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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150416028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915041602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915041602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-16
- Monat1915-04
- Jahr1915
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», dt» Pop-A»,tth« am KchnM,n»««d« Freitag, 16. April ISIS. Telegrammadresse: Nackrtcht«« Dresden. HegvLLrr-el 18SS Vruck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. ya«xtgeschLst»steller Marienftrahe SSM Auietgeu-Vretse knnahm« von UnkN». dtaungkn bl» nachm. L Uhr Sonnt»,» nu, Mart«,ist,atz. r« von II dt» >/,I Udr. Di« »tnlvattta« AkUr <«lwa s SUb«n) U> Ps., dt, »wetsoaUta« Z«tlk aut L-itl-tt« 7» Pf.. di« Sainmelnummrr für sämtliche Telephonanschlüsse: 25 241. Nachtanschluß: 20011. zaxtspalt. Rrrlanirietlk l.bo M.. gainili«n Nachrichten au» Dreu. drn dt« einlpatt, Z«u, 2b Pf. - In Num- mern nach Sonn- und NaieMag«» «rhöht« Pret»ILtz«. — Su,wSr. ttg««us>rb,e nur gegen Borau»b«täbtung. — JedttvktegblMtlvPs. Sine deutsche Lutülkweisung enMcher TSufchungsversuche. Neue schwere Verluste der znmrose«. — „Ren-riiddienms" »er imssischei« »«rdathrmrmre. — Wiederherstellung des belgischen stisenbshnnetzei.—dir,««iranische» Wasiealies«»«ien sstr de« rreiverband.—Svrtdauer der chinestsch-iiipauilchen Spannung. »« amtliche deutsche Kriegsbericht. (Amtlich.) « r «(> e » Hauptquartier, IS. April, westlicher Kriegsschauplatz. L»t(che« Maas « « d Mosel kam es gestern «ur zu «ereiuzeUe« Kämpfe«. «ei MarchLville erlitten die Frauzese» i« dreimalige« ersolglosen Auqriffe« schwere Verluste. Westlich der Straße Esse« —Flirey dauerte de« Kampf um ei« kleines Grabenstück bis iu die Nacht hluei« fart. Am «ud t« Priesterwalde scheiterten fra»»dsisch« ««griffe. Aeiudlich« Abteilungen, die gegen »usfte Steluuge« «orddftlich vo» Mauonviller vor« giuge», wurde« »o« unsere« Sicherheitstruppeu mit schmere« «erlusteu zurückgeworse«. Südlich des HartmauusweilcrkopseS ver, suchte» die Frauzose« fünfmal vergeblich, unsere Front zu durchbreche«. I« übrigen fand«» in den Vogesen nur ArtiSeriektlmpfe statt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Dl« Lage blieb unverändert. (». L. v) Oberste Heeresleitung. Eine deutsche Zurückweisuua englischer rüuschungS- daß für cr- von »gen Versuche. In dem veröffentlichten Notenwechsel über die Behandlung unserer in Gefangenschaft geratenen Nnter- scebootsbesatzungen weist die britische Negierung darauf hin, daß während des gegenwärtigen Krieges mehr all), tausend Offiziere »ud Mannschaften der deutschen Marine von britischen Kriegsichtffen aus der See gerettet worden seien, während in keinem Kalle auch nur ein Offizier oder Mann der britischen Kriegsmarine von den Deutschen gerettet wordensei. Demgegenüber wird von zuständiger Seite folgendes festgcstellt: In den Fällen, in denen britische Kriegsschiffe von deutschen Unterseebooten zum Sinken gebracht wor den sind, stand die Rettung der englischen Besatzungen naturgemäß ganz außer Frage, Sa Unterseeboote hierzu außerstande sind. Im Gefechte bei Helgoland am 28. August, sowie bei den Vorstößen gegen die cng- ltsche Küste am 3. November und ti. Dezember 1014 sind Torpedoboote vernichtet worben. Aber die britische Regie rung kann diese Fälle wohl nicht im Auge gehabt haben, da sie'den Verlust von Fahrzeugen bestreitet. In dem Ge fecht bei der Doggei: ba „ k am 24. Januar 1815 sind zwar der englische Schlachtkreuzer „Tiger" und einige englische Torpedoboote