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Dresdner Nachrichten : 06.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187910068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-06
- Monat1879-10
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.10.1879
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ü«rti »teru »s«, »ui« ß^e. «UPl.l «»n«» 340k!o »re«»i. W, Ge>L«»»bee>n,«f»»dtee «»» z^»»rn>«»nn-hm« «»»»»««»i »L'«'K»K »«»lau, Frankfurt «. M. — »»»« »Kff» » «erNn. Lei,»«. wt». Lamdura, Nrankfur» a. M., Mlln- X«. - »«»»« » »«.«» IranNur» »«. -«ureaurd tlnterhaltuug, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliftr. Lovpvl L 60., ! L » o » s « « o I» L L t, » 8ekIoss-8trL88s 14, eoeanüdsr stör 8porar«as»o Hk»,u»i,< ^ Mttrrdacteur: vr. L«1I FürdaSFeuta.:) — . «sss^tztsse-DtOßsoc»' athum der Herausgeber: verantwort!. Redakteur - It tu Dre»de«. ,n Dr-Sd-«. »»»». » llbl Mil «euflabt nur »n Sache«»«»: «. Klisieriafl« rrr.tbißkichi». 4U,r. — Dki Maum einer et«Ix»l«I»e» Getilzetl« katzeklbvl^e. »mgef,n»t Mne Garantie für da» «Ich». »I,t,e Erlchrinen der Inserat« wird «tcht gegeben. «u»»ürtt^ «nnaneen« «uftrüge »,n «n» untekannlenginneauad v-rionen infarire» wir nur gegen Me,nu«er«n»s.'ta>,lu», durch «riUmarken »der Pofteinjatzlun». «cht CIld-n I,s,kN iS Pfae. In- ferate für die Maniog» > Stumme« »der »»ch einkm^kü^ge di« Petit. Xu- unct VsckLuk aUvr 8lLs1»p«tpIsrs, pfsnäbi'isfs, ^vllsn oto. ^usradluox Lllor Ooapons. Unsntssltliods Lonlrols äer Vorloosung ullor ^VsrttmMvrg. Xllos auok aukdriMokom v^sxo. Vomlvllslsllv kür Nvoksvl. ^^Lpvtv^una Z!vv8rvr LL0ul«Liix rolvkkMgbls kllbwskl gSLkÜtlnNeKop, als auek folnvr Saodku! jo6on konrs» -u «toll dilllsslon kreigvo. ^^^TLL^LLS^r,voa^' biü ^ IS Ltüelc,^^ ?ro' c-ll,nLcIl au8i«Lrts kranco.^ Luäolt Vv^er, äoluuu»oo-^Uoo Ho. 7, «r.Sr«. S4.Zahrg.187S. Witterungsaussichten: Meist heiter und trocken. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg. 5. Oktober. Die „Neue Zelt" meldet, das Hsnanzmintsiertum beabsichtige im Jahre «880 Gold- und Sll- xrmünzcn sür 27,712,000 Rubel veriertigen zu lassen, wovon >00,000 Rubel JmpcrtalS und 10,500.000 Halbimperlalö, allo ro.400.00<> Rubel in Goldmünzen und 7,000,000 ln Silber- nünzen bestehen werden. Bukarest, den 5. Oktober. Der Fürst Alttanber von Bulgarien rclst heute Slbend nach Sillstrla ab. —Der Finanz minister Stourbza wirb heute Abend hier eintreffen.i—Die von )em Deleglrten-tLomitü unwesentlich mobificirte Regierungsvorlage »clangt am »Mittwoch in der Kammer zur Debatte. Dresden, 6. October. - Wie den Geineinbcräthcn von Oderwitz nnd Elb an zemeldrt wurde, gebeut» Se. Mal. der König an den in dieser Woche bevorstehenden Einweihungs-Feierlichkeiten der zu eröff nenden Etsenbabnstrccke Eibau-Oderwitz. theilzunehmen. Am Sonnabend Nachmittag 3 Uhr suhr Se.Exc.Krlegö- Ministcr von Fabrtce von hier nachNtünchen. Da Se. Exc. eine größere Reise unternimmt, wirb die Rückkehr erst Mitte No» scmder eriolgen. — Seitens der Kgl. AmtShauplinannschalt Zwickau warb .er BergarbetterS-Ehcirau Amalie Wagner in Zwickau, dem Schornsteinfeger und Ubrmacher Beier und dem Fabrikarbeiter Schramm. Beide in Globenstein, sowie dem Rcdactcur und »Buch- truckereidesitzer Eduard Böttlger tn Cbemnitz, die Verbreitung von Drucksachen und der