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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-11-14
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19071114024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1907111402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1907111402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1907
- Monat1907-11
- Tag1907-11-14
- Monat1907-11
- Jahr1907
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»»q«» Bl«» »te» »«» SO«»» «, Dr«»be» L Udrna-Hurgadr« Utztstellt, »»ahttnd e» die Post.«»ou»e»t«a «» S2. Achr»»^ 31«. Sem» u> nur »iirch >u»»»r«i»«-»> »,«U>n«r, »7t0 «r. Be» «tu»»I»,«r Lu« P-Lun, d»ch d^A»ch Di, de« Leiern «u, Dre»»e» u. Unchrdun, «« rq,- «rtir gestellten »d«ud-»ü»> gedener-uttuidte««»» «tni»«« S-,,^er »nt »er «er,^, »Uu«»ad« .»lammen »u-est-llr. «echdNKtuu, «Itdeut. luder Quellen»,,,»« , r,e«d. 8»chr "> ,u, listig — Unverlangte Manulkrlv«, werde« nicht ausbewadre. Donnerstag, 14. November 1W7 Telegramm-Adresse: Nachricht«» Dresden. AegrckrrSeL 18SV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Sauxtgeschäftsstelle: Märienstrasse 38/10. Fernsprechern Nr. 11 und 2VSS »«iet,r«-Daris «n»ahme »»n Untün »»tgungen btö nachn- N vtzr, So»nt«a» nur Marirnstrake U »c.« I I bt« '/zl Uhr L, einspaltige Grvnb,e,Ie «ca. 8 Silben) 2b P« . TamiUen - Nachrichten » V» : «eschAst^-«.' -eigen ans der Privat feile Zeile SV Ps ' d, gweispaUige Ze,le aus r<sriLtle cv Pf. An Nummern nach Lon» und Feiertagen di- einspalUge »rundieile ^0 Pf, auf Prwstmle. 4V Pf , ^amiUennach richten die G undzeUe Lö Pf. — Lu»warli^k Aufträge nur gcgl.! NorauSbezahlima. — 2»de- Belegblatt sollet 10 Pfennige. Stevkvnptvrä - LlÜenwIIoK-8eike sr^suxtz sin 2srt,ss. rsinss lZssiolitz. roslZss. M^snäkrissliss -lnsssksn. vksisss. LLmrnstzwsiQks Usutz. blsnäsnä- sokünsn l'sintz, L StzUok: 8O ?ksnnixs in sllsn Lpotzksksn. Oroxsn-. ?srMrnsris- nnä 2sitsn-2ss2kLit,sn. eikreze Lefoi?. In der Zweiten Kammer ging Finanzminister Dr. ».Rüger ausführlich auf die angeregte Betriebsmittelgemein- s,hast ein; der Minister hasst, das; sich ein Staatseisen bahnwagenverband ermöglichen lassen werde. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung nahm sich unter Zustimmung des Hauses der freikonservativc Abgeordnete Hübner der durch Abg. Hettner angegriffenen Presse an. Ein Protest des Sozialisten Sanders im Londoner Eraf- schaftsrat gegen die Begrüßungsadresse an Kaiser Wilhelm wurde offiziell ignoriert. Gestern mittag erfolgte in Bonn die Immatrikula tion des Prinzen Osk^ar von Preußen. Bor dem Reichsgericht begann heute der Spionagc- prozeßBogacki.dcr angeklagt ist, einen Verrat der Fortifi- kotionsverhältnissc in der Provinz Posen an Rußland betrieben zu hohen. Die Königin von Italien wurde von einer Prin zessin entbunden Der Zusammenhang zwischen Ullmo und Andre in der neuesten französischen Spionageangelcgenheit ist erwiesen. NeuesteDrahtmeldungen ivil, 13 Noecmber. Das Kaiscrpaar in England. London. Die Straßen, durch die K ai sc r W i l - beim heute seinen Einzug nimnit, sind mit zahllosen ,rahnen geschmückt. Viele Sinilspvüche und Zitate aus Shakespeare sind angebracht. An einer Stelle erhebt sich «in öS Fuß hoher.Baldachin mit der Hohenzollernkrone und den Namen berühmter deutscher und englischer Künstler und Gelehrten. Das Ende der Säulenhalle krönt ein gold farbener Adler, überragt von dem Motto: „Unser gemein- i-rmes Ziel ist der -Friede und der Fortschritt der Ztt>''i a- tion.".