Forschungslandschaft im Blickfeld 13 weitig nicht als verzeichnenswert erkannt worden; dies nachzuarbeiten, würde allerdings eine völlig neue Unternehmung bedeuten. Das in dem 2010 veröffentlichten Gesamtregister mit seinen annähernd 3500 Eintragungen von Namen und Daten zu Einzelpersonen und Institutionen widergespiegelte Panorama eines ganzen Forschungszweigs bedarf mithin der permanenten Vervollständigung und Fortschreibung, um in weiter zunehmen dem Maße nicht nur für die Bach-Forschung ein bequem handhabbares Hilfs mittel abzugeben, sondern auch anderen Arbeitsgebieten einen erleichterten Zugriff auf Daten und Zusammenhänge zu ermöglichen. In diesem Sinne versteht die als Anhang zu diesem Beitrag mitgeteilte Zusammenstellung von Ergänzungen und Berichtigungen sich als ein erster Versuch zum Schließen einiger Lücken und zugleich als Anregung, diesen Ansatz je nach Vermögen aufzugreifen und fortzuführen. 8 Über einige Personen und den Stand der zugehörigen Ermittlungen soll im folgenden etwas ausführlicher berichtet werden, wobei für eine erste Gruppe die chronologische Anordnung gewählt wurde, für eine zweite und dritte je weils die alphabetische Reihenfolge. I. Obskure und periphere Zeitgenossen Johann Sebastian Bachs 1718 - Engelbert Steinbom In einer „mit musikalischen Feiern aufgeladenen Zeit, die von Oktober 1718 bis Oktober 1719 währte“ 9 , verzeichnen die Köthener Kammerrechnungen un mittelbar neben den Eintragungen zur Geburtstagskantate auf Fürst Leopold 10 8 Die Rahmenbedingungen für diesen überaus zeitaufwendigen Versuch waren nicht durchweg günstig: In Ermangelung eines eigenen Etats mußten Bibliotheks- und Archivreisen unterbleiben, konnten kostenpflichtige Auskünfte nur in begrenztem Maße eingeholt werden. Zudem standen ortsansässige Bibliotheken teils überhaupt nicht zur Verfügung (Stadtbibliothek Leipzig/Musikbibliothek: Schließung wegen mehrjähriger Bau- und Sanierungsarbeiten), oder aber für absehbare Zeit nur in ein geschränktem Umfang (Deutsche Nationalbibliothek [ehemalige Deutsche Büche rei] Leipzig: Magazinierung aller Zettelkataloge und großer Teile des ehemaligen Handapparates). Aushilfsweise wurden die Auskunftsmöglichkeiten elektronischer Medien genutzt, wenngleich zugegebenermaßen mit nicht eben professioneller Me thodik. Auf die Wiedergabe von Zugriffsdaten und weiteren Belegen mußte mit Rücksicht auf den sich ständig vergrößernden Umfang des Mitzuteilenden verzichtet werden. In gleichem Sinne wurde bei Hinweisen auf gedruckte Unterlagen jeweils das kurz Zitierbare bevorzugt. 9 CBH 8 (1998). S. 16 (G. Hoppe). " „Der Himmel dacht auf Anhalts Ruhm und Glück" (BWV 66 a; BC G 4), aufgeführt am 10. Dezember 1718; vgl. NBAI/35 Krit. Bericht (A. Dürr, 1964), S. 8.