnung verwirkt hatte. Und «s war dieselbe Gesinnung, mit der sich Sachsen im Jahre 1866 auf die Seite Oesterreichs stellte, obwohl ihm nicht hätte entgehen dürfen, daß alle wahren Interessen des Landes und der deutschen Sache auf den Anschluß an Preußen hinwiesen." Wenn aber jene Fehler und Jrrtümer der sächsischen aus wärtigen Politik in der Vergangenheit durch irgendetwas wett gemacht werden können, so ist das durch die selbstlos - treue Hingabe an den Reichsgedauken geschehen, deren sich Sachsen seit der Begründung der deutschen Einheit in loyalster Weise befleißigt hat. Der heutige rcichsdcutschc Sachse ist un beschadet seiner felsenfesten Anhänglichkeit an seine engere Heimat doch in keiner Weise das, was mnn im Übeln Sinne einen Bartikularisten ncimt. In manchen anderen Bundesstaaten herrscht sehr geringe Neigung, Preußen die Anerkennung zu teil werden zu lassen und das Entgegenkommen zu zeige», das Preußen im Reiche verdient und mit vollem Rechte nicht nur beanspruchen kann, sondern im Interesse des Reiches und seines Blühens und Gedeihens beanspruchen muß: namentlich in Bayern macht sich vielfach noch ein „geradezu bornierter Prcnßen- haß" geltend. In Sachsen dagegen erkannte man vom ersten Augenblicke der Reichsgründung an, „daß zur Treue gegen das Reich, zur Ausrcchterhaltung 'eines Ansehens nach außen und seiner gedeihlichen Entwicklung nach innen auch die ent sprechende Anerkennung und Würdigung der Verdienste gehört, die Preußen um die Errichtung und Erhaltung des Reiches hat. Loyal wie der Sachse ist, hat er bei aller Wachsamkeit, mit der er aus seine Selbständigkeit hält, doch das richtige Gefühl dafür, daß eine Herabdrückung des Ansehens und der Verdienste Preußens gleichbedeutend ist mit einer Hcrabdrücknng des An sehens des Reiches und damit mit einer Einbuße am eigenen findet, dag die Angehörigen seines Herrscherhauses einem an deren Glaubensbekenntnisse zugetan sind als dem, worin 96 Pro zent seiner Untertanen das Heil ihrer Seele zu finden hoffen. Und dieser Gedanke wird dem Sachsen noch weit schmerzlicher, insofern er sich sagt, daß das sächsische Herrscherhaus früher dein evangelischen Bekenntnisse angehörte und daß der Uebertritt unter den beiden sächsischen Polenkönigen nicht einmal aus religiösen Beweggründen erfolgt, sondern ans politische Bestre bungen zurückzusühren ist. Es läßt sich vieles gegen diese Argu mentation einwenden, vor ollem die schon betonte unbedingte Loyalität der Mitglieder des sächsischen Herrscherhauses gegenüber der evangelischen Kirche und die diestr ein- gcräumtc volle Unabhängigkeit durch Einführung des selbst ständigen Kollegiums der Minister in evangeliem. Immerhin wird man zngebcn müssen, daß der Wunsch, der sich in vielen Sachscnherzcn so laut regt und nicht znm Schweigen komme» l will, es möchte die machtvolle Organisation der Amchcn: loyal, w,e er nt, sucht er Vorzüge da wo sie wirklich ! c o a n g e l i s ch - n K i r ch e in S a ch s en auch derp « rsön sind, nicht wegznleuanen. tonkcrn erkennt l-.e willig an und strebt, l,; § ^ „ Spitze des L a nd c s f ü r st e n als summim t.c sich onzneignen" An den maßgebenden preutznchcn Stellen nicht entbehrcn. mindestens erklärlich ist." weiß man denn auch d,c golotrene Re,chsgestnnnng der Sachsen ^ ,,„iig auch der Verfasser das häufig nicht sehr toktoolle wobl zu schätzen und w.e insbesondere Kaner Wilhelm II. gewisser evangelischer Heißsporne ans diesem Gebiet lelb.t sie würdigt, hat er tn wiederholten herzlichen Kundgebungen ,E, dem ganzen Sockuenvolle möchte er doch aus zu 'visscn getan. - seiner Haltung jedenfalls keinen Vorwurf und namentlich nicht Als einen weiteren nationalen Vorzug Sachsens führt der > vom Zentrum machen lassen: denn die Katholiken eines katho- Verfasser die Gleichartigkeit der s ä ck s i i ch e n B e - s lischcn Staates mit protestantischem