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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 16.04.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-04-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150416028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915041602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915041602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-04
- Tag1915-04-16
- Monat1915-04
- Jahr1915
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Dresdner «achrichte» Rr.lvz IttLv sikig« r^sfOH? «« DannerStag a»a«A Zwischen Maa» und Mosel kam «» aeftern nur zu vereinsüten Kümpfen: Vet Mnr«h»vtle erlitten die Fran- losen schwere Verluste. Feindliche Abteilungen, die gegen unsere Stellungen nordöstlich, von Manonviller vvr-tngrn, wnrden mit schweren Verlusten Mrückgemorfen. Südlich de» Hartmann»» «^tlerkopfe» »er- suchten die Franzosen fünfmal vergeblich, unsere Front zu dnrchdrechen. L« 1. April waren innerhickb Belgien» all« durch den Krieg zerstörten «alinlinie», Britcken usw. von den Deutschen wiederhergestellt. König »ldert von Belgien will nach einer Mel »ung au» Pari» sür sich und die Königin eine Audienz beim Papste erbttten. Die russische Armee vor de» Karpathen ist nach Meldungen der Petersburger Agentur einer Reu gruppierung unterworfen worden. Rach englischen Meldungen sollen von jetzt an in Eng land Hchatzschein« mit drei-, sech»- und neunmonatiger Laufzeit und fester Verzinsung auSgegrbe« werden. Der amerikanische Erzbischof Möller in Ein- cinnati erklärte, der erste Schritt zum Frieden müsse ein «n»fuhrverbot für Kriegsmaterial sein. Die in der sächsischen Landeskirche am 27. und .11. Januar gesammelte Kirchcnkollektc für die ostprenßischen Kirchen ergab Len sehr erfreuliche» Betrag von S188ö Mk. worden sind. Der Feind besitzt zwar immer noch den Vor teil des Eisenbahnnetzes, aber angesichts der russischen Kavallerie wird das Hindenburgiche Eisenbahn-Akrobatrn- tnm in Ungarn nicht viel nützen." Der Russeneinfall in Memel, s-s. Wie mir erfahren, sind nach den bisherigen Er mittelungen bei dem letzten Rusiencinfall in Ostpreußen iiber 2 0 0 Zivilpersonen von russischen Sol daten ermordet und über die doppelte Zahl schwer verletzt worden. Da die russischen Soldaten da» Besitztum ganzer Ortschaften, soweit cs beweglich war, gestohlen und auf mitgebrachren Wagen nach Rußland geschafft haben, so ist der migerichtetc enorme Sachschaden bisher anch nicht an nähernd festznsteNcn. Russische Unzufriedenheit mit Bulgarien. b. Alls Sofia wird gemeldet: Man spricht hier davon, daß Rußland beschlossen habe, seinen hiesigen Gesandten durch einen Geschäftsträger zu ersetze», um seine ttn- zufricdcnheil mit der Haltung Bulgariens gegenüber Serbien zum Ausdruck zu bringen. Tie Möglichkeit, Bul garien wieder in das russische Fahrwasser hineinzusteuern, im:- pessimistisch beurteilt. Amerikas Aalwort ans die deutsch« Rote. Laut einer Meldung der „Köln. Ztg." aus Amerika ist die Antwort auf die Note Deutschlands, worin auf- neue gegen die Lieferungen von Kriegsmaterial sür die Alliierten Einspruch erhoben wird, am 18. April nach Berlin telegraphiert worden. Ter Inhalt wird nicht