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Dresdner Nachrichten : 22.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-22
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191307228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19130722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19130722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-07
- Tag1913-07-22
- Monat1913-07
- Jahr1913
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1913
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«7 — 66« — Lange blieben sic nicht i» Dresden, Tn Gerda» Elternhaus wedle ein kntiter "auch. der lie bald neriried. Serben und Liane waren nach dem lode de» Maiers dorldin tibergesiedelt Gerda wnstle. es lvnrde sie niemand vermissen, wenn sic bald wieder das ,celd »aninie werden nnn der einzige, der idr mit ansriüniger Herrlichkeit en>. .legengekoiiimen war. dvch dielt ilm fein Berns vvn frnli dis spät vom Hause lern, i^eida schien es, als ardeile er znoiel, dvch ans eine leise daliingeliende Bemetknug zu Liane »aue diese spöinsü, die Achseln gezuckt Liane erschien idr ganz ivie sriider: pntzsiichiig, kleinlich, und rüdem machie Ne kein Helii daraus, dan sie Gerda vvn i^rnnd idres Herzens daliie nnd bc- , deie Sie uane Herder, ein Toüueichen gejchenll n»d gesiel sich augenscheinlich :>! der neue» Rotte als glückliche Mutier. Täglich kannte man sic in PI »ttkoollem Ani.nge iiiii der Amme und dem eleganten Kinderwagen ans -er Prvmeiiaoe enen. Ivadrend .NI iidrigen das Kind vvllsiändig der Amuie überlassen blieb: UN "a»ie liiiiinieile ii,!> Liane nberdanvl nicht um idr Kind. Das Geschrei mache sie neravs, lind üe sei nberdanvl nvch zn angegrissen, sich weiter mit dem »linde av- riigebeii. bedaiivlele sie. Rluieidig sirich Gerda i»»veile» »der das Köpfchen der »lleinen. Sic konnte minliteillaii i über das beuchen gebeugt stellen, und »venu sie sich ansrichiele, dane» i»re Auge» einen eigeultimlirdeu. deinen Glanz, als ab sie mit Gewalt die aus- jieigeudeii Tninen znruclliielte. Türn Dalniadoio drängle zur Abreise, und Gerda widersetzlc sich nicht. Er ivallte versuchen, in den Ladern Heilung z» sinSen und tvenigsiens teilweise den freien «'sebiancti seiner ullieder ziirückzueriaiigen. . . . So ltailen sie denn vvn neuem unermüdlich die Weil dnrchstreisl. Eine rastlose Unrnde >var über den ,z»rsten gekommen, Bon Bad eilten sie .zu Bad. »er baue schon tan alle Quellen versnclit. doch alles war umsonst. , Zuweilen besiel ilm eine nese tvi'nllosigkeil: dann zogen sic sich ans eins seiner Güter in Runland zurück. Doch schon naid ivenigen Nloiiaien drängte er wieder zur Abreise. Er baue von einer neuen, liejlkralligen Quelle, von einem neuen Heilveriadren gehört. t'vn ivo ilun Genesung zu ivinken scliien. Dazwischen erwartne manchmal wieder sein .luterene für de» Sport. Wenn sie an einem Qri angelangt lvaren nnd die Hinn.n sich eben zu einem längeren Ansentdalt, so gut es mogliil, iru. eingerilülel dane. lwrie er von einem Rennen, das irgendivs in dei Nabe siallianS, und ivieder brachen sie ilire eZetle ab, um iveilerznreisen. u'-ediitdig. oline »Nage», liane l'ie.da dies ansreilende Leben alle die Satire liindniid iiber üü> ergeben lassen. :',nr nuide siiltlie sie sich .zuweilen, so grenzen o.