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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 25.08.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-08-25
- Sprache
- German
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188708259
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18870825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18870825
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
- Monat1887-08
- Tag1887-08-25
- Monat1887-08
- Jahr1887
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^ 100. Wochenblatt 1887. für Zschopau und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Vierteljahrspreis 1 Mark exkl. Botengebtthren und Postspesen. SS. Jahrgang. Donnerstag den 25. August. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Bekanntmachung. Im Lieferungsverbande der Unterzeichneten Amtshauptmannschaft (Hauptmarktort Chemnitz) betrug im Monat Juli 1887 der Durchschnitts preis für 50 Kilo Hafer 5 M. 68 Pf., für 50 Kilo Heu 3 M. 60 Pf. und für 50 Kilo Stroh 2 M. 50 Pf. Königliche Am t s h aup tm a n n sch a f t Flöha, am 22. August 1887. In Stellvertretung: v. Schroeter, Bezirksassessor. Brtg. Tie Expeditione« des Unterzeichneten Stadtraths bleiben Donnerstag und Freitag, den 25. und 26. d. M., wegen Reinigens derselben geschlossen. Im Standesamt wird an beiden Tagen Vormittags von 11 bis 12 Uhr expedirt. Zschopau, am 19. August 1887. Der Stadtrath. Kretzschmar. Aus Sachsen. — Nachdem das Befinden Ihrer k. k. Hoheit der Erzherzogin Maria Josefa, Gemahlin des Erzherzogs Otto von Oesterreich, den ersten drei Bulletins zu folge ein zufriedenstellendes war, gelangte unterm 22. August die betrübende Nachricht von Wien ein, daß die hohe Wöchnerin nicht unbedenklich erkrankt sei. Es traten in der letzten Nacht Frostanfälle auf. Infolge dieser Meldung begab sich Se. kgl. Hoheit Prinz Georg mit dem königlichen Leibarzte l)r. Fiedler zum Besuche Höchstseiner Frau Toch ter nach Persenbeug. Ursprünglich hatte Se. kgl. Hoheit nicht die Absicht, sich nach Persenbeug zu begeben, vielmehr stand nach befriedigendem Ver lauf des Wochenbettes der Besuch Ihrer k. k. Hoh. der Erzherzogin Maria Josefa zum Herbste in Hosterwitz in Aussicht. — Das am Morgen des 23. August über das Befinden der hohen Kranken ausgegebene Bulletin sagt: Erzherzogin Maria Josefa hatte im Verlaufe der Nacht mehrere jedoch leichte Fraisenanfälle. Das sonstige Befinden ist nicht unbefriedigend. — Ein weiteres Telegramm aus Persenbeug vom 23. August abends V.7 Uhr an das „Dr. Journal" meldet: „Bei Ihrer k. k. Hoheit der Frau Erzherzogin Maria Josefa traten am 20. August Wochenbettkrämpfe (eklamptische Konvulsionen) auf, welche sich mehrmals täglich wiederholten und auch heute noch, jedoch in minder heftigem Grade fortdauern. Der Kräftezustanö ist befriedigend. Puls und Temperatur normal." — Wenn die letzten Krampfanfälle auch schwächer waren, als die früheren, so sind sie immerhin be sorgniserregend. Eine momentane Gefahr soll in des nicht vorliegen. — Stach einer Mitteilung der „Wiener Presse" ist die Erzherzogin auf ihren eigenen Wunsch mit den Sterbesakramenten versehen worden. — Der Schwindler, welcher, wie wir berichteten, vor einigen Tagen Olbernhau unsicher machte, wurde am Sonnabend abend in Wald heim, wo er ebenfalls unter Vorzeigung gefälschter Empfeh lungen „Abonnementssammlungen" auf ein „Buch frommer Predigten" veranstaltet hatte, durch einen Stadtpolizeidiener verhaftet. In Waldheim hat der Mensch ca. 11 M. erschwindelt. Durch die Gendarmerieerörterungen wurde festgestellt, daß der Gauner, ein 21 Jahre alter beschäftigungsloser Kaufmann aus Mascha» i. B., Marienberg, Zöblitz, Olbernhau, Flöha, Zschopau, Lengefeld und Mit weida heimgesucht und auch in zahlreichen Fällen Erfolg mit seinen Schwindeleien gehabt hatte. — Die in Chemnitz alljährlich im Juli statt findende Zählung der Bevölkerung mittelst der Wassersteuerlisten, welche wie mitgeteilt, in diesein Jahre eine Einwohnerzahl von 121 325 Köpfen, gegen das Vorjahr eine Zunahme von 6299 Ein wohnern ergab, macht keinen Anspruch auf Ge nauigkeit. Es werden die Listen daher im Melde amte in Bezug auf ihre Richtigkeit geprüft. Nach den Ergebnissen dieser Prüfung betrug die Be völkerung von Chemnitz Mitte Juli d. I. 121 783 Köpfe, auf welche obige Ziffer somit zu berichtigen ist. — Donnerstag wurde auf der Spitze des Tur mes der neuen St. Petrikirche zu Chemnitz das Kreuz aufgesetzt, was bei den riesigen Dimensionen desselben und in anbetracht des heftigen Regens, welcher die Balken des Gerüstes schlüpfrig machte, keine leichte und ungefährliche Aufgabe war. An gesichts vieler Hunderte von Zuschauern ging die Arbeit glücklich von statten und der höchste Turm der Stadt ist nun mit seiner schönen weithin goldig glänzenden Zierde versehen. — Nach vorläufiger