Oberhaupt würden sich nach völkerung an. Sachsen kennt keine Nationalitätenfrage, wie, Ueberzeugung nicht bloß ans den Wunsch beschränken, von Preußen eine solche in der polnischen Frage besitzt. Zwar ist einem Fürsten ihres SZekenntnisses beherrscht zu werden, sondern auch Sachsen nicht voll tändig jlawenrein, d"' slawische Stamm von den erdrückenden Machtmitteln ihrer Kirche zu dem Zwecke der Wenden ist vielmehr in der sächsischen Qbcrlciusitz mit einer Gebrauch machen, einen solchen Wunsch in die Tat zu übersetzen, geschlossenen Siedest,ng von etwa 50 000 Köpfen verireten. Die Nj,„int mm, zu alledem, wie der Verfasser des geistvollen Wenden der sächsischen Oberlansitz haben sich abcr der slawischen l Essays 'weiter aussührt, noch die hervorstechende Befähigung oer Propaganda bisher so wenig zugänglich gezeigt, daß von einer wachsen auf dem Gebiete des Rechts- und Verwaltungslc'bcns, slawischen Frage in Sachsen nicht die Rede sein kann. Mit sehr tiefem und eingehendem, der Wichtigkeit des Gegen standes angemessenem Verständnis behandelt der Verfasser die konfessionelle Frage. Teilt Sachsen den Vorzug der Gleichartigkeit der Bevölkerung in nationaler Hinsicht mit den übrigen größeren Stoaten Deutschlands, außer Preu ßen, so steht es unter diesen in einer anderen Hin sicht, nämlich in der konfessionellen Einheit, sogar einzig da. Nicht weniger als 96 Prozent der Bevölkerung geboren dem evangelisch-lutherischen Bekenntnis an. Tie evan gelische Bevölkerung Sachsens ist sich der bedeutenden Vorteile, die sich aus der konfessionellen Geschlossenheit für das Land ergeben, wohl bewußt, sa sie ist es so sehr, daß cs kaum etwas geben dürste, worüber sie eifriger, säst kann man sagen mißtrauischer wachte, als über diese Geschlossenheit. Dieser Zug ist bei dem Sacknenvolke sogar so ausgeprägt, daß „die kon- scssivnellen Verhältnisse vielleicht der einzige Punkt sind, wo der sonst durchaus zur Objektivität und Gerechtigkeit neigende Charakter des Sachsen unter Umständen auch der Un duldsamkeit und Härte fähig sein könnte". Ter Ver fasser verwahrt seine Landsleute indessen mit Nachdruck gegen die Annahme, daß hier etwa religiöser Fanatismus als eine der Triebfedern in Betracht zu zielwn wäre, und erläutert die wahren Gründe, von denen sich die evangelische sächsische Bevölkerung leiten laßt, in den nachstehenden gehaltvollen und überzeugenden Darlegungen: „Tie Erscheinung rührt daher, daß sich die Lehren, die sich in der Geschichte des deutschen Volkes ans den Beziehungen der katholischen Kirche zum Staate ergeben, im Herzen des Sachsen tiefer eingcprägt, in ihm einen nachhaltigeren Eindruck zurückgelassen haben, als dies bei irgendeinem der anderen deutschen Stämme der Fall ist. Wenn der Sachse an die Geschichte der katholischen Kirche und ihres Oberhaupts denkt, so kann er das nicht, ohne an die leibhaftigste Gegenwart zu denken, in der sich die Kämpfe des Deutschen Reiches mit der römischen Herrschaft, wenn auch in anderer Form als im Mittelalter, erneuert und dazu geführt haben, daß sich das in dem eisernen Necken Bismarck verkörperte Deutschtum von neuem vor der Papstherrschaft beugen mußte und in der Vertretung des deutschen Volkes im Reichstage gegenwärtig die Partei den Ausschlag gibt, die mehr als einmal schon den Beweis geführt hat, daß ihr die Weltherrschaft des Papstes mehr gilt als das Ansehen und die Größe des deutschen Vaterlandes. Das sind die Gedanken und Erwägungen, die den Sachsen im Hinblick auf die geschlossene konfessionell« Einheit des Landes erfüllen. Es ist eine genügsam bekannte Tatsache, daß die Herrsch eraufdem Sach scn- throne, namentlich aus dem letztvergangenen Jahrhundert, je mehr sie sich dieses Zuges ihrer Sachsen beimißt ivaren und je ernster und gewissenhafter sie ihre Rcgcntcnpflichten ansgefaßt haben, mit um so ängstlicherer, ja geradezu peinlicher