Handel mit solchen verboten. - Nur langsam bedeckte sich am Sonnabend die Präscnz- lisle des Schritt st cller-KongresseS mit Namen und siele Träger erster Namen bleiben ganz auö. Geibel hat ab. Ikschrieben. Ltngg fehlt, Laube hat Wien nicht verlassen, Dingel» siebt ebensowenig, Paul Heyse richtet tn den Boralpen, Linvau irbeltet irgendwo seine Gräfin Levn um, WIlbrandt pflegt noch der Sommerfrische. Um so freudiger wurde seder Wackre begrüsjt, dessen Name einen guten Klang ln der deutschen Literatur be sitzt und der nach dem freundlichen Dresden kam. um an der He bung deSSchrlltsteUerftandeS alü solchem und an der Förderung «einer gemelnichaltlichen Interessen zu arbeiten. Da ist Ernst Wichert, preußischer Ju-rist und deutscher Lustsplelbichter dazu, da Ist vr. Friedrich.Friedrich auS Leipzig, der gemüthvolle Novellist, der Humorist PreSber auü Frankfurt, Beriasser von WolkentukukSheim. der Lyriker und Politiker Albert Traeger, 0er liebenswürdige Ornttpolog vr. Karl Nuß auS Berlin, der würdige und verdiente Cbeircdaktcur der Voisischen Zeitung, Herm. Kletke, der Shakesprare-Phttolog Gosche au« Halle, ver Vivisektions-Reisende v. Weber au» Atrtka; neben dem konservativen Veriasser staatsrechtlicher Schritten Staatöratb Ur. v. St rauh nimmt der ehemalige revolutionäre Verlheiviger RastattS, der jetzige Historiker und Militärschrlltsteller v. Tor, vin, Platz. Einer der «nterssantesten Köpie, vaS scharkaeschnit» tene Haupt Corvin'ö! Ein preuhischer Unteroffizier hat Ihn 1848 vor dem Tode mittelst StanbrechtS gerettet. Corvln hatte Ra» statt, daö letzte Bollwerk der badischen Insurrektion, endlich übergeben. Zahlreiche TodeSurtdelle wurden an den Aul- ständischen vollstreckt. Der Grohhcrzog von Baden war eS müde geworden, alle von ven Krieg»-Gerichten gefüllten Tovcsurtheile zu bestätigen. Sein mllteö Herz sehnte sich nach Begnadigungen. In dem Kriegs-Gericht über Corvln hatte ein Unteroffizier gegen die Sentenz „Pulver und Blei" gestimmt. Da» Urtheil war also nicht rlnsttmmig geiaht. Dieser Umstand rettete Corvln bav Leben, der badische Groh- herzog verwandelte, ersreut einen äußeren Anlaß zur Gnade zu finden, das Standrecht in Freiheitsstrafe um. Nach 9 Jahren Halt öffneten sich Corvln die Thore und setzt kneivt er fidel init schriftstellerischen College» und Colleainncn. Von diesen sei die Versasserin eines geistvollen RomaneS, Fräulein Elisabeth K l er erwävnt. Neben jenen Vtteratursternen ersten Ranges bewegten sich natürlich zahlreiche Federsührer, die nicht einmal das schärfste Frauenhottr'sche Telcökop am Literaturbimmel entvecken würde, und eine breite Milchstraße von mehr ober weniger unbedeutenden Feuilletonisten, die nur alö Maste wirken. Außerdem schossen >m Sterncngeiwmmel mehrere buchhänblerische Lichtschnuppen verum, die ihre DortscinSberechtiaung wahrscheinlich auö dem Umstande Verleiten, daß sie den Schriftstellern keine ober sehr kärgliche Honorare zahlen. Wie dem auch sei, die Festversammlung wurde am Sonnabenv Abend in Ftebiger'S Etabliffement von einem trotz seines Doppelnamens namenlosen Dresdner Literaten willkommen gebeißen, woran sich eine sehr Herzliche Begrüßung durch Bürger meister ilr. Hertel schloß. Namen» der Stabt Dresden drückte in recht herzlichen Worten diese» Stadtoberhaupt Sumpathlen fiir die