be- lanntgegcveu, bevor der amerikanische Bvtsämfter in Berlin sic dem Auswärtigen Amt überreicht hat. lW.T.B.) Ein amerikanischer Erzbischof über die Kriegsliefernngen der Bereinigten Staaten. Tic „Times" bringen ein Telegramm aus Nord amerika,, wonach der Erzbischof Möller in Cincinnati ge sagt habe, der erste Schritt zum Frieden müsse ein Ausfuhrverbot für Kriegsmaterial fein. i'W. T. B.) Weitere Einzelheiten über den „Kronprinz Wilhelm". b. Ein Newyorkcr Telegramm der „Daily Mail" meldet: Ter deutsche Hilfskreuzer „Kronprinz Wil helm" hatte nur noch 21 Tonnen Kohlen an Bord, als er in Newport News ankam. Der Munitionsvorrat war vollständig erschöpft, so daß der Hilfskreuzer außerstande war, die Kriegsschiffe der Bereinigten Staaten zu salu tieren. Der Kapitän des Hilfskreuzers machte einigen Journalisten folgende Mitteilungen: Unser Schiff mag innen und außen bös aussehen, das kommt vom Kohlcn- cinnehmen auf Sec. Wir mußten die Kohlen auf Teck cinnchmen und durch die Salons in die Bunter bringen. Als wir Ncwnork verließen, hatten wir kein Geschütz an Bord, aber wir wußten, was wir taten. Zuerst wollten wir uns Ausrüstungen vom „Karlsruhe" holen aber wir stießen bald ans den englischen Dampfer „La Correntina", der zwar bcwassnet war. aber keine Munition hatte. Wir nahmen ihm die Geschütze fort. An Munitionsüversluß litten wir niemals, und den größten Teil der Schiffe ver senkten mir durch Ocfsnung der LchifsSvcntilc. Tic Mann schaft eines neuen Schottland-Tampscrs. den wir rammten, nahmen wir an Bord. Wir machten im ganzen über >000 Gefangene, die mir zum grüßten Teil zwei Monate lang ernährten. Mit den britischen Kreuzern ..Bcrwick", „Snsfolk" und „Bristol" hatten wir ein Schar mützel. Wir waren gerade mit der Uebernahmc von >n Mann und einigen Kanonen vom „Karlsruhe" bcschäf- ngt, als die englischen Schiffe auftauchtcn. Wir mutzten uns airs dem Staube machen, nachdem wir ihnen die Zähne gezeigt hatten. Tie größte Beute, die uns in die Hände siel, war der britische Dampfer „La Correntina". Wir trafen ihn im Südatlantik. Ohne Widerstand zu finden, gingen wir an Bord und übernahmen drei Kanonen und 5 Millionen Pfund Rindfleisch. Dann öffneten wir die Ventile des Dampfers und versenkten ihn. „Indian Prince", den wir am 7. November kaperten, war keine gute von der fran- », 'tAl M« tt» - - ^ , n« »NWiW»», SS. Dezember fingen wir den Dampfer „Hemisphäre" SVV Donnen «vßlen. «m Ist. Januar versenkten wtr englischen Damvfer .Polar?, am 1«. Januar die land «rar" «nd a» Mühen Lage die „Wilfred", die und Kartoffel» geladen hatte. Da» einzig« neutrale da» wtr versenkten, war der norwegtsche Segler „Somaltza", »er Weizen für Liverpool geladen batte, «m 2L Februar überholte» wir den englischen Dampfer „Cbafhill". Anstau da» Schiff ,» versenken, üderlteßcn «i, de» Kapitän «X» Männer und Frauen, die er an Land dringen sollte anch statteten wtr da» Schiss mit Matratzen, Dechen und Nahrungsmitteln au». Der „Srouprtuz Wll- Helm" verseukt« dann «och de» Dampser „Cassandra", den französische» Dampfer .Guadeloupe" und de« Engländer „Tamar". mit 08M0 »ach Kaffee an Bord. Andere Schiss« folgten, so die „Coleby". — Einer -er Gefangenen an Bord de» „Kronprinz