Gewissen haftigkeit olles zu vermeiden gesucht haben, was in diesem Punkte die Empfindungen ihrer Untertanen verletzen könnte. Alles das hat ober bisher weder vermocht, dem Sachsen die Besorgnis um sein Bekenntnis völlig zu nehmen, noch aüch ihn mit dem Widerspruche ausznsöhnen. den er darin durch dessen zweckentsprechende Ausgestaltung unsere engere Hei mat vielfach vorbildlich gewirkt hat, so für Preußen in der Be- slcucrnng Leö Einkommens und für das Reich mit bezug auf das Bürgerliche Gesetzbuch, und bedenkt man ferner die Errungen schaften, deren sich Sachsen im gesamten Erwerbsleben und vor- nebmlich im Handel und in der Industrie rühmen darf, dann kann der Sachse auf das Bild, das hier ein unparteiischer Landsmann von ihm zeichnet, mit Fug und Recht stolz sein. Wir wollen nur noch den Wunsch anfügen, daß man die Stimme des „sächsischen Konservativen" weithin hören, und auch da, wo beute noch falsche und entstellte Begriffe von der sächsischen Eigenart eingebürgert sind, in Zukunft sich die Frage vorlegen möge: «Wie macht man daL in Sachsen?" « 8' crL Äo D -°s <v i» s. sr o ö -- »r tS >»< E-4 Neueste Drahtmcldmigen vom 30. Dezbr. AuS Teutsch-Tiidlvestasrika. Hamburg, sPriv.-Tests Oberst Lentwein äußerte sich in einer Unterredung mit einem Vertreter des „Hamburger Frcmdenbst", daß er hauptsächlich eines Fußleioens wegen, das ihn am Reiten hindere und das er in Wiesbaden heilen wolle, nach Deutschland komme. Gegenüber den: Vorwürfe, daß er den Ansstand der Herero nicht rechtzeitig erkannt habe, äntzertt- cr, nicht einmal die Ansiedler, die mitten unter den Herero lebten, hätten die Getahr geahnt: sonst würden sie sich in Sicherheit gebracht haben. Wie konnte er, der damals im Süden weilte, »in den Ausstand der Bondelzwarts niedcrzuscblaacn besser unterrichtet scm, als die Ansiedler selber? Mit dem Aus stande der Ovambo rechnet Leutwein nicht: dagegen fürchtet er eine lange Dauer des Hottentotten-Anfstandes^ weil diese Gegner weniger leicht zu fassen seien als die Herero. Die Ursache des Uiiistaiides erblickt Leutwein in dem Umstande, daß die weiße Bevölkerung von Jahr zu Jahr znnchme und da durch die Rcibungsslachen zwischen den Schwarze» und den Weißen sich vergrößerten. Zum russisck-iapanischcn Krieg Tokio. iPriv.-Tel.s Nach monatelangen Anstrengungen, in denen die Sappcn-Angrifse die .Höhe der Nordsronl von Port Arthur Schritt für Schritt erklommen, ist der Eroberung des Glacis nun der Sturm aus die beiden Flügelwerke der Nord front gefolgt und endlich geglückt, auch diesmal unter großen Ovicrn, da sich die Rüssen mit wilder Verzweiflung schlugen. Nogt führte die ausgesuchten Sturmmannschajten persönlich z>.m Angriff ans Erliincstschaii. In ununterbrochener Folge treffen über Daliiy immer neue japanische schwere Geschütze ein. Die russischen Geschütze sollen in ihrem Feuer sehr unsicher wer den, was darauf znrückgeführt wird, daß der Laus der Ge schütze von dem wochenlang andauernden Feuer bereits völlig ausgeschosscn ist und ein Präzisionsschießcn, wie es gerade der Fcstungükricg erfordert, überhaupt nicht erlaubt. Tokio. iPriv.-Tcl.j Die Bclagcrnngsarmee vor Port Arthur hat nach heftigem Kampfe den Niryo-Hügel er obert. — Die Admirale Togo und K a m ainura sind nebst ihren Stäben und anderen Offizieren in Kobi eingetroi scn, wo sie mit große» Ovationen eiiipsangeir wurden. Sie reisten von dort nach Tokio weiter. Tokio. Die Admirale Togo und Kamimura sind heute vorinittag mit ihren Stäben hier eingetrofsen. Me fest lich geschmückten Straßen der Stadt ivaren von einer dicht gedrängten Menschenmenge gefüllt. Vertreter des .Kaisers und der Kaiserin, die Minister, Staatsmänner und Tausende von Schulkindern begrüßten am ÜKilinhose die Adiiirralc, die sich kaum einen Weg zu dem vom Kaiser gesandten Wagen bahnen
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