Vertreter der deutschen Literatur auö und wünschte dem Schrtttstellettage alles Gute und Schöne. Or. Friedrich- Friedrich antwortete dankend in ebenso freundlichen Worten. Außerdem wurde vte Dierck'sche Festschrift: „Soma und Psyche" verweilt. Die Versammelten blieben bt» m die späten Nacht stunden vereinigt. Die Verhandlungen fanden gestern Mittag von I l Uvr ab im Stadtverorbnetensaale statt. Die Theilnehmer waren nicht so zahlreich erschienen, als man erwarten durste; die Präienziiste wleö ca. 60 »Mann von Berbandömitgliebern auk, darunter mehrere Damen. Vom Standpunkte des an parlamen tarische Wortgefechte gewöhnten Berichterstatter» a«S, waren die Verhandlungen selbst etwa» mager. Nachdem Ur. Frlebrich- Frledrich als VorstandSpräsident die Versammlung warm begrüßt hatte, erstattete Ur. PantenIuS iRevaktrur de» „Daheim") auStührlschen Bericht über da« letzte VerbandSjahr. Die Thätlgkeit deS Verbandes beschränkte sich danach in der Hauptsache darauf, den Verband numerisch zu kräftigen und die Ziele desselben, sowie die Mittel und Wege zur Erreichung dieser Ziele lestzustellen. Im Anschluß an die Elberselber LebcnSver- sicherungSgesellschast ist eine PenslonSkaste für deutsche Schrift steller In» Leben gerufen worden; daneben Ist noch für eine unterstützungSkasse Sorge zu wagen, au» welcher Darlehen ge wahrt werden und die u. A. auch ven Zweck haben syll, zu ver hüten. daß ein mittelloser Schriftsteller nicht in eine reptllienbatte Abhängigkeit von einem die Verhältnisse auSnützenben Buch händler gcrathe. BerbanbSorgan ist die „Ltt. Corresp.", und zwar insofern als von der Rebactton derselben dem VerVaodSvorstande ein bestimmter Raum zur Verfügung siebt. Die Zahl der Verbandömitglteder beträgt zur Zelt circa 140. Zum Zwecke sachgemäßer Begleichung von Streitigkeiten zwischen Schriftstellern unter einander, bez. mit Verlegern setzte die Bet» sammluna eine SchiebSgerichtSkommsssion, bestehend an« Ur. PantentuS („Daheim"). Ur. Ziel („Gartenlaube"), vr. Lm,ge. sämmtlich in Leipzig. Vr. H. Kruse in Berlin und Pros. Mich. Gosche in Halle, nieder. Dieselbe wirb «bren Sitz in Leipzig haben. Daö die Thätigkeit vieler Kommission regelnde Statut wurde vll dlocr angenommen. Der Vorstand bat sich mit einem Leipzig«! Advocaten in Verbindung grsetzt. brr tür eine jährliche Nrraütuna von 300 Mk. die Beantwortung juristischer Anfragen in literarischen Angelegenheiten, die Entwettung von Kontrakte» mit Vorlagen re., sowie die Beriolgung von Nachdruck gegen ent sprechende Vergütung durch den Antragsteller übernimmt. Die Versammlung genehmigte die». In die Finanzkomm« sion, mit dem Sitze tn Berlin, wurden vr. Kletke «„Vontiche Zeitung"). Löwenstcln-Wirn. Levvlohn-BttUn, A. Pflu,» Berlin und Ad. Streckluß-Berlin gewählt. An Stelle des sein Schriitsührcramt nlederlegenden vr. PantenIuS wählte man vr. Franz Hirich ln den Vorstand; auS letzterem scheiben noch auS Fr. Spielhagen und Jul. Grosse, an deren Statt Proi. Lazarus und vr. Docbn eintrrten. Endlich wurde noch aut Antrag de» vr. Doch» die Veranstaltung einer Sammlung zum Besten der Errichtung eine« Denkmal» für Gutzkow beschlossen. Für diesen Antrag sprach namentlich mit warmen Worten der Dichter der „Gartenlaube Alb. Träger. Die Ausführung des Beschlusses wurde In die Hände beö Vorstandes