untergegangeu, aber auch diese kann die britische Regierung nicht meinen, da sic amtlich erklärt hat. alle Schiffe, die an der Schlacht beteiligt gewesen sind, seien zurttckgekehrt. Am 20. September 1814 wurde der englische Kreuzer egasus".im englischen Hafen von Sansibar durch den einen Kteuzer „Königsberg" vernichtet. „Königsberg" befand sich hierbei außerhalb des Hafens und konnte selbst verständlich nicht zur Rettung der Besatzung in den feind lichen Hafen einlaufen. Es bleibt somit nur die Schlacht bei Coronell, in der am 1. November 1814 durch unser Kreuzcrgeschwadex zwei englische Panzerkreuzer vernichtet wurden. Den eine». Panzerkreuzer, „Good Hope", haben unsere Schiffe mit einbrechender Dunkelheit aus Sicht verloren. Sie haben ihn gesucht und nicht wieder finden können. Sie wußten nicht einmal, ob er überhaupt und wo er untergegangeu fei. Daß unter diesen Umständen von der Besatzung der „Good Hope" niemand gerettet werden konnte, ist ein leuchtend. Als „Monmouth" sank, war nur S. M. S. „Nürnberg" in der Nähe. Warum von diesem Schiffe nie mand gerettet wurde, läßt sich aus einem Briefe des Sohnes -eS Grafen Spee erkennen, der wörtlich schreibt: „Das Schiff „Monmouth" versank mit wehenden Flaggen. Keinen Mann konnten wir retten, einmal wegen der hohen Sec, die das «ussetzen eigener Boote unmöglich machte, dann aber auch, weil »eue Rauchwolken gemeldet wurden, die, wse wir hofften, neue Feinde waren, und auf die wir zu hielten." Auch der deutsche Gcschwaderchef Graf Soce schreibt in einem Briefe hierüber: „Leider verbot die schwere Sec die Rettungöarbcii." In Deutschland ist cs rückhaltlos anerkannt worden, daß englische Kriegsschiffe wiederholt nach Gefechten unsere Seeleute gerettet haben. Niemandem ist es aber in Deutsch land eingefallen, Anklagen hervorzuhcben, daß bei den Falk- landSinseln, als unser „Scharnhorst" mit wehenden Flaggen bei Hellem Tage »nd glatter Sec untcrging, nie mand gerettet wurde, trotzdem zahlreiche britische Schiffe in der Nähe waren. Aus Vorstehendem geht hervor, daß sich während üeS ganzen Verlaufes des Krieges fttr deutsche Kriegsschiffe nie eine Gelegenheit geboten hat, Besatzungen briti - scher Kriegsschiffe zu retten. Ebenso wiennS i st dies aber auch der britischen Negierung bekannt. Die britische Negierung verschweigt das in ihrer Note und erhebt durch die Gegenüberstellung der Tatsache, daß die eng lische Marine wohl über tausend deutsche Seeleute, KE " " - - — die deutsche Marine aber keinen einzigen englischen Marine Ungehörigen gerettet habe, die Beschuldigung, daß von deut scher Seite die Rettung britischer Besatzungen absichtlich unterlassen sei. Hierin ist ein arglistiges Mittel zu erblicken, die öffentliche Meinung zn täuschen und die Neutrale» gegen Deutschland zu verhetze». Die deut sche Antwortnote weist also mit vollem Rechte die in der britischen Note liegende Unterstellung mit Abscheu zurück. (W. T. V.) Die deutsche Herrschaft i« Belgien. stß Wie die Brüsseler Zeitung „La Belgiquc" berichtet, waren am 1. April innerhalb Belgiens alle durch denKriea zerstörten Bahnlinien. Brücken ustv. von den Deutschen Mieder hergestellt. Auf allen belgischen Eisenbahnlinien wird der Betrieb am 1. Mai wieder fahrplanmäßig ausgenommen werden. Der König der Belgier bei« Papste. In Paris wird nach dem „Lok.