Dresdner Nachrichten : 05.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-05
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- Dresdner Nachrichten : 05.10.1924
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Sonntag. 5. VNober 1924 — Dresdner Ttachrlchtea — Der Historikerin gegen die Kriegsschuldlüge. Vrandenburg über die Enlslehung -es Wellkrieges. Franks»« a. W, 1. Olt. Aus der Tagung der deutsche» Historiker in Frankfurt a. M„ die gestern ihren Abschluß sand, sprach der Leipziger Professor Erich Brandenburg Uber die Ursachen des Weltkrieges. Professor Branden- bürg stellte die Frage: Mußte der Weltkrieg kommen? Die Behauptung, baß er kommen mußte, teile der Redner nicht, weil man sonst die Tätigkeit der Staatsmänner überhaupt negieren würde. Zwei (Kruppen von Gegensätzen seien e». die die Politiker in der letzten Zeit beeinflußt haben: der Kampf um die vorwiegende Machtstellung und der Gegensatz zwischen den verschiedenen Prinzipien oder Gedankensystemen über die Gestaltung des sozialen Leben». Frank reich habe im letzten Jahrhundert seiner Geschichte den Kampf um di« Bormachtstellung in Europa vor allem mit be sonderem Eifer betrieben. Nach dem Aufkommen Deutsch lands nach l87l wurden die europäischen Mächte von dem Gedanken beherrscht, daß nun Deutschland eine solche Bor- Machtstellung erstreben werde. In eine eigentliche Gefahren zone geriet die deutsche Politik zu Beginn des 20. Jahr Hunderts, weil von -da an daS Bundeösysiem sich besonders aus gebildet hatte. Professor Brandenburg ging dann auf die deutsch-englische« Berhandluugen über ei« Bündnis rin und sagte, daß man nur deshalb Englands Angebot abgelchnt habe, weil Holstein der Meinung war, daß England uns in einem Konflikt doch nicht Helsen würde. Der Redner unterzog dann die eigentlichen Kriegs Parteien der einzelnen Länder einer eingehenden Betrachtung In England habe zivar auch eine Kriegspartei bestanden, aber einen Einfluß ans dir Regierung habe sie nicht gehabt. Wirklichen Einfluß ans die Regierung hätten nur die Kriegshetzer in Frankreich und N u ß l ßa n d gehabt. Die Persönlichkeit des ehemalige« deutlchen Kaisers charakterisierte der Redner dahin, der Kaiser sei nicht der starke Mann gewesen, sür den er sich selber ausaab. Er sei im Grunde eine schwache Natur gewesen, die jeder starken Natur unterlag. Er habe auch die Politik niemals s e l b st ä n d i g geleitet, lieber den Fürsten Bülow fällte der Prof. Brandenburg sein Urteil dahin, daß er in widerwärtiger Form, wie das noch zukünftige Veröffentlichungen klar machen würden, den Kaiser umschmeichelt habe. Auch die Flottenpolitik des Admirals Tirpitz unterzog Branden bürg einer abfälligen Kritik. Manche Acußerunqen deS Kaisers und die vielen Unklarheiten der deutschen Politik hätten die anderen Völker mißtrauisch gemacht. Aber niemals habe ma« i« Deutschland an verant. wörtlicher Stelle den Wunsch nach einem Kriege gehabt. Ein verhängnisvoller F c h l c r sei cS aber gewesen, daß man sich von Oesterreich-Ungarn habe in- Schlepptau nehmen lallen. Tic Leitung des Dreibundes sei überhaupt nur »och in Wien gewesen. Dann habe sich die Notwendigkeit herauogestellt, als der Konflikt mit Oesterreich und Rußland da war. daß man auch an Frankreich den Krieg erklären mußte. Das habe im Schlieffenschen Mobil- machungsplane gestanden und auf diesen Augenblick habe Frankreich gewartet, weil cs diesen Plan kannte. Der Mord von Serajewo sei für die französischen Kriegshetzer der langersehnte Anfang