Wilhelm" sagte aus. daß der deutsche Hilfs kreuzer von einem Schüsse des Kreuzers „Berwick" ge troffen worden sei. Di- LaudeSverfichermtgSauftalteu uutz der Krieg. «m v. Avril fand unter dem Vorsitze des Landeshaupt mann» der Provtnz Sachsen, wirkliche» Geheime« Rats Freiherrn v. Wilmvvski, eine Konferenz der deut schen Landesversichcrungsanstaltcn über ihre Beteiligung an der KriegSbefchädtgten-Fürforae im Rat> Hause zu Erfurt statt. E» waren Vertreter sämtlicher deut schen LandegverstcheruugSanstalteu anwesend. Die Kon- ferenz nahm aus Antrag de» Berichterstatter». Gehetmrat» Dr. Schroeder-Lassel. nachfolgende Entschließung an: 1. Die deutschen LanLesversicherungSanstaltcn sind be rufen uud gewilll, sich an der KriegSbcschädigten-Fürsorae in größtmöglichem Umfange zu beteiligen, und zwar nicht nur aus dem Gebiete der ärztlichen Fürsorge sHeilverfah- re«), sondern auch auf wirtschaftlichem Gebiete (Berns», bcratung. BerusSnmschulung. Arbeitsvermittlung nsw.s. 2. Die deutsche» LandeSoersicherunaSanstalten sind der Anschauung, daß ihr eigenes Interesse, das in der auch volkswirtschaftlich notwendigen Verhütung des Eintritts dauernder Erwerbsunfähigkeit der Versicherten besteht, das Eintreten der Versicherungsanstalten ans ärztlichem »nd wirtschaftlichein Gebiete schon vor der Entlassung der Kriegsbeschädigten aus dem Hc e re s di e n st e fordert, und daß zur Klärung der Zn- ständlgkcitsfragcn Abkommen mit der Militärverwaltung zweckmäßig erscheinen. n. Der ständige Ausschuß wird beauftragt, mit dem preu ßischen KricgSministerium über die Grundlage (Richtlinien) von Abkommen zu verhandeln, die mit örtlichen, eventuell provinziellen Organen der Militärverwaltung abzuschlteßcn sind und deren Abschlirtznng sämtlichen Landesverfiche- rungsanstalten sreisteht. Die Beschlußfassung über die Beteiligung an -er KriegSbeschädigten-Füriorge war einstimmig. Die Annahme der Leitsätze über den Abschluß von Abkomme« mit der Militärverwaltung erfolgte gegen einige Stimmen, weil in den Bezirke» dieser Anstalten rin solche» Abkommen nicht für erforderlich gehalten wurbe. Der anwesende Chef der Mcdizinalabteilung des preußischen Kriegsministeriums. Generalarzt Dr. Schnitzen, gab überaus entgegenkommende Erklärungen ab, insbesondere erklärte er sich bereit, in die gewünschten Verhandlungen über die Grundlage von Ab kommen cinzntrcten. tW. T. B.i Ueber de» 1. Mai lautet eine Mitteilung des „Vorwärts": Ten Organi sationen wirb empfohlen, angesichts der besonderen Ver hältnisse von dcrArbcitSruhein diesem Jahre ab- z »sehen. Tic Partcizeltungen werben am 1. Mai er scheinen. Abends sollen Mitgliederversammlungen veran staltet werden. (W. T.B.) Sine Eingabe der Bergarbeiter verbände. ük. Die Bergarbeiterverbändc haben gemein sam eine Eingabe an den HanüelSministcr und die Vor stände der Zechenverbände im Nuhrgebiet und in Schlesien gerichtet, den Bergarbeitern einen Teuer ungS- zuschlag zu gewähren. AIS Höhe der Zuschläge werde» für verheiratete Arbeiter 00 Pfg. und für unverheiratete Arbeiter 40 Pfg. für jede Schicht vorgeschlagen. („Köln. Ztg.") Die letzt« Lat von ,.bk 29". Die „Nat.