-Anz." erzählt, König Albert von Belgien die Absicht aussprach, sich und die Königin Audienz beim Papst zu , bitten. tW. T. B.» t Das Luftbombardemeut vo« Nancy. „Est - Republicain" berichtet über die Belegung Nancy mit Zeppelin-Bomben: Kurz nach 12 Uhr nachts > wurde die Bevölkerung durch drei aufeinanderfolgende ! Explosionen geweckt. Nach einigen Minuten folgten drei weitere Explosionen. Scheinwerfer und Geschütze traten sofort in Tätigkeit und verscheuchten das feindliche Luft schiff. Die erste Bombe verursachte einen heftigen Brand im Lager eines Farben- und LackhändlerS. Die umliegenden Gebäude konnten gerettet werden. Die Klam men beleuchteten das ganze Stadtviertel. Der Schaden ist sehr bedeutend. Die zweite und dritte Bombe taten nur geringen Schaden. Die vierte verursachte einen Brand, der schnell gelöscht wurde. Die fünfte Bombe krepierte am Ufer des Rhein—Marne-Kanals. Große Beton- und Granitblöckc wurden weit umhergeschleuberi. Ein Block durchschlug das Dach eines 30 Meter entfernten Hauses und wurde in dessen Treppenhaus«: gefunden. Die sechste Bombe fiel auf eine Schule und verursachte einen Ztmmerbrand. Der Schaden wird auf mehr als 100 000 Franken geschätzt. (W. T. B.) Die starke deutsche GtÄlluug bei St. Mihiel. K. Der britische Augenzeuge an der französischen Front schreibt über die Stellung der Deutschen bei St. Mihiel: „Im Anfang des Krieges gelang eS den Deutschen, die Höhen am rechten Ufer der Maas zu besetzen, St. Mihiel zu nehmen und einen Brückenkopf am linken Ufer bet Chauvoncourt zu bilden. Die hervorspringcndc deutsche Stellung ist eine der größten Merkwürdig keiten der ganzen Front. Die Leute, die hinterm Ofen Krieg führe», haben sich darüber gewundert, daß man diese Stellung fortbestchcn ließ. Die Wahrheit ist, daß sie sehr stark ist und die deutsche Artillerie die bewaldeten Anhöhen am rechten Ufer ausgezeichnet auszuntthen versteht." Zu der bekannte« Friedenskundgebung. die deutsche Sozialdemokraten an französische Sozialisten gerichtet haben sollen, bemerkt die „Kreuzztg? u. a.: „Noch immer hat keiner der Sozialdemokraten, die in der „HumanitS" als wahrscheinliche Urheber der ihr zugestellten Kundgebung an die französischen Sozialisten genannt waren, sich förmlich von dieser Erklärung losgesagt. Jene Kund gebung gipfelte in der Erklärung, daß man diesen Krieg immer verurteilt habe, und in dem Angebot eines Friedens nach den Grundsätzen: Keine Annexionen; politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit aller Nationen; allgemeine Abrüstung; obligatorisches Schiedsgericht. Wir (auch die „Dresdner Nachrichten") haben die bezeichnende Antwort mitgeteilt, die Gustav Hervä von der „Guerre Sociale" aus die Kundgebung gegeben hat. In gewisser Hinsicht noch lehrreicher ist der Widerhall, den sie im „Echo de Paris" ge funden hat. Dort schreibt Maurice Barrös: „Der Schritt Liebknechts und seiner Freunde ist eine Tatsache, die die Gewißheit bestätigt, worin wir unS befinden, daß Deutschland den Glauben an seine N «Ver legenheit verloren hat." Und seine Schlußfolge rung daraus ist: „Wir wären verrückt» uns an solche Rufe verlorener Kinder des kaiser lichen Sozialismus zu kehren." Drastischer kann gar nicht gezeigt werden, so bemerkt die „Kreuzzta." hierzu, welche Wirkung die unzeittgc Bekundung von Friedens wünschen bet unseren Gegnern Hervorrufen mutz. Das sollte man doch recht sehr beherzigen. Der Erfolg solcher Aeußerungen ist genau entgegengesetzt dem, den ihre Ur- l Heber sich vorstellen. Sic bewirken nur eine Verlängerung des Krieges, indem sie, wie das obige Beispiel zeigt, bet unseren Gegnern die Illusion Hervorrufen, daß bei uns Kriegsmüdigkeit herrsche. Denn eine Illusion ist das. So sehr jedermann bei uns selbstverständlich an sich den Frie den begrüßen würde, so muß man doch wohl schon mit der Laterne nach Leuten