— »Morning Leader" schreibt zu der Kotter fahrt: Die Stadt begrüßt -in dem Kaiser den Siellv-rtrcter des Volkes, dessen Genius in der Vergangenheit in höch stem Maße für die Geschicke Europas -maßgebend war, dessen Anteil an der Gestaltung der Zukunft jenseits aller mensch lichen Berechnung liegt. Herr v. Schoen sprach von den großen Hoffnungen, die sich an diesen Besuch knüpfe». Liese Hoffnungen werden in höchstem Maße von begeister ten Engländern geteilt. — „Daily NewS" sagen: Wir brauchen weder einen Vertrag »och eine Entente mit Deutschland, sondern einfach eine glücklichere geistige Atmo sphäre. Herr v. Schoen hotte sehr herzliche Worte, als er dazu anfsordertc, in Znkunst die alte Zeit mtt ihren herz lichen Beziehungen zwischen den beiden Nationen wieder erstehen zu lassen. Z» einem solchen Wunsche aber liegt schon seine Erfüllung, wenn, wie cs der Fall, öcr Will: auf Heiden Seiten vorhanden -ist. London. lPriv.-Tel.s Heule werden der Kaiser -cnd die Kaiserin als Gäste des Lordmauors in der City erscheinen. Tie Abfahrt von Windsor erfolgt halb 12 Uhr. Der Prinz und die Prinzessin von Wales begleiten oas Kniscrpoar. Am Paddingtnn-Bahnhos in Nordmcst- Londvn find't großer militärischer Emvsang statt. Das Kaiserpaar ssthlt daraus in einer Ltaatsiarosse durch die Straßen der Hauptstadt nach der Guildhall. wo ein Bankett statksinbet. Der ganze Weg vom Bahnhof bis zur G»ild- hall. etwa >"> Kilometer, wird durch 7000 Mann der Gar nison von London und der umliegenden Städte beseht. »Eine Abteilung drr berittenen Leibgarde eskortiert die Staatskarosie des Kaiserpaares, die von acht Pferden ge zogen wird. Bis mittags mar das Gedränge geradezu lebensgefährlich. Ein großer Ambulcnizdienst ist organi siert. Zn Guildhall wird das Kaiscrpaar von Londoner Grl'ßsaiislei'tcn bewirtet. Der Lordmannr führt den Vorsitz. Der Kaiser wird zur Rechten, die Kaiserin zur Linken des LvrdmanorS sitzen Der Lvrdmanor wird ans die Gesund heit des Kaiscrpaarcs toasten, und der Kaiser wird eine Er- wileriingsredc in englischer Sprache halten. Nach dem Lunch, der etwa 1^ Stunde dauert, fährt daS Kaiscrpaar wieder im feierliche» Umzüge durch andere Straßen nach dem Paddington-Nahnhofe, von wo die Rückreise nach Windsor erfolgt. Dort findet abends ein kleines Familien- dtticr im Schlosse statt, dem ein Konzert folgt, bei dem walisische Langer ihre Nativunllieder vortragen werden. London. Während der gestrigen Debatte des Lon doner Grafschaftsrats bctrcsscind die Be grüß u n g s a d r c s s e a n Kaiser Wilhelm legte der sozialistische Aldernran Scuide-s unter dem erregten Wider spruche drr anderen Mitglieder des Rates Protest gegen die Adresse ein. Seine Rede wurde von lauten Entrüst»,,gs rufen begleitet und der Antrag Slr Zohn BcnmrS, kn das Protokoll aufzunchmeii, daß die Adresse c-instlmmig ange nommen worden sei, genehmigt. London. „Daily Telegraph" schreibt: Ter Kaiser Hai in Windsor gleich den familiären, herzlichen Ton ge- künden, oer der Grunüton des Besuches ist: und kein Miß klang ist i» der Heimat oder auswärts erklungen. Der Besuch hat seinen Ursprung durch keine diplomatischen Manöver oder macchicn'ellisiischc» Kombinationen gesunden. Ter Kaiser ist erkicut. unter uns zu sein: und wir freuen uns. daß er hier ist. Unser kaiserlicher Gast hat, sobald er iliisereii Boden betritt, das Gefühl, als wenn er nach Hause käme, worüber wir überaus glücklich sind. So vst er der Gast unserer Nation in Znkiiuff sein will, würde er kein weniger herzliches Willkommen finden. Alle neuerlichen Zeichen deuten dararisliin, daß durch das Zusammenwirken aller Lonveräne und Regierungen die Welt in eine längere Periode friedlicher Entwicklung euitreteii wird. Keine große Nation stehe isoliert da: keine könnte ossen