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Dresdner Nachrichten : 22.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191307228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19130722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-22
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1913
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«08 Die Geschichte des Alpentostüms. Die kühnen Hochtouristen, die zur Sommerszeit mit Nagelschuh und Pickel. Ruckiack und Bergstock die höchsten Lochen »nehmen", tragen ihr Kostüm als etwas Selbstverständliches. ohne dabei zu ahnen, daß sich die alpine Aus. rllstung. wie sic heute allgemein ist. erst sehr langsam und allmählich entwickelt hat. In höchst merkwürdigem Aufzug machten sich die ersten Eroberer der Alpenwelt zu ihre» gefahrvollen Vorstößen auf die noch nie bc- gangrnen Gipfel aus. Die Entdecker von Ehamonix. die gleichsam das Vorspiel für die Bezwingung des Montblanc boten, die beiden englischen Reisenden William Windham nnd Richard Pocockc. hatten arabische Kleidung angelegt, um durch diese phantastische Maskerade der Bevölkerung zu imponieren: sie zogen mit sechs Landleuten und ebenio viel Dienern, bis an die Zähne bewaffnet und mit schweren kästen ausgerüstet, vorwärts, als gälte es einen Zug in das Innere von Afrika. ES ist merkwürdig, dasi sie in solchem Aufzug überhaupt bis zu dem 1M> Meter hohen Mvntanvert und nach dem Mer de glace gelangten. Daö war im Jahre 1711. 1760 trat dann in dem bergbcgcistericn Genfer Naturforscher Saussurc der erste ernsthafte und endlich auch sieghaste Kämpfer um den »weißen Berg", wie man den Montblanc nannte, aus. Es ist bezeichnend für die wunderlichen Vorstellungen, die man sich damals von alpiner Ausrüstung machte. Laß ein Führer Laussure den Rat gab. keine Lebensmittel bei dem Ausstieg mitzunehmen, denn essen könne man doch nichts, aber die wichtigsten Gegenstände, die er un- bedingt brauche, seien — ein Riechfläschchen und ein Sonnenschirm, um sich vor Ohnmächten zu schlitzen nnd nicht den Sonnenstich zu bekommen. In welchem Kostüm dann schließlich Saussure und seine Begleiter die Besiegung des Montblanc 1787 vollbrachten, zeigt ein zeitgenössischer Stich von Ehristian v. Mechel. Die Bergsteiger trugen langgeschwänzie Fräcke, Kniehosen, Waden strümpfe und gewöhnliche Stiefel: ans dem Rücken hatten manche eine Art Botanisicrtrommcl. und alle waren mit langen Stöcken ausgerüstet. Von solchen Alpen stücken erzählen schon die ältesten Freunde der Alpenwelt, so der große Naturforscher der Renaissance. Konrad Gcßncr, un fein freund, der Züricher Pfarrer Iosias Simler. Die Führer. die Saussure begleiteten, hatten auch schon Seile bei sich, doch waren sie nicht für die Touristen bestimmt: für diese hatte man eine lange Stange bereit, die die Führer bei schwierigen Uebcrgängcn an den Enden hielten und die der Reisende „als eine Art Geländer" benutzte. Zur Ucberguerung der Gletscherspalten schleppte diese erst große Montblanc Expedition eine 10 Fuß lange Leiter mit. Auch die Hacke war schon in Gebrauch, wie wir einer Stelle in dem Bericht Bourrits entnehmen können. „Die Hacke", heißt es da. „war den Führern ebenso nützlich, um Stufen damit inS Eis zu Hanen, als die Leiter und der Strick, mit welchem sie sich alle zusammengebundcii lullten." Durch diese Anleitung wurde ein Führer, der in eine Gletscherspalte gefallen war. von seinen Gefährten gerettet. Wenn die Führer so bereits mancherlei Vorkehrungen