gelegt. Nach einigen geschäftlichen Mit Wellungen schloß der Vorsitzende die Versammlung mit Worten de» Dankes gegen die königlichen und städtischen Behörden und daö LokaOComitS. — »Morgen wird eö ein Jahr, daß der erste Grund zur Er bauung der neuen städtIschen GaSanstalt zu Reick ge legt wurde und. täuscht nicht Alle«, so wird Herr Stadt- Bau r a t b Friedrich bi« zum 7 Oktober nächsten Jahres die für die 1. Bauperiode bestimmten Gebäude betrieb-iäbig der Stadtgemeinbe übergeben können. Denn, wie man sicti erinnern wird, sind drei »Bauperioden für den Riesenbau in Aussicht ge nommen. der nach seiner Vollendung den ganzen auf dem linken Elbuier gelegenen Stabtlheil Drc-den« mit Leuchtstoff versehen und die Gasanstalt am der SttitSfiratze vcrüberflüsslgen wirb. In jeder Bauveriodc soll ein Drittel des GesamniwaucS fertig erflehen; die 2. Periode würde etwa 1883 oder 1884 beginnen. Die Kosten ke- HochbaucS der ersten Periode sind aus^llO.OOO M. veranschlagt, doch wird man voraussichtlich wegen Niedrigkeit der Material preise und der Arbeitslöhne diese Summe nicht ganz verbrauchen; die AnswaffungSkosteii für Maschinen-, Ocscn. und Retorten- bauten, Röhrenlegung m s. w.. kurz sür den Betrieb, werden wohl aus 180,000 »M. zu stehen kommen. Der gesammtc Bau kostet der Stabtkasse — Nichts; er wird nämlich theiiS auS dem Reservefonds der Gasanstalt, weil» aus den BetriebSüberschüssen auSgeiübrt. Wer jetzt von der Pikarbie im Großen Garten auö nach den Schweiz-Bergen sieht, dem tritt bereits der Kolossalbau de» GaSbassinS in Imposanter Größe entgegen; eö gemahnt satt an die Engelöburg tn Rom. DaS GaSbalsin (es sind deren 3 in »Aussicht genommen) hat einen Umfang von 50 Metern im Lichten und ist nur um ein Geringes kleiner als daö G«»bastin tn Hamburg, da» größte aut dem Kontinent. SS wird, einen hohlen Raum von 29,700 Kubikmetern haben Gekrönt wird VaS GaSbasstn durch ein tn der Königin Marten Hütte zu CainSdort gegossene» Elsenbacki. Neben diesem im posanten Rundbau erheben sich von Weitem sichtbar vie vier Schornsteine des Retorten-oder OefenHauses, in wel chem die eigentliche GaSsabrtkatlon stattfindet. Die Schornsteine sollen je 40 Meter hoch werden und man mauert sie von innen heraus, ohne Gerüst. Für die späteren Bauperloden sind »och 2 gleiche Retortenhäuser vorgesehen, so baß sich dann 12 Rlescn- schornsteine gen Himmel erheben. Gott bevüte unseren Großen Garten nur vor Ostwinben, sonst werden diese 12 Schornsteine, wenn sie lm Betrieb sind, die weißen Marmorstatuen bald schwärzen: DaS RctortcnhauS ist über >10 Meter lang! nocb einige Meter länger ist der Kobtenschuppen, dessen Längsachse von einem Viadukt gebildet wirb, der eine Schicnenbabn trägt. Die Kohlen können bann aus einem Zweiggeleile direkt von der böh mischen Bahn In den Schuppen gesahren und dort die LowrieS umgeklppt werden. Welt vorgeschritten im Bau ist auch der Wasser thurm, ver ein Bassin tragen wird, tn dem eine Wastermenge von 2700 Centner Raum findet. »Neben diesen Hauptgebäuden sind noch 8 weitere im Bau begriffen, zum Tbcil schon unter Dach, z. B. die Tdeerctsternc, das Kesselbaus, die Schmiede, da» NcgulirungS- und da» CondensatlonSbauS. Ver waltungsgebäude u. s. w. Noch nicht tn Angriff genommen ist die Ammoniaksabrlk, vie 5 Gebäude beansprucht. Der