ang-grissen werden, ohne eine geliicttisame Defensive her- vvrzin»sen. Die hciingc Feier werde beweisen, daß die Untenanen des Kaisers England in seinem friedlichen Be streben nicht übertrcssen kriinten. Zn seiner Vollendung und seinem hohen Geiste sei die Gesamtheit des deutschen Volles immer ein glänzendes, unerreichtes Vorbild. Zur Lage in Marokko. Paris. Ter radikale Deputierte Hubert wird in der heutigen Kammersitzniig „ach Abschluß der Marokko- debatte eine Tagesordnung einbringen, in öcr die Er klärungen der Regierung gebilligt werden im Vertrauen daraus, daß sie in Marokko eine den Znteressen Frankreichs entsprechende Politik verfolgt und sich im Rahmen der Unterzeichnete» Verpflichtungen bewegt. Es besteht kein Zweifel, baß die Tagesor-dnung mit überwältigender Mehr heit angenommen werden wird. Madrid. Senat. Zn Beantwortung einer Znter- pellation Monrero Rivs über die Marokkos rage be tont der Mimster des Acutzcren, cs fei unrichtig, daß die Regierung ihre Ansicht bezüglich Marokkos geändert habe. Spanien werde feinen Veroslschtiingen mit ownlichstcr Ge nauigkeit Nachkommen. Gegenüber Sanchcs Roman hebt der Minister weiter hervor, wenn er von Reibungen ge sprochen habe, so habe er Anspielungen airf die Beziehun gen zwischen General Drude und RLafor Santa Olalla ge macht, niemals aber auf diejenigen zwischen den Kabinetten von Paris und Madrid. Zm übrigen halte ar es für zwecl mäßiger, bevor -man eingehend die Marokkofrage bespreche, die Veröffentlichung eines Nvtbuches abzumarten. das nach Möglichkeit Licht über die Angelegenheit -verbreiten werde. Potsdam. Das heutige Bulletin kautet: Die denttche Kronprinzessin besindet sich heute »ach gut ver brachter Nacht wohl. Dem Prinzen geht es gut. Ge zeichnet' Vniiim, Keller. Torga ». Der Kronprinz ist honte vormittag zur Besichtigung des Königlichen Gestüts Graditz dort eilige trvfse». Z» Begleitung des Kronprinzen besindet sich dec Liberstallmeister Gras Lchndorfs. Leipzig. Nor dem Vereinigten 2. und 3. Strafsenat des Reichsgerichts begann heute früh -der Spionage prozeß gegen den Dentisten Anton Bogacki, geboren 1879 in Ehrzanow. Er ist österreichischer Staatsange höriger, Sohn eines Schneiders in Warschau, unoerheirot'tt vorbestraft wegen Betrugs und Landstreicherei. urrd ist im Mai dieses Jahres in Posen verhaftet worden. Die An klage geht dahin, daß er sich Kenntnis von Fortifikattous anla-gcn in, Warthcgebict und bcionders über die Festung Posen verschafft habe, um der russischen Regie rung oder einem Agenten derselben davon Mttteilnnz zu machen. Der Angeklagte, welcher nur wenig deutsch zn verstehen scheint, -leugnet jede Schuld und behauptet, der iiikriminierte polnische Brief rühre von seine:' Geliebten, einer Frau in Warschau, her. 17 Zeugen und Sachvci ständige, darunter t -militärische, sind geladen. München. Die Beisetzung des Prinzen A r n n l s wird aus Wunsch des Prinz-Regenten im engsten Familienkreise erfolgen. Vertreter auswärtiger Fürstlich keiten werden nicht erwartet. Tic Beisetzung erfolgt in der Theatincr-Hoskirchc. Paris. Wie „Echo de Paris" meldet, beabsichtigt der Botschafter E vnstanS Anfang nächsten Zadres von seinem Posten in Konstaiitinopel zurückzutreten. Als fein Nach folger gilt der Gcncralgvmverneur von Zndochina Beau, der vielleicht durch den Finanzminister Eaillaux ersetzt werden wird. Pari s. Wie die Blätter melden, werde der Verdacht, daß der Schisfssähnrich Ullmo mit der kürzlich in Mar fcttle entdeckten S o i o na g eag c n tu r in Verbindung stehe, durch eine bet dem verhaftete» An-drö Vorgefundene Tittegrammabschrift erwiesen, die lautet: „Annahme ange. votcncr Schriftstücke unmöglich, Preise zu hoch." R o m. Die Königin wurde heute morgen vv.i einer Prinzessin entbunden, die den Namen Zohanng erhalten wird. Königin und Prinzessin beftnden sich wohl. Petersburg. sPriv.