trafen, so war die Kleidung der Hochtouristen selbst, wie Tr. Treuer in seinem Werk über den Alpinismus hervvrhebt. noch ans langehin höchst unpraktisch. Der unerschrockene Eroberer der Ostalpen, der Salzburger Professor Peter Earl Thurwiescr. der seit 1826 Gipfel ans Gipfel „seinem Fuß untenvars", trug stets einen „Nock mit Schößen", kurze Beinkleider und Schnürschuhe. Die Ausrüstung des englischen Bergsteigers H. M. Atlins war bei seiner Besteigung des Montblanc 1857 folgendermaßen: „Ein Paar schaswollcne Strümpfe, ein Paar Gamaschen, zwei Paar Tuchhosen, zwei Westen, ein Rock, darüber ein blauwollencr Kittel, drei Tücher um den Hals, zwei Paar Handschuhe, ein Strohhut mit grüner Kapuze, eine Brille und ein grüner Gazeschleier zum Schuhe der Augen. Steigeisen wurden bald für unbedingt notwendig erkannt. Schon Kaiser Max 1., der große Gemscnjager. empfiehlt sie in seinem „Haiiulmli Oojaickt, vuocü" als praktisch: auch Saussurc überzeugte sich bald, daß man nur bei mit Nägeln beschlagenen Schuhen ordentlich vorwärts komme. Statt des Rucksacks trug man lederne Umhängetasche». Die Benützung des Seiles aber brach sich nur langsam Rahn und noch schwieriger war die allgemeine Einführung des Eispickels. Toll kühne Bergsteiger, wie der schneidige Hermann von Barth, der in der Be gleitung von Führern eine „Entmündigung" des Hochtouristen sah. lehnten auch Kletterschuhe und Eispickel beharrlich ab. Sie schienen nicht zu passen zu dem Idealbild dcS Gipsclbezwingcrs, der mit dem Berg „Mann gegen Mann" den Kamps ausnimmt. „Zuerst band man an den Bergstock eine Art Axt. mit der man dann gelegentlich", wie Elissold von seiner Montblanc-Besteigung 1833 erzählt. „Stufen in das EiS und den harten Schnee hauen konnte." MlnMk Itilm ökgkimilcl 1856 krschelnk tSslich I«» Dienstag, den 22. Juli. ivi.r Schicksal, wie gleichst du dem Wind. Roman von 2os. Hä dicke. <20. Aoriikijung., Aber Gerdas Leidenskclch war damit nicht erschöpft. Noch während ihr Gatte mir dem Tode rang, erhielt sie durch Herbert Nachricht aus Dresden, daß der Vater schwer erkrankt sei und mit siebcrhastcr Sehnsucht aus sic, seinen Liebling, warte. In stummer Verzweiflung rang sie die Hände. Zu all den Sorgen kamen noch die Qualen der Rene und Lelbsivvrwürse daß sie nichl eher dem Ruse des Leidenden gefolgt war. Die alte sindliche Liebe und Anhaiigsichkeit an den Vater erwachte in ihr mit aller Kraft, und doch koniile sie inchi z» ihm eilen. Sie durfte den Gatten, dessen irrer, fiebernder Blick nur sie allein juchte, nicht »er lassen. In willenloser, lähmender Angst saß sie an seinem Schmerzenslager, und von ihm hinweg flogen ihre Gedanke» »ach Dresden i» das Vaterhaus, wo sie den treuesten Freund und Beschützer ihrer Jugend mit dem Tode ringend wußle. Wenige Tage spater, als die Aerzte ihr zum erüen Male Hoffnung aus Erhaltung des Lebens Kvi'üanlins machten, iam aus der .vcimat die Nachricht, daß der Vater aiisgerungeil hatte. Vis zu s.'iiiem letzten Atemzuge hatte sei» Blick an der Tür gehangen, durch die er die Ersehnte jeden Augenblick eintreten zu sehen glaubte, und mit ihrem Name» aus den Lippen war er endlich hinübcr- geschlnmmert. Nicht einmal zur Beisetzung haue sie hinübersahren tonnen, denn der Lebende brauchte sie notwendiger als der Tote. Frau von Brenken halte hien'ür lei» Verständnis gehabt »nd ihr einige empörte Zeilen geschrieben, die ans ihr schmerzzerrissencs Herz jedoch wenig Eindruck machten. ^ . Wie anders wirkte der Brief Herberts aus