-Ztg." meldet aus Kopenhagen über die Be gegnung -es Unterseebootes „U 29" mit dem eng lischen Dampfer „Andalusian", der eins von den Schiffen war, die Kapitän Weddigen versenkt hatte. Die Londoner „Daily News" haben darüber von Kapitän Mallen folgenden Bericht erhalten: Ich mar der Letzte, der unser Schiff verließ. Bevor ich eins der Boote be stieg. wurde ich ziemlich stark an der Seite gcguetscht. Als die Offiziere des Unterseebootes dieses sahen, baten sie mich, das Rettungsboot zu verlaßen und an Bord dcS Untersee bootes zu geben, was ich tat. I» Kapitän WcbdigcnS Ka jüte wurde ich von der Mannschaft verbunden. Man fand, baß ich eine Rippe gebrochen hatte, und begegnete mir mit aller Höflichkeit. Weddigen lud mich zu Zigarren und Portwein ein. Ich benützte diese Gelegenheit, den Offi zieren so höflich wie möglich auseinanderzusetzcn, was meine Meinung über die deutsche Politik Len englischen Handelsschiffen gegenüber sei. Es war unsere Pflicht, ant wortete Weddigen gleichmütig. Aber wir wollen auch gar nicht Zivilpersonen töten. Es sind die Schiffe und nicht die Menschen, die wtr vernichten. Während wir so dasaßen und uns unterhielte», kam eS mir so vor, al» kennte ich das Gesicht des Kapitäns von Photo graphien her, die ich gesehen hatte, und fragte ihn: Waren Sic nicht der Kapitän, der die drei englischen Kreuzer in der Nordsee versenkt hat? Richtig, antwortet« er. -««1» RG Nmn«d»bo über „v v". Fetzt bin . Kommandant von „U 8v". Inzwischen war die Bej der »Andalusian" an» de» Booten, die dann von „ll Schlepptau genommen wurde«, an Deck de» Uutwkfee-vpN» besohlen worden.und stand nun dicht zufannnenge-ränät bo. Dt« Offiziere dr» Unterseeboote» gaben der Mannschaft Zj-ärren. Keiner von den Deutschen war nn» gegenüber unnebenSwürdta. Die Gemütlichkeit der Deutschen er reichte ihren Höhepunkt, al» wtr schiede«. Da» Üuterfee- »oot holte eine französisch« Bark ein. Nachde« diele »um Halte» gezwungen worden war. erhielten wtr dt« Befehl, tu dl« Boot« zu gehen und «1t diesen an Bord de» fran zösische» Schiffe» zu rudern. Mein Gespräch mit Wed- btaen war wohl dt« letzte Unterredung, die jemand «tt ihm gchadt hat. (Ä. D. v.) Epa»,ig«< Ltevuug zur «itteloeeenfrage. b. Per«» Ea»allerv erklärte einem Berichterstatter der Zeitung „El Mundo", die Mittelmeerfragc gehöre zu jene», welche Re Nnabhängtgkett Spanten» am metsie« berühre. Daß Spanten aus der Reutralttät heraustrete, sei nicht nötig. Der etnzigc Wunsch Spanien» sei die Besetzung von Langer, bas r» zu erhalte» hoffe. Zu de« italienische» Knndnebnng««. („Agenzia Stefan!.") Während der Kundgebungen am vergangene» Gvnntag wurde in Mailand ein Mani- feftant anscheinend bnrch Stockschläge «ine» Polizisten «er- letzt und starb später zu Hause. Sine Untersuchung wurde veranstaltet. Die sozialistischen Bereinigungen verkünde- ten al» Protest einen S« Stunden währende« General» streik, der am DtenStag anläßljch der Beisetzung de« Manifestanten stattfand. Der Beisetzung wohnte eine große Menschenmenge bei. Die Kundgebung verlief obne schwere Zwischenfälle. Nur et« Teil der Menge wallte sich »ach der Beisetzung trotz des Verbote« zum Domplatze begeben, fand diesen jedoch adgrsperrt. Abend» herrschte «jeder Ruhe. iW. L. B.) Dürkifch. italienische ««näher»»»? b. „Daily