- müde. Ard, uni einmal :>,'»l>e iiiiden. nick-i immer ivie ein geliebtes Wild von Qu zn Qn, von Land zn 'band reisen müssen! Aber bei dem leüesie.1 Widerspruch geriet , v»in Daln'.adow in eine kraule da»le 'Aiisregiina, die ilnn schadete, ,'Zndeni tiidlte sie ein tiefes Mitleid mit ihm, nnd die>es Miileid lieg ne auch sein larini>ci,es Wesen sull ertragen, .in seiner Gegenwart blieb sie sich immer gleich in liebevoller Aachsicht und herzlicher Leilnadnie. idr >var auch nicht immer nervös nnd launisch. Es kamen stille Stunden, in denen e> sich mit seinem derben Geschick ansgesodnt zu haben schien. Wie danlbar erkaiiilie er dann ihr ansovserndes Walten nnd ihre fortwährende Hilss- bereitscliaii an. „Du bin ein Engel!" mgie er Ulweilen mit Tranen in den Augen. „Wie oll >d Dir teuials danken, dan Tn mir Dein ganzes 'beben opsersl. Wenn Dn doch einmal eine» recbk grosren Herzeiisivunich lialten. den ich Dir erfülle» lonnte!" Ein vaarmal liaite sie Um dann gebeten, sic wollten sich ei» Heim gründen, inchi medr so vlan nnd ziellos in der Well dernnisadreil. Er liatle es ihr auch verivrochen, aber .»lebt war sie es ivieder. die ihn sreiivillig von seinem Ber- ivrecheil entband, ivenn >ie iad, ivie er »ich innerlich anäUe, lvie die Unruhe in idm iliitiier gioner ivinde ivie es iliii iininer ivieder ltinatisnleb in die Welt. A'nii anneri sie schon langst l inen Wnnich mehr, ivenn er sie darum bittet; sie wein, den einziaen. gronen Herzenswunsch, den sie in Wadrbeil dal, kann er idr »ichi einigen. Do beinnin üe sich teizi »nr noch, es »ich i» den fremde» lllanniea irani und beinrglich zu machen v»d sich dadurch ei» Stück Heimal vor zntausche». lnni ersten Riale nach langen Hadren ünd ne jetzt ivieder in Denischland. Bor vierzedn Tagen sind sie in Wiesbaden eingeirvisen, aber schon zeigt eine leise, beginnende Unrnde im Wesen idres Galten Ser Türkin, dan idres Bleibens dier nichl medr lange sein wird. Die »nlerdrücti einen leisen Senszer, ivadrend er j>c beobachtet. Ais sie idm eine Taffe Tee duiuberretcht, hält er mit dieser ihre Hand fest und zieht sie ans einen De bei neben seinem Rollstuhl. »Bis, Du gern Vier?" fragt er forschen». „Gewist, cs >s, recht hübsch hier." ist ihre in möglichst harmlosem Tone ge» gebene Antwort. l»r scufzl etwas ungeduldig. „Lies mir, bitte, ein wenig vor." sagt er dann, auf «tne auf dem Tisch liegende Dpviizeitung deutend. .N,r erster Blick fällt aus eine seligedrncklc Ankündiguug: „.Triidjahrsrenueu in Baden Baden". Nun weis, sic, was td» wieder dier sortloctt. Gottlob! Wenigstens bleiben sic >» Deutschland. — Sine Weile dörl er schweigend zu. Plötzlich scheint ihm ein Gedanke zu kommen, er »nterbricht sie mit einem halblauten Ausruf und nimmt ihr das Blatt aus der Hand. Als sie ihn erstaunt ansieht, sagt er mit einem halbverlegenen Lächeln, daü idm etwas Liebenswürdiges verleiht: «Du vast ja doch schon meine Gedanken er. raten, liebes »tind. ^säi möchte mir wieder einmal ein Rennen in Deutschland anseden. Wir wolle» »ach Baden-Baden hinüber, aber dann" er lächelt ge heimnisvoll, um ihre Neugierde zu erregen. „Nu»'?" fragt sie. „Dann sadre» wir »ach Dresden und bleiben den Sommer über auf dem „Welken Hirsch", wo wir die uiivergestlich schöne» Tage iinserer ersten Bekannt- schast verlebte», ^st es Dir recht sv'?" Qb es idr recht ist! i5i»e„ Augenblick verlästt sie die gewohnte Selbst, beherrsch«»!,. Mit einem ^uhelrus sahrt sie in die Höhe. Wie ein warmer, freudiger Strom rinnt es ihr durch die Glieder. Die soll die Heimat wieder- sehen, einen ganze» Sommer dort verbringen! Wie ein nnermestlich grobes Glück erscheint ihr ans einmal das, woran sie bisher überhaupt nicht gedacht hatte. Und nun weist sie auch, was dieses eigenariige, sehnende Gefühl bedeutet, das sie über- salle» Hai von dem Augenblicke a». wo sie den .Tust wieder aus deutschen Boden gesetzt dal: das Heimmed ist es, das sich langsam in idr Herz cingeschlichen hat. —. Mil ii-rstaiiiieii bat er gesellen, wie seine Worte ans sie