sie. der voll „honenden Verständ nisses ihr Bericht erstattete über die letzten Stunden des Vaters »nd ihr Trost zusprach. Zum ersten Male fand sie da Erleichterung in Tränen und weinte lange und billerlich. Die Genesung des Fürsten schritt langsam vorwärts, und schlimme Stunden batte sic noch zu Uberstehen, wie sie seinen Verzivcislliiigsausbrüchen slandhalien mußte, als er erfuhr, wie es um ihn stand. . . . Zn der Blütezeit seiner Jahre zum Krüppel geworden, unfähig, sich allein zu bewegen, jedem Menschen zur Last: dieses Dasein schien ihm »»erträglich, und Gerda balle ihren ganzen Mut notwendig, nicht in seinen Jammer einziiilimmeii. Doch sic überwand sich und schien beiter und zuversichtlich, während ihr Herz z» brechen drohte. Auch setzt durfte sic ihn leinen Augenblick verlassen, Tag und Nacht mußte sie ihn bewachen, ihm Mut machen und ihn zu zerstreuen suche», da er in seiner dumpfen Verzweiflung mehrfach versucht hatte, Hand an sich zu legen. Endlich, im Herbst, war er so weit hcrgeslcüt, daß sic an die Abreise denken kon »tcn. Auf dem Grabe des Vaters in Tolkewitz blühten Astern und Georginen, als Gerda endlich dazu kam, dort ein stilles Gebet zu verrichte». Lange stand sie in tiefes Sinnen versunken. Sie war eine andere geworden: die schmerzlichen Lebenserfahrungen der letzten Zeit hatten sic um Fahre altern lassen. Wie war doch alles so anders, so ganz anders gekommen, als sie sich er träumt hatte! Ein Leben reich an äußerem Glück und Glanz hatte sic sich er wählt an Stelle des stillen, friedlichen Heims, das ihr nicht bcschicdcir sein sollte. Und nun war auch das eine F-aia Morgana gewesen, sie koniilc hinfort nichts anderes mehr sein als die Krankenpflegerin eines durch Unglück verbitterten Menschen. Aber sic wollte geduldig sein. Sie wollte an dem Gatten gutmachen. was sie an dem Vater gefehlt batte, indem sie seinem letzten sehnsüchtigen Rus nicht gefolgt war. Slill und getröstet machte sie sich endlich auf den Heimweg. >>».»."" keinen -KüsturrZ Wer's ßut meint mit den Kindern, darf jeder IVIutter rurusen: * I^imm I^ecina-5eise in die Sommerfrische mit!» 5ie heilt die Zchäden und glättet dis Idsut der jugendlichen Olieder, die am Ltrsnd, in Wald und Held» suk 6sum und öusch so vielen Ltrspsrensusgesetrt ist. I^urdurch ilrre einfach-gesunde^ursmmensetrung zvirlet diese "l^ecithin "-haltige Zeile wohltuend aul dH, Idsut und Körper. Wohin 5ie auch gehen, ins Lehirge oder an die 8ee, nie rollten 3ie vergessen, sieh reichlich mit "^ecina-Leile" ru versehen. Io »Ileo eiilrcl>I«8>8en L-crcbäklen erb»I>Iicb.— prei» 50 kllx.; 5 Liücll d-1 1.40. ^!Ieim8cr k^»l>rl1»ol: korü. dlülhoo», Küto ». Kk. lOezr. 1793). Li'Mtz ki iMii Vorfälle. .Knickung,Senkung, Ver lagerung, Ausflug, -Kops-, Krcuz- u. Seite,nchmcrz, Magendrücken, Stuhlverstopiung ujw. behandelt Frau Frauen!,eitkun- dige. Ferdmandstr. 18. Sprechzeit 9—11, 2-4, Sonntags l>—11. Jmvort-Land-Honia. 1»Psd. brutto tür netto 7,8t<», Berschnitt-Honigtamtl Bcz Kunsthonig) 1» Pfd. dcSgl. 5,50 frei Porto u. Speien all. deutsch. Poststationcn. Bei groß. Bezügen Preisermägig. VVorilr Lsmler, DreSdcn-A. 1»., Scrrcftr. 1». Ver,andall.natürl.Mi»cralwässcr. mehrere tausend Stück am Laaer. Ledcrstühlc. Rußb., echt Leder 12 Mk.. Schreib- stuhle v. 7.SU M. an. sow. I«»<» Lorten in Buche, Eiche u.Vtmrbaum. «chaukclstühlr. Klavrerscssel in allen Preis lagen verkauft Stuhlhandl. I'«ul kein, Borng. 7, Ecke Carusitrage. 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