Telegraph" meldet au» Rom: Die Jung- tttrkenführer Caraffo Effendt und Mtdhat Ttnor Bet sind von Rom nach Wien abäereist. Der Zweck ihre» Besuches in Rom sei der einer Annäherung zwischen -er Türkei und Italien gewesen. Beide erklärten sich zufrieden mit den Ergebnissen ihre» Aufenthalt» 1« Rom. Der drohend« veuizelo». b. In einer Unterredung, welch« die th« ergebe»« Presse veröffentlicht, hat, nach einer Meldung et««» Berliner Blattes. Bcnizclos erklärt: „Ich rets« jetzt nach Samo» ad. Der König hat mir offen seine Feindschaft gezeigt; aber die Zeit der Gerechtigkeit wird kommen. E» ist jetzt nicht der Augenblick, um die Vergangenheit tu» Gedächtnt» zu- rückzurufe«, noch weniger. Lenjentge« nachzugebe«. dt« t« mir den Mann zu Boden strecken wollen, der vler Jahre für das Wohl des Landes und der Krone gearbeitet hat. Das Ziel der jetzigen Regierung ist klar: sie möchte da» Volk glauben machen, daß ich meine Persönlichkeit der jenigen des Königs entgegensetze und meine Interesse« denen der Monarchie und des Lande». Ich liebe de« Kampf zn sehr, um ihm für immer entsage« zu können. Aber um zu kämpfen, muß ich mich ln einer Lage befinden, daß ich auch siegen kann. Ich habe die Ucberzeugung, daß die Wahlen mir die Mehrheit bringen werden, besonders wenn die Bevölkerung de- EpirnS zur Urne eilt. Ich habe das feste Vertrauen, -atz das Volk mir recht geben wird." Die «binesikch»ia»Mutlche GvsMuuua. hs. Ungeachtet der über Petersburg und London gleich zeitig gemeldeten Entspannung der Lage i« Ostasie» gibt das javanische Konsulat in Kopenhagen neneEtnbe- rnsungS befehle an die HcereSpflichtsgen der Jahr gänge 1882 bis 1889 auS. Wiedereinbernfnng des chinesische» P«l«weut»am»sch»sse». stk. Die Mailänder „Sera" meldet au» Peking: «ns Ersuchen der Zentralregierung wurde der von Juanschtkai aufgelöste Parlamentsausschuß erneut etnbe- rufen, um zu einer neuen japanischen Forderung Stel lung zu nehmen, in der Japan die Zulassung von vier japanischen Flottenstützpunkten und zwei Freihäfen auf chinesischem Staatsgebiet wünscht, gegen da» Angebot von Kompensationen auf finanziellem Gebiet. Die neuesten Meldungen lauten: Zn de« itatte»isch.dsterr«ichtsche» «wchamdlwugL». d. Bern. (Priv.-Tel.) Am Dienstag abend fand, wie das „Berner Tageblatt" berichtet, auf der hiesigen italieni- schen Gesandtschaft ein Diner statt, zu dem-der öfterretchtsche Militär-Attache und ein anderer Herr der österreichisch- ungarischen Gesandtschaft geladen wcmen. Man darf, so schreibt das Blatt, diesen friedlichen Verkehr al- ein gutes Zeichen dafür ansehcn, daß eine Entspannung ringctreten und daß eine Verständigung der beiden Regie rungen dem Abschluß nahe ist. Sine Lohnbewegung englischer Eisenbahnarbeiter. stk. Mailand. sPriv.-Tel.) „Jtalia" meldet au» London: 14 200 E i s c n b ah n e r Englands haben wegen Lohnforderungen ihre Kündigung zum S1. Mai ei«- gcrcicht. Der Mißerfolg der Rnsse» in de« Karpathen. stk. Wie«. lPriv.