suchen, die den Frieden willkommen heißen würden, auch wenn er uns nicht das brächte, was wir von ihm erwarten. Und weil alle Welt weiß, daß ein solcher Friede zurzeit noch nicht zu erreichen ist, deshalb denkt auch niemand ernstlich an die Möglichkeit eines baldi gen Friedens, beschäftigt sich gar nicht mit diesem Gedanken, sonder» übt ruhig und unbekümmert weiter die Pflichten aus, die ihm der Kriegszustand auferlegt. > DieBekfleltuligsmichnatimen siegen britische vffizi-re. I Im englischen Unterhanse fragte Dalzicl, welche Maß regeln die britische Regierung ergreifen werde angesichts der erklärten Absicht der deutschen Negierung, britische Offiziere als gewöhnliche Gefangene zu be handeln, als Repressalie gegen die von den Briten als ge wöhnliche Gefangene behandelten Untersecbootsmörder. !Untcrstaatssekrctär Primrose erwiderte: Wir ersuchten den j amerikanischen Botschafter in London, an die amerikani- ischc Botschaft in Berlin zu telegraphieren, um festzustcllcn, was an dem Berichte Wahres sei. Wir haben noch keine ^ Antwort erhalten. Wenn der Bericht zutreffend ist. so ! können wir nur hoffen, daß diese Gefangenen so gut be handelt werden, wie die Mannschaften der Unterseeboote in England. (W. T. B.» Acht überfällige eaglische Fischdampfer. Acht Fisch da mpfcr aus GrtmSby mit je 10 bis 12 Man» Besatzung sind stark überfällig. Sie wur den aber noch nicht amtlich für verlörest erklärt. (W. T. B.) Ein englischer Haudclödampser unter falscher Flagge. b. Ein schwedischer Kapitän, der in diesen Tagen uiil seinem Schiff auf dem Sumbcr eingctrofsen ist, berichtete seiner Reederei in Gotcnburg, er habe dort einen englischen Dampfer gesehen, bei dem der frühere englische Name mit „Hemland", Smcrigc („Heimatland". Schweden) und auf beiden Schisssseitcn die schwedische n Farben angebracht waren. Ten Namen „Hemland" trägt bereits ein schwedischer Dampfer der Reederei Brostrocm in Gvtenburg. Das Vorgehen der Engländer Imt in schwedischen Schiffahrtskrciscii daS größte Aussehen hervor gerufen. Die Sachlage ist für Schweden um so ernster, nie der wirkliche Dampfer „Hemland" in den nächsten Tagen in englischen Gewässern eintreffcn wird und daher die Ge fahr besteht, daß er von deutschen Unterseebooten für einen verkappten englischen Dampfer gehalten und angegriffen wird. Die Leitung der Reederei Brostrocm ist der Ansicht, daß der Fall für Schwedens Schiffahrt von so großer grundsätzlicher Bedeutung sei, das, entweder die schwedische Reedcreivcrcinigung oder eine andere maßgebende Behörde sich mit der Angelegenheit beschäftigen und bei England in nachdrücklicher Weise Verwahrung einlcgen müsse. Neuausgabe englischer Schat;schei«e. „London Gazette" meldet, daß vom 14. d. Mts. ab Sch atz sch eine mit drei-, sechs- und neunmonatiger Lauf zeit und fester Verzinsung aus-gegeben werden sollen. (W. T. V.) Die englischen Beamten und der Krieg. Die „Times" melden: Wie verlautet, werben demnächst alle waffenfähigen Staatsbeamten aufgcsor- dert werden, in die Armee einzutrcten. (W. T. B.) Die englischen Arbeiter und der Krieg. In Aork fand dieser Tage eine Versammlung der Arbeitervcrtrctcr statt, in der festgestellt wurde, daß die Eiscnbahnverwaltung seit dem 22. Februar ein Er suchen der Angestellten um eine Besprechung der Lohnsrage unbeantwortet gelassen habe. Die Angestellten sind neuer dings laut „Köln. Ztg." noch mehr als früher in der Lage, ihre Bedingungen vorzuschrcibcn, da viele in die Stellen übernommen worden sind, wo Kriegsmaterial hergestellt wird. (W. T. B.) Die englischen Parlamcntswahlen. Der Londoner