gewesen, ihren Plan zur Durchführung zu bringe». Nach diesen Ausführungen machte der Leiter de» Histo rikertages, Prof. Dr. Künzel, den Vorschlag, folgende Ent- schließung anzunehmen: Die Frage nach der schuldhaften Verantwortlichkeit einzelner Völker, Länder, Parteien oder Personen für den Weltkrieg kann abschließend nur nach Oefsnung der Archive der am Kriege beteiligten Mächte, dnrch grünb» liche und methodische Quellenforschung entschieden werden. Die Beantwortung dieser Frage durch ein Aktenstück von Diplomaten der Licgerftaaten ist eine Ungeheuerlichkeit, die vordem in aller Weltgeschichte noch niemals gewagt worden ist. Die erzwungene Unterschrift unter das Schuldbekenntnis des Versailler Vertrages ist sür die Fest stellung der wisscnschastlichen Wahrheit ohne jede Be deutung. Mit der Annahme dieser Entschließung schloß dann die Tagung der deutschen Historiker. Der Konflikt Lu-en-orff - Kronprinz Rupprecht. München, t. Okt. lieber Differenzen zwischen dem Kron prinzen Rupprecht und General Ludendorss verbreitet der „Miesbacher Anzeiger" eine Meldung, die in ihren Einzel heiten im Augenblick nicht nachzuprüscn. aber unverkennbar von der Gegnerschaft des partikularistischcn BlatteS gegen den „preußischen General" gefärbt ist. Das Blatt behauptet u. a. folgendes: Als Ludendorss nach dem Hiltler-Putsch den ehemaligen Kronprinzen öffentlich beschuldigte. Kahr zum Woribruch verleitet zu haben, wurde er zunächst unter vier Augen zur Rede gestellt. Damals lautete seine Antwort, er bedauere, falsch unterrichtet gewesen zu sein, könne aber nicht öffentlich widerrufen, da er in gutem Glauben gehandelt habe. Zur Erlangung der erforderlichen Ehrcncrkläruna wurde daraus die Vermittlung Hindenburgs angcrufcn, der sich aber bald zur Durchführung dieser Mission außer stande erklärte, da Ludendorss inzwischen vor dem Ehren gericht des ehemaligen Großen Gcneralstabes Anklage gegen Kronprinz Rupprecht erhoben lnittc. Unter dem Vor sitz deS Prinzen Leopold von Bauern versammelten sich nun alle früheren Kommandierenden Generale BancrnS und Sachsens. Sie nahmen gegen das Verleiten Ludendorsss sehr scharf Stellung. Der Kamps um -ie elsWsche Zollfreiheil. Die Gegensätze in -er Pariser Verhandlung. Deutsche Ablehnung der Zollsreiheit. (Durch F u n k I p r u cki.i Paris, l, Okt. Obgleich die deutsch-französischen Wirt- schastsvcrhandlungen streng geheim geführt werden und auch Vorbehalte über etwa zu verössentuchendc Berichte gen,acht wurden, glaubt der „Maiin" in der Lage zu sein, über die gestrigen Erklärungen deS Staatssekretärs Dr. Trcndcien- burg folgendes Mitteilen zu können: Der denlschc Delegierte hat, ohne sich kategorisch auszusprechen, erklärt, daß seine Re gierung sich weigere, das augenblickliche Regime sür Elsaß- Lothringen zu verlängern. Seine Hauptarg »mente seien viel mehr politischer als wirtschaftlicher Art ge wesen. Nach seiner Ansicht würde die Berlängcrung der in Frage kvinmcnden Klausel des Friedensvertrages besonders den Alliierten Frankreichs zugute kommen, sobald sich diese auf die Meistbegünstigung beriefen, also die gleiche» Vorteile »erlangen könnten wie Elsaß-Lothringen. Die Besprechungen über die Frage werbe« in durchaus herzlichem Tone gefühlt. Sie seien noch nicht beendet und iverdcn am Montag fort gesetzt werden. iW.T. Bi «in Angrlsf Kerbelte». Paris, 1 Oktober. In bemerkenswerter Weise nimmt H e r b c t I c in der „Jnsormativn" zu den Verhandlungen Stellung Zunächst heißt es, die Lliprozentige Aussnhraligabc