-Tcl.) Der militärische Mitarbeiter der „Grazer Tagespost" schreibt über die Kriegslage: Die mit gewaltigem Massenaufgebot und wahnwitzigen Men- schcnovfcrn vorgetriebenc rücksichtslose russische Offensive, von der der gesamte Dreiverband bedeutenden Einfluß, wenn nicht die Entscheidung, erhoffte, ist als gänzlich gescheitert anzusehen. Der Durchbruch der Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilung der Königliche« Hostheater. Die Be kctzung der am ersten H i st o r i s ch c n L n st s p i c l a b c n d, Sonnabend, den 17. April, im Königlichen Schauspielhaus« zur Uraufführung gelangende» Werke: „Die zärt lichen S ch in c st c r n " von Ehr. F. Geliert uud „Der Modeaffe" non Friedrich dem Großen, ist die folgende: ..Tic zärtlichen Schwestern": Clcon: HannS Fischer, Magister: Erich Ponto, Lottchcn: Alice Verden, Jnlchen: Jenny Schaffer, Siegmund: Paul Paulsen, Tamis: Walter Jltz, Simon: HunS Wahlbcrg, Bedienter: Rudolf Opel. „Der Modeaffe": Marquis de la Fari- dondierc: Alexander Wierth, Monsieur Bardus: Adolf Müller, Gräfin de Terviianc: Auguste Tiacouo, Adölaidc: Aurelia Jauk, Vicomte de Bclair: Paul Paulsen, Vcrvillc: Lothar Mchncrt, La Rvjouissance: Alfred Meyer, Architekt: Rolf Roenneke. Buchhändler: Wilhelm Hühner. Spiel leitung: Hanns Fischer. Beginn der Vorstellung 'Z-8 Uhr. Ter aus 20 Mannergesangocreiiicil bestehende .1ultuS^Otto-Buni>, der seine Kräfte während des Kricftcs schon mehrfach in den Tienst der guten Lache gestellt hat, ncransialtct am Donnerstag, den 22. April, im Gewerbehaus zum Besten der Sriegsspende rin großes Vaterländisches Konzert. Die Leitnng liegt in den Händen der Herren BundcS- chormcister Königs. Musikdirektor Prof. Hugo F 1t n g st »nd Kantor W i l h. V o r r m a n n. Auster vaterländischen Männer chören enthält die Vortragsordnung Sologesänge sür Sopran IDpernsängerin Frl. Liesl Schulhoss a»S Wiens, für Bast Herr Kammersänger Prof. Leon Rainss. sowie Rezitationen «Herr Hosschauspielcr Hngo Waldecks. Am Flügel Herr Kapellmeister Alfred ElSmann. Karten bei Ries und Brauer, sowie in den Zigarrcnhandlungcn von Suiiic, Johannes» siraß« und Wolf, Postplap. c* Der «öuigl. Musikdirektor Ott» Drache begeht am Id. April bei völliger geistiger und körperlicher Frische seinen 78. Geburtstag. Als früherer Hofkapcll- meistrr am Dresdner Königs. Schauspielhause kann er aus eine 18jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblickeu. Strindberg.Zyklns in de» „Münchener Kammer» spielen." AuS München wird uns geschrieben: Die ..Münchener Kammcrspielc" gehen an eine bedeutende künstlerische Arbeit, die in diesen kriegerischen Dingen zu- gcmandten Zeiten besondere Beachtung verdient: Sic sind dabei, einen Strindbcrg-ZykluS zu veranstalten und auf diese Weise darzutun, wie Deutschland sein „Barbaren tum" auffaßt. Am 9. April begann dieser Zyklus mit einem Bortrage von Julius Bab» der ein glänzend gezeichne tes Bild Strtndvcrgs entwarf und hcrvorhob, in wie hohem Grade dieser Schwede geradezu als Sinnbild unserer Zeit zu werten ist. Der Zyklus wird acht mehr oder weniger be kannte Werke des Dichters bringen. Besonderes Interesse dürfte die deutsche Uraufführung des Kammcr- spicles „G c sp e n st c r s on a t e" erregen, jenes Werkes, über das Strindbcrg schrieb, „es sei furchtbar wie das Leben". Als erstes Stück sah man das packende, naturalisti sche Trauerspiel „Fräulein Julie": Das Stück' ist einer der elementaren LcidenschaftSausbrltche dieses