Zusammenstellung belaufen sich die Gesamteinnahmen der in Dresden abge haltenen internationalen Bäckerei-Ausstellung auf rund 70 000 Mark. Die trübe und regnerische Witterung hat den Besuch der Ausstellung, beson ders am vergangenen Sonntag, recht ungünstig be einflußt. — Die Gesamtausgaben wurden auf 80 000 Mk. veranschlagt, doch ist zu hoffen, daß bei einzelnen Positionen Ersparnisse gemacht wur den, deren Höhe sich zunächst noch nicht übersehen läßt. — Das Gesamtergebnis der Einzahlungen während der ersten 6 Monate d. I. stellt sich bei der königlichen Altersrentenbank in Dresden auf 1407 477 M. in 3575 Einlagen und weist gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres eine Ver mehrung von ca. 15 Prozent auf. Berücksichtigt man, daß im Jahre 1884 insgesamt nur 1322332 M. und im Jahre 1885 überhaupt 1710383 M. bei der Bank eingezahlt wurden, so bildet die erste diesjährige Semestralsumme die beste Illustration zu der fortschreitenden Benutzung dieses staatlichen Versicherungsinstltuts. Die vermehrte Inanspruch nahme ihrer Einrichtungen hat die königl. Alters- renteubank wesentlich den letzteren selbst zu ver danken: jederzeitiger Beitritt, beliebig zu wieder holende Einlagen von 1 M. an aufwärts, hohe und feste Rentensätze, Wahl zwischen Beteiligung mit Kapitalverzicht und unbeschränktem Kapitalvor behalt, völlige Kostenfreiheit des Beitritts und der Rentenerhebung, — alles dies sind Vorteile, welche die Bank für sämtliche Bevölkerungskreise sehr ge eignet machen. — In einem fiskalischen Weinbergsgrundstücke unterhalb des Spitzhauses sind von dem zuständigen Aufsichtsbeamten, Garteninspektor Lämmerhirt. Reblausherde entdeckt worden. Wie weit dieselben sich erstrecken, konnte noch nicht festgestellt werden. — Vor einiger Zeit wurde, wie erinnerlich, in Pillnitz ein Gutsbesitzer Namens Fritzsche, weil er der Aufforderung des Schloßportiers, den Schloßplatz zu verlassen, nicht nachkam, arretiert und später durch die Gendarmerie entfernt. Am Sonntag stellte sich derselbe jedoch wiederum ein und verlangte, Se. Majestät den König um jeden Preis zu sprechen. Da F. der erneuten Aufforde rung, den Platz zu verlassen, freiwillig nicht nach kam, machte sich seine abermalige Entfernung not wendig. Der Mann soll einen Prozeß, welcher einen Grenzstreit betrifft, verloren haben, und wünschte nun dieserhalb bei Sr. Maj. dem König vorstellig zu werden. — Für die Generalversainmlung des sächsischen Lehrervereins in Freiberg sind von Herrn Schul direktor Gesell in Chemnitz folgende Themen zum Vortrag angemeldet worden: Natur- und kultur gemäße Mädchenerziehung und: Ueber den richtigen und schönen Gebrauch unserer Muttersprache. Herr Jakob aus Leipzig ist bereit, über den Zeichen unterricht als wichtiges Glied humanistischer Bil dung und als Grundlage für eine gedeihliche Ent wickelung der Industrie zu sprechen und Herr Pache aus Leipzig-Lindenau wird einen Bortrag über Gesetzeskunde und Volkswirtschaftslehre in der Fortbildungsschule halten. Weitere Anmeldungen stehen in Aussicht. — Am Sonntag abend fand in Leipzig eine öffentliche Versammlung der Zimmerer und Maurer von Leipzig und Umgegend statt, in welcher den einzigen Punkt der Tagesordnung „der Stand des Streiks, sowie Beschlußfassung über denselben" bildete. Die Versammlung selbst nahm einen unruhigen Verlauf. Man beschloß endlich, den ausgebrochenen Streik bis auf günstigere Zeiten zu vertagen. Weiter einigte man sich aber auch trotz des beendeten Streiks dahin, daß die Sperre, welche bislang über diejenigen Plätze, deren Meister den von den Ge hilfen geforderten Stundenlohn von 40 Pfennigen noch nicht bewilligt hatten, verhängt war, auch weiterhin aufrecht erhalten würde. Während im Anfänge der Versammlung vielleicht gegen 200 Personen anwesend waren, betrug die Zahl der am Schluffe sich noch im Saale befindlichen un gefähr den vierten Teil der anfangs Erschienenen, was dem Umstande zuzuschreiben sein dürfte, daß persönliche Reibereien in der Versammlung eine große Rolle spielten. — In der Windmühlenstraße zu Leipzig brach infolge des Zerplatzens einer Benzinflasche in einer dortigen Drogenhandlung ein großer Brand aus, der unter den Warenvorräten und an den Möbeln des Geschäfts einen bedeutenden Schaden anrich tete. Durch die mit Dampfspritze gegen das Feuer ankämpfende Feuerwehr wurde bald alle Gefahr beseitigt. — Der Pächter des Theater-Restaurants zu Leipzig, Robert Börner, hat an der Promenade, schrägüber vom neuen Theater, einen großen Bau platz erworben, auf welchem er ein großes Hotel errichten wird. Dasselbe wird den Namen „Kaiser hof" erhalten, mit einer 22,40 Meter langen Front au der Bahnhofstraße, mit 64,40 Meter Länge an der Schützen- und mit 26 Meter Länge an der Felixstraße zu stehen kommen. Außerdem wird
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