Hobe Frankreich nur erhoben, um dem Beispiele Englands zu folgen: denn es könne in dieser Hinsicht nicht allein vorgehcn, sondern die Einigkeit der Alliierten sei gerade in dieser Frage unerläßlich. Daß sich die Sllprozentigc Ansfuhrabgabc mit dem Grundsatz der Meistbegünstigung durchaus nicht vcr einbaren läßt, liegt aus der Hand. Soviel steht deutscher seits fest: Bleibt die Lüprozcntigc Auösuhrabgabe, so kann natürlich von einer Meistbegünstigung wohl keine Rede mehr sein. Hcrbctic spricht bann weiter von de» Schwierigkeiten hin sichtlich der Produkte deS Saargcbiets und cksaß loih ringtschcr Produkte und meint dazu, hier handle cs sich in der Tal »m außerordentlich schwierige Probleme, denen mau aus beiden Seiten nicht ohne weiteres leicht werde bcikowmcn können: denn die Interessen Frankreichs »nd Deutschlands seien für die Saarprodnkte wie für elsaß-loth ringische Produkte verschieden. Versteckt schneidet Herbeite weiter die sür Deutschland so wichtige Frage der „Kontin gente" an. Zunächst schlägt er vor, man solle -och einfach das augenblickliche Snstem, nämlich daS der Kontingente, ein fach verlängern, sei es aus zwei oder drei Jghre, und cS gcietzwäßig ans cliaß-loii,ringische Produkte über den 10. Inn. hinaus niisdehncn. Außerdem macht er den Vorschlag, man könne ja die clsaß lothringische» Produkte mit bem deutschen Zoll vom Nt. Januar nächsten Jahres an belegen. Sir müßte» dann eben ganz bestimmte Vergünstigungen ge nießen. Die N » S s » h r deutscher Waren nach dem! Saargeb tet stößt g»s erhebliche Schmierigkeiten, »nd, zwar, weil man sich französischerscitS überaus streng an die! Formel hält, daß deutsche Waren ins Laargcbict nur so weit cingcsührt werden dürfen, als sic bis zum 10. Januar 1025 ausschließlich verkoniumiert werden könnten. Tics ist natür lich ein sehr dehnbarer Vcgrisf, der stets zum Schaden DcuischlandS ansgenutzt wird. Hcrbettc erkennt diese Schwierigkeiten in seinem Artikel durchaus an »nd warnt davor, etwa liier politische Fragen mitsprechc» zu lassen. Sinsoniekonzerl im Opernhaus. Reihe F, 1: am 8. Oktober. Auch Heuer ist keine Geiamtübersicht über die Lpiclsolgcn sämtlicher Sinsoniekonzcrte im Opernhaus heransacgcben worden. Das ist schade, denn es macht von Anfang an mehr Stimmung, men» man erfährt, was Im ganzen etwa „loS" sein soll. Auch soll ja der einzelne Abend nicht nur für sich, sondern als Vaustein deö ganze» ZnkluS bewertet werden. Es würde also gewiß allseitig begrüßt, wenn künftighin wieder, wie das seit viele» Jahren immer üblich war, im Herbst die Tage und die Spiclsolgen sämtlicher Sinsvniekonzertc bekanntaegeben würden. Da wir ja doch nunmehr allmählich wieder i» ge regelte Verhältnisse kommen, würde sich da» wohl unschwer machen lassen. Der erste Abend begann mit einer Neuheit, einem „>lnt- iurno ? ronckc, saritasticv" des jungitalicnischen Kom ponisten Riccardo P i ck M a n g t a g a l l t. Der wert vollere Teil dieser Kvmposilion ist dos einleitende Moderato, das mit melancholischen Piiccini-Luinteii und zart verhaltenen Debussvichcn Klangfarben ein ganz scingetöntcS klingendes Nachtbild gibt. Das anschließende Rondo, das wohl einen nächtlichen Hexensabbat oder TeusclSipuk vorstellen soll, ge bärdet sich sehr lärmend wie ein verpsefserteS Berlioz-Finalc, ohne durch Bedeutung der musikalischen Gedanken zu fesseln ES ist aber ein dankbares Esscktstück sür virtuosen, tn Klang gemalt schwelgenden Orchestervorlrag. und fand als solches, von der Kapelle unter Busch