-Tel.) Tic vom Minister-Pro sidente» S;o!upi»i und dem Chef der kaiserlichen Geheim kanzlei Tancjew abgesaßte Thronrede, mtt der morgen die Rcichstuma eröffnet wird, wird die Ilncrschütter- licktteit dcS im Oktober-Manifest verkündeten kaiserlichen Willens betonen. Der Kaiser soll erklärt haben, daS ein mal gegeben Wo-, wird nicht wieder zurückgcnommen. Teheran. Durch Beseitigung einiger Bergünstigun gen und Streichung der bisher an 2000 Personen gezahlten Gehälter machte daS Parlament Ersparnisse im Betrage von 8000000 Rubel, wovon ß zur Deckung des Defizits Verwendung finden. Die Ursache des Defizits liegt in übermäßigen Ausgaben und in dem Umstande, daß Persien 27, Zahre lang kein Staatsbudget ausgestellt hat. Kunst und Wissenschaft. ch* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen voftheater. Morgen, Donnerstag, eröffnet Herr Ermold vom Stadtthcatcr in Zürich ei» Gastspiel auf Engagement als Figaro in „Figaros Hochzeit". Freitag, den Id. November, gastiert Herr Ermold als Baculus im „Wilöichütz". — Da die Erkrankung des Herrn Burma» ondaucrt, kann auch die für Sonntag, den 17. 'November, angefetzte Aufführung des „Evangeliinann" nickst stattsin- üen. Es geht dafür „Oberon" in Szene. Die Rczi.r singt Frl. Keßler als Gast. — Einer Einladung der Gc- neralüirektion folgend, wird Frau Sigrid Arnoldson noch ein drittes Mal als Gast der Künigl. Hosoper auf- treten. und zwar als Earmen Donnerstag, den 21. No vember. — Zm S ch a u sp i e l h a u s e wird morgen, Donnerstag. Shakespeares „K a u s ni a n n v v n V e n c ü i g" «über Abonnem>'nt ausgesührt. Die Besetzung ist die fol gende: Ghylock: Hr. Froböse: Porzia: Fr. Salbach: Doge: Hr. Eggerttz: Prinz von Arragon: Hr. Bauer: Antonio: Hr. Deitmer: Lorenzo: Hr. Aierth: Tubal: Hr. Hufs: der akte Gobbo: Hr. Müller: Lanzelot Gvbüo: Hr. Gebühr. Die folgenhen Rollen sind neu besetzt: Prinz von Marokko: r. Wahlberg: Bassanio: Hr. Tlller: Sälarttw: Herr nbalSln: Graztano: Hr. Ren«: Nerissa: Frl. Verden: Zessica: Frl. v. Schlettingcir, — Sonntag, den 17. Novcm. der, nachmittags halb 2 Uhr, geht als 2. Bolksvor- Heilung dieser Spielzeit Goethes .Iphigenie" mit Frau Salbach, Herrn Liecke. Herrn Mehnert, Herrn Müller lncki Herrn Wiertch in Szene. Der Verkauf findet Sonnabend, den IS. November, abends 8 bis 9 Uhr, in der Turnhalle der DretkünigSschule sArnimstraßc) statt. Als Abendvorstellung wird Sonntag, de» 17. November, außer Abonnement der neue Schwank von W. WolterS „Der Lebemann" zum fünften Mal« wiederholt. s* Der Dresdner BolkS-Männerchor hatte gestern abend 9 Uhr im großen Saale des „Tvianon" fein erstes Konzert veremftaltet. Die Darbietungen des Chors, der unter sei nem Dirigenten Herrn Alfred Hürtgen eifrig ernsthaften Studien obliegt, wirkten i-m -großen ganzen recht erfreu lich. Zn der Wahl der Ehüre zeigte sich schon sicheres Ver ständnis für die Grenzen der Leistungsfähigkeit — es ivaren durchweg Kompositionen von einfachem, voltSlied- mäßigem Charakter ausgesucht, die frei sind von technischen Schwierigkeiten und überflüssigen Verzwicktheiten. Die Vorbedingungen für diese einfachen Chorliedcr sind an ständiges Stinnnaterial, Reinheit der Intonation und musi kalisches Empfinden für die jeweilige Stimmung. Der kirchciimäßig feierliche Charakter von H. Züngsts „Der Pilger Abcndlied" wurde überraschend schön aetrofscn und die Steigerung zum Schluß entbehrte nickt einer gewissen