Vertreter des „Manchester Guardian" schreibt, mau erwartet für die allernächste Zeit eine Er klärung über den Zeitpunkt der näch stcn Wahlen. Zwei Möglichkeiten werden in Betracht gezogen, die erste ist eine formelle Wahl, die den bisherigen Besitzstand nicht verändert, und der nach dem .Kriege eine richtige Partci- wahl folgen würde. Die zweite Möglichkeit wäre die Aus dehnung des parlamentarischen Abschnittes bis zum Ende des Krieges. Ein dritter Ausweg wäre, die Wahlen trotz des Krieges in normaler Weise abzuhaltcn. Dieser Aus weg findet jedoch wenig Anhänger. Auch eine formelle Wahl unter dem Schutze eines zwischen den Parteien ge schlossenen Waffenstillstandes würde auf Schwierigkeiten stoßen, da einige Gruppen der Wählerschaft sich weigern, die Abmachungen der Parteien einzuhalten. Premierminister Asquith enthielt sich bisher jeder Andeutung darüber, welchen Weg er ctnznschlagen gebeult. (W. T. B.) „Reugruppiernnsi" der Russen in den Karpathen. stk. Die Petersburgea- Agciiiurbcrichtc au den letzten drei Tagen melden, daß infolge außerordentlicher Bei stärkungen auf der Seite der Gegner die russische A rmce vor den Karpathen einer N c n g r » v - Vierung unterworfen wurde, um im geeigneten Moment die Offensive wieder aufznnehmcn. Die Agentur berichte nennen, wie die Blätter fcststcllcn, wieder Schlacht orte, die bis zu zehn Kilometern hinter der zuletzt als russische Haiiptstcllung bczcichnctcn Linie liegen. Der „leichte Rückschlag" in den Karpathen. b. Die erfreuliche Wendung in der Karpathcuschlacht kommt von gegnerischer Seite in den täglich matter werden den Kommentaren der Militürkritikcr und den vorsichtigen Aeußerungen der Petersburger Korrespondenten recht dcnt lich zum Ausdruck. Der Petersburger „Times" - Korrc spondent drahtet z. B. seinem Blatte: „In militärischen Kreisen wird unserer td. h. der russische» > Offensive nörd lich der Eisenbahn von Uszol nach Bcrezna große Be öeutung bcigcmcsseii. Von da gehen nämlich die Wege aus Gumcndy (?) kvnzcntrisch zu, und iu demselben Maße, in dem wir Vorgehen, zieht sich unsere Frvnt zusammen, wo durch ihre Offensivsrast erhöht wird. Die vv rüber gehende Stockung unseres Vormarsches in der Nich tung Mczö—Labvrez auf der Front Ezabslvsz—Szezula betrifft nur eine Linie von kaum acht Meilen. Ta zudem die Angriffe des Feindes an dieser Stelle zurückgeschlagcu worden sind, kann der Feh Ischl ag die allgemeine Lage in den Karpathen nicht beeinflussen. Unsere Besetzung von Pugacz verleiht »ns eine Ucberlegcnhcit nach verschiede ncn Richtungen und verbürgt den Erfolg eines weiteren Vorgehens. Obwohl die vorhandenen Anzeichen auf einen allgemeinen österreichisch-ungarischen Rückzug weisen (?», wird doch angenommen, daß der Feind in der Richtung Gumendy—Dcbrcczin und Khust, wo zahlreiche starke Be fcstigungcn errichtet sind, hartnäckigen Widerstand leisten wird." Der Petersburger Vertreter der „Morning Post" schreibt: „Die Russen gehen gegenwärtig auf den südlichen Abhängen der Karpathen vor, aber ohne unange brachte (!) Eile, da sie sich Zeit nehmen müssen, eine solide Frvnt anfzubauen, die im Gcbirgskrieg mehr ober weniger zerrissen worden ist. Der Feind benutzt die Zeit zu gleichen Bcwegnngcn und bereitet eine Art Verteidigung vor. ES gehört natürlich zum Feldzugsplan Rußlands, zu verhindern, baß die reiche Ernte Ungarns nach Oesterreich kommt. Man rechnet deshalb auf die großen russischen Kavallericmafsen, die durch Erhebung der Kirgisen zum Kosakenstand um ungefähr eine halbe Million vermehrt
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