glänzend gemeistert, viel Beifall. An zweiter Stelle folgte die „Spanische Linsovic s ü r V i o l i n c » » d O r ch e st e r" von Eduard L a l v. Auch dieses oft gehörte Werk hat als Komposition nicht mehr allzu viel zu bcdcnlrn. Die schnellen Sätze Schcrzv nnd Fttialc -- das Intermezzo war gestrichen — nehme» wir als elegante iranzüsiiche Lalonmusik eben »och so hi», im erste» Allegro mit dem zu Tode gehetzten Ouintenmotiv und mehr noch im langsame» Latz spüren mir geistige Untiese». Wenn trotzdem der Eliidriick des 'Werkes, »nd vielleicht gerade der deö An- dantes, ein anßcrgcwöhlich starker war, so ist daS das Verdienst des Lologeigers Jan D a I> in c n, dessen ausgezeichnetes gctgentechnischcs wie musikalisches Vermögen wir sa nun schon in den allervcrschicdenste» Ausgaben bewundern konnten. Brachte er es im ersten Latz durch die kernige Klarheit seines Tones und Vortrages dahin, der Musik Lalos einen gewisse» klassischen, ma» möchte fast sagen Vccthovenschen Ebarakter zu verleihen, so entzückte er in den schnellen Sätzen durch eine allerliebste leichte Grazie und im Andante durch io edlen, warmen Sattengeiang. Laß man füglich an die Beseel,,ng dieser Meiodien glauben mnßte. An technischen Schwierigkeiten, deren doch diese Spanische Sinfonie ganz erkleckliche birgt, dcnkl ma» bei ihm ja gar »ich«. 'Von, Lpiccato bis zn»> Spring- bogcn oder linkshändigen Pizzikato macht er alles. maS zu machen ist. mit größter Selbstverständlichkeit. Dabei ist sei» Ton stets blitzsauber »nd von klanglicher Qualität: auch fühlt er sich nie als Virtuose, sonder» musiziert als ein Glied des Ganze». 'Busch nnd die Kapelle haben ihn daher auch mit merklicher Liebe und bester gegenseitiger Einfühlung begleitet. Der Beifall war stürmisch. Als orchestrales Hauptwerk beschloß den Abend die zweite Sinfonie von Brahms, mit der Busch und sei» Or chester nun ihrerseits triumphierte» Die Ausführung stand von Ansang an im Zeichen schöner klanglicher Abklärung. Der langsame Satz geriet vielleicht ctivaS gar brcii, auch der An fang deS scherzvhastc» Ländlers war noch etwas verhalten, fand sich aber bald in eine sehr frische Steigern»» hinein, die sich im Finale noch mächtig emporgipfcltc Da klana der hagere Brahms Orchcstcriatz manchmal so glanzvoll und mächtig, als hätten zwei Bruckner an ihm instriimentiert. Es war ei» Eindruck, der unwiderstehlich hinriß und in der laut aus- brrchcndc» 'Begeisterung deS volle» Hauses sein natürliches seelisches Echo fand. Dr. Eugen Schmitz. Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Thcatcrspiclplan für heute. Opernhaus: „A>da" sei: Schauspielhaus: „Die Familie Schrosfen- stcin" I7i: N c u st n d t e r Sch a n sp i c l h a » S: „Kolportage" Residenz-Theater: „Der sidclc Bauer" i'^B, „Marietta" l'eR: 'Neues Theater geschlossen. ^ Mitteilungen der Staatothcatcr. Opernhaus: Mon- taa, den 0. Oktober, zweite Vvrstelluna liir die Monlag- reihe B, „Martha" mit Liescl v. Schuch, Helene Jung, 'Bussel, Heinrich Kuppinaer iznin erstenmal: Luvneli. Ermold. Musi kalische Leitung: Ltrieglcr, Spielleitung: Mora. Anfang >2« Uhr. Dienstag, den 7. Oktober, zweite Vorstellung für die Dicnstgqreihc 13, „Tannhänser" mit Va^er, Taucher, Ltacgc- mgnn, Enbiich, Engcnie Vurkhardt lzum erstenmal: VcniiSi. Milln Stephan Bachanale im Vennsbcra mit Susanne Dombois Musikalische Lcituna: Kutzschbach. Spielleitung: Doller. Anfang U-7 Uhr. S ch a » i p i e l h g » s: „Die heilige Johanna", orama- tischc Ehronik in sechs Szenen und einem Epilog, von Vernarb Shaw wird am Montag, den 10. Oktober, außer Anrecht im Dresdner Schauspielhaus ihre deutsche Urauffüh rung erleben. DaS Werk, welches aus aauz andere Weise, alS eS in den zahlreichen früheren Dramalisiernngen des Nr. 40S Seite Z König Aussein von Ae-schas -ankt ab. Part». 