ganz« n,» ik>7Vvmnt»^ Dr7«d.ni*lbkrtbrüi!k,'t'o^ D Riesenbau wird nach seiner Vollendung 32 Acker Lande» bedecken. «»>end-»n»r«cke, n». r»et»cn bi» «i-i» las. ntcsa ES wäre nicht möglich gewesen, ven Ban so zn fördern, «solgte nicht die Zusuhr de» »Material» von der Elbe au» aus der sog, Pacificbahn des Hrn. Stelnhändier Grumbt. Diese führt täg lich 10—12 Bauzüge von Tolkewitz nach Reick. Der Vau der Gasanstalt bei Reick, unter der gewissenhaften Leitung und Ober aufsicht deS Herrn Stadtbaurath'Friebrich so energisch iortschrei tend, gereicht diesem städtischen Beamten nur zum Ruhme. — Die nächstprolektirte Pferdebahnlinie Posivlatz- Felvschlbßchen, von wo auS Anschluß an die Linie Böhm. Bahn- vos-Plauen stattfindet, wird wahrscheinlich noch vor Ablauf dieses Jahre» sertlagestellt. Nächstes Jahr kommt dann die Drahtseil bahn Ncustäbter Markt-KonlgSvrückerstraße-Albertstadt an die Reihe. Bewährt sich auf dieser Strecke bas Drahtscilsystem, so wird die Linie Neustäbter Markt-Walbschiohchenbrauerel ln der selben Weise auögesührt. In San Francisco hat sich diese» System vorzüglich bewährt; freilich bat man eö dort nur mit schnurgeraden Linien zu thun, während man hier aus Curven Rücksicht zu nehmen hat. Jndeß — die Technik wird schon über diese Schwierigkeit weghelttn. Billiger Ist daö Drahtsrllbahnsystem allemal als die Pferdebahn; ttir den Betrieb der Linie Neustäbter Markt-Albertstadt genügt eine LOpierdige Dampfmaschine und man bat ausgerechnet, daß dieselbe nicht mebr Kohlen schlackt, als der - Huweschlag der Pttrde kosten würbe, wenn die Bahn PierbcbetrOv hätte. — Heute Abend nimmt In MeinholdS Saale der „Allg. Dresdner Handwerker-Verein" seine regelmäßigen Versammlungen wieder auf. Ein Vortrag de» Herm Re»tS- Anwalt Emil Lehmann über „die neuen Iustizgesetze" wirb den Reigen erSffnen. — Gestern Vormittag führte eine militärische Patrouille einen Deserteur über die AugusiuSbrücke. El" phänomenale» Sr eigniß! Denn eine ziemliche Anzahl PublikuS hatte sich den Transporteuren angeschloffen, um. wie man sagt, „Maulaffen" seil halte» zu können. — In dem Hause Seldnltzersttaße S hat am Sonnabend Abend m der zweiten Etage rinDtelenbrand stattgefunden, welcher von der regulrirtrn yeuerwrbr wieder gelbscht worden ist. — In einer Gastwirthschait der Altstadt sind in ver vor gestrigen Nacht mehrere Gäste, zumeist Kellner, beim Hazard- sptel cmgetroffen worden und werden wobl vaiür zu büßen haben. - Leipzig. 4. Oktober. Nach den amtlichen und bald- amtlichen Berichten über daS AVenbfcst. wetcbe» unsere städtischen Behörden am 1. October In den Räumen de» neuen Theater» zu Ehren der Mitglieder beö RelchSaericvt» unv ihrer Familien ver anstaltet batten, kann eS nicht» Glänzenbereß, Reizvollere», Ent zückenderes. Berauschendere». Feenhastere» geben, al» dieses Fest. strittenen Fest auch etwas habe, ist ja am Tage darnach im neuen Theater ein großes Concert gegeben worden, wodurch Denen, welche der oifizlellen Begrüßung deS ReicbSgerlchtö bei- zuwohnen verhindert waren, sür ein »Billiges Gelegenheit geboten werde» sollte, daS HauS „in jener prachtvollen Einrichtung, Aus stattung und Beleuchtung zu sehen, tu weicher dasselbe am »Abend vorder geprangt und AlicS entzückt" batte -- obgleich daS nicht vollständig zutrai, da im Lame deö TagcS ein