Größe. Zn der „Züninacht" von Nagler hätten die Tenöre etwas zarter zu Werke geben könne». Das in seiner Schlichtheit und Znnigkeft rührende Volkslied „Schwcster- lcin" von E. Hirsch wurde rn richtiger, nicht zu sentimen taler Auffassung so stimmungsvoll zu Gehör gebracht, daß ma» ehrliche Freude daran haben konnte. A»ck >» Göblers „Cs waren zwei Königskttider" wurde der volkslicdmäßige Charakter dem Znhalt und der Komposition entsprechend ge troffen. Außerdem verzcichnete das Programm noch einige Chöre von Z. v. Othegvavcn. Viel Beifall der zahlreichen und andächtigen Hörerschaft fand Herr Kammermiisirus Ioh. Fleischer mit etlichen VioloneeUo-Borträgen, di« Herr Hürtgen ans dem Bcchsteinslügel begleitete. Künstle risch schön spielte Herr Fleischer das Andante von Cesar Cui: die Serenade von Pierns ist ein ziemlich banales, aber durch technische Finesse» wirkungsvolles Stück. Eine sehr sympathische «ängerin. nicht imponierend durch Größe und Kraft der Stimme, aber gewinnend durch die charmante Art ihres Vortrags und die zarte Süße -es Organs, ist Fräulein Doris Walde. Mit Helene Staegemann ist sie am besten zu -vergleichen. Sie fang Mozartlioder, dir ihr Gelegenheit boten, Len gairzen Charme ihrer Kunst zu entfalten. Von den drei Liedern „Der Silfe des Fric- denS". „Das Veilchen" und „Warnung" sang sie namentlich das letzte so reizend, mit so feiner Nuancierung, daß man cs gern gleich noch einmal gehört hätte. Das Publikum hatte alle Ursache, mit dem Verlaufe des Llbends zufrieden zu sein. ü«. f- Der Meißner Lehrer-Gesangverein ho! ..Das Lied von der Glocke", komponiert von Mae Bruch, zur Ausführung gebracht und, wie das „Meißner Tagebl." schreibt, einen sehr starken Erfolg gehabt. Für das Melingen der Lache trug nicht zuletzt die Mitwirkung einiger Dresdner Künstler bei. Es heißt da: Am meisten geht der pathetische Vortrag des Meisters ins Ohr. den Herr Plaschke trotz des erheblichen Umfanges mühelos, mit prachtvoller. Herz bewegender Stimme und zartester Abtönung bewältigte. D«r Tenor, Herr Jäger, konnte nicht immer sein dramatisches Tem peramcnt zügeln und forcierte zuweilen, am besten war er dann natürlich in den bewegtesten Partien. Die Sopranistin Frl. Wolf (Dresden) führte ihre Aufgabe mit angenehmer, reiner Stimme und musikalischer Sicherheit durch. Mehr Wärme und schärfere Charakteristik würden ihre gesangliche Leistung noch wirksamer gemacht habe». Die vollste und wärmste An erkciinuna verdienen der gemischte Chor des Lchrcrgesanavcrcins und ihr Leiter Herr Neumann, der mit seiner Sängerjchar sehr wacker gearbeitet haben muß und in der Auffübruna mit Leib und Seele bei der Sache war. Wenn die einstimmigen Chöre zuweilen farblos erschiene», so liegt dies an der flauen Äom Position, die vielstimmigen Chore waren rein, stimmschön, «icakt und voll Ausdruck und nahmen das meiste Interesse für sich in Anspruch. , f* „Miraudolina", eine neue komische Oper von Bernhard Scholz, die im Frühjahr dieses Jahres ihre Uraufführung am Dormstädter Hofthcater erlebt Hatz ist gestern am -stadttheater in Königsberg zum ersten Male in Szene gegangen und Hot einen warmen Erfolg erzielt. Der Stofs des liebenswürdigen Werkes ist Golbvnis „Locandiera" entlehnt und von Rehbaum zu einem Text buch verarbeitet, das seine Stärke allerdings weniger in der dramatischen Fortbewegung sucht, wie in der lustfpiel- mäßigc» Stimmung, die die Handlung belebt. Um die Handlung mit ihren kleinen Intrigen m»L Verwicklungen hat Bernhard Scholz eine reizvolle Musik gesponnen, die dem Werke feine eigentliche Bedeutung gibt. Der feine
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