1. Oktober. Nach einer Havasmeldun« ha« König Hussein von Hedschas abaedankt Die Nach richt wird »ou Kairo aus bestätigt. tW T B i London, 1. Okt. Reuter-Bureau crhiett aus Dicheddah von dem ans leitenden Persönlichkeiten der Städte Dschrddah und Mekka gebildeten Komitee folgendes Telegramm: Die Einwohner des Hedschas beschlossen, die Auslösung der Regie rung mit dem König Hussein an der Spitze »nd die Einletznng einer vorlänsigen, von Einwohner» Hedschas ernannten Re gierung zum Schutze des Landes zu fordern, welche bereit in, sich der religiösen Ordnung der ganze» mvslemitischen Welt anzupasscn. Sie wollen gegen niemand kämpfen und richten einen Appell an die ganze Welt, die gegenwärtigen Feindselig keilen zu beenden. tW. T. B.» * Die Abdankung des Königs von Englands Gnaden Hussein von Hedschas, ist offensichtlich die Folge der schweren Kämpfe, die zwischen dem Sultanat von Nedjd und Hedschas ausge krochen waren. Die Wahhabiten hatten unter der Führung des Sultans von Nedjd, Jbn Saud, bereits im August einen plötzliche» Uebcrsall auf einige Dörfer des englischen Mandats gebietes Transjardanicn ansgesührt, wurde» aber durch bri tische Bombenslngzeuge zurückgeschlagen. Im Scplember folgte dann ein heftiger Angriff g»s Mekka, die Hauptstadt von Heb schas, wo König Hussein unter englischem Einfluß herrsch, Die Wahhabiten drangen rasch vor. nahmen die Svmmerresi denz Husseins, Hais, ein, nnd bedrohten bald daraus Mekka In den letzten Tagen wurde bereits berichtet, daß sowohl ein großer Teil der Bevölkerung wie besonders Hussein und die Regierung vor de» Angreiscrn ans Mekka nach Jeddah am Roten Meer flüchteten, wo ei» englisches Kanonenboot Schutz gewährt. Die 'Abdankung Husseins befrei, die Engländer ans der unangenehmen Situation, seinen Thron acaen die An greiser z» verteidigen, denen sic zu Dank verpflichtet sind, weil Jbn Land ihnen im Weltkrieg durch seine 'Angriffe gegen die Türkei wertvolle Dienste geleistet hatte. Die Bewegung der Wahhabiten Hai einen stark religiösen Einschlag Sie sind nämlich eine religiöse Tekic, die stets bcmühl war. ihre Unab hängigkeil von Mekka aufrecht zu erhallen. Sic erstrebt die Reformation des Islam, kämpft gegen seine Aeußerlichkeiten, gegen Tabak und Alkohol. Im Jahre 1018 schloß Hussein ihren Führer, den Sultan Jbn Saud, aus der Gemeinschaft der Gläubigen aus. Letzten Endes wurde darum die Tatsache, daß sich Hussein nach der Vertreibung des vsmnniicben Kaliicn von Konstaniinopcl zum arabischen Kaliic» ausruien ließ, der Hanptgrund für den Angriff der Wahhabiten. dem Hussein jetzt zum Opfer fiel. Die Spannung zwischen Aegypten un- Grotzbritannien. (Durch F n n k i v r » ch.i London, k. Oktober. „Daily News" berichtet über die gestrige plötzlich beendete Besprechung zwischen Macdonald und Z a g l u l - P a s ch a. Die 'Versuche, zu einer Grundlage sür eine Vereinbarung oder auch nur sür Verhandlungen zwischen der britischen »nd der ägyptischen Regierung zu gelangen, seien fehlgcschlagcn. Wie ver lautet, hat Macdonald den ägyptischen Premierminister gestern vormittag in unzweideutiger Weise mitgcteiit, daß er in der Frage der britischen Politik von seinen im Unterhaus ab gegebenen Erklärungen nicht