großer Theii der herrlichen Pfianzengruppen aus mehrere» Wagen bereits wieder wegge,ähren war. Gleichwohl sind die Meinungen, ob den städtischen »Behörden ein „besonderer Dank" sür ihre Veranstal tung gebührt, sehr gethrltt. Daß CtwaS zu Ehren des Tages geschehen mußte, warb allerseits anerkannt. Aber wie schon bei den Stadtverordneten die 5»,000 Mark, die der Rath für das Fest gefordert batte, nicht ganz glatt durchgingen, so haben sie in der Bürgerschaft noch weniger Zustimmung gesunden. »Man meint, daß mit geringeren Kosten den RcichSgcrichiSräthen doch auch ein „würdiger" Empfang hätte bereitet werden können. Außerdem findet man eS durchaus nicht in der Ordnung, daß di Herren Stadträthe und Stadtverordneten nicht bioS Gastgeber, sondern zugleich auch, nebst ihren Frauen, Gäste auf Koste» dcrStakt waren. Ilcbehaupt waren die Einladungen viel zu weit ausgedehnt. So soll u. A. z. B. Herr Eparig als Ehrengast geladen gewesen sein. Aber auch an dunkle» oder wenigsten- an grauen Punkten hat e» dem Feste selbst nicht geiebit. Wenn von der einen Seite berichtet wird, daß die reizenden Buffets allmälig ihre »Anziehungs kraft entwickelten unv „schließlich von enthusiastisch hungrigen Verehrern sörmlich belagert wurden", — und von der andern Seite, daß sich „eine allgemeine Attake aui die allerdings auch außerordentlich verlockenden massenhaften Schüsseln und Aussätze bemerklich machte, ihnen wacker zugesprocben wurde und auch die dargereichten Weine starke Abnahme sandcn", so wolle» wir nur, gleich mit dürren Worten gerade heraus sagen, daß sich unter dieser „Elite der Bürgerschaft" zahlreiche Elemente fanden - Christen und Juden - die e» sich zum Grundsatz gemacht zu haben schienen, ihre lO Mk.abzueffen und abzntrlnkcn, daher ganz gehörig oder auch ungehörig „einhicben", z. B. ganze Hummern verschlangen unv sogar manches Fläschchen — „ungesehen" kran ken. Und zuletzt machten von der „liebenswürdigen Gast freundschaft LipslaS" auch Leute Gebrauch, die zu ganz anderen Zwecken zu dem Feste beordert waren. Unter einem Bürger meister Koch wäre die ..Würde" deS Festes iedensallv strenger durchgesührt worden. Daß die DecorationSarbeiten ein Tarczirer auö Berlin zu lieiern hatte, hiesige Tapezirer mit ihrer »Bewerbung abgewiesen wurden, hat auch viellach verstimmt, charaktcrisirt aber unfern Stadtrath ebeniall». — Großenhain, am 3. October. DaS am heutigen Tage begangene 30sährige GeschästSIublläum unseres geschätzten Mit bürgers, de» Herrn Tuchfabrikant Reinhosd Buchwalb, gab wieder ein höchst erfreuliche» Zeugniß von der Liebe und Sichtung, welche der genannte Fabrikperr selten seiner Arbeiter genießt. DaS gesammie NrdcttSpersonal überreichte ihn» eine prachtvolle Votivtaiel, nachdem Ibn dasselbe schon am Morgen durch einen musikalischen Morgcngruß batte überraschen lassen. — Am 3. d. M. legte sich an der Haltestelle Döbeln der Ar beiter Beck, auS dem dortigen ArbeltShause, aui daS Schienen- geleiS. Er ward nicht sofort getödct, aber so schwer verletzt, daß an seinem Wicderauikommen gezweittit wird. — Am 3. d. AbenkS gingen die Scheunen des Bäcker Pietsch und deö Schuhmacher Lotze in Dippoldiswalde in Flam men auf. - Witterung»»«e»da«ytvna am 5.October, Mitt. 1 Uhr. Barometerstand«. Oöcar Bösolt (Wallstr. 