gewirkt dabe». „Aber Gerda." sagt er vorwurfsvoll. „Dn dältest doch längst sagen sollen, das? Du so gern »ach Deiner Heimal mochtest!" „Ach, ich dabe es sa selbst nicht gewusti, wie es mich dorthin zieht," sagt sie lächelnd, mit Tränen in der Stimme. Stumm sieht er sie eine Weile a», dann sagt er ernst: „Armes .ttind, alles mnstt Du enthehren um meinetwillen. Mir zuliebe unterdrückst Dn Deine eigenen Wünsche, das, sie sich nicht einmal an das Tages- licht getrauen." „Sprich nicht so!" »nterbrichi sie ih». „Du hattest mir ein glänzendes Ge. schick an Deiner Seite zugedacht. Dan es anders gekommen, ist nichl Deine Schuld, nnd schlimm wäre es, wenn ich nicht die bösen Tage mit Dir teilen wollte, wie ich die guten mit Dir geteilt habe." Er hat sie z» sich hinübcrgezogen, und sic legt behutsam ihren Kopf auf seine arme», kranke» Glieder und iränmi. >i» dem Kamin füllt prasselnd ein Holzstück in sich zusammen, öaiiii wird cs ganz still in dem Raum. . . . « « « Durch den Garten der Blasewitzer Billa in der Ncsidenzstrastc schreitet lang sam ein Man». Er ist noch jung, und doch sieht er aus, als ob des Lebens Bürde Um schwer bedrücke. Das einst so reiche, lockige Haupthaar ist stark gelichtet und an den Schläfen leicht ergraut. Als er sich der Haustür nähert, schweift sein Blick suchend empor: man schein, ihn nicht bemerkt zn haben. Dvch in demselben Augen blick kommt ihm ei» schlanker, etwa zehnjähriger ^unge entgegcngestürmt. Dichte, blvnüe Locken fallen idm über die erditzlc Stirn, und die dnnkclblaucn Augen lachen dem Baier frödlich entgegen. „Beinade baue ich Dein Kommen überhöri, Papa," jagt er lustig und hängt sich schmeichelnd an den Arm des Bakers. Bon dessen Gesicht ist der ernste, grübelnde Ausdruck gewichen und hat einem srodcn Lächeln Platz gemacht. ..'Na, mein klinge, was dast Dn denn beule den ganzen Tag angesangen'?* Und ivadrend idm der Kleine Bericht erstattet über die Borkonimnisse des Tages, zieltt er ikn mit sich in das im Parterre gelegene Zimmer, das einstmals der Negierungsrat von Brenken beivodntc, und das jetzt ihm, dem Rechtsanwalt Dr. Herbert Brauten, ein liebes Asyl nach des Tages Last und Mühen ge worden ist. «Fortsetzung folgt.» kür üen 5«rMmcr! tz>>Mlt0ff!MffUMVHMM0MMllw!MtvliiiM«Uü kürOsmen un6 Zerren: ssochsctticstc. <jot>ci äutrcrN tjouerlioüe Utt<j bequeme tiaLdsckuke unö Ztieke! m öllen >socsessrbelr t-sktuptpreislskten: -I6.ro12?oi0.ro6.ro 7.50 IloctzLcbiclt un6 fe6er!ci<Tit,von H.00 Vsi-kLtzifsslelle: Zcstustzvsi'enstgtls 6. m. b. ff. kü rüiekeirc! 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Verf.: r Salomonis/Xpolkeke, General Beclreiec : > ^»II»n«I »V- <'n., Trcsdeii-'?l. I l.llhlandsir. Ü2. Tresdeii'R. «i. Tel. ll)062. V^siabrikanien 'i tt»>>»!> »V !inHamburg, Königstr. Ü6. sclb>itütic;c. ftlisjitic. qcstliUich»fl.'rliqc Seife. konkurrenzlos unschädlich für Wäsche und Haut. 2n Dresden zn haben bei: Altstadt: Wilhelm Berger, Trompeter,tr. l, Elisabeth Biedermann, Türerilr. ION, lc»,il Böhme Nächst., Gr. Planenschcslr. !!2, «Kehr. Ebersictil, Hast., Altmarkt, Paul Finiter, Ecke Strnve- u. Et,> .giailstr., Hugo Frilzschc Nachs., 'Wachsdlcichstr. 19, Mar Giibel,' Gr. Planenfchestr. 2t. Ltto Graichrn, Eenlrnltheater-Pafsage, Sophie Hansel. Psotenhanerstr. 74, Georg Hänlzschel, Strnvestr. 2. M. N. Hartig, Rose,ist»., Albert Heiinstädt Nachf., SNargarethenstr. 7, Kranz vcunc. Tiohannesstr. 6, tdugen Hicniann, F-nritenstr. 57, Luise .füge». »schSferstr. 46, tk G. Klepperbein. ,Trauet,str. 9, Bruno Kttentt, Borsdeigstr. lü, Mar Krause, Dürerplah, Karl Krnn'r, Schäserslr. 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