abgehcn könnte. Mac-onal- nimmt -en Kamps aus. London, 1. Okt. Die Londoner Presse behauptet übereinstimmend, daß das Kabinett am Donnerstaq be schließe,iwcrdr, den liberalen Antrag wegen der 'Verhandlun gen des Gencraistaatsanwalts zu bekämpfen, io daß die eng lische Regierung wahrscheinlich Mittwoch Mitternacht im Unterhalts gestürzt werden würde. Es Ici nur die Frage, wann die Neuwahlen stattsinden, am 8. oder 15. November Maedonald, der am Dienstag den Parteitag der Arbeiterpartei in London crössuct. wird bei dieser Gelegenheit wahrscheinlich die Ent'chciduna des Kabinetts bekanntgcbcn und zugleich die Wahlparole der Partei sormnlicrn. 5 Z-clonIsnrt-oSo S i Stoffes geschehen ist. Gestalt und Geschichte der Jnnqsran von Orleans behandelt, ist bisher nur in Amerika und England lind zwar mit ungeheurem Eriola aufaesührt worden. Die Einsiudicruna leitet Georg Kicsan. Die t'iir die Montags Anrechtsinhaber der Reihe ausfallende Vorstellung wird am Sonntag, oe„ 10. Oktober, nachgeholt. Montag, den 0. Oktober i'AnrechtSreilic I» das Schau spiel „Iphigenie aus Tauris" von Goethe mit Avionia Die, rich, Tecarli, Lindner, Äleinoschegq »na Müller Spiel leitung: Paul Wiecke. Anfang ^ -8 Uhr. -f Zur Erstaiisstthrung des „Tcrxcs". Georg Friedrich Händel schrieb den „Z e r s e" sperrest, seine einzige komische und gleichzeitig eine seiner letzten Opern, vom 2t!. Dezember 1707 bis zum Il. Februar 1738 sür das Han market-Theater in London, wo das Wert bereits am 15. Avril 1738 zur Uraussührung gelangte. I» Dcntschland blieb es. wie die meisten Händel Oper», nnbekanin, bis vor fünf Jahren Oskar Hage», der bekannte Kunsthistoriker der Göttinger Universität, diese Over a»S der großen Hände! Gesamtaiisgabc in der 'Bearbeitung Friedrich Ermanders he, ausnahm, »m sic vor allem textlich sür die deutsche Opern bühne neu z» gestalten und in sorgsältiger dramatnrgtscher Durchseilnng der Handlung im Sinne des heutigen Opern theatcrs bühnensähig zu machen. Ermutigt durch den große» Erfolg der ersten Göttinger Händel Festspiele i» den Jahre» 1810 und 1020, kam Dr. Hagen mit seinem „.rerxes"-Pla,i einer Anregung des Gcncrglinleiidgntcn Dr Alfred Rcncker entgegen, der gleichzeitig sich mii der Idee einer Wiede, bclebung des „Ferres" trug. 'Bei de» diesjährige» Händel Festspielen i» Güttingen kam „Tcrxes" i» der Hngenichen Nciigestattiing zu erfolgreicher Uraufführung, de, alS erste Aufführung an einer der großen Opernbühnc» »»»mehr die icnigc der Dresdner Ltanlsoper am II. Oktober folgt Die musikalische Leitung hat Hermann Kutzschbach: das Werk wird i» Szene gesetzt uo» Alfred Rcncker. s' Katholische Hoskirche. Morgen Sonnt,,g vormittags II Uhr Ungarische Krön»ngsme„e, Graduate »nd Ossertoriiim von Franz Btzt. f Verlegung. Die Aiissührnng von B a irr, c K rat ( „ o und ihrer Tanzgruppe im Schauspielhaus wird a»s technischen Gründen vom iS. Oktober auf Sonntag, den S. 'November, vor mittag» lt Uhr, verlegt. i Einführung in die Orestie des Acscholoo. 'Borttag von Tr. Karl Wolls zu den Lchnuspiel-Aufsührliiinen Ende Lklober in, Opernhaus, Sonntag, de» IN. Okiober, 8 ttin, im Künstlcrhaiis, Karle» nur i» Varl Tittmanns Buchhandlung, Prager Straße l». k Meneralmnflkdirektor Friß Busch wurde von der Direktion de» Äonzert-tHeboiiw-Orchester» tn Amsterdam ausgefordcrt, die Per tretung seine» tchwer erkrankten Dirigenten Wilhelm Lcngelberg sür die nächste Zeit zu ühernchmen. Friß Busch hat mit Rücksicht an«
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