19): 773 Millimeter (seit gestern 3 Mm. gestiegen). - In Aussicht: Schön. - Thermometrograph n. Reaumur: 1L»W. — Differenz von gest. »u Heule9": — niedrigsteTemv. 10°SS., höchsteTcmp. I9°W.— Die Kckstoßtburmfahne zeigte West-Wind. Himmel: trübe. — ElbdtzL« in Dresden. 5.Octbr..Mitt.: 120Lent.untcr0. — Geringste jfgstrwasserlteke« auf der lichsifchen Elbstromstrecke am SO. Ecpt. I»7» bei einem Wallerstande von NO Lrniimclcr uiuer Null am Dresdner Pegri in .... ^aridau bi» Ratben '02. Naihen bis Pill- >«" " Lrntlmetrrn: SchSna LI» Schandau Ivr, »i Drciden iÄIbcrtbriickel bis Meitze» Li» Landet,renze tüS. Briefkasten. Gustel von Blasewitz. „Ich habe ln Preußen einen faulen Kunden, der mir Geld schuldet, böswilliger Weile aber nicht bezahlt. Werde ich bestraft, wenn ich meine Forderung (er Ist bereits daraus erfolglos auSgepiändet worden) aus folgende Weise annoncire; Sine Forderung von »Mk. - an den Kauf mann N. N., bereits eingeklagt, ist zu verkamen"? — Eine auö- gcklagte Forderung dürfen Sie zum Verkaufe auSbieten; ob sich aber ein Käufer finden wird, ist eine andere Frage. Böttchermeister Zeller tn Grund bet Mohorn. Sie warten immer noch aus den Preis für Ihren prämlirten Hund? Die ganze Hunbe-AuSstellung bat „unterm Hunde" schlechte Ge schäfte gemacht, drum dürste eS wohl auch mit der Auszahlung der Preise etwa» hapern. Ihr kleiner Terrier mag sich mit der Ehre begnügen. Brrr! E. F., Meißen. „Wann fand die letzte Hinrichtung mittelst Schwerte» statt? Im 5. oder 6. Jahrzehnt lautenden Jahrhunderts?" — In den «an »zig er Jahren z. B. an dem bekannten Mutter« und Schwestermtrber Strebte und an einer Frau Reb. Später stets mit dem Tauschwerte. M. R. „Bitte um gütige Angabe der Adresse des Bries- markenkLuser» in China und waS er für ein Mille »Briefmarken zahlt". - Nanking, große Zopfstraße 7?. parterre rcctstS. Preis pro Mille vrielmarken eine Pipe Opium oder ein halbes Ouent- chent Katser-Tbee. M. A. „Bitte, mir zu erklären, welcher Unterschied zwtschen Unwahrheit unv Lügen Ist. Z.B. man sagt: Sic haben gelogen oder Sie sagen Unwahrheiten." — Wen» Einer lügt, so ist er sich der Unwahrheit besten. waS er sagt, .bewußt. Man kann aber die Unwahrheit sagen, ohne zu lügen, indem man selbst etwas Unwahre» lür wahr bäit. ^.Großenhain. Streit am Stammtisch tm Hotel zur Kugel. „Ist ein Unterschied, ob der LandeSsürst einen »Verbrecher, der zum Lode verurthelit ist, begnavigt zu lebenslänglicher Zucht- hau-straie ober zeitlebens? ES wirb nämlich bebauptrt, daß letz tere Strase event. mit dem Tode beö Lanbeösürsten aufhört." — Ein solcher Unterschied besteht nicht. vb.. WtttgenSdort vei Chemnitz. „Ist eS zulässig, daß ein Gemeindevorstand Kinder, welche aui dem Schulwege mit einem Stein tn die Arpiel werten, wo die Aeste über dm Zaun aut die Straße hängen, mit 9 Stockhieben durch vie SrtS- polizei bestralen lasten kann. waS schon der vierte Fall In dieser Gemeinde Ist?" — Verehrter Affenvater, bei ungezogenen Jungen, - — - j„ - - - ^ - , - - . »,„ r, .» ^ mit Steinen in die Bäume werten und kadurci, Vorübcr- Mag sein, - wenigstens nachILeipßtger Begriffen! Und damit die gehenden viel Unglück bereiten können, «st es um jeden Schlag Llissra «mtriduon» plod« von dem au» städtischen Mitteln be-1 schabe, der daneben fällt.
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