Dich ters, der in der Erotik und im Weibe die Willcnsknechtung sah und zeigt, zu wie dunklen Häfen die dunkle Macht der Liebe steuert. Die Darstellung war vorzüglich. Besonders Frau Horwih holte aus der Titelrolle alles heraus, was die Gestalt der Grafcntochter an abgründiger Menschlichkeit besitzt. Herr Ziegel, der seinen „Diener" im Anfang vielleicht ein wenig zu hoch stellte, ließ die Nolle deS bru- Zalcn Lakaien schließlich zu einer Leistung erste» Ranges ! reifen. Zu bemerken ist noch, daß die „Münchener Kammer- spicle" dem Beispiele der Reinhardt-Bühne folgten und ihr Programm zu einer Zeitschrift umgestalteten. Die erste Nummer „Sonderheft Strindbcrg" wirkt durch ihre stark persönliche Färbung sehr sympathisch. 7* Das gefälscht« Bild. Ein Kunsthändler sfrühercr Kellner) wurde vom Landgericht Düsseldorf wegen schwerer Urkundenfälschung zn 2 Wochen Gefängnis ver urteilt. Er hatte in Düsseldorf in feinem Schaufenster ein Bild ausgestellt, das von dem dortigen Maler Professor Hugo Mühlig gemalt war. Er hatte cs von einem Kunstmaler etwas übermalen nud dann mit dem Namen eines nicht existierenden Künstlers Hoppenburg ln der Weise zeichnen lassen, wie es von Malern an den von ihnen hcrrührenden Bildern üblich ist. DaS Gericht erkannte in der Tat des Angeklagten alle Merkmale der gewinnsüchti gen Urkundenfälschung, für die er allein strafrechtlich ver antwortlich zu machen war, da der Kunstmaler nur ln seinem Aufträge gegen Entgelt gearbeitet hatte und ledig lich als sein Werkzeug gelten konnte. Nach 8 3V7 des Strafgesetzbuches beging er die „falsche Anfertigung einer Privaturkundc". Dadurch, daß er de» Namen eines nicht existierenden Künstlers darunter setzte, fingierte er eine Person unter gefälschtem Namen» er täuschte also das Publikum, das er durch die Ausstellung des Bilde- in seinem Schaufenster zum Kauf anlockcn wollte. Die beim Reichsgericht eingelegte Revision wurde al- un begründet verworfen. -s* Ein Protestbuch feindlicher Komponisten. Eine merkwürdige Kompositionssammluug, eine Art Buch dcS Protestes, hat Hall Caiue unter dem Titel „King AlbcrtS Book" herausgcgcben. Die Komponisten der „Alliierten" und einige sogenannte „Neutrale" sind als Huldigende darin vertreten, England voraus, was dem Werk einen ungeahnten „musikalischen Wert" verleihe» dürfte. Sogar die Susfragettenführcrin Ethel Smtth hat einen „dlaroü ot zvomou" gestiftet, über den King Älbcrt hoffentlich weniger erschrecken wird, als seinerzeit über die Bomben. Von Claude Debussy stammt eine „veroom«c! KSroiquv", von Messager die Vertonung des „Tour la Tatcio" von Btctor Hugo, der sich zu Lebzeiten für solche BundcSbrüdcr schwerlich begeistert hätte —, ein Toter muß sich eben doch manches gefallen lassen! Herr Satnt-SaLnS begnügte sich an Stelle einer Kompost- tion mit einem Gympathteschreiben. Rußland, Japan, Serbien und Montenegro haben sich nicht betelltgt, dagegen ist — Italien durch Herrn MaScagni vertreten. Merk- würdig berührt cS, Len dänischen Komponisten P. Lange- Müllcr in der Gesellschaft zu finden, und »war mit etner „Lamentation": denn der unzweideutige Charakter dieser Sammlung steht außer Frage.
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